Rotweintagebuch 1. Versuch
Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Update 4: 29.09.2022
Grmbl, ich bin wohl in der Ungeduldsphase eines angehenden Fruchtweinbereiters. Trotz mehrerer Ansätze juckt es mich in den Fingern.
Ich hatte mir vorgenommen, einmal die Woche Zucker und Alkohol zu kontrollieren. Warum eigentlich? Wenn die Hefe in zwei Wochen 9% Alkohol schafft, sollte ich ihr auch das nötige Futter dafür zu Verfügung stellen (natürlich gestaffelt) um in diesem Tempo weiterzumachen.
Kurz überlegt, 23 Liter, 20,5 g/L Zucker pro vol% Alkohol ergibt 471,5 g Zucker für 1% alc für den ganzen Ansatz. Bei bisherigen ~9% kann ich also noch gut 2 Kilo Zucker zugeben, bis sich der Ansatz an die Alkoholtoleranzgrenze annähert. Mit einmal die Woche 200g Zucker nachfüttern komme ich also nicht so weit.
500g habe ich eben nachgezuckert. Gut, dass ich heute geschaut habe, scheinbar habe ich mir einen Gärungsböckser eingefangen. Der Muff aus dem Ballon riecht jedenfalls nach faulen Eiern. Nach der Zuckerzugabe habe ich den Ballon ohne Verschluss geschwenkt, mal sehen, ob das was hilft. Oder sollte ich ihn einmal umtopfen? Abziehen wird ja noch eine Weile dauern.
Das Gebastel vom Anfang des Ansatzes hat mich grübeln lassen, ob ich mir nicht doch ein Maischefass zulege. Zwar wollte ich eigentlich nur Wein aus Garten"resten" und Wildobst in entsprechend kleinen Mengen machen, aber meine To-Brew Liste wird länger und länger... Wie passend, dass ein Arbeitskollege sein Zubehör los werden will. Das meiste war schon weg, aber seit Montag bin ich stolzer Besitzer eines 30 Liter Maischefasses! hätte er sich ja vor ein paar Wochen mal überlegen können.
Aber so mache ich wenigstens alles mal mit.
Kurze Frage noch zum Schluss: Ist es ratsam, dem Wein noch Tannin zuzugeben? Laut HP kann der Wein ja bedeutend länger auf der Maische stehen als die eine Woche bei meinem Ansatz. Die Farbe geht zumindest bisher auch eher ins Rosafarbene, ich bin schon ganz gespannt auf die Klärung.
Grmbl, ich bin wohl in der Ungeduldsphase eines angehenden Fruchtweinbereiters. Trotz mehrerer Ansätze juckt es mich in den Fingern.
Ich hatte mir vorgenommen, einmal die Woche Zucker und Alkohol zu kontrollieren. Warum eigentlich? Wenn die Hefe in zwei Wochen 9% Alkohol schafft, sollte ich ihr auch das nötige Futter dafür zu Verfügung stellen (natürlich gestaffelt) um in diesem Tempo weiterzumachen.
Kurz überlegt, 23 Liter, 20,5 g/L Zucker pro vol% Alkohol ergibt 471,5 g Zucker für 1% alc für den ganzen Ansatz. Bei bisherigen ~9% kann ich also noch gut 2 Kilo Zucker zugeben, bis sich der Ansatz an die Alkoholtoleranzgrenze annähert. Mit einmal die Woche 200g Zucker nachfüttern komme ich also nicht so weit.
500g habe ich eben nachgezuckert. Gut, dass ich heute geschaut habe, scheinbar habe ich mir einen Gärungsböckser eingefangen. Der Muff aus dem Ballon riecht jedenfalls nach faulen Eiern. Nach der Zuckerzugabe habe ich den Ballon ohne Verschluss geschwenkt, mal sehen, ob das was hilft. Oder sollte ich ihn einmal umtopfen? Abziehen wird ja noch eine Weile dauern.
Das Gebastel vom Anfang des Ansatzes hat mich grübeln lassen, ob ich mir nicht doch ein Maischefass zulege. Zwar wollte ich eigentlich nur Wein aus Garten"resten" und Wildobst in entsprechend kleinen Mengen machen, aber meine To-Brew Liste wird länger und länger... Wie passend, dass ein Arbeitskollege sein Zubehör los werden will. Das meiste war schon weg, aber seit Montag bin ich stolzer Besitzer eines 30 Liter Maischefasses! hätte er sich ja vor ein paar Wochen mal überlegen können.
Aber so mache ich wenigstens alles mal mit.
Kurze Frage noch zum Schluss: Ist es ratsam, dem Wein noch Tannin zuzugeben? Laut HP kann der Wein ja bedeutend länger auf der Maische stehen als die eine Woche bei meinem Ansatz. Die Farbe geht zumindest bisher auch eher ins Rosafarbene, ich bin schon ganz gespannt auf die Klärung.
