Mein erster Traubenwein

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Gaerballon
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Mein erster Traubenwein

Beitrag von Gaerballon »

Hallo zusammen,

nach längerer Zeit melde ich mich auch mal wieder. Das heißt aber nicht, dass ich in dieser Zeit gar nichts mit Wein zu tun gehabt hätte :schlecht: . Es sind in dieser Zeit einige durchaus leckere Tröpfchen entstanden wie z.B. ein Sommererwachen. Da die aber alle recht problemlos liefen und ich froh bin, wenn ich überhaupt die nötigste Zeit finde, die so ein Weinling braucht habe ich Euch nicht weiter mit meinen Kommentaren belästigt :D .
Nun hat mich aber ein Bekannter zu meinem ersten Rotwein animiert, indem er mir einen Eimer mit selbsterbauten Trauben hinstellte und meinte "Ich habe gehört, dass Du guten Wein machst..."
Na gut, soweit OK - hab mir gedacht: Warum nicht! Das hab ich dann nachts um 3:00 das erste Mal bereut, nachdem ich erst die Hälfte der Trauben entrappt hatte und mir klar wurde, dass ich das Einmaischen wohl auf den nächsten Abend verschieben muss.
Ich hatte dann letztlich 4,8kg entrappte Trauben die einen zwar eher sauren, aber ansonsten geschmacklich runden Saft ergaben (Oechsle kann ich nicht messen, da ich das bisher noch nie gebraucht habe....). Daraus ergab sich mein folgender Ansatz:

14.10.2010
-4,8kg mit dem Kartoffelstampfer zerquetschte Trauben die letztlich ca. 8l Maische ergaben.
-3,5g ZymexColor (Antigel-Pulver von B***land)
-5g Hefenährsalz
-300g Zucker, damit die Hefchen überhaupt was zu fressen haben
-Portweinhefe (Trockenhefe als Gärstarter angesetzt)

18.10.2010
-die Gärung hat zügig, aber ohne Schaum etc. eingesetzt, läßt aber schon wieder stark nach
-deshalb noch 500g Zucker dazu (lt.FWK werden ja ca.1,6kg Gesamtzucker benötigt...)

heute(22.10.)
-die Maische abgepresst und gemessen
-Ausbeute 7 Liter
-Säure ca.12g/l !!!
-Alkohol lt. Vinometer ca. 11%
-Geschmack: insgesamt schon sehr gut, fruchtig, hat auch noch etwas Restzucker.

Nun stellt sich mir (und damit Euch) ein wenig die Frage, wie ich jetzt weiter mache:
1. Zucker: Da mein "Traubengeber" sehr trockene Weine bevorzugt will ich eigentlich jetzt keinen Zucker weiter zugeben. Andererseits wird ja wohl die Portweinhefe auch noch nicht ganz fertig sein...
Ich will (bzw. muß da ich immer noch keinen Filter habe..) die Hefe aber auch bis zum Gärungsende arbeiten lassen von wegen Nachgärung. Ich bin mir da jetzt etwas unsicher, da ich noch nie einen trockenen Wein produzieren wollte weil IMO ein Wein mit um die 15% ohne Süße gräßlich schmeckt - etwa wie verdünnter Primasprit...
2. Säure: der Wert ist ja unbestritten noch etwas zu hoch. Mein Plan wäre: Gärungsende abwarten, abziehen, Weinsteinausfall abwarten und hoffen, dass das dann akzeptabel ist - wenn immer noch zu hoch: Euch noch mal fragen :D

Vielen Dank und einen Schönen Sonntag noch
Thilo
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Vorgehensweise bietet sich an; wie der Wein durchgegoren mit diesem Säuregehalt schmecken wird gilt es abzuwarten. 1-2 g/L Weinsäure wirst du wahrscheinlich mit Kalk ausfällen können, mit etwas Glück ist das eine Menge die eh per Weinstein ausfällt wenn du ihn nur kalt genug lagern kannst.
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Beitrag von Dreizehn »

@Gaerballon

Ich habe eine Frage: Wie ist es Dir gelungen, aus 4,8 kg zerquetschten Trauben (= Maische) 8 l Maische zu erhalten und daraus nach dem Pressen 7 l Most (~ 7 kg)?

Grüße, Dreizehn
Otto47
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Beitrag von Otto47 »

Vielleicht wurden die Trauben vor dem Waschen gewogen? 8-)
Gruß Otto
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Oha, gut aufgepasst :shock:
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Beitrag von Teac »

hi,
ja etwas komisch gelle! :D
ich hatte aus ca. 30 kg trauben ,nach dem entschleimen, 16,5 liter raus.
nach der gaerung und weinsteinausfall habe ich heute 15 liter rosewein in flaschen abgefuellt.lecker sage ich euch.

gruss Gerd

[Dieser Beitrag wurde am 25.10.2010 - 23:23 von Teac aktualisiert]
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Beitrag von fibroin »

Jetzt schon Weinsteinausfall? Das war aber die erste Rate.
Die letzten Raten fallen aber in den Flaschen aus... 8-)
Will sagen, vor März wird bei mir nicht abgefüllt. :|
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Teac »

naja,
war schon der 2.
aber der wird nicht alt,jetzt am wochenende hat meine frau geburtstag und da kommen viele weintrinker die meine weine schaetzen .
von 20 flaschen habe ich dann noch 5 uebrig oder so :shock:

gruss gerd
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Beitrag von Gaerballon »

Hallo,

zuerst einmal: Ihr habt mich erwischt! Euer Einwand von wegen wenig Trauben und viel Maische ist wohl berechtigt - ich kann es aber jetzt absolut nicht mehr nachvollziehen wo ich mich da verwogen oder verrechnet habe. Jedenfalls waren es 8l Maische. Wie auch immer - sei's drum.

ICh habe jedenfalls momentan folgenden Stand: Nach zwei Wochen schleppendem Geblubber ist die Gärung jetzt völlig zum Stillstand gekommen und der Wein ist auch schon sehr gut geklärt. Ich habe daraufhin heute mal gekostet und finde den Wein auch schon recht gut. Er hat etwas Restsüße und schmeckt auch sonst recht fruchtig und rund wobei man schon etwas viel Säure bemerkt was ich aber nicht mal als gravierend bezeichnen würde.
Der Alk liegt lt. Vinometer noch immer bei 11-12%.

Kann es sein, dass die Portweinhefe wirklich jetzt schon aufhört? Sollte ich jetzt abziehen oder lieber noch etwas warten?

Grüße und ein Schönes Wochenende
Thilo
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Porti sollte schon etwas mehr schaffen bzw. es würde eher erwarten dass die Porti einen recht trockenen Wein hinterlässt. Steht der Ansatz warm genug damit sie die Hefe auch wohl fühlt?
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Beitrag von Gaerballon »

Ich denke schon, dass er warm genug steht. Bei so 20 bis 22°C in der Küche.....
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich würde noch ein, zwei Wochen beobachten ob die Restsüße wirklich stabil ist und sich auch wirklich kein Gas mehr bildet. Tägliches Schütteln nicht vergessen ;) Wenn sich in der Zeit wirklich nichts mehr tut: Schwefeln, kalt stellen, Hefe absetzten lassen.
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