Met steht seit 3 Monaten auf der Hefe

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Caelum
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Met steht seit 3 Monaten auf der Hefe

Beitrag von Caelum »

Moin zusammen,

ich habe eine etwas unschöne Situation, in der ich mich in meinen Jahren der Metherstellung so noch nicht befunden habe. Ich habe am 05.07. dieses Jahres einen 30l Metansatz nach sichtlichem Gärende geschwefelt und wollte ein paar Tage später wie gewöhnlich von der Hefe abstechen. Leider kam mir dann aber das Leben und ein langer Krankenhausaufenthalt dazwischen und mittlerweile steht der Met nun seit über 3 Monaten bei Raumtemperatur auf der Hefe, welche sich bereits gut sichtbar im Gärballon abgesetzt hat - der Gärspund war die gesamte Zeit über gut gefüllt und es kam vermutlich zu keiner Oxidation. Heute habe ich den Ballon (Gärfass) das erste Mal kurz geöffnet und der Ansatz schaut ungewöhnlich dunkel aus und riecht süßlich-würzig - jedoch nicht unangenehm. Es handelt sich um einen klassischen Honigmet, hergestellt mit Wald- und Heidehonig in (Apfel-)Saftgärung. Ich hoffe, ich habe diese Woche die Zeit und Kraft den Abstich zu wagen. Da ich mich schon jetzt darauf einstelle, dass dieser Ansatz wohl eher "funky" aus dem Fass kommen wird, hattet ihr bereits einmal solch eine Situation und gibt es ein paar Kniffe, wie ich den Ansatz dennoch gut schmackhaft bekomme - oder muss ich ihn unter ständigem Rühren in den Abfluss kippen? :schlecht:

Tausend Dank und lieben Gruß,
Julian
Wein ist dem glücklichen Sänger ein schnelles Pferd, als Wassertrinker bringst du jedoch nichts Rechtes zustande.
— Kratinos
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Re: Met steht seit 3 Monaten auf der Hefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ehrlich gesagt bleiben meine Weine oft genug auch viel zu lange auf der Grobhefe... irgendwie ist immer so viel zu tun... und meistens geht es gut. Wenn es der Hefe verhältnismäßig gut gegangen ist (Hefenährsalz, gerne noch Vitamine) muss sie das eigentlich abkönnen. Also mache dir erstmal keinen Kopf, probiere einfach. Das wird schon ;)
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Re: Met steht seit 3 Monaten auf der Hefe

Beitrag von Fiœlhaddr »

Im schlimmsten Fall schmeckt das Gärgemisch gut abgesetzt und rund.
Zumindest hast Du Gewähr, alles dafür getan zu haben das die Haustierchen ihr Werk vollenden konnten. 😉

Tödlich wird’s vermutlich nur wenn Du den Ansatz aka Ex wegknallst. 😬

Sag gerne Bescheid wie er sich entwickelt. (Aus solchen
Umständen wie Deinen gingen oft die großartigsten Entdeckungen hervor) 😎💪

Grüßle
Tim
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Fruchtweinkeller
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Re: Met steht seit 3 Monaten auf der Hefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nee, nee, im allerschlimmsten Fall ist es tatsächlich vergammelt, Böckser oder Milchbakkis. Im zweitschlimmsten Fall entwickelt sich ein ölig-fuseliger Fehlgeschmack. Und dann könnte man die Brühe tatsächlich wegkippen. Aber, wie gesagt, keine Panik: Siehe mein Beitrag oben.
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Re: Met steht seit 3 Monaten auf der Hefe

Beitrag von Fiœlhaddr »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: 06 Oktober 2022 22:24 Nee, nee, im allerschlimmsten Fall ist es tatsächlich vergammelt, Böckser oder Milchbakkis. Im zweitschlimmsten Fall entwickelt sich ein ölig-fuseliger Fehlgeschmack. Und dann könnte man die Brühe tatsächlich wegkippen. Aber, wie gesagt, keine Panik: Siehe mein Beitrag oben.
Alles gut. Natürlich - aber mein Post war tatsächlich daumendrückend gemeint. :engel:

(Allerdings tut sich da natürlich die Frage auf, in solchem Fall nicht vorher auf Zusätze zu verzichten und das Risiko dadurch zu begrenzen - Murphy‘s Law etc)

Am Rande erwähnt, hatte ich Apfelsaft, Kirschsaft, Antigel, Milchsäure, Schwefel aufgrund der Homepageanleitung versucht. Ich fürchte nur das is nix für meine Geschmacksknospen. Am leckersten wurde einfach immer das einfache….vielleicht esse ich zuwenig Glutamat und meine Geschmacksknospen sind noch relativ neutral - who knows?!? Oder ich bin schlicht ne Niete im Umsetzen von gut geprüften Rezepten. ;) (wäre jetzt auch kein Weltuntergang für mich)
Geschmack ist wie Leid - kann man nicht vergleichen. :pfeif: ;)

Grüßle
Tim
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