Problem mit Heidelbeermet

JakoBold
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 28
Registriert: 16 Juli 2006 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von JakoBold »

Ich habe ein Problem bei meinem Heidelbeermet:

Angesetzt hab ich die 20l am 1.09.06 als Maischegärung, 14 Tage später abgepresst mit 500g Waldhonig vom A*di nachgezuckert und es hat dann auch gut weiter gegährt; Säure lag bei ca. 7,5-8g/l. Am 1.10. hab ich 13% alc. gemessen, was aber sicher ein Messfehler war. Am 9.10. hab ich nochmals mit 250g Honig nachgezuckert. Es blubberte immer langsam vor sich hin und beim Schütteln etwas mehr. Am 5.12. hab ich mal wieder den alc-Gehalt gemessen und er betrug nur noch 5% vol. Darauf hin habe ich mit 250g Honig nachgezuckert und 2 Tage später nochmals die gleiche Menge. Am 15.12. hab ich nochmals den Alkohol gemessen, er beträgt jetzt 8,5% und einen Tag später(heute) auch noch.
Heute(16.12.) hab ich den Zucker gemessen und die Dichte bestimmt:
Zucker: 25-30g/l
Dichte: 1010 oder 10°Oechsel

Gesamthonig: 3250g

Ich werde jetzt dann nochmal 250g Honig dazutun und morgen mal anfangen nach der auf der FWK-Seite beschrieben Methode, neue Hefe hinzu zufügen.

Ist diese Vorgehensweise sinnvoll oder nicht?
Benutzeravatar
fibroin
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 9840
Registriert: 25 Mai 2004 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von fibroin »

Mit deinen Daten und Messungen komme ich nicht klar, da sind noch Verständigungsprobleme.

Womit hast du den Alkohlol ermittelt?
Wie misst man den Zuckergehalt?

Wie addiert sich die Gesamthonigmenge?

Grundsätzlich ist deine Bescheibung schwierig, gib mal die Zuckerzugaben der Maischegärung bekannt.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Birgit
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 7833
Registriert: 03 April 2004 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von Birgit »

Da der Wein noch gärt würde ich keine neue Hefe zufügen. Der Honig plus dem Zucker aus den Früchten muß mehr Alkohol bringen als Du gemessen hast. Da die Qechslewaage auch noch positive Messwerte anzeigt ist wie vermutet noch Zucker vorhanden, also darf auf keinen Fall nachgezuckert werden.

Heidelbeeren können sehr schwer gären, also würde ich den sprudelnt umziehen und nach Möglichkeit Heferinde zufügen.

Gruß Birgit

[Dieser Beitrag wurde am 16.12.2006 - 18:20 von Birgit aktualisiert]
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

JakoBold
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 28
Registriert: 16 Juli 2006 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von JakoBold »

@fibroin: Alkohol hab ich mit dem "Gelben Trauben" Vinometer gemessen, und das funktioniert eigentlich

Zuckergehalt hab ich mit einer kombinierten Bierspindel gemessen, wo Dichte, Zuckergehalt und potentieller Alkohol angezeigt wird.

Gesamthonig hab ich wie folgt errechnet:
2kg am Gärbeginn+500g nach dem Abpressen+250g+250g+250g; ich habe bis jetzt nur mit Waldhonig nachgezuckert. Soll ich vielleicht mal mit normalen Zucker nachzuckern?! Kann ja sein, dass Honig unvergärbaren Zucker enthält :|

@Birgit: Das Problem ist, dass es eigentlich nicht mehr richtig sprudelt, sondern nur noch, wenn ich schüttle, dann aber auch nicht lange. Heferinde habe ich schon von Anfang an drinnen, da ich das Vitamon ultra Hefenährsalz von Erbslöh hernehme, ich kann aber noch etwas davon hinzugeben.

Das mit dem "sprudelnd umziehen" versteh ich noch nicht ganz, soll ich die Hefe absetzen lassen und dann umziehen (d.h. ein paar Tage nicht mehr Schütteln) und dann Hefenährsalz dazu?!

Trotzdem schonmal Danke für die wie immer spuper schnellen Antworten :D
Birgit
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 7833
Registriert: 03 April 2004 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von Birgit »

Wenn Du mit einer Senkspindel bei vorhandenem Alkohol 10°Oechsle mißt, ist in dem Ansatz noch eine Menge Zucker, mehr als Honig an unvergärbaren Zucker enthält. Deshalb nicht nachzuckern.

Mit sprudelnd umziehen meine ich, den Ansatz schütteln bis der gesamte Bodensatz gelöst ist, dann mit einem Weinheber umziehen und dabei plätschern lassen und sprudeln, damit sich Sauerstoff im Ansatz löst und den Hefen so eine Frischzellenkur verpassen. Nicht den Bodensatz reduzieren. Dabei kannst Du auch noch etwas Vitamon zu dosieren.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

Benutzeravatar
fibroin
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 9840
Registriert: 25 Mai 2004 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von fibroin »

Je nachdem wieviel Zucker die Heidelbeeren eingebracht haben, wirst du mindestens 6 kg Honig brauchen. Wenn der Ansatz zu kühl steht und welche Inhaltsstoffe der Honig hat, kann die Gärung wirklich schleppend werden. Versuche mal über 20 ° in einem Zimmer zu halten. Das wirkt oft Wunder. Wenn dir der Honiggeschmack ausreichend ist, dann kannst du die Gärung auch mit Haushaltszucker weiter führen.

