Wein gärt nach? - Hilfe
Verfasst: 06 September 2023 18:17
Hallo zusammen,
ich lese nun schon länger im Forum und habe bisher schon 3 Weine gemacht und wollte mich hiermit auch sozusagen mal vorstellen und gleichzeitig auch nach Hilfe fragen . Diese ersten 3 Versuche waren eben auch nur meine ersten Versuche, demnach nicht die beste Weine aber für mich trotzdem trinkbar.
Dann hat mich das Fieber gepackt und ich habe einiges an Equipment aufgestockt. Ich habe nun einen Kirschwein 11l, Erdbeerwein 9l, Met 16l, Maracujawein 8l und einen Hopfenmet 5l am "stehen". Probleme habe ich momentan bei meinem Met, Erdbeer- und Kirschwein. Jedenfalls denke ich, dass ich ein Problem habe. Ich schreibe mal auf, was ich bei den Weinen so gemacht habe:
Met 16l:
angesetzt am 1.6.2023 mit
3,2kg Frühtrachthonig vom Imker
12ml Antigel
6,4g Nährsalz
1,6 Tannin (Tannoblanc)
6l Naturtrüber Apfelsaft
3 große Boskop Äpfel in kleine Stücke geschnitten
Säure lag gemessen bei 3g/l also habe ich mit 56ml Milchsäure und 12,2g Citrol auf 6,5g/l aufgesäuert.
Start der Gärung dann mit trockener Portweinhefe, die ich eine Stunde vorher habe in ein wenig lauwarmes Wasser habe quellen lassen.
15.6.2023
gemessener Alkoholgehalt 13% und Geschmack ziemlich sauer
Zugabe von 400g Honig
20.6.2023
Wein hat wieder recht sauer geschmeckt
ZUgabe von 400g Honig
25.6.2023
Wein schmeckt sauer
Alkohol gemessen bei 13%
27.6.2023
Wein schmeckt noch leicht süß
Zugabe von 400g Honig (ich weiß, das war vllt etwas voreilig)
Bis hierhin sollte der Wein theoretisch ~13% Alkohol haben können
3.7.2023
Schmeckt nur sehr leicht süß
Zugabe von 160g Zucker
Bis hierhon sollte der Wein theoretisch ~13,5% Alkohol haben können
10.7.2023
Wein schmeckt wieder nur sehr leicht süß
Zugabe von 200g Honig
13.7.2023
Im Gärröhrchen ist absolut keine Aktivität mehr zu sehen
Wein schmeckt leicht süß
Ab hier wollte ich die Restsüßte beurteilen, um zu wissen, ob er die Hefe ihre Toleranzgrenze erreicht hat
16.7.2023
Wein schmeckt leicht süß und wie letztes mal
19.7.2023
Wein schmeckt leicht süß und wie letztes mal
Schwefeln mit 0,8g Kaliumpyrosulfit
27.7.2023
Abziehen von der Hefe (Hier musste ich früher abziehen, da ich 2 Wochen im Urlaub war. War etwas schlecht getimed)
So um den 13.7.2023 herum habe ich vermutet, dass der Met eventuell eine Gärstockung hat. Da ich schon vorher eigentlich keine Aktivität mehr im Röhrchen wahrnehmen konnte und auch beim schütteln keine Köhlensäure entwich. Geschüttelt habe ich natürlich täglich, wie es sich gehört . Ich habe es mir nicht aufgeschrieben, aber um das Datum rum habe ich den Met einmal in ein anderen Behälter umgefüllt, um ihn zu belüften. Das kann ja die Hefe bei einer Gärstockung wieder etwas beleben. Allerdings habe ich danach keine Verbesserung gesehen, was die Aktivität im Röhrchen angeht.
So weit so gut. Nach dem abziehen habe ich den Met spundvoll in meinen Keller gestellt. Dieser ist jetzt nicht sonderlich kalt muss ich sagen, ich würde mal auf definitiv mindestens 15°C tippen. +- 3°C eventuell. Jetzt habe ich heute mal geschaut wie es meinem Met geht und ich musste festellen, dass er auf einmal blubbert. Vllt so 1-2 Blubbs die Minute. Ich war sehr verwundert. Ich weiß, dass Blubbs auch von Temperaturschwankungen kommen können, das habe ich selber auch schon beobachten können. Allerdings glaube ich nicht, dass bei 1-2 Blubbs die Minute es sich um Temeperaturschwankungen handelt. Zumal ich denke, dass die Temperatur in unserem Keller recht konstant ist.