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Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Die Weinbereitung ist kein Formel 1-Rennen. In der Ruhe liegt die Kraft
War doch eine Maischegärung? Dann brauchst du nicht zwingend Tannin zuzugeben, da sollte ja was aus den Träubchen freigesetzt werden. Wenn du ein Tannin-Junkie bist und noch nicht weißt ob die Tauben dir liefern was du magst kannst du natürlich auch etwas zugeben.
War doch eine Maischegärung? Dann brauchst du nicht zwingend Tannin zuzugeben, da sollte ja was aus den Träubchen freigesetzt werden. Wenn du ein Tannin-Junkie bist und noch nicht weißt ob die Tauben dir liefern was du magst kannst du natürlich auch etwas zugeben.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
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Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Ich hab bis jetzt noch gar nicht mit Tannin gearbeitet, deswegen weiß ich da gar nicht, was mich geschmacklich erwartet.
Aber dann lasse ich es sicherheitshalber erstmal weg.
Vielen Dank!
Aber dann lasse ich es sicherheitshalber erstmal weg.
Vielen Dank!
Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Update 5, 16.10.2022:
Ruhig ist es geworden. Trotz Maischegärung blubbert es nur noch sehr verhalten, eigentlich nur noch sichtbar beim schwenken des Ballons. Nach der Zuckerzugabe ist allerdings wieder action.
Vinometer schätzt 12 %, zwei mal 200g Zucker habe ich seit dem letzten Mal zugegeben, heute nochmal 200g.
Das müsste der Zuckermenge für ca. 13% entsprechen, es läuft also voll nach Plan.
Ein Teil des Trubs setzt sich schon ab, die obersten ca 10 cm sind im Gegenlicht (grüner Glasballon) schon deutlich heller und klarer als der darunterliegende Teil.
Der Gärungsböckser hält sich leider hartnäckig, bisher hab ich die halbe Menge Ansatz einmal umgefüllt und mit viel Luftkontakt wieder zurückgekippt. Ein bisschen besser ist es seitdem geworden, ein Glück. Besonders appetitlich ist es trotzdem nicht beim Probenziehen.
Im Moment habe ich ansonsten also eher weniger zu tun. Schade eigentlich
Grüße
Ruhig ist es geworden. Trotz Maischegärung blubbert es nur noch sehr verhalten, eigentlich nur noch sichtbar beim schwenken des Ballons. Nach der Zuckerzugabe ist allerdings wieder action.
Vinometer schätzt 12 %, zwei mal 200g Zucker habe ich seit dem letzten Mal zugegeben, heute nochmal 200g.
Das müsste der Zuckermenge für ca. 13% entsprechen, es läuft also voll nach Plan.
Ein Teil des Trubs setzt sich schon ab, die obersten ca 10 cm sind im Gegenlicht (grüner Glasballon) schon deutlich heller und klarer als der darunterliegende Teil.
Der Gärungsböckser hält sich leider hartnäckig, bisher hab ich die halbe Menge Ansatz einmal umgefüllt und mit viel Luftkontakt wieder zurückgekippt. Ein bisschen besser ist es seitdem geworden, ein Glück. Besonders appetitlich ist es trotzdem nicht beim Probenziehen.
Im Moment habe ich ansonsten also eher weniger zu tun. Schade eigentlich
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Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Du hast noch nicht abgepresst? Dann würde ich das jetzt tun, Faustformel für mich ist immer: Nicht mehr als 13 Umdrehungen.
Keine Sorge wegen des Böcksers, das wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Wohlgefallen auflösen.
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Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Öhm, da hab ich mich unklar ausgedrückt, sorry. Abgepresst ist der Ansatz, schon eine ganze weile. Den länger als 7 Tage in meiner improvisierten Bruthöhle zu lassen, war mir dann doch zu heikel. Es sollte sinngemäß heißen "trotz *anfänglicher* Maischegärung".
Ich war davon ausgegangen, dass ein Ansatz aus Maische genügend Trübstoffe enthält, um sauber bis zum ende durchzukommen.
Ich war davon ausgegangen, dass ein Ansatz aus Maische genügend Trübstoffe enthält, um sauber bis zum ende durchzukommen.
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Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
ah so, dann ist alles gut, weitermachen
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Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Update 6, 05.02.23:
Ich habe heute die Gärung für beendet erklärt. Beim schütteln kamen nur noch 1-2 verhaltene Blubbs, seit Wochen hatte er jedoch schon deutliche Restsüße.
Geschwefelt und kalt gestellt. Hat jetzt doch sehr lange gedauert, aber das schiebe ich auf die Temperatur im Keller. Ist zwar der Heizungskeller aber schlecht nach außen und gut nach innen isoliert. 20 Grad hat er, mehr halt aber auch eben nicht. Wenn ich daran denke, dass andere in der gleichen Zeit ihr Stöffchen schon genießen können... Naja es hilft ja nichts.
Nächste, bzw übernächste Woche wird dann abgezogen, dann klärt er hoffentlich noch gut, dafür ist der Keller wiederum super.
