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@Latemar, hattest Du jetzt einfach nur Standardkarotten, Blutorangen und die paar Rosinen?

Mir ist klar, dass die Trübstoffe einen hohen Anteil an der Farbe haben, aber irgendwie muss doch das Beta-Karotin zu retten, zu simulieren oder zu ersetzen sein. Könnten gekochte Möhren eine Rettung sein?

Dumme Frage, hat schon mal jemand rote Beete vergoren?

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Ja, Rote Bete hatten wir mal auf dem Radar, siehe HP Rezept "Winterglut". Vom Geschmack her eher mau, aber es bringt Farbe. Passt für einen Karottenwein aber vielleicht eher nicht (zu "rot").

[Dieser Beitrag wurde am 08.04.2013 - 19:46 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

Hallo

die Farbe kommt ja vom Carotin, welches da sehr konzentriert im Ballon ist.

Auf der Suche nach Möglichkeiten, die Farbe irgendwie (teilweise) zu "retten" bin ich bei Wikipedia auf einen Satz gestoßen, welcher mir schon fast Kummer macht:

Wikipedia hat geschrieben:β-Carotin steht im Verdacht, bei Rauchern und Trinkern in hohen Dosen das Risiko einer Bronchial-(5)(6) beziehungsweise Darmkrebserkrankung(7) zu erhöhen.

Also Rauchen entfällt bei mir, aber den fertigen Wein wollte ich schon trinken!

@JasonOgg: An Rote Beete habe ich auch schon gedacht. Hats schon wer versucht?
Was die Zutaten angeht: Wie du geschrieben hast.

Latemar

Keine Sorge: Carotine sind fettlöslich, von denen wirst du im Wein (leider?) nicht viel wiederfinden. Deshalb ist der Karottenwein ja auch so farblos wenn man nicht nachhilft.

Karotten enthalten übrigens auch ein Nervengift. Man muss sich mal bewusst machen dass Pflanzen normalerweise nicht gegessen werden wollen und allerlei Mittelchen zum Fraßschutz entwickelt haben. Oft ist es genau das was uns schmeckt. Solange man sich ausgewogen ernährt braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen, auch nicht über ein paar Schluck Karottenwein (Der Alkohol dürfte sehr viel schädlicher sein als das was die Karotte beisteuert)

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Man muss sich mal bewusst machen dass Pflanzen normalerweise nicht gegessen werden wollen und allerlei Mittelchen zum Fraßschutz entwickelt haben.

Außer natürlich Teile von endozoochoren Pflanzen.

Stimmt natürlich, viele Früchte (aber nicht alle) wollen gefressen werden. Aber selbst da enthalten die schützenswerten Samen oft Giftstoffe.

Ich wollte nur darauf hinaus dass "natürlich" nicht automatisch bedeutet dass etwas schadstoffrei und damit pauschal und immer "gut" wäre; das ist ein weit verbreiteter Irrtum der leider immer mehr "in Mode" kommt.

FWK hat geschrieben:Ich wollte nur darauf hinaus dass "natürlich" nicht automatisch bedeutet dass etwas schadstoffrei und damit pauschal und immer "gut" wäre

In die gleiche Schublade passt auch das Argument: ich möchte einen möglichst natürlichen Wein / Met herstellen und lasse daher das Nährsalz zum Gärstart weg...Oder die Geschichte mit der "Natürlichkeit" heute produzierter Citronensäure. Aber das ist wieder off-topic.

Zum Karottenwein:
Es wäre wirklich schön, ließe sich die Farbe irgendwie konservieren. Für meine diesjährigen, geplanten Versuche mit Karotten ist das aber sekundär, da der Wein nur als geschmacksarmer "Grundwein" für Aromatisierungen fungieren soll...

Zur Färbung mit Roter Beete: da reicht ja vermutlich sehr wenig Saft aus, aber ich möchte auf garkeinen Fall die typische "Erdigkeit" im Wein haben. Andreas, hattet ihr da Erfahrungen, ab wann man da was schmeckt?

Wir haben damals nur genau einen Versuch mit roter Bete gemacht, genau sie wie in dem Rezept beschrieben. Die Farbe war sehr interessant, aber nicht sonderlich intensiv. Geschmacklich war die RB kaum erkennbar, zum Glück... ich mag das Zeug nämlich nicht Aber wie gesagt, so hübsch die Farbe ist: Sie passt irgendwie nicht zu Karotten.

Die Idee mit den Blutorangen als Farbquelle ist nicht schlecht, man könnte alternativ mal Paprika ausprobieren (gelb/rot gemischt). Oder Lebensmittelfarbstoff. Oder Karottensaft, da ist wohl oft genug Farbstoff drin (wobei ich von den orangenen Lebensmittelfarbstoffen nicht unbedingt jeden im Wein würde haben wollen).

Ich habe mir um mein selbstgemachtes Marzipan zu färben Lebensmittelfarbe gekauft.

Sie besteht aus: Wasser, schwarzem Karottensaftextrakt u. Zitronensäure.

Gekauft habe ich die Flasche bei K...land /im Backzutatenregal.

Wäre ein Test wert für alle die, die mehr Farbe wollen.

Das Problem ist dass wir für den Wein einen komplett löslichen Farbstoff brauchen der nicht trübt. Wir wollten mal was blau färben, und der erste Versuch erfolgte mit irgendwelchen pastenartigen Backfarben... davon wurde der Wein trübe Geklappt hat es dann mit einem konzentrierten flüssigen Farbstoff.

[Dieser Beitrag wurde am 11.04.2013 - 20:32 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

Was ist eigentlich aus dem Waidanbau geworden, den kann man doch auch zum Blaumachen nehmen?

Oh, sorry, blauer Karottenwein war ja nicht das Thema.

Warum nicht mal in blau?

Es gibt ja die verschiedensten Möhrensorten. Es gibt ja auch lila Möhren!

Zwischenbericht:
Die Gärung hat stark nachgelassen. Alle paar Minuten ein Blubb.
Hatte heute kaum/keinen Restzucker mehr.
Habe nochmal 100gr (10-11l) nachgefüttert.
Alkoholmessung ist schlecht, da sehr viel Trübstoff im "Wein" ist. "Schätzung" liegt bei 12-12,5%.
Nach Berechnung könnte er bei 13,5% sein.

Jetzt bin ich am überlegen, ob ich ihn bis ans Ende treibe oder jetzt mit dem Füttern aufhöre.

Ein Karotten-Tafelwein zum Essen wäre ja vieleicht nicht schlecht?
Einen Wein mit hohen "Drehzahlen" finde ich zum Essen immer nicht so schön. (Und Karotte ist ja auch keine Trinkmarmelade )

Latemar