Im Nachhinein sehe ich jetzt, dass ich mit dem Nachsüßen immer recht voreilig war in diesem Fall. Mir ist auch bewusst, dass die Hefchen länger brauchen Honig zu verarbeiten als normalen Haushaltszucker, was das ganze noch bestärkt. Und ganz ehrlich, auf meinen eigenen Geschmack will und kann ich mich nicht wirklich verlassen bei sowas . Ich weiß z.B. auch nicht, ab wann man sagen würde, dass der Met jetzt keinen Zucker mehr hat und man nachsüßen kann. Heißt trocken = sauer? Oder wie genau kann man "trocken" erschmecken? Ich weiß wie gekaufter trockener Wein schmeckt, aber irgendwie ist das die "Trockenheit" bnei Rotwein nicht zu vergleichen mit "Trockenheit" bei Met habe ich so das Gefühl?
Naja und jetzt Frage ich mich, ob ich mir nicht einfach eine Nachgärung eingehandelt habe, weil die Hefchen jetzt nach längerer "Klärphase" genug Zeit hatten den Honig zu bearbeiten und jetzt dazu kommen, diesen umzuwandeln. Trotz Schwefelung.
Eigentlich weiß ich auch, was ich jetzt zu tun habe. Nämlich den Stabilisieren oder direkt trinken, alles andere wird nicht helfen . Ich habe mir auch eine Pulcino Oil mit grob, mittel, fein und EK Filterschichten zugelegt. Ich wollte meinem Met eigentlich eine längere Klärphase gönnen, aber so wie es aussieht, werde ich jetzt wohl am Wochenende Filtern, weil ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie sich der Geschmack weiter entiwckeln wird und sich die Nachgärung in dieser PPhase sowieso elendig lange hinziehen wird.
Bevor der Thread jetzt noch zu lang wird, lasse ich meinen Erdbeer- und Kirschwein erstmal raus. Aber die haben so ziemlich die gleichen Probleme, nur weniger prävalent, also die Blubbern vllt alle 3 Minuten ein mal.
Meine Frage ist nun, was sagt ihr zu der ganzen Geschichte? Klingt das für euch nach einer eindeutigen Nachgärung? Ich weiß, so eine Ferndiagnose ist schwierig und ihr könnt es sowieso nicht genau sagen, aber ich hätte gerne eure Einschätzung dazu
Generell habe ich noch so viele Fragen zur Weinherstellung, die ich jetzt endlich mal im Forum nachfragen will. Aber ich denke, dass sollte ich lieber in separaten Threads machen.
Vielen Dank euch!
ich lese nun schon länger im Forum und habe bisher schon 3 Weine gemacht und wollte mich hiermit auch sozusagen mal vorstellen und gleichzeitig auch nach Hilfe fragen . Diese ersten 3 Versuche waren eben auch nur meine ersten Versuche, demnach nicht die beste Weine aber für mich trotzdem trinkbar.
Dann hat mich das Fieber gepackt und ich habe einiges an Equipment aufgestockt. Ich habe nun einen Kirschwein 11l, Erdbeerwein 9l, Met 16l, Maracujawein 8l und einen Hopfenmet 5l am "stehen". Probleme habe ich momentan bei meinem Met, Erdbeer- und Kirschwein. Jedenfalls denke ich, dass ich ein Problem habe. Ich schreibe mal auf, was ich bei den Weinen so gemacht habe:
Met 16l:
angesetzt am 1.6.2023 mit
3,2kg Frühtrachthonig vom Imker
12ml Antigel
6,4g Nährsalz
1,6 Tannin (Tannoblanc)
6l Naturtrüber Apfelsaft
3 große Boskop Äpfel in kleine Stücke geschnitten
Säure lag gemessen bei 3g/l also habe ich mit 56ml Milchsäure und 12,2g Citrol auf 6,5g/l aufgesäuert.
Start der Gärung dann mit trockener Portweinhefe, die ich eine Stunde vorher habe in ein wenig lauwarmes Wasser habe quellen lassen.
