Messingkontakt

[Traube]

Hallo!
Ich habe eine große Glasflasche mit einem Messinghahn.Schadet Messing dem fertigen Wein wenn er Kontakt bekommt??

[Fruchtweinkeller]

Wenn mich mein Schulwissen (was davon übrig ist) nicht täuscht ist Messing eine Legierung aus Kupfer und Zink. Beides ist problematisch in Kombination mit Lebensmitteln. In Kombination mit Sauerstoff und der Säure im Wein wird das Metall sicherlich angegriffen, und Du trinkst die herausgelösten Metallionen mit. Ich würde es nicht empfehlen!

[Neugierer]

Hallo !

Fruchtweinkeller hat recht, Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink - da gibt es natürlich noch einige Beimischungen die auch nicht schön sein könnten, z.B. Blei, Zinn und Produktionsbedingt auch Arsen die sich alle recht leicht lösen lassen.

Also Metall ist nicht gerade das beste für Wein (die Säure halt, deshalb schalten die meisten Metall für Leitungswasser (Trinkwasser) aus.

Das einzige was wohl bedenkenlos zu verwenden ist und auch das einzigste Metall was Winzer einsetzen ist Edelstahl V4A.


ALEX ... Elektriker in der Metallindustrie.

[Traube]

Schade um die große Flasche, aber dann fülle ich doch lieber normal ab. Danke

[skookum]

Tach auch,
Bin selber Metaller(Schweisser) und kann da Entwarnung geben.
Fast alle Destillen haben Kupfer,dass mit dem Destillat in Berührung kommt.Die Dämpfe die beim destillieren entstehen sind um einiges aggressiver
als Wein.Meine Destille hat ein Messingdeckel,der sich noch nicht aufgelöst hat,es gibt keine Geschacksver-
änderung im Destillat und ich lebe immer noch.
Eine Verbindung kann ganz andere Charaktäre haben als ihre einzelnen Elemente.Natrium(hochgiftig) und Chlor(sehr giftig)ergeben Kochsalz(NaCl).
Hahne, zum anstechen von Weinfässern werden oft aus Messing gebaut,und das nicht mit der Absicht,die Kundschaft zu vergiften.
skookum

[fibroin]

Es kann sein, dass ein Messinghahn, der nur kurzzeitig mit Wein in Berührung kommt, keine Probleme macht. Allerdings scheidet Messing als lebensmittelecht aus. Schon allein wegen dem Zinkanteil. Der Kupfer ist nur nicht oxidiert brauchbar. Wein kann jedenfalls nicht in Kupfergefäßen gelagert werden.

Wenn der Wein nicht mit dem geschlossem Messinghahn in Berührung kommt, kann es gehen.

[Fruchtweinkeller]

@skookum

Im Wein ist Säure, Säure greift unedle Metalle und Kupfer an und schon hast Du Schwermetalle im Wein. Schmeiß mal einen blanken Kupferdraht in Weißwein und lass es eine Weile stehen. Im Übrigen ist Kupfer bei den Destillen nicht unumschritten. Schau dazu mal bei www.schnapsbrennen.at vorbei, dort sitzen die Brennfachleute.

Die Argumentation mit der Destille ist nicht schlüssig. Die meisten Säuren sind nicht flüchtig, das Destillat, das mit dem Kupferkühler in Berührung kommt, ist deshalb nicht sauer.

Bier enthält kaum Säure. Dehsalb ist das Problem dort auch nicht gegeben.