Bananenwein

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Zip
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Bananenwein

Beitrag von Zip »

Zunächst eine allgemeine Frage an Admin:

Ist es möglich, jeweils einen Themenbereich zu einem Weinrezept einzustellen, so dass ich mich nicht immer durch alle Bereiche hangeln muss ???
Also Themen:
Kirschwein
Bananenwein
Johannisbeerwein usw.

Frage aber konkret zum Bananenwein:
In eurem Rezept habt ihr angegeben, dass die Maische nach einer Woche abgepresst werden muss. Was passiert bei längerer Maischegärung ????
Mit länger meine ich sicher nicht wochenlang-länger, aber evtl. 5 - 6 Tage. Ist dies dem Bananenweingeschmack abträglich. Man möchte ja das Optimale aus dem Ansatz herausholen.

Danke für Antwort
Zip
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Fruchtweinkeller
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Bananenwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Im Prinzip ist das möglich. Ich habe keine weitere Unterteilung vorgenommen, weil ich auch nicht mit so vielen Postings gerechnet habe. Ich bin mir aber nicht sicher, ob eine weitere Einteilung Sinn macht. Dieser Thread ist z.B. in der Rubrik Maischegärung und passt dort auch hin, könnte aber auch unter "Rezepte-Bananenwein" stehen. Andererseits interessiert die Antwort sicher auch Leser, die die gleiche Frage in Bezug auf andere Maischegärungen haben. Im Laufe der Diskussion ergeben sich auch oft neue Aspekte und Fragen, wodurch der Beitrag dann doch in eine neue Rubrik gehören würde. Ich würde deshalb lieber erst einmal alles so lassen wie es ist und alle Poster bitten, im Zweifelsfall einen neuen Thread zu beginnen. Wir haben damit freilich etwas halbherzig begonnen, indem wir Thread wie Tannin, Honigsorten oder Gärverlauf und Restsüße bei Honigweinen  gestartet haben, wo wir Antworten in anderen Threads zur besseren Übersicht nochmals gebündelt haben.

Zum Bananenwein: Die Maische sollte nach ein bis zwei Wochen abgepresst werden, weil dann bei niedriger anfänglicher Zuckermenge die Gärung stoppt bei einem Alkoholgehalt von vielleiht 9-13% (der genaue Wert hängt immer vom Ansatz ab), außerdem ist meist die Säure noch nicht optimal eingestellt. Durch die Kombination von geringer Säure und stoppender Gärung bei relativ geringem Alkoholgehalt ist der Wein anfälliger für Weinfehler. Hungert die Hefe längere Zeit, so könnte sie sich teilweise zersetzten und einen idealen Nährgrund für unerwünschte Mikroorganismen bilden. Um diese Phase möglichst kurz zu halten, sollte man zügig weiter arbeiten. Die Aromen und Farbstoffe aus den Früchte und ggf. den Schalen sollten nach dieser Zeit in die Flüssigkeit übergegangen sein. Hat man noch Kerne und Stiele mit dabei, was man ja nie haben sollte aber vielleiht nicht ganz vermeiden kann, sollte man diese auch zügig entfernen.
Wenn man mal keine Zeit zum Abpressen hat, kann man, wie schon in einem anderen Posting von mir beschrieben, vosichtig nachzuckern, damit die Hefen bei Laune gehalten werden und nach dem Abpressen zügig weiter gären.
Fazit: Es könnten Probleme auftreten, wenn man das Abpressen herauszögert, es kann aber auch alles gut gehen ;)


[Dieser Beitrag wurde am 05.08.2004 - 16:07 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Zip
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Bananenwein

Beitrag von Zip »

Mit der "Aufdröselung" der Themen ist so ok, wie du das darstellst. Die Menge der Postings zeigt allerdings das breite Interesse an der Weinherstellung, die ja nicht nur leckere Sachen hervorbringt, sondern auch nicht dummer macht. Es ist ja im Forum auch so, wenn man sich regelmäßig einloggt, weiß man in kurzer Zeit, wo welche Themen zu finden sind und es ist tatsächjlich so, dass manche postings in verschiedene Themenbereiche verschoben werden könnten. Aber euch fällt das zu gegebener Zeit bestimmt die optimale Lösung ein. Oder jemand anderem, der euch das dann mitteilt.

zum Bananenwein:
Da bin ich aber froh, dass ich mir nun doch die Zeit der nächsten Woche frei einteilen kann und mich nicht vom Abziehen des Weins abhängig machen muss. Da der Ansatz heute noch gärt wie verrückt, ist glaube ich ein schnelles Gärende noch nicht in Sicht, so dass ich noch etwas Zeit habe. Ich werde den weiteren Verlauf natürlich mitteilen.

Schade, dass ich das mit der Hefe "Steinberg" erst jetzt gelesen habe, dass die weniger Glycerin ausbildet. Die war ja dann für meinen Rhabarberwein wahrscheinlich am wenigsten geeignet, oder ?????

