Die letzten zwei Tage hatten wir Luftfrost - also Zeit zum Ernten der Schlehen.
Wobei ich nicht an die Geschichte vom Frost glaube.
Kurze Erklärung: Vor drei Jahren pflückte ich die ersten Schlehen vor dem ersten Frost. Die Sträucher waren aber schon recht weit und die Blätter fielen schon ab, die Schlehen waren auch schon leicht "geschrumpelt". Das war Ende September.
Aus diesen Schlehen machte ich direkt, ohne sie einzufrieren, Wein.
Später im Jahr, Mitte bis Ende November, die Schlehen hatten schon Frost, erntete ich weitere. Diesmal wo anders, auf ca. 550m in der Fränkischen Schweiz. Komischer Weise fielen hier noch keine Blätter ab und die Früchte waren prall und fest. All diese Schlehen fror ich bis kurz vor Weihnachten, also ein paar Wochen, ein.
Auch aus diesen machte ich Wein.
Was kam dabei raus? Der Wein von den Schlehen, die ich zuerst geerntet hatte, schmeckte nach einem Jahr sehr rund, nur ein ganz leichtes Gefühl von "Rauheit" auf der Zunge.
Der Wein von den Schlehen, die ich viel später geerntet habe, schmeckt seht rauh. Immer noch, denn ich hab gerade ein Glas davon vor mir stehen.
Ich denke, es liegt an der Reife der Sträucher im Allgemeinen. Vielleicht gibt es auch verschiedene Arten von Schlehen, keine Ahnung. Die Sträucher sehen aber in der Tat unterschiedlich aus.
Lange Rede kurzer Sinn - heute hab ich 14kg gepflückt. Von !zwei! Sträuchern. Wahnsinn, was da heuer dranhängt
Auf jeden Fall werde ich die nächsten Wochen weiter pflücken. Notfalls wird solange gelagert, bis der Geschmack passt
Wein aus Schlehen ist ein Hochgenuss