Kräuselmilbe/ Phomopsis

[juno]

Hallo Weinfreunde,

nach langer Suche im Netz habe ich herausgefunden was meinen Reben fehlt. Die Blätter kräuseln sich und der Wuchs ist eher schwach, obwohl sie eigentlich relativ stark wachsen müsste. Das Fruchtholz ist auch etwas heller als das normale Holz. Entweder hat bei mir die Schwarzfleckenkrankheit Einzug gehalten, oder die Kräuselmilben haben sich sehr stark vermehrt, oder vieleicht beides.

Als Behandlung kann man jetzt nichts oder kaum wirksames unternehmen. Im Frühjahr 2013 werde ich mit einer Austriebsspritzung aus Netzschwelfel und Cueva Pilzfrei spritzen.
Meine Frage ist, ob ich auch noch Spurzid mit zugeben sollte, welches zu Schädlingsbekämpfung wie Spinnmilben, Blattläuse usw.
Oder habt Ihr einebessere Behandlungsmethode die beides mit einmal bekämpft.

Gruß euer juno

[Tompson]

Auch wenn ich mich sicherlich etwas spät dazu melde aber mir fällt gerade etwas ein:
Ich erhielt vor einigen Jahren zwei 3-jährige Solaris, die weichen mußten. Umsetzung gelungen, die Reben gibt es nach wie vor. Aber im ersten Standjahr bei mir hatte die rechte Rechte die Solaris-typische Wucherung hingelegt, also üppige Laubbildung, währenddessen die linke, einen Meter Abstand nur ca 20-30cm geradlienig wuchs und sodann in wildem Kräusel- und Kümmerwuchs ausbrach. Im nächsten Jahr verhielt sich diese Rebe dann wieder normal.

Mit dem Vorbesitzer haben wir dann herausgefunden, das eine Rasendüngung dran schuld war.
Vielleicht ist auch eine Überdüngung schuld?

[Schorle75]

Es ist immer schwer, da mal eben anhand von Bildern die genaue Diagnose zu stellen, selbst wenn man direkt vor der Pflanze steht, kommen eine Menge Zweifel auf.
Spinnmilben werden mit Netzschwefel eigentlich recht gut erfasst, Du kannst Dir auch Raubmilben besorgen, man kann sie im Netz kaufen.
Achte mal auf die einjährigen Stiele, vor allem an der Basis, ob sich da schwarze Flecken kleine Flecken bilden, dann trifft evt Phomopsis zu.
Ich hab gerade auch bei meinen Muskat bleu im zweiten Standjahr meine Sogenkinder, neue Blätter rollen sich nach oben hin ein, sehen chlorotisch aus und das Wachstum ist gehemmt. Ich schwanke zwischen Thrips und Spinnmilbe, werd in den nächsten Tagen, wenn ich mal wieder in den Wengert komm, Blattmaterial mitnehmen und genau mit der Lupe betrachten.
Das mit der Düngung kam mit auch schon in den Sinn, aber ich behandle all meine Rebstöcke immer simultan, dass nun drei von 320 querschiessen, schliesst meiner Meinung nach diesen Aspekt aus.

Haben Deine Stöcke schon Gescheine oder sind die noch im Stockaufbau? Wenn letzteres und es sich um Phomopsis handelt, würd ich nicht bis nächstes Jahr warten, sondern zusehen, dass sie möglichst gesung übers Jahr kommen und gegebenenfalls halt doch mit konventionellen systemischen Mitten nachhelfen

[Traubenstolz]

Hallo Juno,

zeige doch mal ein paar Bilder von Deinen befallenen Reben, dann kann man vielleicht mehr sagen. Milben kann man auch jetzt noch bekämpfen, der richtigere Zeitpunkt wäre allerdings viel früher gewesen. Als zugelassene Mittel gibt es Apollo, Kiron, Masai und Torque. Ich selbst habe mit Kiron gute Erfahrungen gemacht.

Gerade im Stadium bis zum 3. Blatt schädigen die Milben den Stock am meisten. Eine Austriebsspritzung mit Promanal und Netzschwefel kann den Befall von Milben ganz gut reduzieren.

Grüße Traubenstolz

[juno]

Achte mal auf die einjährigen Stiele, vor allem an der Basis, ob sich da schwarze Flecken kleine Flecken bilden, dann trifft evt Phomopsis zu.


Haben Deine Stöcke schon Gescheine oder sind die noch im Stockaufbau? Wenn letzteres und es sich um Phomopsis handelt, würd ich nicht bis nächstes Jahr warten, sondern zusehen, dass sie möglichst gesung übers Jahr kommen und gegebenenfalls halt doch mit konventionellen systemischen Mitten nachhelfen

Es sind teilweise raue stellen an der Austriebsstelle, wie kleine nicht tiefe Furchen. Wenn ich meine Bücher dann noch wälze, habe ich gestern Abend gemacht und die eindeutigen Bilder sieht, würde ich auf Phomopsis tippen. Denn es siht teilweise aus wie das was dort im Buch als Nekrose bezeichnet wird. Abder bei anderen ist wiederum nichts zu sehen, außer daß sich die Blätter kräuseln. Ich habe auch versucht mit einer Lupe Untersuchungen anzustellen, aber was Milbenähnliches habe ich nicht gesehen, auch bei den Pockenmilben nicht, obwohl ich den Filz vorsichtig mit eine Nadel entfernt habe.

