Hopfenkochen

WeinForscherAzubi
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Beitrag von WeinForscherAzubi »

Hi
Da ich sobald ich Zeit hab nun endlich mein Honigbierversuch starten will, noch ne Frage
Kann ich auch die Hälfte des Ansatzes zB. 10 Liter (mit dem Malzextrakt) zum Hopfenkochen nehmen. Und dann die andere Hälfte des Wassers mit dem Honig dazugeben?!
Das hätte 2 Vorteile: Ich müsste nicht den grossen Kochtopf der Oma besorgen
und
Ich müsste nicht so lange warten bis sich das ganze abgekühlt hätte.
Ich würde dann einfach soviel Hopfen nehmen, wie für die doppelte Bittere nötig wären und dann verdünnen.
Denkt ihr das geht?
Jeder Wein wird irgendwann gut. Entweder durch Lagerung oder nachdem man bereits 3 Flaschen davon getrunken hat.
Uwe12
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Beitrag von Uwe12 »

Hallo WFA!

Das sollte schon gehen, wenn die Dichtewerte von Wasser+Malzextrakt und Wasser+Honig etwa ähnlich sind, kannst Du für die doppelte Bittere hopfen.
Allerdings hast Du Verdampfungsverluste, die Du durch Wasserzugabe kompensieren kannst.
Verdünnst Du nach dem Kochen, ist die Ausnutzung des Hopfens geringer, als wenn Du quasi "dünner" anfängst zu kochen.
Aber grob gesehen, sollte das schon klappen.

Viel Erfolg!
Uwe
Biopiraterie? Ja, das sind kriminelle Seefahrer, die sich aber gesund ernähren! (Piet Klocke)
steve
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Beitrag von steve »

Hallo,
so ähnlich habe ich das bei meinem Hobi mit Malz auch gemacht.
Verkostungsangaben kann ich aber noch nicht geben, es steht momentan noch in der Nachgärung.
Ich würde wegen der etwas schlechteren Hopfenausbeute etwa das doppelte plus 10-15% mehr Hopfen nehmen.
Du kannst grob davon ausgehen, dass du beim Kochen etwa 10% Flüssigkeit verdampfst

Grüße,
steve
WeinForscherAzubi
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Beitrag von WeinForscherAzubi »

Hi ich meld mich mal wieder im HonigbierLager.
Nächsten Sa sollte ich ENDLICH mal Zeit haben um den Versuch zu starten. Muss mich sputen, bald gehts ab in die Armee...

Nun. Ich hab mir das so vorgestellt:

ca. 12L Wasser/Malzextraktgemisch(1.5kg M-extrakt)
Das ganze Kochen
90min mit 10g Haletauer-Perle Pellets (7.5%)
5min vor Schluss nochmal 10g
Das sollte nach Dem Hopfenrechner 26 IBU geben.
Das ganze verdoppeln mit Wasser/Honiggemisch. => 13IBU (ist Weizenmalz)
Wieviel Honig soll ich da nehmen? 2 Kg?

Muss mich eben sozusagen geistig vorbereiten, so dass am Sa das Experiment gestartet werden kann. (Hoff ich jedenfalls)

MfG WFA
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Wolf
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Beitrag von Wolf »

Hallo WFA,

das passt so, auch mit den 2 kg Honig auf 12 Liter. Ich komme allerdings auf weniger IBU. Welche Werte hast Du denn in den Rechner eingesetzt? Stammwürze, Volumen?

Grüße
Wolfgang
WeinForscherAzubi
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Beitrag von WeinForscherAzubi »



So hats ausgesehen. Hab gedacht, dass die Ausschlagswürze das Ergebnis des Kochens ist
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Uwe12
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Beitrag von Uwe12 »

Hallo WFA!

Ich komme fürs Hopfenkochen auf ~27IBU.
In 12l hast Du 1,5kg Malzextrakt (etwa wie Honig?, sind es ~1,125kg Zucker) sind etwa 9°P Dichte.
Das kocht ein auf etwa 9l (1/3, aber je nach Leistung...) mit dann 12°P.
Honig dazu 2kg = ~1,5kg Zucker auf dann etwa 20l sind es etwa 13°P mit etwa 12IBU.

Im Hopfenrechner mußt Du noch die Dichtewerte für Stammwürze und Ausschlagwürze eingeben, da die Hopfenausnutzung ein wenig von der Dichte abhängt. Der Rechner geht aber von einer konstanten Verdampfung von 1/3 aus und kann wohl nicht anders eingestellt werden. Grob geschätzt paßt es aber schon.

...wie lange habt Ihr Dienst in der Schweiz? Könnte sein, daß Du Deine "Ausstoßmenge" deutlich erhöhen mußt, wenn Deine Kameraden erstmal mitkriegen, daß eine "Honigbierquelle" unter ihnen ist! ;)

Uwe

[edit] das mit dem 1/3 ist natürlich etwas "suggestiv". Üblich dampfen bei ~24l und 90min Kochzeit mit 2kW Leistung etwa 3l ein.

