Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Birgit
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Birgit »

Du kannst in einem Rutsch verdünnen und sofort etwas nachzuckern.

Gruß Birgit
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amutzenbacher
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von amutzenbacher »

Hallo Weinfreunde,

ich habe am 24.12.09 20 Liter Hagebuttenwein als Maischegärung angesetzt. Seit dem 26.12 ist die Gärung kräftig im Gange.
Heute habe ich die Maische gesichtet. Die Schalen sind bereits relativ farblos. Allerdings gibt es ja ewig viele Variationen zum Thema "Zeitpunkt des Abpressens".
Ich lese von:
nach 1-2 Wochen
nach 2 Tagen
nach 5 Tagen
bis zu einem Rezept, wo früh abgepresst wird und dann die Maische erneut mit Zucker 6 Tage lang angesetzt wird.

Kann evtl. nochmal jemand seine Erfahrungen zum Zeitpunkt äußern damit ich etwas Sicherheit habe?
Wäre echt nett.

Gruß
Alois
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fibroin
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von fibroin »

Hallo amutzenbacher, willkommen im Forum,
willst du du noch eine andere Maischestandzeit wissen, oder eine deiner genannten bestätigt haben?
Du siehst hierin, wie unterschiedlich die Maischezeiten gehandhabt werden. Das heisst im Klartext, jeder machts anders. Jeder hat eine andere Erfahrung.

Ich kann dir vorschlagen, eine Woche reicht. Manchmal ist das auch zu lang. Da gibts eben kein Patentrezept. Ich presse meist unter einer Woche ab, weil dann oft der Alkohol bei etwa 11 % ist und ich nach dem Pressen noch weiter gären möchte. Hilft dir das?
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Fruchtweinkeller
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Jupp, die Meinungen hier im Forum gehen auseinander ?-| Meiner Meinung führen die Hagebuttenkerne zu einem unangenehmen, etwas "härteren" Geschmack. Sind sie noch im Ansatz, so solltest du eher früh abpressen.
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Josef
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Josef »

Genau, wegen der Kerne rate ich auch zu einem frühen Abpressen von unter einer Woche.
Bei anderen Ansätzen bin ich großzügiger, da sind zwei Wochen und länger auch schon mal kein Problem.
amutzenbacher
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von amutzenbacher »

Danke für Eure Antworten!

Also ich werde aufgrund Eurer Aussagen zu den Kernen morgen(heute) früh abpressen.

Gegenüber der ausreichenden Ausbeute der Maische, scheint der negative Einfluss der Kerne zu überwiegen.

Wie ist das eigentlich mit dem Nachzuckern:
Soll ich nach dem Abpressen eher die Öchslewaage bemühen oder kann ich rein nach Geschmack den Zuckergehalt prüfen?

Das Acidometer werde ich nutzen. Ich konnte den Säuregehalt beim Ansetzen in Ermangelung von Citronensäure nur auf 6g/l einstellen.

Ich werde die aktuellen Werte(inklusive Alkohol-Gehalt mit Vinometer gemessen) morgen mal posten. Evtl. könnt ihr dann nochmal was dazu schreiben.

Gruß
Alois
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Fruchtweinkeller
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Oechslewaage wird mit zunehmendem Alkoholgehalt ungenau (siehe auch Homepage -> Kapitel Analytik). Probiere einen Schluck, wenn es zu sauer ist kannst du nachzuckern; eine genauere Messung brauchst du nicht.

Wenn du den Säuregehalt schon eingestellt hast erfolgte schon eine Messung? 6 g/L ist eher etwas zu wenig als etwas zu viel, aber es ist ganz sicher auch kein dramatisch niedriger Wert.
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amutzenbacher
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von amutzenbacher »

@ Fruchtweinkeller

Ja, die Messung ist anfangs beim Ansatz erfolgt. Ich hatte den Säuregehalt auf den maximal möglichen Milchsäuregehalt eingestellt. Ich hatte kein Citrat und keine Äpfel zugesetzt. Daher der etwas niedrige Säuregehalt. Ein nachträgliches Erhöhen der Säure macht doch keinen Sinn, oder?
Guenter
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Guenter »

@ amutzenbacher

Verstehe ich das richtig, du hast deinen Ansatz vor der Maischegärung auf 6 g/l Säure mit Milchsäure eingestellt eingestellt?

Ich habe letztes Jahr Hagebuttenwein angesetzt und von 6,8 kg Hagebutten hatte der Wein (20 Liter) nach der Maischegärung einen Säuregehalt von 9 g/l, ohne Zugabe von anderen Säuren ! Im Fruchtfleisch und den Schalen der Hagebutten sind Fruchtsäuren und Vitamin C enthalten, welche sich wärend der Maischegärung lösen. Du kannst also niemals vor der Maischegärung deinen Säuregehalt "einstellen". Wenn du jetzt deinen Wein von der Maische nimmst, hast du mit Sicherheit einen viel zu hohen Säuregehalt und musst verdünnen, was in deinem Fall auf Kosten des Geschmacks gehen wird.

Gruß
Günter
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amutzenbacher
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von amutzenbacher »

Danke für deine Antwort!

Da habe ich wohl einen gehörigen Fehler gemacht. Hatte bisher nur Met hergestellt. Und da kann man es natürlich am Anfang schon einstellen. Ich hoffe mal das beste werde jetzt mal loslegen.

Bis später
Alois
matzl0505
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von matzl0505 »

Ganz so schlimm ist der Fehler auch wieder nicht.
Am besten misst du nach dem Abpressen die Säure nochmal uns dann können wir weiterentscheiden.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

amutzenbacher
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Hagebuttenwein - Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von amutzenbacher »

Hallo erneut!

habe wohl nochmal Glück gehabt. Folgende Werte habe ich wermittelt:

ca. 9,5 - 9,8% Alkohol
ca. 9,2 - 9,4 g/l Säure

Das Oechslemeter habe ich wie geraten durch Geschmacksnervern ersetzt:

Der Wein schmeckt wie eine leckere Fruchtschorle weder zu sauer noch zu süß. Ich denke ich kann ihn erstmal so lassen, oder?

Hier mal ein Bild vom jetzigen Gärballon. Ist der so Spundvoll?:


Eins vom Acidometer:


und eins von der Wanne nach der Sauerei :) :
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