Der Stockaufbau ist eigentlich schon abgeschlossen, das Stämmchen steht. einige befallene Stöcke treiben jedoch noch an der Veredlungsstelle aus, und die Triebe sind bis jetzt gesund, nichts nachteiliges zu sehen. Habe alle meine roten, denn dort sind die Schäden, mit Netzschwefel und Cueva Pilzfrei eingejaucht (Blätter, Triebe, Gescheine, Schenkel und Stamm).

juno

[Traubenstolz]

Hallo,

Du hast leider noch keine Bilder gemacht, dann versuche ich es mal so, sehen die Blätter von oben so aus:
[img][/img]

Und von unten so:
[img][/img]

Das sind Spinnmilben, die aber auch mit der Lupe kaum zu sehen sind.

Grüße Traubenstolz

[juno]

So, ich habe mal ein paar Bilder gemacht und hoffe Ihr könnt etwas erkennen.

Fangen wir mit den Blätterrn an:
Erste äußere Erscheinung fiel mir dadurch auf.
[img][/img]



dann habe ich nachgeforscht, und kam auf die zwei Ursachen. Was mich zur Annahme der Schwarzfleckenkrankheit bewegt ist, daß einige Triebe unten am Austrieb vernarbt sind. Siehe Bilder:




Und jetzt noch ein Bild von einem Blatt (unterseite) mit den für beides typischen "Löchern".



juno

[Dieser Beitrag wurde am 13.06.2012 - 08:01 von juno aktualisiert]

[Traubenstolz]

Hallo juno,

leider sind einige Bilder recht unscharf, so dass man kaum was erkennen kann, aber das sieht mir eher nach Frasschäden aus. Dickmaulrüssler oder Zikaden. Phomopsis glaube ich, ist es nicht.

Gruß Traubenstolz

[Schorle75]

Da würd ich auch auf Dickmaulrüssler oder ähnliches Ungetier tippen bei den zerfetzten Blättern. Bei den "Wucherungen kann ich nicht viel erkennen, scheint aber nichts wirklich ungewöhnliches zu sein.
Beim voletzten Bild würd ich mal Phomopsis nicht ausschliessen bei den Flecken auf dem Trieb.
Und zu dem letzten Bild kann ich auch nicht viel sagen, was die Löcher betrifft. Sind das auf den aneren Blättern Spritzmittelrückstände? Bedenke, dass grade Netzschwefel bei höheren Temperaturen und Sonneneinstrahlung schnell mal Verbrennungen verursachen kann, vielleicht ist auch das eine Ursache für die Aufhellungen ?!? Ich setz Schwefel nir im Austrib bis maximal 5 Blatt-Stadium ein aus diesem Grund, danach nur noch systemische Oidium-Mittel ab der Vorblüte bis Ende.

[juno]

Da würd ich auch auf Dickmaulrüssler oder ähnliches Ungetier tippen bei den zerfetzten Blättern. Bei den "Wucherungen kann ich nicht viel erkennen, scheint aber nichts wirklich ungewöhnliches zu sein.
Beim voletzten Bild würd ich mal Phomopsis nicht ausschliessen bei den Flecken auf dem Trieb.
Und zu dem letzten Bild kann ich auch nicht viel sagen, was die Löcher betrifft. Sind das auf den aneren Blättern Spritzmittelrückstände? Bedenke, dass grade Netzschwefel bei höheren Temperaturen und Sonneneinstrahlung schnell mal Verbrennungen verursachen kann, vielleicht ist auch das eine Ursache für die Aufhellungen ?!? Ich setz Schwefel nir im Austrib bis maximal 5 Blatt-Stadium ein aus diesem Grund, danach nur noch systemische Oidium-Mittel ab der Vorblüte bis Ende.

Ist ne Spritzbrühe mit Mancozep, ohne alles. An den Trieben ist die noch grüne Rinde aufgeplatzt und schwarz umrandet. Leider, vieleicht bin ich auch zu blöde, sind troz 3 Versuche die Bilder mit den besseren Schadstellen nichts geworden.

juno

[Dreizehn]

Phomopsis an Regent, aktuelles Foto.

Grüße, Dreizehn

[Tompson]

Hallo Erich, schön von Dir zu hören !

Solche Triebe habe ich auch. Aber ich habe das dem Hagel von Freitag zugeschrieben, denn vorher sah ich die Flecken an den Stielen nicht...

Löcher an den Blättern habe ich noch keine entdeckt - jedenfalls nicht solche, die nicht garantiert von Geschossen Kaliber 10mm verursacht wurden