Welcher Honig für Met und dann kochen?

Daniel
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Welcher Honig für Met und dann kochen?

Beitrag von Daniel »

Hallo,

welchen Honig nehmt ihr für euren Wein? Gibt es da Unterschiede? (Außer dem Preis)

In vielen Rezepten wird der Honig gekocht, und das teilweise über Stunden, in wenigen anderen steht das dann die Inhaltsstoffe zerfallen.

Ja was denn nun.

Daniel
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Veet
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Welcher Honig für Met und dann kochen?

Beitrag von Veet »

Hallo Daniel,

ausprobiert habe ich es noch nicht, aber ich habe auch die Information, dass man Honig nicht mehr als 40 Grad erhitzen sollte. Wozu auch ? Durch die einsetzende Gärung wird i.d.R. sowieso alles Schädliche vernichtet. Mit der Erwärmung auf 40 Grad habe ich bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht - ist immer gut gelungen.

Ich kaufe meinen Honig direkt beim Imker (8 €/kg). Das ist sicher teurer als der Industriehonig, aber dann weiß ich wenigstens wo er her ist und habe dann 'Bio-Met'.

Gruss
Christian 'Veet' Vetters

Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.

Joachim Ringelnatz

Birgit
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Welcher Honig für Met und dann kochen?

Beitrag von Birgit »

Hallo Daniel,

die "Unsitte" Honig zu kochen stammt aus dem Mittelalter und wurde angewendet um den damaligen Honig aufzubereiten. Die Honigschleuder war zu dieser Zeit noch nicht erfunden und so stellte die Trennung von Honig und dem "Rest" ein Problem dar. Der Honig enthielt auch Pollen, Wachs und Larven. Außerdem war der Zuckergehalt häufig nicht so hoch da der Honig unreif geerntet wurde und deshalb schon von alleine zu gären begann. Beim Sieden konnte man dann mit dem Schaum viele unerwünschte Dinge mit entfernen. Danach stand man allerdings vor dem Problem das der Wein nun nicht mehr von alleine gärte. Deshalb setzte man etwas Wein zu (und damit Hefe) oder man füllte die Flüssigkeit in ein Fass welches mit Sauerteig ausgestrichen worden war. Sauerteig enthält die auf Getreide wachsenden Wildhefen und Milchsäurebakterien. Diese sorgten für eine "Gärung".
Das kochen ist heute also Unsinn und führt allerhöchsten zum Geschmacksverlust. Wir bereiten unseren Met grundsätzlich ohne kochen zu. Manchmal erwärmen wir den Honig um ihn flüssiger zu machen. Das ist aber auch alles.
Die Honigsorte beeinflusst allerdings den Geschmack. Tannenhonig schmeckt "malzig" und Orangenblütenhonig hat eine äterische Komponente.

Resumee: Auf keinen Fall kochen und mit den Sorten ausprobieren was schmeckt.

Gruß Birgit
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Lynx
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Beitrag von Lynx »

Hallo Veet,

ich fürchte ich muss dich etwas enttäuschen, denn Dein Honig der direkt von der Imkerei kommt wird höchstwahrscheinlich genauso stark mit Herbiziden/Insektiziden belastet sein wie alle anderen auch. Die Bienen halten sich leider nicht nur an ungespritzte Pflanzen. Ich bezahle etwa 4€ pro Kg (Aldi) und habe keine Probleme mit dem Honig. Wenn Dein Honig nun ein ganz besonderes Aroma hat, dann mögen die 8€ gerechtfertigt sein.

MfG

Lynx
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Beitrag von iCErAIN »

also mein Opa is Imker..DAS lohnt sich :)
aber 8€ nimmt der auch nich fürs Glas :twisted:
Daniel
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Welcher Honig für Met und dann kochen?

Beitrag von Daniel »

Bei meinem letzten Met habe ich den Honig auch abgekocht. Der Geschmack war diesmal nicht "voll". Was bedeutet eigentlich der sich beim abkochen bildende weiße Schaum ? Sind das noch irgendwelche Stoffe ? Meine nächsten Ansätze werde ich wieder ohne kochen veranstalten. Vom Aldi hole ich übrigens auch immer den Honig. Ist einfach am billigsten und ist auch nicht die schlechteste Qualität (denke ich mal). Ich hatte eigentlich demnächst vor, einen Imker aufzusuchen um bei dem was zu kaufen. Aber wenn der auch viel nimmt ist es ja umsonst.
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Birgit
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Welcher Honig für Met und dann kochen?

Beitrag von Birgit »

Also

Honig enthält die folgenden Inhaltstoffe:

Fruchtzucker (Fructose) - 40%,
Traubenzucker (Glucose) - 30% und
Vielfachzucker - 10%
Wasser - 17%
Beistoffe - 3%
Enzyme,
Inhibine,
Vitamine,
Mineralstoffe und
Spurenelemente,
Säuren,
Aminosäuren,
Proteine und
Aromastoffe

Hinter den anderen Stoffen außer Zucker steckt auch das zweite Produkt welches die Bienen zum Leben brauchen den Pollen. Über den Pollen definiert sich beim Honig übrigens die Sorte. Pollen besteht zum Teil aus Eiweiß welches zur Aufzucht der Brut gebraucht wird und dieser bildet zum größten Teil den Schaum, Pollen weg gleich Geschmack weg. :( .

Seit neuestens darf Honig in der EU übrigens gefiltert werden (nicht zu verwechseln mit gesiebt, dieses ist normal), dadurch wird dem Honig der Pollen entzogen, danach ist kein Nachweis der Sortenreinheit mehr möglich :?: .

Der Honig von Aldi Süd ist beim letzten Test von Stiftung Warentest mit gut bewertet worden, der von Aldi Nord wurde bemängelt. Kann man dort nachlesen.

