Frage zur Gärung von Apfelwein.

Ben1986
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Frage zur Gärung von Apfelwein.

Beitrag von Ben1986 »

Hallo liebes Forum
Ich hab jetzt vor 2 Tagen,5 kilo zucker in das Fass mit Burgunder und auch 5 kilo in das Fass mit Liebfraumilch gegeben.Beim Fass mit Liebfraumilch blubberte der Gärstopfen bereits nach einem Tag,etwa alle 15 sekunden.Beim Burgunder erst nach 2 Tagen,nur alle 40 sekunden.Ausserdem gibt es in keinem der beiden Fässern mehr Schaumbildung.Ist das normal?

Ich weiss man kann nicht genau sagen wie lange die Gärung jetzt dauert,aber in etwa?

noch ne Frage,muss man die Fässer ab und zu schütteln,damit die Hefe wieder aufgewirbelt wird,oder brauch man nicht zu schütteln?
wenn man schütteln muss,wie man das am besten mit dem Gärstopfen,damit kein Sauerstoff ins Fass kommt?

Danke im Voraus
MFG Ben
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JasonOgg
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Frage zur Gärung von Apfelwein.

Beitrag von JasonOgg »

Ben1986,

Du meinst richtig Schütteln? Bei 50 Litern? Respekt, Deine Konstitution möchte ich haben. 8-) :D 8-)

Schütteln ist eine flapsige Umschreibung für durchmischen des Inhaltes, das muss nicht an den Gärverschluß kommen. Kräftiges Schwenken, damit alles wieder aufgewirbelt wird ist gemeint.

Zu viel schwenken schadet bestimmt nicht, aber gerade in der Anfangsphase bei Apfelsaft sollte das ganze durch die Gäraktivität noch gut in Bewegung sein. Es sei denn Dein Zucker hat sich noch nicht richtig gelöst und liegt als Depot am Boden des Ballons. Im Apfelsaft sind viele Trübstoffe, die das unterstützen. Im weiteren Verlauf gegen Ende der Gärung wird das wichtiger.

Zu den Unterschieden bei den Hefen kann ich nichts sagen. Mit Burgunder bin ich jetzt zweimal sehr gut gefahren, sie gärte relativ gleichmäßig durch und hörte gut erkennbar auf. Ich habe jetzt nicht im Blick, wie lange es bei Dir schon gärt, aber mit einigen Wochen solltest Du rechnen. Um den Gärfortschritt zu überprüfen mißt man halt den Alkohol und überprüft den Restzucker, damit man weiß ob man mit weiteren Zuckergaben die Gärung bis zur Alkoholtoleranzgrenze in Gang halten muss. 11% werden relativ schnell erreicht, ab 13% wird es ein Geduldspiel mit sehr wenigen Blubbs, bei deinen 50l wahrscheinlich eher besser. Eines Tages hast Du dann eine klare Schicht an der Oberfläche, dann ist es fast vorbei.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hattest du einen Gärstarter gemacht? Falls nicht kann man schwer sagen ob die Unterschiede die du im Gärverhalten siehst aufgrund der Heferasse bedingt sind oder aufgrund einer möglicher Weise völlig verschiedenen Zahl von aktiven Hefezellen, mit der die Weine jeweils angeimpft wurden. Burgunder sollte prinzipiell sehr gut gären, kommt mit höheren Zuckergehalten eher besser zurecht, könnte aber ein Problem mit niedrigeren Temperaturen haben.
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Ben1986
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Beitrag von Ben1986 »

Hi liebes Forum
Also der Zucker dürfte eigentlich nicht ungelöst auf dem Grund des Behälters liegen,denn beim nachzuckern wurde ordentlich gerührt,bis der Zucker sich gelöst hatte.

Ja ich hatte einen Gärstarter verwendet,hatte 9 gramm Trockenhefe in 150ml 30grad warmen Apfelsaft gelöst und dann ins Fass geschüttet.
Hatte ja am Anfang den Fehler gemacht,mit zu wenig Zucker.Da schäumte er zwar gut,aber nachdem ich jetzt die fünf kilo Zucker pro Fass nachgegeben habe,schäumt er überhaupt nicht mehr,er hat eine klare Oberschicht,im Fass mit Liebfraumilch blubbert es jetzt sehr verhalten,und das Fass mit Burgunder hat nun völlig aufgehört zu blubbern---Hilfe
Ben1986
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Beitrag von Ben1986 »

Hab das Fass mit der Burgunderhefe ordentlich geschwenkt,jedoch ist am gärstopfen keine aktivität zu sehen,soll ich vielleicht noch etwas hefe hinzugeben um die Gärung vielleicht wieder in gang zu bekommen?
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Catwiesel
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Frage zur Gärung von Apfelwein.