Ich habe heute die Gärung für beendet erklärt. Beim schütteln kamen nur noch 1-2 verhaltene Blubbs, seit Wochen hatte er jedoch schon deutliche Restsüße.
Geschwefelt und kalt gestellt. Hat jetzt doch sehr lange gedauert, aber das schiebe ich auf die Temperatur im Keller. Ist zwar der Heizungskeller aber schlecht nach außen und gut nach innen isoliert. 20 Grad hat er, mehr halt aber auch eben nicht. Wenn ich daran denke, dass andere in der gleichen Zeit ihr Stöffchen schon genießen können... Naja es hilft ja nichts.
Nächste, bzw übernächste Woche wird dann abgezogen, dann klärt er hoffentlich noch gut, dafür ist der Keller wiederum super.
Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Update 7, 13.03.23:
Abzug von der Hefe ist erfolgt, es gab eine Menge Bodensatz. Trotzdem sollten es ca. 23 Liter geworden sein. Jetzt steht der Wein seit ca. 4 Wochen in einem schönen Ballon aus Weißglas und klärt ganz hervorragend. Die Gewölbte Außenwand wirkt wie ein Vergrößerungsglas und ich kann mir ganz genau die Trübstoffe anschauen, die auf dem Boden rumdümpeln. Kein Nebel, keine Wölkchen, er ist wirklich glockenklar. Ich bin echt begeistert! Die Farbgebung ist leider entsprechend dünn. Ich hoffe, dass er in der Flasche noch was hermacht. Jetzt heißt es ja, dass der Wein in der Klärung durch eine lange Lagerzeit gewinnt. Macht er das dann nicht aber auch in Flaschen? (ich filtere nicht)
Ist eine längere Lagerung im Ballon also noch empfehlenswert, also kommt die Verbesserung aus den ausgefallenen Trübstoffen (die dann ja nicht mit in die Flaschen kommen) ?
Abzug von der Hefe ist erfolgt, es gab eine Menge Bodensatz. Trotzdem sollten es ca. 23 Liter geworden sein. Jetzt steht der Wein seit ca. 4 Wochen in einem schönen Ballon aus Weißglas und klärt ganz hervorragend. Die Gewölbte Außenwand wirkt wie ein Vergrößerungsglas und ich kann mir ganz genau die Trübstoffe anschauen, die auf dem Boden rumdümpeln. Kein Nebel, keine Wölkchen, er ist wirklich glockenklar. Ich bin echt begeistert! Die Farbgebung ist leider entsprechend dünn. Ich hoffe, dass er in der Flasche noch was hermacht. Jetzt heißt es ja, dass der Wein in der Klärung durch eine lange Lagerzeit gewinnt. Macht er das dann nicht aber auch in Flaschen? (ich filtere nicht)
Ist eine längere Lagerung im Ballon also noch empfehlenswert, also kommt die Verbesserung aus den ausgefallenen Trübstoffen (die dann ja nicht mit in die Flaschen kommen) ?
Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Wenn du deinen Wein vor Oxidation schützt, z.B. durch Schwefelung, kann die Lagerung auf der Feinhefe den Geschmack sehr gut tun !
Willst du filtern ? Wenn ja spart dass Frust beim filter ! Je mehr sich vorher abgesetzt hat desto weniger muss durch den Filter.
Willst du filtern ? Wenn ja spart dass Frust beim filter ! Je mehr sich vorher abgesetzt hat desto weniger muss durch den Filter.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Genau, geschwefelt ist er, einmal von der Hefe abgezogen und steht jetzt zur Klärung. Die kann ja sehr lange dauern. Jetzt ist er aber schon nach 4 Wochen wirklich sehr sehr klar, besser geht es kaum.
Filtern kann ich nicht, aufgrund von fehlendem Gerät. Stabilisiert habe ich über den Alkoholgehalt, nach Anleitung von der HP.
Die eigentliche Frage war ob der abgesetzte Trub aus dem Ballon für die positiven Effekte verantwortlich ist oder ob das die in meinem Fall im Wein verbleibenden Feinhefen sind.
Im zweiten Fall könnte ich nämlich schon auf Flaschen füllen
Filtern kann ich nicht, aufgrund von fehlendem Gerät. Stabilisiert habe ich über den Alkoholgehalt, nach Anleitung von der HP.
Die eigentliche Frage war ob der abgesetzte Trub aus dem Ballon für die positiven Effekte verantwortlich ist oder ob das die in meinem Fall im Wein verbleibenden Feinhefen sind.
Im zweiten Fall könnte ich nämlich schon auf Flaschen füllen
Re: Rotweintagebuch 1. Versuch
Die Feinhefen sind im Ansatz nicht sichtbar. Wenn du nicht filtern kannst/willst kannst wenn der klar ist auf Flasche ziehen. Die Selbstklärung dauert in der Regel Monate und nicht Wochen. Wenn du deinen Wein EK-filterst ist der richtig brillant das bekommt man leider mit der Selbstklärung in der Regel nicht hin.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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