Seit einem knappen 4/3 Jahr versuche ich sämtlich gewonnene Erkenntnisse in einer Datenbank einfließen zu lassen. Immer eher skeptisch als blind. Nach der nunmehr 4. Fassung stelle ich noch immer ein rechnerisches Problem fest. Wärend es ein leichtes ist, den Alkoholgehalt linear zum Oechselverlust ansteigen zu lassen, basiert die von Arauner publizierte Tabelle wahrscheinlich aus Meßversuchen kurz nach 1900. Aus dieser Tabelle erstellte ich eine Funktion, welche keines Falles linear ist. Sie ist eher eine mit fünf Potenzen. Jedenfalls ergriff ich mir 5 Meßpunkte und machte eine daraus. Maximale Abweichung von der Tabelle liegt bei o,2 g/l Alkohol. Ich persönlich war damals nicht mit bei. Daher weiß ich weder um die damaligen Erenntnisse, noch um den Versuchsablauf.
Schwerwiegendes Indiez eines möglichen Fehlers für mich sind die daneben angeführten Vol% basierend von einer Dichte, welche Alkohol wahrlich im unverdünntem Zustand hat. Jüngere Erkenntnisse aus Forschung aber behaupten, daß 0,5 Liter Wasser und 0,5 Liter Alkohol in einem 1 Liter Glas keinen Liter ergeben. Es sind um die 960 ml? In jedem Fall über 900, aber keine 1000. Andere versuchten eine Dichtebestimmung des Alkoholes in gelöster Form über eine App darzustellen. Wie auch immer, ich machte es mir noch einfacher. Bei genau 50% Lösung ermittelte ich, wenn ich die Dichte von Wasser bei 1000 g/l beließ, ca 833 g/l Dichte des Alkoholes. Diese Dichte ließ ich stabil, da ja dann die Menge des Alkoholes bis 50% um die Volumenminderung bestimmt. Ab über 50% Alkoholgehalt sollte dann die Dichte des Wassers maßgebend für die Volumenveränderung sein.
Es kommt noch schlimmer!!! Da es mir noch immer nicht gelungen war, rechnerisch diese Tabelle mit sonstigen Erkenntnissen im Einklang zu bringen, versuchte ich mal rückwärts zu rechnen. Also Oechseldifferenz als Start, daraus Alkohol bestimmt, Restzucker linear ansteigen lassen, daraus den Oechselwert ermitteln, welcher wiederum eindeutig zur Oechseldifferenz passt. Natürlich dann Alkohol (bei mir noch zusätzlich Glycerin als Synonym für sonstige Vergärungen) in Zucker zurück verwandeln.
Anders jedenfalls konnte ich die steigende Differenz zwischen Destilat und Most nicht korregieren. Es half keine stabile Änderung von Dichten anderer Stoffe, keine Mengenveränderungen, nichts! Nur die Vol% abhängige Veränderung der Dichte von Alkohol. Aber wußten die Versuchsmäuse im 19. Jahrhundert davon?
Meine Frage also ist, falls jemand bessere Tabellen hat, die für Oechsel- oder Weinwaagen funktionieren? Her damit!
Achso, für alle Liebhaber der Linearität, (ich mag sie auch) die Differenzen von Ausgangsmost zu aktuellem Most steigen nicht proportional zu den jeweiligen Differenzen zwischen Most und Destilat. Falsch! Der Faktor zwichen den beiden Differenzen bleibt innerhalb eines Mostes gleich. Er variiert jedoch zwischen unterschiedlichen Ansätzen. Vorausgesetzt, ich nehme die Tabelle A des blauen Beipackzettels ernst.