Zip
Birgit
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Bananenwein

Beitrag von Birgit »

Das ist Geschmackssache, das Hauptkriterium bei der Steinberg ist, daß sie weniger Alkohol bildet. Alle Hefen die eine geringe Alkoholtoleranz haben, bilden nicht so viel Glycerin. Glycerin passt ja auch eher zu einem schweren Wein. Rhabarber ist ja auch nicht sehr geschmacksintensiv, dann ist es vielleicht besser einen leichten Wein draus zu und die Steinberg wird mit kräftig mild beschrieben. Gefällt mir zu der rauhen Säure vom Rhabarber besser als eine herbe Hefe.

Birgit
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Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Zip
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Bananenwein

Beitrag von Zip »

Danke Birgit,

dann habe ich das ja intuitiv richtig gemacht. Richtig ist wohl, dass es ein leichterer Wein sein sollte, und dazu gefallen mir keine 14 oder mehr %. Leichte Sommerweine, in der Gartenlaube zu trin´ken reichen mir mit max. 11 %.
Und zum Geschmack kann ich nur sagen, dass auch der Rhabarber einen intensiven Geschmack hatte, mehr als in vorjahren, in denen wir ihn nur zu Kompott verarbeitet haben.
Auch die Verkostung des Ansatzes während der Gärung wies einen intensiven Rhabarbergeschmack auf. Mal das Gärende abwarten, vielleicht veflacht er ja dann, das wollen wir aber alle mal nicht hoffen.

Gruß Zip
Zip
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Bananenwein

Beitrag von Zip »

Frage an Bananenweinexperten:

Ich habe ja wie bereichtet die Maische abgepresst. Dabei fielen wg. Überschuss ca. 5 Flaschen "Federweißer-Banane" an, die für den sofortigen Verbrauch bestimmt waren. Nach einer Standzeit von 3 Tagen war der Wein in den Flaschen nahezu klar, bis natürlich auf den Bodensatz. Ist davon auszugehen, dass der Ballon nach Gärende ebenso schnell klärt? Sind dann evtl. gar keine Klärstoffe erforderlich ? Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht ?? Bitte melden !!!

Gruß Zip
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Ja das habe ich auch festgestellt. Nach der Maischeabpressung mit dem Presssack kommt ne Menge Schlamm noch in die Pressung. Dieser setzt sich nach ein paar Tagen gleich am Boden ab. Allerdings geht die Gärung noch langsam und stetig weiter, ohne diesen Schlamm aufzuwirbeln.

Wenn er Dich stört, kannst du ja nach einigen Wochen noch mal abziehen, muß aber nicht sein.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Zip
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Bananenwein

Beitrag von Zip »

Das wäre ja super, wenn das so wunderbar klären würde. Ich zuckere im Moment aber noch ein bisschen nach um den Alkohol noch etwas zu erhöhen. Angestrebt sind so 14 - 15 %. Mehr möchte ich einfach nicht. Dann einen angenehmen Restzucker und die Gärung beenden.
Danach wäre es eben schön, wenn die Klärung so toll verlaufen würde. Die Weinbereitung ist doch wirklich eine spannende und interessante, nicht zuletzt natürlich auch leckere Sache.
Ist Bananenwein lagerfähig, oder sollte er vor dem Verzehr gelagert werden, wie lange ????
Bitte Erfahrungen mitteilen. Ebenso interessant ist diese Frage für den Rhabarberwein. Bin eigentlich kein Freund vom langen Liegenlassen, aber wenn es sein muss und die Qualität verbessert.

Gruß Zip
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Unser Bananenwein mit Tannin (aus den Rosinen) ist gut haltbar und gewinnt bei Lagerung auch geschmacklich. Falls Dein Ansatz kein oder wenig Tannin enthält, würde ich erwarten, dass die Lagerfähigkeit herabgesetzt ist.
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Zip
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Beitrag von Zip »

So, da bin ich mal wieder,

habe gestern meinen Bananenwein das erste Mal abgezogen. Der war fast so klar, dass ich ihn hätte sofort in Flaschen abfüllen können. Ein Resttrub ist aber wohl doch noch drin, den ich noch rausbekommen möchte, ehe es ab in die Flasche geht.
Beim Abstich habe ich mit 1,5 g Kaliumpyrosulfit per 15 Liter geschwefelt.
Mit welcher Dosis sollte ich beim Abfüllen auf Flaschen schwefeln bzw. welche Menge der Schwefelung beim Abstich vergast ? Ich möchte keine zu hohe Schwefeldosierung haben.

Gruß Zip
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Beim Schwefeln vor der Abfüllung maximal 1 g pro 10 l. Ich würde aber weniger nehmen und vielleicht Acsorbinsäure dazutun. Etwa 2 g pr 10 l. Aber laß den Wein noch einige Wochen ruhen. Das schadet nicht.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Zip
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Beitrag von Zip »

@ fibroin

Werde deinen Rat befolgen und den Wein erst mal noch ruehn lassen. Das wollte ich sowieso, um noch eine bessere Selbtklärung herbeizuführen.
Die Ascorbinsäure ist mir dann auch angenehmer als eine zu hohe Schwefelung.
Danke für den Tip.

Gruß Zip
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