Mondwein hat geschrieben:
Hallo Metel,
meine Frau und ich sind seit dem Frühling 2012 Besitzer eines Obstbaumgütles, umgeben von Weinbergen.
Da wir ausreichend Platz hätten neben den Obstbäumen (Äpfel,Kirschen, Zwetschgen, Weinbergpfirsich, Birnen und einigen Brombeersträuchern) auch noch Bienen zu züchten, hatte ich meiner Frau diese Idee schon unterbreitet.
Was würde ich für solch ein Gütles alles geben. Ein Eldorado für die Summis. Wenn dann auch noch vom Frühsommer bis in den Herbst etwas blüht, Bienenherz wünscht sich nicht viel mehr.
Mondwein hat geschrieben:
Sie aber hat mir immer abgeraten, aus mehreren verschiedenen Gründen !
Sie meint z.B dass die Grundausstattung, die ein Imker benötigt, ziemlich teuer sei.
Als dritten Einwand nennt sie die viele anfallende zusätzliche Arbeit, die man eben als Hobbyimker hat und den doch relativ geringen Kosten-Nutzen-Aspekt.
Sprich, sie meint, dass es viel einfacher und preiswerter wäre, den Honig einfach nach Bedarf zu kaufen.
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Dazu gibt es das Buch
www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keyword … vjefgcwm_e
Der Aspekt; Ich mach das nicht nur wegen dem Honig, sondern auch für die Natur, sollte nicht vergessen werden. Auch die Obstbäume auf Eurem Gütles wird von Euren eigenen Bienchen bestäubt.
Was ist dagegen ein gelegentlicher Bienenstich? Entweder gesund, oder schmackhaft!
Schau mer mal. Was braucht ein Anfänger?
Erstmals Wissen. Ohne geht es einfach nicht. Aber da gibt es fast immer Imkervereine in der Nähe, die auch Einsteigerkurse anbieten. Viele Vereine schenken dem/der Jungimker/in nach Abschluß des Kurses auch einen Ableger/Jungvolk, der sich bei guter Pflege in ein starkes Wirtschaftsvolk entwickeln kann. In einem gutem Imkerverein findet man meist auch einen Imkerpaten, der mit guten Rat und Tat zur Seite steht.
Der Jahresbeitrag kostet in meinem Verein, inkl. Haftpflichtversicherung, jährlich 27,-€.
Ein Volk ist schon etwas zuwenig. Stirbt das eine Volk über dem Winter aus egal welchen Gründen, hat man schon einen 100%igen Ausfall.
Im Allgemeinen startet der Jungimker mit 3 Völkern.
Die 2 zusätzliche Völker müssen nicht unbedingt dazugekauft werden. Entwickelt sich ein Volk gut, können daraus mindestens noch 2 Ableger daraus erstellt werden. Begattete Königinnen gibt es schon ab 15,-€, mal2 =30,-€.
Sollen Völker dazugekauft werden, muß man pro Volk etwa 100,- bis 160,-€ rechnen. Lassen wir diesen Kauf mal weg.
Die Bienen können natürlich nicht einfach unter dem Baum hängen, sondern benötigen eine Behausung, also einen "Bienenkasten/Stock/Beute). Gebrauchter Müll ist verpönt. Dort können Krankheiten lauern, die einem den Spaß am neuen Hobby vermiesen können. Natürlich gibt es auch gute und saubere Gebrauchte.
Preis pro komplette Beute mit 3 Zargen, Boden, Innendeckel, Außendeckel und Rähmchen: Zwischen 110,- bis 150,-€. Es gibt auch Bausätze zum selberbauen ab knapp 50,-€.
www.bienen-beute.de/media2012/HS-2012-10-ZA.pdf
Nehmen wir hier 3 Bausätze, sind wir bei 150,- . Dazu kommen noch 3 Metalaußendeckel mit ca. 50,-. Diese Außendeckel sind nicht unbedingt nötig, wenn die Kästen geschützt unter einem Dach, Wellblech o.ä. stehen.
Die Bienen bauen Waben. Dazu geben wir ihnen mit Mittelwänden/geprägte Wachsplatten als Vorlage. 1 kg Mittelwände kosten zwischen 10,- und 15,-€. Pro Volk ca. 2kg =30,-€ mal 3 = 90,-€
Diese Mw werden in bedrahtete Rähmchen eingelötet.
Rechnen wir mal 10 Rahmen pro Zarge, ergibt pro Volk 30 Rähmchen = etwa 30,-€ mal 3 Völker = 90,-€
Werkzeug:
1 Stockmeisel = 10,- oder billiger
1 Abkehrbeserl = 10,- oder billiger, event. Gänseschwungfeder gratis
1 Raucher bzw. Pfeife (Rauchmaterial liefert die Natur) = ca. bis 30,-
1 Schutzanzug + Handschuhe für den Anfang bis 50,-
1 Sonnenwachsschmelzer 50,- bis 150,-€
Verschiedenes Kleinzeug, wie Rahmendraht/Nägel/Ösen, Futtertaschen, Drahtspanner, Varroabehandlung usw... ca. 100,-€
Winterfutter für 3 Völker etwa 80,-€
Eine Honigschleuder würde mit etwa 350,- zu Buche schlagen. Ist aber im ersten Imkerjahr nicht unbedingt notwendig. In vielen Vereinen gibt es eine Vereinsschleuder oder es darf die Schleuder des Imkerpaten benutzt werden.
Ist der/die Imker/in handwerklich begabt, lässt sich noch einiges einsparen. Nach oben gibt es bekanntlich keine Grenzen.
Neueinsteiger können eine Förderung beantragen. Auch hier hilft der Verein.
Kostenlosen Rat gibt es für fast alle Fragen über die Imkerei das
www.Bienenforum.de
Ich kann dieses Hobby nur empfehlen. Nicht nur für die Natur und den eigenen Honig. Es ist auch eine seelische Bereicherung/Entspannung.