Honig + Äpfel + Wasser + Hefe = Met?

Verwendung der nötigen Zutaten
culpa
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Honig + Äpfel + Wasser + Hefe = Met?

Beitrag von culpa »

Hallo,

ich zerbrech mir gerade den Kopf darüber, wie ich die Metherstellung mit meinen Prinzipien vereinen soll. Ich ernähr mich konsequent nach Vollwertkost, bedeutet in erster Linie alles frische und natürliche Zutaten... Dementsprechend sind mir all die erwähnten Zusätze ein Dorn im Auge.

Hier wurde auf die Frage, ob man all diese braucht, geantwortet:
DerWolfi hat geschrieben:ja brauchst du, falls du zu einem ueberzeugendem ergebnis kommen willst.
Wie schauts aus, hab ich denn vernünftige Chancen, wenn ich ausschließlich Honig, frische Äpfel, Reinzuchthefe (gut, die bekomm ich wohl wirklich nicht selbst hergestellt und dass die unverzichtbar ist, seh ich ein ;) ), Wasser und ggf. Zitronen (falls mir am Ende tatsächlich Säure abgeht) verwende? Ich würde auch in Kauf nehmen, öfter mal Misserfolge zu ernten, solang ich auf Zusätze verzichten kann.
Beim ersten Met bin ich zwar trotz etlicher Fehler bereits bei 12.5%, aber wenn ich jetzt überall "schwefeln" und "Antigel" lese, möcht ich gleich wieder alles übern Haufen werfen. :(

lg, Evelyn
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Für mich kann ich nur sagen: Auf der Homepage ist erklärt was die Zutaten bewirken und wofür sie "gut" sind. Auf diese Vorteile kannst du verzichten, dann musst du halt ggf. mit den Nachteilen leben. Insofern ist alles "machbar". Sprich: Lese, wäge ab, fälle eine Entscheidung, handle danach.

12,5% zu erreichen, das ist freilich kein "Stresstest" ;) Ausschlaggebend ist wie sich die Hefe im "hohen" Umdrehungsbereich verhält, wie viel Restzucker sie übrig läst, wie schleppend die Gärung dann verläuft, wie viele Gärungsnebenprodukte (manche erwünscht, manche unerwünscht) sie bildet, wie du die Gärung beendest...
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Beitrag von culpa »

Das mit den 12.5% war nur erwähnt, weil mir bereits ein Stein vom Herzen gefallen ist, dass die Gärung überhaupt richtig angesprungen ist und anscheinend auch keiner Wildhefe den Vortritt gelassen hat. Ich hab denk ich mittlerweile wirklich alles auf der Seite gelesen und hab dadurch immer mehr den Eindruck gewonnen, dass diese Stoffe unverzichtbar wären.

Dass ich darauf verzichten möchte, steht für mich fest. Mir geht es eher darum, ob es sich so "lohnt", Met herzustellen, oder ob es nur frustrierend werden wird.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Da ich deine Ansprüche nicht kenne kann ich dir deine Frage nicht beantworten ;) Außerdem verhält sich jeder Ansatz anders.

Wenn du mich fragst, wie du am Besten vorgehen sollst um ohne Zutaten möglichst "robust" zu arbeiten würde ich dir raten: Vergäre einen naturtrüben Apfelsaft pur, wende die Nachzuckermethode an und verwende, vor allem zu bei den ersten Nachzuckersitzungen, Honig. Am Ende eher Haushaltszucker verwenden, auch wenn das Honigaroma dann noch etwas mau ist.
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Beitrag von culpa »

Für den Anfang freu ich mich schon, wenns trinkbar wird und keine Weinfehler auftreten. ;)

Für Tipps zum Vorgehen bin ich dankbar!

Wäre vergorener nachgezuckerter Apfelsaft am Ende nicht normaler Most? Habe auch jetzt schon mehr als 5 kg Äpfel für 10 l verwendet.

Bei der Nachzuckermethode kommt für mich leider ohnehin nur Honig in Frage, Haushaltszucker ist ganz ganz böse. :P Wie auch das Erhitzen vom Honig, wodurch ich erst hier gelandet bin, nachdem mein Buch das leider ständig vorschlägt (Karl Stückler).

Danke an dieser Stelle für die hervorragende Seite! :)
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ob ein "vergorener" Honig "gesünder" ist als ein erhitzter Honig, das will ich mal stark bezweifeln. Die Vergärung geht am Honig naturgemäß nicht spurlos vorbei.

