Was ist am Bio-Honig denn so bio?

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tiga
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Was ist am Bio-Honig denn so bio?

Beitrag von tiga »

Hallo
also bis jetzt war keine Antwort dabei, die mich zum eifrigen Bio-Honig-Käufer werden lässt.

Bei kleinen Mengen kaufe ich ja das normale Zeug aus dem Supermarkt und wenn ich mal mehr brauche, dann bei Sonnentracht/Walter Lang (aber eben nicht Bio).

Ich habe ja die Hoffnung, dass diese Produkte ausreichend kontrolliert werden
Gruss
Jan

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matzl0505
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Was ist am Bio-Honig denn so bio?

Beitrag von matzl0505 »

Seh ich genauso.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

Magrat
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Was ist am Bio-Honig denn so bio?

Beitrag von Magrat »

Gibt aber noch genug Leute, die Wert darauf legen, zum Teil ist es wohl auch einfach werbewirksam.
Mein Vater weigert sich als Imker trotzdem seit Jahren, seinen Honig als Bio zu verkaufen... die Zertifizierung ist viel zu teuer und aufwaendig. Lohnt sich wohl erst fuer Grossanbieter, die dann auch zukaufen koennen/muessen. "Unser" Honig ist nach DIB-Richtlinie, finde ich als Qualitaetssiegel ausreichend.
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tiga
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Was ist am Bio-Honig denn so bio?

Beitrag von tiga »

Hallo

dann werde ich wohl dabei bleiben: Bio wird nur gekauft, wenn ich es selber umetikettiert habe :D
Gruss
Jan

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MetNewbi
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Was ist am Bio-Honig denn so bio?

Beitrag von MetNewbi »

Hallo,

u.a. die Wachsmittelwände, die Bioimker verwenden, müssen Bio sein, also Schadstoffrei. Auch der Futtersirup oder Zucker, mit der ein Bio-Imker seine Bienen einfüttert, muß bio sein.
Vor knapp einem Jahr ist ein Imkereibedarfshändler aufgeflogen, der nicht lückenlos nachweisen konnte, woher seine Bio-Ware her kam.
Ins Rollen kam die ganze Sache, weil er Mittelwände aus gepanschtem Wachs verkaufte, die im Bienenstock in sich zusammensackten (K***mann)
Das Blöde an der Sache ist nur, das die Imker, die er mit "Pseudo-Bio" beliefert hat, ihre Zertifikate auch los sind, so sie was davon verwendet haben.

Ich kenne einen Nebenerwerbsimker, der mal Bio geimkert hat, dem aber die Zertifizierungen, die da dran hängen zu teuer wurden. Egal, wie groß die Imkerei ist, kostet die Zertifizierung das Gleiche ?-|
Er führt aber ohne das offizielle Bio Label seinen Betrieb nach den selben Gesichtspunkten weiter.
Bei "Nicht-Bio" ist die Spannweite, was man so kriegen kann, extrem weit.
Der Eine behandelt seine Bienen jedes Jahr mit Perizin und tauscht sein Wachs genen Mittelwände (damit die Anderen auch was davon haben).
Ich versuche, sollche chem. Keulen so weit nur irgend möglich zu vermeinden.
Meine Bienen bekommen nur Anfangsstreifen aus Wachs, an die sie dann in Naturbau weiter bauen. Deren frisch ausgeschwitztes Wachs ist dann unbelastet 8-)
Desweiteren bin ich dabei, meinen eigenen Wachskreislauf aufzubauen, indem ich meine Mittelwände aus eigenem Wachs selber herstelle.
Bei mir gibts nur Ameisensäure, Oxalsäure und Milchsäure zur Varoabehandlung - und das erst, wenn der Honig abgeerntet ist.
Was sie von außen nun einschleppen, kann ich nicht beeinflussen...

Sucht mal im Internet bei Arte oder Yourtube nach dem Film "das Geheimnis des Bienensterbens"
Da rollen sich einem die Fußnägel hoch :!:
Bei den Ammis werden 86% aller Bienen des Landes über hunterte, ja tausende Meilen nach Californien in die Mandelblüte gekarrt. Teilweise aus Gebieten, wo sie noch Winterruhe haben. Dort werden die Bäume gegen jedwede Schädlinge gespritzt, die Bienen um das Ausbrechen von Seuchen zu verhindern ebenfalls mit Chemie vollgepumpt usw.
Nach der Mandelblüte dann das Selbe noch mal auf Apfelplantagen... :schlecht:
Es ist eigentlich nicht die Frage, warum sie sterben, sondern, warum sie das so lange durchhalten :twisted:
Nicht alles, was technisch irgendwie möglich ist, ist auch sinnvoll!!!
Hoffentlich erleiden die Ammis mit diesem Raubbau an der Natur Schiffbruch, ehe Bayer, Monsanto und Konsorten Europa mit ihren "Segnungen" ebenfalls vergiftet haben.