Beitrag von Catwiesel »

einfach nur hefe dazugeben funktioniert nicht nachdem der wein bereits gegärt hat.

hat der gärstarter denn als er dazu kam schon ordentlich geblubbert? es liest sich ein wenig wie hefe in apfelsaft und nach 5min in ansatz.

wie sieht es mit temperatur aus? steht der ansatz vielleicht zu kalt?
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LandyAli
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Frage zur Gärung von Apfelwein.

Beitrag von LandyAli »

Wie warm steht den der Ansatz, ist noch Bewegung im Fass? Nach neun tagen Gärung geht es schon etwas ruhiger zu. Wie viel Alc. und ist noch Restsüße vorhanden (Probieren).

Gruß Albert

[Dieser Beitrag wurde am 18.10.2008 - 20:27 von LandyAli aktualisiert]
Wahrscheinlich ist höchstwahrscheinlich genauso unwahrscheinlich wie wahrscheinlich.

Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde.

Ben1986
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Beitrag von Ben1986 »

Ich glaube dass ich beim Gärstart keinen Fehler gemacht habe,ich habe 150ml Apfelsaft auf 30 grad erhitzt,dann die hefe dazu,es hat geblubbert und nach 30 minuten hab ichs ins fass geschüttet.Nach 2 Tagen hat es ordentlich geblubbert,hatte jedoch nur 360gramm zucker zum gärstart hineingeschüttet,jetzt weiss ich,dass es viel zu wenig war,also hab ich nach 5 tagen noch 5 kilo zucker pro fass hineingeschüttet und gerührt bis es sich aufgelöst hatte.
Das Fass mit Liebfraumilch hat direkt am nächsten Tag wieder geblubbert und blubbert immer noch,aber das Fass mit Burgunder blubbert überhaupt nicht mehr.
Alkohol stand,als ich die kilo hineingeschüttet habe,bei 5,5%.Hab heute geschmeckt,ist natürlich noch total süss,wie soll denn auch zucker vergärt werden wenn nicht mal der Gärstopfen blubbert :(
Jetzt hab ich die beiden Fässer in einen Teil des Kellers gesetzt wo gut 22-25 grad sind und ordentlich geschwenkt.das war heute morgen,wie gesagt das fass mit liebfraumilch blubbert ganz normal,aber das fass mit Burgunder mach noch immer keinen Mucks :?:
Man hört zwar,wenn man das Ohr aufs fass legt,dass bewegung im fass ist,jedoch ohne dass der stopfen blubbert und ohne Schaum.

Was kann ich jetzt noch tun,hab gedacht wieder etwas hefe dazu zu geben??

Bin auf euren Rat angewiesen liebes Forum :D
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fibroin
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Frage zur Gärung von Apfelwein.

Beitrag von fibroin »

Ben1986 hat geschrieben:Man hört zwar,wenn man das Ohr aufs fass legt,dass bewegung im fass ist
Hast du schon mal was von Undichtigkeit im Deckel- Gäraufsatzbereich gehört? Vielleicht gehen die Gärgase woanders raus. Überprüfe mal.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
wok
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Beitrag von wok »

Ausserdem nützt neue Hefe nichts, da sie sofort im schon gebildeten Alkohol abstirbt und du dadurch nur tote Hefe - also eine Böcksergefahr produzierst!


Gruss WOK
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Ben1986
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Beitrag von Ben1986 »

Hab jetzt das Fass nochmal geöffnet,ordentlich durchgerührt,und den Gärstopfen auf Dichtigkeit überprüft,wenn es jetzt nicht besser wird,dann weiss ich auch nicht mehr :|
wok
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Beitrag von wok »

Also wenn du am Fass etwas hörst, dann ist die Gärung noch aktiv. Somit erst mal Entwarnung. Wenn sich die Gärglocke nicht hebt oder kein Gas entweicht, dann ist garantiert ein Leck irgendwo.


Gruss WOK
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