Ich habe in einem Winter auch einmal einen schlecht gärenden Met gehabt, den habe ich in einen Schrank mit Heizlüfter eingeschlossen. Das nützte. Ist aber nicht die billige Lösung. :schlecht:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
sigi
2500 Liter Wein
2500 Liter Wein
Beiträge: 3361
Registriert: 24 Juli 2004 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von sigi »

fibroin hat geschrieben:Versuche mal über 20 ° in einem Zimmer zu halten
Klar, empfehlenswert... :D

fibroin hat geschrieben:den habe ich in einen Schrank mit Heizlüfter eingeschlossen
Wär mir ein bisschen zu riskant... ?-|

Gruss... Sigi
Schwäbisches Fünfgängemenü: Ein Zwiebelrostbraten und vier Viertele Trollinger

Der wo koin Wei mog und koin Gsang ond koine luschtige Weiber, der wird nie a Jäger, der bleibt emmer a Treiber

JakoBold
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 28
Registriert: 16 Juli 2006 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von JakoBold »

Ok danke an alle :shock:

Ich werd ihn heute mal sprudelnd umziehen, da ich zur Zeit keinen freien 25l Ballon habe, werd ich den Met halt erst in einen 20l Ballon schütten(ist einfacher als mit dem Weinheber, da ich einen ziemlich großen Trichter habe) und dann wieder in den sterilisierten 25l Ballon zurück schütten. Jetzt fällt mir gerade ein, dass es wirklich sein kann, dass der Met zu wenig Sauerstoff erhalten hat, weil ich ihn ne Zeit lang mangels 25l Ballon in einem 20l Ballon gären hab lassen :schlecht: und ihn erst später umgefüllt habe.

Zur Temperatur muss ich sagen, dass diese eigentlich optimal bei 22-23°C konstant im Heizungskeller liegt :D .

Edit: reicht es eigentlich auch, wenn man einfach nur Luft in den Ballon reinpumpt?! Ist ja im Prinzip das gleiche, nur dass man nicht so viel Sauerei und weniger Aufwand hat.

[Dieser Beitrag wurde am 18.12.2006 - 15:37 von JakoBold aktualisiert]
wok
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 2128
Registriert: 21 September 2005 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von wok »

... wirst natürlich auch Pumpendreck mit reinpumpen ... :mrgreen:

Gruss WOK
Honni soit qui mal y pense
JakoBold
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 28
Registriert: 16 Juli 2006 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von JakoBold »

wok hat geschrieben: ... wirst natürlich auch Pumpendreck mit reinpumpen ... :mrgreen:

Ich habs jetzt letzten Endes so gemacht: Weinheber abgewaschen, reingesteckt und dann aufgedreht und reingeblasen :D Ich hoffe mal, dass die paar Keime und Bakterien, die ich im Mund habe, sich nicht auf den Wein auswirken, da die ja auch in der Luft wären :schlecht:
JakoBold
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 28
Registriert: 16 Juli 2006 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von JakoBold »

So, jetzt gärt gar nix mehr ?-| Teilweise entsteht im Gärballon schon leichter Unterdruck, nur beim kräftigen Schütteln blubbt es 1-2 mal

Alkohol beträgt mittlerweile 9,5%

Der Zuckergehalt liegt bei ca. 20g/l (2%Stammwürze, da ich mit der Bierspindel gemessen habe)

Soll ich jetzt mal neue Hefe dazutun (so wie es im FWK beschrieben ist)?!

Würde es gehen, wenn ich mit einem Teil von dem Heidelbeer einen neuen Ansatz mit anderen Früchten(hab noch Holunder und Kirschen in der Gefriertruhe) mache; weil der Geschmack von 100% Heidelbeere mit Waldhonig ist schon etwas eigen :schlecht:

Den anderen Teil würde ich steril filtern, dann hat er halt nur 9,5%, und lange lagern und mal schaun, was die Zeit bringt :shock:

Ich weiß jetzt selbst nicht, was ich am besten machen soll, des Zeug murkst jetzt schon ewig vor sich hin, und nimmt eigentlich nur Platz weg :schlecht:
Benutzeravatar
fibroin
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 9840
Registriert: 25 Mai 2004 00:00

Problem mit Heidelbeermet

Beitrag von fibroin »

Wenn ein Wein so schlecht gegärt hat, dann trink ihn weg und versuch was neues. Reparaturen sind da auch nicht das Gelbe vom Ei. Wenn du eine Umgärung machen willst, mach es um der Erfahrung willen, aber nicht, dass es ein guter Wein werden wird.

Filtern und Lagern ist auch eine Möglichkeit, aber 9,5 % sind weniger zum Lagern geeignet. Also: Fete machen. :D
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Antworten

Zurück zu „Honigwein mit Früchten (Melomel)“