Birgit
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Dominik
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Welcher Honig für Met und dann kochen?

Beitrag von Dominik »

Hallo,

ich werde meinen Ansatz morgen oder übermorgen starten. Bin momentan noch verzweifelt auf der Suche nach Apfelsäure. Ich dachte eigentlich sowas bekommt man in der Apotheke ohne weitere Probleme, aber denkste...
Der Ansatz wird zu Beginn so aussehen:
20l, davon 4l naturtrüben Apfelsaft (werde ich vorsichthalber vorher noch mit Antigel behandeln).
Sollte man evtl noch einen Teelöfel Mehl hinzugegen oder gehts auch so, bin mir da nicht sicher?
4kg Honig, und entsprechend Apfelsäure, so daß ich auf min 4-5 g/l Säure komme.
Für die Apfelsäure hab ich mich aufgrund folgender Überlegung entschieden: Diese wird doch bei der Gärung abgebaut. Also sollen die Hefen zunächst mal die besten Vorraussetzungen haben was die Säure angeht, am Ende der Gärung, denke ich mal ist der Säuregehalt dann nicht mehr soo wichtig. Und ich will wirklich keinen sauren Met haben (wie ich mir das beim Einsatz von Milchsäure durchaus vorstellen könnte). Bei klassischen Weinen gut, aber ein saurer Met...
Zum Nachzuckern hät ich noch ne Frage:
Man gibt den Honig/Zucker wohl nicht so direkt in den Gärballon oder? Wie macht man das am besten, nimmt man vielleicht einen Liter raus, gibt Zucker hinzu und füllt das ganze dann wieder in den Ballon?
Und, nimmt man herkömmlichen Zucker, oder Glucose/Fructose? Könnte mir vorstellen, daß Glucose die Hefen besonders erfreut, weil sie dafür ja nicht erstmal die Saccharose aufspalten müssen.

Grüße,
Dominik

Dominik
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Welcher Honig für Met und dann kochen?

Beitrag von Dominik »

Ups, sorry, mein letzter Beitrag sollte eigentlich zu einem anderen Posting gehören... :|

Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo Dominik,

also Äpfelsäure ist sehr selten geworden. Früher gabs die bei den Hobbythekprodukten. Das letzte mal hab ich sie bei einem Versand für Erdorchideen gesehen um den Mutterboden zu säuern und die hat sicherlich keine Lebensmittelreinheit. Citrat ist ebenfalls nicht gärungsstabil, will heisen die Hefen können die verdauen, müssen es aber nicht.

Das Dein Met sauer schmeckt brauchst Du wirklich zu befürchten. Die Milchsäure ist im Gegenteil deshalb so beliebt weil es eine weiche unauffällige Säure ist.
Du musst es dir so vorstellen: Wenn Du saure Erdbeeren hast und Du zuckerst diese schmecken diese süß und mehr nach Erdbeeren. Die Säure ist nach wie vor noch da, sie kann ja nicht verschwinden, Du schmeckst sie nur nicht mehr. Der Erdbeergeschmack wird stärker weil Zucker ein Geschmacksverstärker ist.
Eine Spätleese oder ein Eiswein enthalten übrigens auch große Mengen Säure und schmecken auch süß.

Wir verwenden ausschließlich Hauszucker das können die Hefen allerbestens umsetzen. Wenn Du einen besonders guten Met machen willst solltest Du auf weiches Wasser wert legen.

Birgit
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DerIMKER
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Beitrag von DerIMKER »

Also mal zum Honig:
Ich denke es lohnt sich schon ein paar Euro mehr für Honig direkt vom Imker auszugeben, vorrausgesetzt er verkauft ihn den Gläsern des Deutschen Imkerbundes (DIB), erkennbar an dem grünen Etiket und der Aufschrift Echter Deutscher Honig. Bei diesem könnt Ihr sicher sein, guten Honig zu bekommen in dem keine Medikamentrückstände vorhanden sind wie in vielen Indusriehonigen (siehe Stiftung Warentest). Desweiteren ist es verboten DIB-Honig zu filtern (wodurch wertvolle Pollenanteile erhalten bleiben), er wird kaltgeschleudert und auch bei der weiteren Verabeitung nicht erhitzt (manchmal wird der Honig zum abfüllen "aufgetaut" dh er wird auf ca 36 bis max 38°C erwärmt um ihn zu verflüssigen), wodurch alle Bestandteile des Honig erhalten bleiben. Natürlich darf dem DIB-Honig nichts untergemischt werden, es ist also reiner Honig, und somit sind ca 4€ pro 500g absolut gerechtfertigt. Natürlich gibt es auch gute Honige von versch. Honigkonzernen, aber wenn es eine vergleichbare Qualität sein soll kostet er auch nicht viel weniger. Generel ist beim Honigkauf auf folgendes zu achten: nicht erhitzt, nicht gefiltert, und keine weiteren Zusatzstoffe, und möglichst sollte er aus Deutschland stammen, da in dem meißten Importländern der Medikamenteinsatz nicht oder wenig geregelt ist und so fast immer auch Medikamentrückstände (meist Antibiotika - in Deutschland bei Bienen verboten) enthalten sind.

Genug Werbung :D
Da ich eine kleine Hobbyimkerei habe und gerne Met trinke, interessiere ich mich für die Metherstellung.
Hier habe ich aber eigendlich eine Frage zur Vermarktung von Met aus eigener Harstellung, wie ist da die gesetzliche Lage?
Kann mir jem. weiterhelfen mit Links od. so?
DerIMKER
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Beitrag von DerIMKER »

Achso was ich noch vergessen habe:
Den Honig keinesfalls auf mehr als 40°C erwärmen, da bleibt nur noch Zucker übrig!!!!!
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