Das Fruchtwein-Forum

hallo forumsfreunde,
heute ist es so weit. als bekennender apfelwein-fan fülle ich meine ersten 10 liter roten johannisbeerwein ab. ausgebaut als dessertwein mit ca 16 prozent.
meine frage: welche zuckerzugabe zum einstellen der restsüsse gibt das leckerste ergebnis? bei meinem apfelwein sind es immer so 10g/l. muss man beim johannisbeerwein deutlich höher ran?
mal sehen, ob ich noch einen tipp bekomme, bevor es heute nachmittag los-geht.
gruss aus ostwestfalen
klaus

Ja die Frage beschäftigt mich auch seit ein paar Jahren...

Ich mache es immer so :

Ich nehmen mir etwas mehr als 100 mL Wein vor der EK-Filterung an und mach das schrittweise Fructose rein. Bei ca. 20-30 g/L schmeckt mir der Wein immer gut. Um sicher zu gehen tue ich dann noch etwas mehr Zucker rein. Wenn es dann zu süß ist weiss ich die letzte Zuckergabe war zuviel. Ich hatte mich beim letzten Mal beim Volumen der Probe vertan anstelle von 100 mL habe ich den Rest von 60 mL ( Frau war durstig ) als Berechnungsgrundlage genommen und somit hatte ich ca. 60% mehr Zucker drin als ich eigentlich wollte. Der Wei kam auf der Tagung am besten von meinen an obwohl der noch einen Filterschock hatte ! So kanns gehen !

Chesten hat geschrieben: ↑09 Juli 2023 11:52 Ja die Frage beschäftigt mich auch seit ein paar Jahren...

Ich mache es immer so :

hallo chesten,
danke für den tipp. obwohl nur er versuch klug macht, helfen doch immer wieder gerne ein paar erfahrungen anderer.
hab auch eine 100 ml probe gezuckert. bin dann auch bei 20 g/l gelandet. hätten aber auch meine standart 10 g/l werden könne. schauen wir mal, wie das so in ein paar wochen schmeckt..

zwei anmerkungen noch am rande:
a) interessant ist die starke rote farbe. während bei meinem apfelwein, wo der saft manchmal mittelbraun daher kommt, der beim dritten filtergang glasklar mit leichter gelbfärbung wird, gibts hier eine wunderschöne rote farbe. und schmecken tut der auch mit filterschock...


b) manchmal wundert mich hier im forum, wie wenig resonanz es auf so eine anfrage gibt. muss doch ungezählte johannisbeer-wein-experten hier geben. natürlich könnte man die suchfunktion bemühen, steht bestimmt irgendwo geschrieben, dauert aber bei einer solchen fragestellung unendlich lange.. gehe davon auss, dass hier bei uns im forum eine grosse anzahl passiver user (nicht) aktiv ist. kenn ich aus zwei anderen foren in ganz anderen bereichen, wo ich unterwegs bin, so nicht.. da antworten gleich immer zehn

schönes restwochenende

gruss aus ostwestfalen
klaus

Mein Johannisbeerwein hab ich auf ca. 12 Vol.% gebracht. Die Gärung habe ich dort bei Null vergärbarem Restzucker gestoppt. Ich habe dann mit verschiedenen Zuckermengen getestet und für mich passte die Null Lösung am besten zum Charakter der Johannisbeere. Es gibt allerdings auch Personen, die behaupten, man könnte den so nicht trinken.

Habe für meine Frau mal einen Beerenwein (hauptsächlich Johannisbeeren) mit 12÷ ohne Restzucker abgefüllt. Finde ihn ziemlich harsch. Aber sie mag es so. Ich bin eher so für ca 10g/l zu haben. Also am unteren rand von halbtrocken. Ein wenig süße komt ja auch vom Glycerin.

Die Restsüße hängt halt vom Säuregehalt und vom individuellen Geschmack ab, da muss man sich auch individuell herantasten. Deshalb habe ich mich hier auch dezent zurückgehalten

Ja, klar. Bei mir haben die beerenweine meist um die 8g/l Säure. Das Klima im Westerwald scheint für johannisbeeren nicht so der Hit. Oder ich hab die falschen Sorten. Habe die säure in den Früchten mal gemessen und kam so auf 30 bis 42g/l Fruchtsaft.

heute die erste verkostungsrunde trotz filterschcock. sehr lecker. häätte aber durchaus etwas weniger lieblich sein können. aber legt sich ja noch ein wenig...
gruss aus ostwestfalen
klaus

Guten Abend,

habe in den nächsten Wochen auch die Aufgabe den Zucker meines 10 l weiß/rot/schwarzen Johannisbeerweines einzustellen.
Mit der Säure liege ich bei ca. etwas mehr als 10 g/l. Meint ihr es ist zu viel? Verdünnen möchte ich ihn Zwecks Aroma nicht mehr.
generell heißt es doch, mehr Säure = mehr alkohol = mehr restsüße für einen Besseren Geschmack, oder?

Aber 10 g/liter Zucker klingen garnicht so schlecht, ich werde mich daran mal probieren.

Wie lange lasst ihr den Wein ca. in der Klärung?

Der Säuregehalt wäre mir zu hoch/würde mir auf den Magen schlagen. Und solche Weine entwickeln sich auch gerne zum "schwarzen Loch" für Zucker.

wie kann man den Säuregehalt am besten absenken, ohne den Geschmack (das Aroma) zu beeinträchtigen ?

Siehe Homepage, Kapitel "Säure": Bei Fruchtweinen gibt es keine Alternative zur Verdünnung.