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Weinfehler. Flasche oder Gulli?

Verfasst: 19 September 2022 13:02
von Weinsteinhart
Hallo liebe Gleichgesinnten,

ich bin neu im Forum, am Ende stelle ich mich euch einmal vor. :-)

Dieses Jahr wollte ich mich einmal mit Cidre probieren (vvol. 7%). Äpfel sind von einer Streuobstwiese, Ansatz hat 23 Liter. Gärung begann am 8 September mit Steinberg. Also 6 Wochen. Hauptgärung hat schon vor 3 Wochen aufgehört. Ich wollte schon vor 2 Wochen abfüllen, leider gab es Lieferprobleme bei den Flaschen und sie kamen erst heute. Heute mal den Deckel abgemacht, dabei zeigt sich nun leider das untere Ergebnis. Geschmacklich ist es eigentlich gut. Nette Apfelnote, sehr süffig, leider ein Hauch von Essig. Handelt es sich hier um Kammhefe oder leider doch richtigen Schimmel? Man beachte auch die weißen Punkte am Metallrand oberhalb der Flüssigkeit… Ich hab vor 2 Wochen den Fehler gemacht und etwas Wein aus dem Hahn zum probieren entnommen (Neugierde), so ist vermutlich Sauerstoff dran gekommen.. Keine Schwefelung durchgeführt. Ziel war 0g Zucker und ~7% vvol.

Zu mir: Mache schon seit Jahren Fruchtwein. Ich arbeite dabei immer sehr sauber, daher hab ich in der Vergangenheit (als Abtrünniger) den Fruchtsaft vor der Gärung abgekocht. Ich hatte in der Vergangenheit mit sowas nie Probleme und keine Erfahrung. Dieses mal habe ich mich ohne vorheriges Abkochen versucht.

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Re: Weinfehler. Flasche oder Gulli?

Verfasst: 19 September 2022 22:44
von Fruchtweinkeller
Mahlzeit, willkommen hier bei uns.

Ferndiagnosen sind immer schwer; dem Augenschein nach könnte das durchaus eine Kahmhaut im Frühstadium sein. Essigstich würde für einen Bewuchs mit Essigsäurebakterien sprechen, für mich sieht das eher aus wie Bewuchs durch Kahmhefen, die auch Essig bilden können. Es können freilich auch beide Erreger am Werk sein. Du kennst die Homepage, Kapitel Weinkrankheiten, und vielleicht hast du diesen Beitrag gesehen? viewtopic.php?t=14927

Weder Kahmhefe noch Essigsäurebaktieren sind giftig, nur eklig wenn der Bewuchs zu stark wird. Sprich: Am Besten Wein abziehen, schwefeln, wirklich spundvoll lagern. Dann beurteilen wie der Geschmack ist, notfalls halt verklappen.