CIDRE 1000 Wege führen nach Rom?

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MariePau
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CIDRE 1000 Wege führen nach Rom?

Beitrag von MariePau »

Hallo in die Runde!
ich bin neu hier im Forum und tatsächlich etwas durcheinander geraten, deshalb fasse ich hier mal meine Fragen, die ich, eigentlich auf der Suche nach Antworten, gesammelt habe, zusammen.

Grundlage:
1. Ich habe in einem großen Gärballon mit ungefähr 15 Liter frisch gepresstem Apfelsaft von meiner eigenen Ernte (kurz auf ca. 75 °C erhitzt) zusammen mit einer Hefe für trockenen Cidre angesetzt.
2. Alles steril und ordentlich mit Gärröhrchen verschlossen und bei, für die Hefe passender Temperatur (15 - 20 °C) gären lassen. Nach ca. 6 Tagen war die Hauptgärung wohl abgeschlossen.

Der Apfelwein war trüb, trocken und hatte ordentlich Kohlensäure. Weil an vielen Stellen steht, dass Kohlensäure unter Druck entsteht und das Hinzufügen erst an späterer Stelle erfolgt, irritierte mich das bereits.

3. Ich habe die Hefe an Tag 8 möglichst steril abgehoben und in einen 15 L Gärballon abgefüllt. Leider war der Gärballon damit nicht randvoll (entweder fasst er mehr als 15 L oder ich hatte Verlust durch den Bodensatz). Jetzt habe ich, nach einiger online Recherche, mit Apfelsaft randvoll aufgefüllt und mit einem Gärrörchen verschlossen.

Bei den folgenden Schritten bin ich mir nicht sicher, da ich so viel Unterschiedliches gelesen habe. Hier kommen meine 1000 Fragen.

Wird zweimal abgehoben und dann in Flaschen gefüllt?
Muss Zucker für mehr Kohlensäure mit in die Flaschen oder dann schon in den zweiten Gärballon?
Muss beides oder nur die Flaschen oder nur der zweite Gärballon dann kühl stehen oder bei der Lieblingstemperatur der Hefe?

Oder wird eigentlich schon nach dem ersten Abheben in Flaschen gefüllt?
Die Flaschen dann kühl gestellt?
Dann auch der Zucker für die Kohlensäure dazu gegeben?

Ist dieser Zucker für Kohlensäure immer notwendig oder ist manchmal schon genug drin?
Woran liegt das? Temperatur, Hefe, Druck (mit Gärröhrchen?)?
Lässt sich statt Zucker auch steriler Apfelsaft nehmen?

Wenn bereits alle Trübstoffe herausgefiltert oder abgehoben wurden, macht dann die Zugabe von Zucker für Kohlensäure überhaupt Sinn, weil die Hefe dann ja eigentlich nahezu fehlen sollte? Wie bekomme ich sonst einen klaren Cidre in der/die Flasche?

Sollte mein "14L Apfelwein plus 1 L Apfelsaft Gemisch" nun kühl stehen oder bei der Lieblingstemperatur der Hefe?
Wird sich die Hefe kühlgestellt am Boden absetzen und nicht weiter gären, somit vielleicht sogar eine Aufsüßung des Cidres erfolgt sein?
Oder wird alles nur sehr langsam in Alkohol und Kohlensäure umgesetzt?
Macht es dann Sinn bald wieder abzuheben um nicht alles an Süße zu verlieren und nicht ganz so viel Alkohol zu erhalten? Meine Hefe kann wohl maximal 9 %.

Danke für‘s Lesen und vielleicht habt ihr ja eine (mehrere) Antworten, Erfahrungswerte für mich!

Salut!
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Re: CIDRE 1000 Wege führen nach Rom?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Willkommen hier bei uns.

Aaalsooo... "dass Kohlensäure unter Druck entsteht und das Hinzufügen erst an späterer Stelle erfolgt", Satzfragmente wie diese lassen mich stutzen; entweder das ist sehr unpräzise formuliert, oder es fehlt dir jeglicher Background zu alkoholischen Gärung an sich. Mein Ratschlag: Vor jeder Aktion sollten Recherche, Reflexion und Planung stehen. Eine, kurze, knackige Kurzanleitung für eine einfache Flaschengärung hat 420 hier gepostet:
viewtopic.php?f=33&t=13913#p178741

Und hier ein paar konkrete Mengen zu Hefe und Nährsalz:
viewtopic.php?p=188864#p188864


Wenn du hefefreien Cider mit Kohlensäure willst brauchst du Hardware zur sogenannten Zwangskarbonisierung:

viewtopic.php?t=14873
viewtopic.php?t=14796
viewtopic.php?t=14887


Achtung, Sicherheit geht vor: Glasballons sind nicht druckfest. Komme bitte nicht auf die Idee, einen normalen Gärbehälter fest zu verschließen. Verwende für die Flaschengärung und die Zwangskarbonisierung ausschließlich druckfeste Flaschen und KEGs und stelle sicher, das du den maximal zulässigen Druck niemals überschreitest. Sprich: Überschreite nicht die Zuckerdosage und/oder verwende Druckminderer und Sicherheitsventile.
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MariePau
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Re: CIDRE 1000 Wege führen nach Rom?

Beitrag von MariePau »

Hallo und danke erstmal für die Hinweise!
ich habe das tatsächlich etwas unglücklich formuliert. ich weiß natürlich, dass bei der anaeroben alkoholischen Gährung immer Kohlensäure entsteht und diese nur bei niedrigeren Temperaturen oder unter Druck besser in der Flüssigkeit gelöst werden kann.
allerdings enthält meine, im ordnungsgemäß verschlossenen Gärballon entstandene, Flüssigkeit bereits ordentlich Kohlensäure und in anderen Texten lese ich, dass diese keine Kohlensäure enthält und deshalb Kohlensäure noch durch verschlossene Flaschen, also durch Druck in die Flüssigkeit gedrängt werden müsse. davon war ich einfach nur irritiert.

Den Hinweis Karbonisieren von bereits geklärtem citre nehme ich auf jeden Fall mit!

danke auf jeden fall für alle Hinweise und ich hoffe, dass auch meine anderen Fragen noch beantwortet werden können.
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Re: CIDRE 1000 Wege führen nach Rom?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Doppelposting gelöscht.

Du hast alle Antworten die du brauchst...
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