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Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 02 März 2006 15:22
von WeinForscherAzubi
Hi zusammen.
Habe mir gedacht dass man vielleicht gegen ende der Gärung besseren/teureren Honig benutzen könnte und man dann das Arom so noch verbessern könnte, ohne das Budget allzusehr zu belasten.

Könnte mir vorstellen, dass das mehr bringt, als wenn der gute am Anfang und dass schlechterer Honig benutzt würde.
(ich will darauf hinaus, dass vielleicht der Geschmak des billigeren Honigs eh ein bisschen verschwindet während der Gärung)

Was meint ihr dazu?

MfG WFA

PS: Es geht konkret darum, dass ich hier noch Imker-Waldhonig bekommen habe und meinen Met damit Nachhonigen will, aber ich frage mich ob das Verschwendung ist oder ob das sinnvoll ist.

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 02 März 2006 15:26
von Hans
Hm, der Honiggeschmack entsteht meines Wissens nach hauptsächlich durch die unvergärbaren Zucker während der Gärung schon.

Bei einem Test mit meinem Metansatz, als dort gerade aller Zucker vergoren war, hab ich in eine Probe etwas Zucker getan, probiert, und siehe da, ein Honiggeschmack hat sich entwickelt, obwohl er davor einfach nur Sauer war.
Ich denke also, dass es zwar vielleicht etwas bringt, damit die Restsüße einzustellen, aber ansonsten ob du den jetzt am Anfang oder gegen Ende der Gärung zugibst dürfte relativ egal sein.


gruß, Hans

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 02 März 2006 15:33
von Bacchus86
Ich persönlich hatte ja so ein Problemfall bei meinem Met. Habe Tip Honig am Anfang genommen und zwischenzeitlich mit Zucker nachgezuckert. Am Ende jedoch nahm ich den guten Orangenblüten und Akazienhonig vom Imker, allerings hat mein Ansatz dort noch gegärt und die Hefe hat somit den Geschmack in den Wein verinnerlicht.
Ich muss sagen, dass der Geschmack sich positiv verändert hat.

Gruß Bacchus

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 02 März 2006 16:33
von Fruchtweinkeller
Hallo Weinforscher,

probier es aus. Wenn Dir der Geschmack im Ansatz zu laff ist kannst Du ruhig noch etwas intensiv schmeckenderen Honig darunter mischen. Du solltest den Geschmack allerdings nur mit passender Restsüße beurteilen: Denk daran das Zucker ein Geschmacksverstärker ist.

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 02 März 2006 18:08
von WeinForscherAzubi
Ja dann werd ich dann beim nächsten Nachhonigen waldhonig von meinem Onkel benutzen.
Also dass ich den Met "überaromatisiere" hab ich keine Angst.
War Honig von der Migros (die 2. billigste Sorte), das wird nicht so edle ware sein

[Dieser Beitrag wurde am 02.03.2006 - 18:10 von WeinForscherAzubi aktualisiert]

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 03 März 2006 10:34
von BlackWine
Den aktuell noch leicht blubbernden Met habe ich mit Aldi-Blütenhonig angesetzt. Vom Honigaroma (was der eh nicht großartig hat) ist so gut wie nichts übriggeblieben. Nachgezuckert habe ich dann mit wesentlich aromatischerem Blütenhonig aus dem Penny. Scheint bis jetzt ein gutes Stöffchen zu werden. Ich hoffe nur, dass ich noch was auf Flschen bekomme. Bei der letzten kleinen Spontanfete letzte Woche sind aus unerklärlichen Gründen 4l spontan aus dem Ballon verschwunden, auch wenn es erst hieß äh, Honigwein, das ist doch so ne süße Plärre.

Auf die Bezugsangaben würde ich mich aber nicht verlassen. Beide Honige sind Blütenhonige aus EU und nicht EU-Ländern also wohl der letzte Zusammengekratzte Rest. Bei der nächsten Charge kann es genau anders herum sein.

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 07 Januar 2007 16:50
von Drohne

Ich möchte nochmal die Frage von WeinForscherAzubi aufgreifen.
Der Zucker wird doch in der Regel voll vergoren sofern nicht vorher die Alkoholtoleranzgrenze erreicht wurde. Über die Nachzuckerungsmethode wird die Restsüße eingestellt. Wird nicht der hierbei verwendete Honig ausschlaggebend für den Honigweingeschmack sein?
Wie seht Ihr das oder habe ich was wichtiges nicht bedacht?

Gruß Drohne

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 07 Januar 2007 17:12
von Birgit
Nun das würde bedeuten das ein trockener Traubenwein ohne Restzucker nach nichts schmeckt. Er schmeckt aber sehr wohl nach was.

Wenn Du Zuckerwasser vergärst bekommst Du eine relativ geschmacksneutrale Alkohol/Wassermischung. Das Geschmacksbild wird von den anderen Inhaltsstoffen als dem Zucker gebildet. Verwende ich also viel von einem gut schmeckenden Honig habe ich auch viel gut schmeckende Geschmackstoffe.

Nur eine Menge guter Ausgangsstoff fürt zu einem guten Ergebnis.

Gruß Birgit

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 07 Januar 2007 17:22
von Fruchtweinkeller
Man kann, wenn einem das Honigaroma noch nicht intensiv genug ist, natürlich noch Honig zum nachzuckern verwenden. Das hängt ganz wesentlich von der Honigsorte ab.

Am Schluss besseren Honig

Verfasst: 07 Januar 2007 18:59
von Drohne
Vielen Dank für eure schnelle Antwort.
Der Hauptteil meines Honig ist aus der Frühtracht und so wie ich das beurteilen kann, lässt die Gärung nach. Vorgestern und heute habe ich Sommertracht mit viel Honigtauanteil eingerührt und die Gärung wurde wieder aktiver. Na ja, ich werde sehen bzw. schmecken was sich durchsetzen wird.

Gruß Drohne