Und ich sehe ehrlich gesagt wenig Grund für die Ansicht, dass ein vergorener Haushaltszucker "böser" sein soll als ein vergorener Honig. Ich wage sogar zu behaupten dass ernährungstechnisch unvergorener Honig ähnlich "böse" ist wie Haushaltszucker...
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Beitrag von culpa »

Die Theorie dahinter ist, dass der Körper zur Verarbeitung von Zucker B-Vitamine braucht, die in Honig (oder auch Früchten) enthalten sind, während Haushaltszucker ein reines Isolat ist. Ich meide auch kleine Mengen Haushaltszucker, weil sich der bei mir seit meiner Umstellung sofort durch... äh... Darmwinde bemerkbar macht. ;) Bin selbst zum Glück pumperlgsund, aber bei Anderen macht das auch richtig gesundheitliche Unterschiede.

Worauf beruht deine Annahme, dass Honig böser als Haushaltszucker wäre?

Was die Gärung anbelangt, hab ich gelesen, dass Vitamine das weitestgehend überstehen würden, was bei Hitze weitaus weniger der Fall wäre (siehe z.B. Kollath). Und Vergären ist sicher besser als Vergären UND Erhitzen. Aber selbst da sind sie ja nicht auf einen Schlag weg, wie's beim Haushaltszucker der Fall ist.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nicht "böser", aber wahrscheinlich "gleich böse". Freier Zucker macht fett, eventuell anfällig für Diabetes, Kinder hyperaktiv und eventuell dumm und Senioren eventuell dement. Die im Honig enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine sind nun nicht gerade hoch dosiert, die Ernährungsphysiologen sind sich doch eigentlich einig dass das praktisch nicht ins Gewicht fällt. Das nennenswerte VitB-Mengen enthalten sind wäre mir auch neu. Hefe freut sich übrigens auch über Vitamine und wird sich im Zweifelsfall vor dem Mettrinker an ihnen laben...

Ich arbeite übrigens auch gerade an meiner künftigen Demenz: Gummibärchen. Man gönnt sich ja sonst nichts ?-|
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Beitrag von fibroin »

Ist die Diskussion nicht irgendwie müßig? Jede(r) hat seine Erfahrungen zu einzelnen Nahrungszutaten, was aber schlecht verallgemeinert werden kann.

@culpa
du kannst natürlich ungeschwefelte Weine herstellen. Wegen der heruntergesetzten Haltbarkeit kühl lagern und zeitig trinken.
Hast du mit dem Nervengift Alkohol weniger Probleme als mit Raffinadezucker?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
culpa
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Beitrag von culpa »

Mir gehts auch weniger um persönliche Beschwerden als um gesunde Ernährung an sich - und darauf hat Zucker die weitaus schlimmeren Auswirkungen als Alkohol (Stichwort Zivilisationskrankheiten), sofern man nicht gerade alkoholkrank wird. Abgesehen davon ists auch ein viel Leichteres, auf Zucker zu verzichten (bzw. durch Honig zu substituieren und drastisch einzuschränken) als auf Alkohol. Wobei auch der für mich natürlich kein Muss ist und schon gar nicht alltäglich.

Ich wollte hier eigentlich auch gar keine Diskussion darüber anfangen, sondern einfach nur klar stellen, dass mir dieser Punkt sehr wichtig ist, auch wenns vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar ist.
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Josef
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Honig + Äpfel + Wasser + Hefe = Met?

Beitrag von Josef »

Deine Einstellung zum Zucker habe ich eingesehen uns kann sie auch akzeptieren. :shock:
Aber meiner Meinung nach machst du einen Denkfehler:
Wenn ich recht informiert bin, ist es dem Alkohol ziemlich egal woraus er gewonnen wurde. Ob aus Honig, Fruchtzucker oder normalem Haushaltszucker. :schlecht:
Also folgere ich daraus, es kommt nur noch auf die Restzuckermenge an die im fertigen Wein verbleibt. Gerade wenn du nicht so süß (was den Zucker angeht :D )veranlagt bist, wird der Restzucker bei dir auch nicht so hoch eingestellt sein.
Was ich damit sagen will, Produziere mit normalem Zucker uns süße mit Honig nach. :shock:
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Beitrag von culpa »

Was wär denn der Nachteil, wenn ich alles mit Honig mache? Dass nicht der ganze Zucker vergärbar ist? Na dann bleibt der Rest eben Restsüße, oder erschwert der unvergärbare Zucker der Hefe die Arbeit?

Abgesehen davon, dass ich die verbleibenden Begleitstoffe des Honigs gerne im Met hätte, widerstrebt es mir, vergorenes Apfel-Zuckerwasser Met zu nennen. Erinnert mich an ein Buch über Finnland, das ich gerade lese: Aufgrund des hohen Alkoholpreises braut sich die Jugend gern ein Gesöff aus Zuckerwasser und Hefe - schmeckt nicht, aber berauscht. ;)

Wie schauts denn aus, wenn ich meinen Met nicht schwefel, wie lang könnte sich der halten? Reden wir da von einer Woche oder sind auch 2-3 Monate drin? Auf einen Sitz bekomm ich den nicht weg... :schlecht:
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