Met richt säuerlich

[Merlin_Gor]

Hallo,

ich fürchte, dass ich mit meinem Met ein ernstes Problem habe.

Ansatz:

2,5 Kg Honig (Blütenhonig)
6 Liter Apfelsaft Naturtrüb
Hefenährsalz 8 gr
Mehl 10 gr.
Hefe Flüssig Sherry (Hatte leider keine Lust auf die Trockenhefe zu warten)
Rest mit dest. Wasser auf 20 Liter aufgefüllt

Gärung setzte nach 3 Tagen ein. Irritierend für mich waren kleine weiße Wölkchen die Anfangs zu sehen waren.

Nun das Problem: Das ganze richt nach 4 Wochen Gärzeit nicht wirklich gut. Von anderen Weinen kenne ich es so, dass es Spaß macht daran zu schnuppern. Nicht jedoch bei dem Met. Das ganze hat weder einen Essigstich noch einen Uhuton, es richt vielmehr leicht säuerlich (erinnert eher an Erbrochenes).

Von daher bin ich geneigt, den kompletten Ansatz wegzuschütten. Da es sich hierbei um einen Erstversuch handelt, kenn ich die Reaktion und den Geruch bei Met jedoch nicht. Mache ich hier unnötig einen auf Panik?

Merlin

[Fruchtweinkeller]

Met riecht während Gärung selten gut. So eine leichte Schwefel- oder Schwefelwasserstoffnote meine ich oft zu riechen. Naja, das ist nicht sonderlich lecker, deckt sich aber nicht mit Deiner Beschreibung (ich empfinde es eher als stechend als sauer). Vielleicht meinen wir doch den gleichen Geruch?
Die hellen Wölkchen rühren wahrscheinlich vom Mehl her. Auch das schnelle angären spircht eigentlich gegen einen mikrobiell verursachten Weinfehler. Wie hoch ist denn inzwischen Dein Alkoholgehalt

[Merlin_Gor]

Hallo,

der liegt ungefähr bei 12 Vol%. Die ganze Zeit über habe ich mir da auch keinen allzu großen Kopf gemacht. Aber wir schreiten ja mittlerweile dem Endpunkt zu und der Geruch ist nicht Vertrauen erweckend.

Der Geruch von Schwefelwasserstoff: müßte der nicht eher an leicht faule Eier erinnern?

Merlin

[Dieser Beitrag wurde am 17.11.2004 - 14:13 von Merlin_Gor aktualisiert]

[Fruchtweinkeller]

Ja, H2S riecht nach faulen Eiern, es können aber noch einige flüchtige Schwefelverbindungen entstehen. Gut riechen die durchweg nicht. Der Geruch würde aber verfliegen. Ich denke, Du solltest Dich erst einmal nicht beirren lassen und weiter machen.

[Birgit]

Unser letzter Met aus Honig vom großen A... Discounter hatte einen fast schwarzen Bodensatz und hat gestunknen, das war fast schon nicht mehr auszuhalten. Im fertigen Wein war diser Geruch eigentlich nicht mehr wahrnehmbar. In disem Fall kam der Geruch vom Honig, keine Ahnung was da drin war.

Du kannst etwas Met aus dem Ballon nehmen und schütteln damit das Gas austritt. Dann einen Augenblick stehen lassen und dann dran riechen und den Geruch noch mal testen

Gruß Birgit

[Merlin_Gor]

Hallo,

und Danke für eure Ratschläge. Mit der Probe werde ich heute Abend mal testen und dann berichten.

Merlin

[Merlin_Gor]

Hallo,

mit der Probe hat ein bisschen gedauert. Der strenge Geruch lässt langsam nach und scheint sich in die gewünschte Richtung zu verändern. Was ich jedoch festgestellt habe ist, dass sich ein Trubstoffproblem eingestellt hat. Wurde in den ersten Wochen noch Co2 abgegeben, so lösen sich jetzt beim Schütteln Unmengen von Kohlendioxid. Aber nur beim Schütteln.
Hat schon mal jemand die Erfahrung gemacht, dass trotz Zugabe von Mehl sich ein Trubstoffproblem einstellt?

Jetzt zu meiner Frage: Macht es zu diesem Zeitpunkt (die Gärung scheint dem Ende zuzugehen) noch einmal Mehl oder Apfel gerieben zuzuführen?

Merlin

[Fruchtweinkeller]

Auch das ist normal, das Mehl hilft leider nur begrenzt. Auch das ist ein Grund, warum genügend natürtrüber Apfelsaft im Ansatz sein sollte. Je weniger Trübstoffe, desto größer das Problem und desto länger dauert die Gärung. Prinzipiell kann es nicht schaden, noch einen Apfel hinein zu reiben, aber Du warst ja schon über 12%, und ich denke, jetzt macht es keinen großen Unterschied mehr. Also kräftig weiterschütteln

[Merlin_Gor]

Hallo,

ich habe naturtrüben Apfelsaft eingesetzt. Das Problem besteht trotzdem. Seit dem 17.11. schüttele ich mehrmals täglich. Kohlendioxid tritt aus ohne Ende. Aber nur solange ich den Ansatz bewege.

Merlin

[Fruchtweinkeller]

Schon klar, trotzdem enthält so ein Wein weniger Trübstoffe als die meisten Fruchtweine. Wie gesagt: Schütteln, schütteln, nochmals schütteln. Vermutlich dürfte auch der Zucker langsam verbraucht sein, also kosten und ggf. nachsüßen.

[Dieser Beitrag wurde am 20.11.2004 - 19:16 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Antiquark]

mein erster met, der gestern in die flaschen kam, enthielt aufgrund fehlenden wissens meinerseits absolut gar keine tr+bstoffe.......hab daher 2 mal täglich geschüttelt........und den seltsamen geruch hatte ich am anfang auch.........aber jetzt ist das gesöff echt klasse.....

[fibroin]

Gesöff, wat ist dat denn?

Ich habe heute meine Pflaumen-und Mirabellenweine gefiltert. Da mußte ich mich auch bremsen, nicht noch mehr zu trinken.