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Hefe aushungern lassen, wie jetzt weiter?

Verfasst: 21 April 2024 17:07
von Tara
Hallo,
ein Bekannter von mir hat etwa 1,5l meines 96-Stunden-Met-Ansatzes bekommen, eigentlich nur zum Probieren, weil er Met gern trinkt (das gekaufte Zeug oder bei Mittelalter Märkten etc...). Er hat sich dann spontan entschieden, den Ansatz ausgären zu lassen, also habe ich ihm die Nachzuckermethode erklärt. Gestern sprach er mich an, sein Ansatz hätte jetzt aufgehört zu blubbern. Das wunderte mich, die Zeit war viel zu kurz. Er wollte wissen, wie er jetzt weiter verfahren soll. Auf Nachfrage erklärte er, er habe ein paar Mal mit Honig nachgesüßt (müssen so drei Mal gewesen sein etwa) und jetzt würde der Alkoholgehalt für ihn passen, mehr soll es nicht werden. Er hat die Hefe also aushungern lassen und jetzt will er die Klärung angehen. Er hat allerdings keine Filtermöglichkeit, weshalb ich ihm sagte, sobald er wieder Honig zugibt, wird die Gärung wieder starten. Nein, das habe er nicht vor.
Ich habe ihm dann das Abziehen von der Grobhefe kurz erklärt und dass er den Ansatz dann für die Klärung stehen lassen muss.

Ich hätte auf jeden Fall anders gehandelt als er - oder mich vorher vergewissert, was ich da tue. Aber das kann ich nicht ändern. Dennoch die Frage: wenn er nicht mehr nachsüßt, wird er den Met klar bekommen oder nicht?
Dass er auf jeden Fall das Gärröhrchen auch dann noch drauf lassen muss, habe ich ihm gesagt. Er soll ja keine Flaschenbombe kriegen..

Re: Hefe aushungern lassen, wie jetzt weiter?

Verfasst: 21 April 2024 18:36
von Fruchtweinkeller
Bei dem 96 h Met fehlen Gerbstoff und Antigel, die die Selbstklärung unterstützen. Der kann klar werden, muss aber nicht. Da könnte man schönen, aber bei dem kleinen Volumen... ob sich da der Aufwand lohnt... muss er selbst wissen :mrgreen:

Der Hinweis auf die mögliche Nachgärung ist wichtig und richtig, wir wissen ja nicht, wie hoch der Alkoholgehalt ist. Ganz pragmatisch: Alt dürfte der Tropfen eh nicht werden, einfach kurz vor dem Trinken mit Zucker oder Honig versetzten, bis der gut trinkbar ist ;)

Re: Hefe aushungern lassen, wie jetzt weiter?

Verfasst: 21 April 2024 19:12
von Tara
Ich hab vergessen zu erwähnen, dass ich beim ursprünglichen Ansatz, von dem die 1,5 Liter stammten, auch Hefenährsalz reingetan hatte. Keine Ahnung, ob das für die Frage eine Rolle spielt...

Nein, der Aufwand wird sich wohl nicht lohnen, da hast du recht. Zumal ich eh kein Antigel habe, das ich meinem Bekannten geben könnte.
Der Alkohol liegt ziemlich sicher nicht an der Toleranzgrenze der Hefe, sondern deutlich drunter. Deshalb habe ich ihm ja gesagt, dass es bei erneuter Honigzugabe zur weiteren Gärung kommen wird. Er meinte, so, wie der Met jetzt ist, ist er gut - und schmeckt ihm wohl auch, ohne dass er nochmal nachsüßt. Na muss er selbst wissen, ich hatte ihm eigentlich von vornherein gesagt, er soll den lieber zügig trinken. War ja nur zum Probieren gedacht. Geplant war, dass er von meinen Ansätzen was bekommen kann, wenn die fertig sind nach Gärung und Klärung. Er wollte halt anders, aber ohne wirklich Ahnung zu haben... Ist nicht meine Idee gewesen...

Re: Hefe aushungern lassen, wie jetzt weiter?

Verfasst: 21 April 2024 20:39
von Fruchtweinkeller
Ohne Hefenährsalz kann es im oberen Alkbereich halt zuckiger werden. Ist für den 96er Met nicht zwingend notwendig, aber wenn es drin ist: Umso besser.

Wenn es ihm jetzt schmeckt würde ich auch dazu raten, den einfach rasch wegzusüppeln. Ist bei 1,5 Litern ja keine tagesfüllende Aufgabe :mrgreen:

Re: Hefe aushungern lassen, wie jetzt weiter?

Verfasst: 21 April 2024 21:07
von tiga
1,5 l kann man auch eben wegtrinken. Da würde ich keinen Aufwand mit einer Schönung oder Filterung betreiben