15.6.2023
gemessener Alkoholgehalt 13% und Geschmack ziemlich sauer
Zugabe von 400g Honig
20.6.2023
Wein hat wieder recht sauer geschmeckt
ZUgabe von 400g Honig
25.6.2023
Wein schmeckt sauer
Alkohol gemessen bei 13%
27.6.2023
Wein schmeckt noch leicht süß
Zugabe von 400g Honig (ich weiß, das war vllt etwas voreilig)
Bis hierhin sollte der Wein theoretisch ~13% Alkohol haben können
3.7.2023
Schmeckt nur sehr leicht süß
Zugabe von 160g Zucker
Bis hierhon sollte der Wein theoretisch ~13,5% Alkohol haben können
10.7.2023
Wein schmeckt wieder nur sehr leicht süß
Zugabe von 200g Honig
13.7.2023
Im Gärröhrchen ist absolut keine Aktivität mehr zu sehen
Wein schmeckt leicht süß
Ab hier wollte ich die Restsüßte beurteilen, um zu wissen, ob er die Hefe ihre Toleranzgrenze erreicht hat
16.7.2023
Wein schmeckt leicht süß und wie letztes mal
19.7.2023
Wein schmeckt leicht süß und wie letztes mal
Schwefeln mit 0,8g Kaliumpyrosulfit
27.7.2023
Abziehen von der Hefe (Hier musste ich früher abziehen, da ich 2 Wochen im Urlaub war. War etwas schlecht getimed)
So um den 13.7.2023 herum habe ich vermutet, dass der Met eventuell eine Gärstockung hat. Da ich schon vorher eigentlich keine Aktivität mehr im Röhrchen wahrnehmen konnte und auch beim schütteln keine Köhlensäure entwich. Geschüttelt habe ich natürlich täglich, wie es sich gehört . Ich habe es mir nicht aufgeschrieben, aber um das Datum rum habe ich den Met einmal in ein anderen Behälter umgefüllt, um ihn zu belüften. Das kann ja die Hefe bei einer Gärstockung wieder etwas beleben. Allerdings habe ich danach keine Verbesserung gesehen, was die Aktivität im Röhrchen angeht.
So weit so gut. Nach dem abziehen habe ich den Met spundvoll in meinen Keller gestellt. Dieser ist jetzt nicht sonderlich kalt muss ich sagen, ich würde mal auf definitiv mindestens 15°C tippen. +- 3°C eventuell. Jetzt habe ich heute mal geschaut wie es meinem Met geht und ich musste festellen, dass er auf einmal blubbert. Vllt so 1-2 Blubbs die Minute. Ich war sehr verwundert. Ich weiß, dass Blubbs auch von Temperaturschwankungen kommen können, das habe ich selber auch schon beobachten können. Allerdings glaube ich nicht, dass bei 1-2 Blubbs die Minute es sich um Temeperaturschwankungen handelt. Zumal ich denke, dass die Temperatur in unserem Keller recht konstant ist.
Im Nachhinein sehe ich jetzt, dass ich mit dem Nachsüßen immer recht voreilig war in diesem Fall. Mir ist auch bewusst, dass die Hefchen länger brauchen Honig zu verarbeiten als normalen Haushaltszucker, was das ganze noch bestärkt. Und ganz ehrlich, auf meinen eigenen Geschmack will und kann ich mich nicht wirklich verlassen bei sowas . Ich weiß z.B. auch nicht, ab wann man sagen würde, dass der Met jetzt keinen Zucker mehr hat und man nachsüßen kann. Heißt trocken = sauer? Oder wie genau kann man "trocken" erschmecken? Ich weiß wie gekaufter trockener Wein schmeckt, aber irgendwie ist das die "Trockenheit" bnei Rotwein nicht zu vergleichen mit "Trockenheit" bei Met habe ich so das Gefühl?
Naja und jetzt Frage ich mich, ob ich mir nicht einfach eine Nachgärung eingehandelt habe, weil die Hefchen jetzt nach längerer "Klärphase" genug Zeit hatten den Honig zu bearbeiten und jetzt dazu kommen, diesen umzuwandeln. Trotz Schwefelung.
Eigentlich weiß ich auch, was ich jetzt zu tun habe. Nämlich den Stabilisieren oder direkt trinken, alles andere wird nicht helfen . Ich habe mir auch eine Pulcino Oil mit grob, mittel, fein und EK Filterschichten zugelegt. Ich wollte meinem Met eigentlich eine längere Klärphase gönnen, aber so wie es aussieht, werde ich jetzt wohl am Wochenende Filtern, weil ich ehrlich gesagt nicht weiß, wie sich der Geschmack weiter entiwckeln wird und sich die Nachgärung in dieser PPhase sowieso elendig lange hinziehen wird.
Bevor der Thread jetzt noch zu lang wird, lasse ich meinen Erdbeer- und Kirschwein erstmal raus. Aber die haben so ziemlich die gleichen Probleme, nur weniger prävalent, also die Blubbern vllt alle 3 Minuten ein mal.
Meine Frage ist nun, was sagt ihr zu der ganzen Geschichte? Klingt das für euch nach einer eindeutigen Nachgärung? Ich weiß, so eine Ferndiagnose ist schwierig und ihr könnt es sowieso nicht genau sagen, aber ich hätte gerne eure Einschätzung dazu
Generell habe ich noch so viele Fragen zur Weinherstellung, die ich jetzt endlich mal im Forum nachfragen will. Aber ich denke, dass sollte ich lieber in separaten Threads machen.
Vielen Dank euch!