Gruß Gerald
Wo einst meine Leber war
ist heute eine Minibar
Neugierer
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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

BIO ist nicht gleich BIO – das sollte vorab ja schon mal klar sein.

Zunächst einmal gibt es da das EG/EU Ökolabel, das allgemein Industrie-Bio genannte Feigenb … ähhh Siegel der Lebensmittelindustrie nahen Lobbyverbände.

Höher anzusiedeln sind dann sicherlich die Logos der vorwiegend organisch-biologisch ausgerichteten Verbände wie Bioland, Naturland, Bio-Kreis. Hier herrschen strengere Anforderungen.

Für Viele sind sie schon „Abgehobene“ , andere sehen sie einfach als die mit den höchsten Anforderungen im Bereich der biodynamischen Landwirtschaft: Demeter.

- - - - - - - - - -

Das ist im Prinzip auch so auf Imkereien umzulegen,
Nur mal so schnell aus der Birne geschüttelt:

Bei EG darf man die Bienen auch in Plastikbeuten halten, der Übergang Konventionell > Bio ist schneller und einfach als bei den anderen Verbänden.
Bioland und die Gruppe verlangen Bienenwohnungen aus Holz und ökonahe Aufstellung.
Demeter arbeitet ausschließlich mit Naturbau und ohne Absperrgitter zwischen Brut- und Honigraum, es gibt feste Grenzen der Aufstellung (Abstände zu konventioneller Landwirtschaft, Industrieanlagen, Verkehrswegen.

Hatte vor geraumer Zeit mal eine Gegenüberstellung der BioVerbnde im Bezug auf Honig in den Händen,
wenn ich die wiederfinde stelle ich nochmal etwas dazu hier ein.
Interesse ?


Hier die Bioland Richtlinien für Imkereien:
ab Seite 21 / Kapitel 4,10

Hier die drei Sätze in der EG-Öko-Verordnung zu Imkerei:
Seite 10 / Artikel 14 ix), x), xi)


Gentechnik Anbau kann man umgehen:

… ein Deutscher Imker der seinen Honig wegen Verunreinigung durch
gentechnisch veränderten Pollen vernichten musste, hat gegen die Industrie gewonnen:
Kleiner Imker siegt gegen GEN Industrie


Hier das bundesweite Standortregister für den GVO-Anbau bzw. GVO-Freisetzung in der Landwirtschaft.
BUND GVO Standortregister


- - - - - - - - - -

Sicher ist einiges:

Im Teilen des EU Ausland gibt es GVO Anbau in einem größeren Maß als hierzulande.
Demzufolge ist davon auch etwas in deren Honig.
Außerhalb der EU ist neben GVO auch die Behandlung der Bienen
gegen die Amerikanische Faulbrut mittels Antibiotika usus,
sind die Sporen zu finden ist auch Antibiotika zu finden.
Das Thema Pflanzenschutzmitteln außerhalb der EU steht dann noch auf einen ganz anderen Blatt …
... einem sicher nicht weißen Blatt !

Und das ganze dann noch runterbrechen auf Industrie BIO
in Deutschland - Europa - Weltweit,
das mag jeder für sich entscheiden.


Gruß
neugierer …
… der muß sich jetzt erst einmal die Forellen aus der Lake holen, die sollen nachher noch in den Räucherofen …
Gruß, Neugierer ...

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Beitrag von Neugierer »

Hallo !

Habe da gerade einen kleinen Vergleich der Öko Label gesehen. Zudem was ich oben geschrieben habe, kommt noch:

Bioland, Naturland und Demeter erlauben kein Flügelschneiden, EU nicht,
Vermehrung ist bei Demeter nur über Naturschwärme erlaubt, Bio-/Nauturland mögen nur keine künstliche Vermehrung, EU macht keine Angaben
Naturland erlaubt kein wandern, die Anderen schon.

Die Qualität der BIO Honig muß nicht über den jeweiligen Richtlinien liegen, also allgemein Honigverordnung oder die höhere Anforderungen des Deutschen Imkerbund.

Dr.Ritter* hat das 2010 so zusammengefast:
Biohonig muss von gleicher Qualität sein wie konventioneller Honig, er wurde aber unter strengeren Tierschutz- und Umweltauflagen produziert.

Gruß
neugierer ...
... hat gleich noch einen Termin mit einem Jungimker, da ist wohl etwas mit der Wintereinfütterung quer gelaufen.



*) Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (CVUA)

EDIT: Naturland Info nachgetragen

[Dieser Beitrag wurde am 21.09.2012 - 19:55 von Neugierer aktualisiert]
Gruß, Neugierer ...

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tiga
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Beitrag von tiga »

Hallo
so langsam kommt ja Licht ins Dunkel.

Danke euch beiden :)
Gruss
Jan

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