[Dieser Beitrag wurde am 03.03.2007 - 13:31 von Uwe12 aktualisiert]
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Beitrag von WeinForscherAzubi »

Hi. Ja dann passt das ja schon.
Ja das hab ich mir auch schon überlegt...
Da wirds dann mindestens mal ein Schnell-Met zum probieren geben :D.
21 Wochen + jedes Jahr 3 Wochen Wiederholungskurs(WK) bis man 30 ist.
Oder neu Durchdiener = 300 Tage an einem Stück.
Hab mich für ersteres entschieden. die WK's sollen im gegensatz zur Rekrutenschule (RS) spassig sein...
Diese Zahlen vorausgesetzt dass du nicht "weitermachst" oder teilweise auch "weitergemacht wirst" ((unter-)offiziers-ausbildung)

MfG WFA
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WeinForscherAzubi
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Beitrag von WeinForscherAzubi »

So ich habs jetzt am Sonntag endlich geschafft und mein Honigbier angesetzt.
Auf www.mitglied.lycos.de/sdorfseid/Wein/ findet ihr die Bilder dazu.
Bis das Wasser (aussen) mal gekocht hat, gings ziemlich lang. Daher werd ich wohl auch ein Gestell für Gasflasche/Brenner-Konstruktion bauen...
Das Brauwasser hat sich dann aber schon recht schnell erhitzt. Das Wasser hat aber nie "richtig" gekocht. Versteh nicht warum, aber das Wasser/Malz/Hopfen-Gemisch kam einfach nicht über 92° C, obwohl das äussere Wasser gekocht hat wie wild... (man siehts gut wie "verdampft" der Raum war, auf dem letzten Bild)
Hab die Kochzeit des ersten Hopfens daher um 10 min verlängert (macht ja nicht viel aus, hab ich im Rechner gesehen). Nach dem kochen hat das Gebräu ziemlich stark nach Hopfen gerochen.
Hab dann vermischt und Hefe dazugegeben. Seit gestern morgen blubberts schon ganz schön kräftig im 30Literfass. Der Ansatz hat sogar Wohnungsverbot gekriegt, weil er bisschen stark riecht ;) . naja, jetzt isser hald im warmen Heizungskeller...
Mal gucken wies kommt.
Kann ich jetzt einfach warten und fertiggären und dann kühlstellen, von der Hefe abziehen, in Flaschen, halber Teelöffel Zucker, Flaschengärung (wie warm?), kalte Lagerung?

Hab übrigens Hopfensäckchen benutzt, was bei Bellets aber nicht viel bringt. (bringt schon was, aber hat hald doch viel Hopfen"Staub" im Ansatz.
Den grössten Teil dieses Hopfenstaubs hab ich durch den Siebeinsatz von meinem Trichter rausgekriegt (wollte Foto machen, Baterien machten nicht mit :( ). Wenns jetzt noch bisschen Hopfen drin hat, machts hoffentlich nix, der sollte ja absinken...

[Dieser Beitrag wurde am 06.03.2007 - 13:32 von WeinForscherAzubi aktualisiert]
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Uwe12
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Beitrag von Uwe12 »

Hallo WFA!

Urig, mit Holzbefeuerung! :)
Daß es nicht recht gekocht hat, könnte daran liegen, daß Dein Topf zu wenig tief im Wasserbad stand. Abgesehn vom rustikalen Ofen, wieso wolltest Du mit Wasserbad kochen? Wegen dem Anbrennen brauchst Du Dir nicht viel Sorgen zu machen, es sei denn, du befeuerst viel zu stark.
Daß es nach Ende des Kochens noch sehr nach Hopfen duftet, deutet auf eine nur geringe Verdampfung hin - sofern Du 90min gekocht hast. Normal bleibt da wenig Aroma übrig. Hast Du mal gekostet? War es bitter?
Die α-Säure des Hopfens isomerisiert auch schon bei etwas niedrigerer Temperatur. Das Kochen soll aber auch unerwünschte Aromen aus den Würze austreiben.
Ein wenig Hopfenpulver in der Gärung macht sicher nichts, vielleicht bittert es noch ein wenig nach.

Nach Gärende füllst Du mit dem halben TL Zucker in Flaschen ab und läßt noch 1 Woche bei Gärtemperatur stehen, also einfach bei der Temperatur, wo auch die Hauptgärung war. Danach kannst Du kalt stellen.

Ansonsten nur Mut, das wird schon, und wenn es ein Unikat wird...oder wie Bob Ross zu sagen pflegte "We don't make mistakes, we just have happy little accidents" ;)

Uwe
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Beitrag von kellergeist »

Im Wasserbad erhitzen, vielleicht weil der Waschkessel innen nicht so reine ist ;) ... Hab auch so ein ähnliches Teil




- darin wird ab und zu mal eine Halbe Sau gekocht - danach würde ich auch nur im Wasserbad erhitzen.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sehr hübsch :D
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