Feinhefe aufrühren?

Antworten
Winzer-Tom
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 21
Registriert: 15 September 2023 04:20

Feinhefe aufrühren?

Beitrag von Winzer-Tom »

Hallo Zusammen, ich habe meinen Rot- und Weisswein leicht geschwefelt seit ein paar Wochen im Glasballon auf der Feinhefe liegen. Rührt ihr die Feinhefe auf? Und wenn ja, dann regelmäßig? Und kann ich damit jetzt noch starten? Mir ist klarer Wein nicht wichtig, es soll auch nicht geschönt werden. Bin gespannt auf euer Feedback!
Benutzeravatar
tiga
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1652
Registriert: 21 September 2009 00:00

Re: Feinhefe aufrühren?

Beitrag von tiga »

Verstehe ich das richtig, die Gärung ist durch, du hast geschwefelt und als nächstes willst du den Wein von der Hefe ziehen?
Dann rührt man nicht mehr, denn dann soll sich die Hefe ja absetzen, damit man ordentlich von der Hefe ziehen kann.
Was sich absetzt, verstopft nicht den Filter
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

Mein Forum: https://plattenspieler-forum.de
Mein Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@Bastelcontainer
Winzer-Tom
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 21
Registriert: 15 September 2023 04:20

Re: Feinhefe aufrühren?

Beitrag von Winzer-Tom »

Hallo Jan, ja, Gärung ist seit ca. 6 Wochen durch. Ich will erstmal nicht abziehen, sondern den Wein möglichst lang auf der Feinhefe lassen. Damit sich die Aromen besser entwickeln überlege ich aufzurühren. Es darf ruhig wie trüber Apfelsaft aussehen, auch später in der Flasche :-)
Benutzeravatar
tiga
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1652
Registriert: 21 September 2009 00:00

Re: Feinhefe aufrühren?

Beitrag von tiga »

Das ist nicht immer nur von Vorteil. Die Abbauprodukte der toten Hefe können auch zu Weinfehlern führen.
Ich würde abziehen, aber erstmal noch nicht filtrieren. Dadurch hast durchaus noch einen kleinen Teil Resthefe im Ansatz, aber nicht so viel, dass es dir den Wein gleich versauen kann.
Für die Lagerung würde ich dann aber trotzdem nochmal einen großen Teil der Hefe durch erneutes Abziehen und Filterung entfernen. Wenn der Wein nicht sehr viel Alkohol hat und noch Restzucker vorhanden ist, würde ich vor der eigentlichen Abfüllung/Lagerung sogar steril Filtrieren.
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

Mein Forum: https://plattenspieler-forum.de
Mein Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@Bastelcontainer
Benutzeravatar
Chesten
2500 Liter Wein
2500 Liter Wein
Beiträge: 3502
Registriert: 22 Mai 2012 00:00
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: Feinhefe aufrühren?

Beitrag von Chesten »

Das was du vor hast ist nicht sinvoll wie tiga richtig schreibt.
Was du meinst ist Lagerung auf der Grobhefe und nicht Lagerung auf der Feinhefe !
Die Feinhefe ist in der Regel nicht sichtbar und setzt sich nur sehr langsam ab, wir sprechen da von Monaten bzw. Jahren !
Die Lagerung auf der Grobhefe ist nicht sinvoll!
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Winzer-Tom
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 21
Registriert: 15 September 2023 04:20

Re: Feinhefe aufrühren?

Beitrag von Winzer-Tom »

Danke für eure Hinweise. Von der Grobhefe habe ich ja schon vor 6 Wochen abgezogen. Es kann aber gut sein, dass ich relativ viel Feinhefe im Ballon habe, die sich nun abgesetzt hat. Ich habe heute früh den Weisswein ein zweites mal abgezogen. Würdet ihr dann nochmal schwefeln?
Benutzeravatar
tiga
1000 Liter Wein
1000 Liter Wein
Beiträge: 1652
Registriert: 21 September 2009 00:00

Re: Feinhefe aufrühren?

Beitrag von tiga »

Man schwefelt, um den Wein vor dem oxidieren zu schützen. Schwefel wirkt zwar auch schwach antibakteriell, aber gegen die Hefen hilft er praktisch nicht. Also kurz und knapp: Ja
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

Mein Forum: https://plattenspieler-forum.de
Mein Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@Bastelcontainer
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31390
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Feinhefe aufrühren?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ups, hatte ganz vergessen, hier noch meinen Senf draufzuschlagen. Wie schon hier ganz richtig hingewiesen: Lagerung auf der Feinhefe ist gut, kann, wenn man es mit der Hefemenge übertreibt, aber auch negative Folgen haben. Vor allem leidet irgendwann das rebenspezifische Geschmacksprofil. Die Profis halten Hefe schon in der Schwebe, vor allem wenn auf großen Hefenmengen gelagert wird, wobei die Grenzen da fließend sind. Wir mit unseren kleinen Gebinden haben in der Regel ja eher eine kleine Hefemenge im Ansatz nach Abzug von der Grobhefe, sprich die reine Hefeschicht am Boden wird eher dünn sein, da spare ich mir das Aufschütteln zugunsten der besseren Selbstklärung. Ist, wie vieles, aber nicht in Stein gemeißelt ;)
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Antworten

Zurück zu „Traubenweinherstellung“