Mispeln

[Ehli]

Salut Gemeinde.
Hab am Freitag auf unseren Streuobstwiesen Tabularasa gemacht. Äpfel zum Pressen gebracht und dabei auch gleich die neu gepflanzten kontrolliert. Ne Menge Sanddorn und (was mich verwundert im 2. Standjahr) ein knappes Kilo Mispeln.
Einen Ansatz lohnt das ja nun nicht aber verkommen lassen ist nicht mein Ding.
Ich habe von der Marmelade bis zum Chuney so ziemlich alles ergoogelt aber ein Weinrezept mit Zuschlag wäre mir nicht unrecht.
Hat jemand ne Idee?
Zu Brommbeer und Quitte, die ich noch hab kann ich's mir einfach nicht vorstellen.
Andy

[fibroin]

Vergär die Mispeln doch mit Äpfeln, das sollte doch passen.

[Ehli]

Hab ich auch schon überlegt. So im Verhältniss 5:1 könnte das hinhauen.
Gestern mal eine roh probiert. Ne Schlehe zieht eimen den Mund nicht so zusammen.
Andy

[matzl0505]

Auf der FWT hatte ich einen puren Mispelwein 2009 dabei. Im Moment is der noch nicht trinkbar

gruß
Marius

[Mathias]

Frier mal eine Mispel ein und lass sie wieder auftauen. Und dann probier sie mal.

Soweit ich weiß, läßt man Mispeln bis in den Januar hängen, dann schmecken sie erst.

[Fruchtweinkeller]

Gerbstoffe bauen sich aber durch Einfrieren im Kühlschrank nicht ab. Die Früchte schmecken eventuell etwas angenehmer wenn durch die Friererei freie Zucker entstehen.

[Mathias]

Wenn die Mispeln im Freien am Baum bleiben und sie Frost bekommen haben, werden sie süß. Habe mal einen Beitrag im TV gesehen, da haben die Mispelbesitzer ihren Baum über den Winter mit Netzen geschützt, damit sich die armen hungrigen Vögelchen nicht daran bedienen. Und deren Mispeln waren dann bei der Ernte im Januar/Februar süß. Einfach mal ausprobieren.

[matzl0505]

Ja richtig, aber Baum ist nicht gleich Kühltruhe.
Am Baum zieht die Pflanze die Gerbstoffe aus den Mispeln zurück ins Holz um sie für nächstes Jahr zu speichern. Aber in der Gefriertruhe kann die Pflanze nix mehr zurückziehen, es sei den du packst sie komplett rein Genauso ist das bei den Schlehen. Allerdings reichen im Normalfall ein paar Frostnächte.

gruß
Marius

[Ehli]

Drei bis vier derbe Nachtfröste mit bis zu -6°C hatten wir hier schon. Das soll's wohl nicht gewesen sein. Und bis in's Frühjahr hängen lassen geht bei dem Bäumchen auch nicht. Nicht dass ich das den Piepmätzen nicht gönnen würde aber die Früchte hiengen noch auf Wildsauhöhe und das hätte sicher fatale Folgen gehabt.
Zitat Wikipedia:
Die Früchte der Mispel sind nach Frosteinwirkung oder längerer Lagerung essbar und haben einen typischen säuerlich-aromatischen Geschmack.[4] Sie können dann auch zu Marmelade oder Gelee verarbeitet werden, die Art war daher früher als Obstbaum weit verbreitet. Durch das Lagern werden Tannine und Fruchtsäuren abgebaut, der Zuckergehalt steigt und die Früchte werden mürbe, sonst sind sie hart und adstringierend.
Lagern momentan im Gewölbekeller bei ca. 1°C.
Andy

[Mathias]

Wollte mal nachfragen was die Mispeln machen?

Hat es eine Geschmacksveränderung nach dem Gefrierschranktest gegeben? Oder hast es noch nicht probiert?

[Ehli]

Nun kann ich berichten was die Mispeln machen
Nachdem weder ein direktes Abpressen (viel zu unterschiedliche Reife bei der kleinen Menge) möglich, noch den reifesten auch nur ein einziger tropfen Saft zu entlocken war, hab ich mich für ne klassische Maischgärung entschieden.
Blütenkelch weggeschnitten und die reichlich pampige Frucht aus der Schale gedrückt.Ging reichlich einfach mit dem Messerrücken. Aussehen etwa wie dunkles Apfelmuß. Reichlich Antigel zu und 8 Stunden gewartet... Ergebniss: Nur noch mehr Muß sogar die festen Früchte.
Also alle in nen Ballon, 4 Liter naturtrüben angegorenen Apfelmost, HNS und Zucker zugegeben.
Sieht scheußlich aus, gärt wie blöde, richt aber sehr gesund nach Hefe.
Weiter sehen wir mal in einer Woche.
Andy

[matzl0505]

Hallo Andy,
das ist mein Mispelansatz vom letzten Jahr:
Forum-Link … 837-0.html
Leider hab ich den Fehler gemacht und sie nicht nachreifen lassen.
Ich hab die reifen weichen konsequent aussortiert weil ich es nicht besser wusste.

gruß
Marius