Mein neuer 3D Drucker

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Fruchtweinkeller
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Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Django hat jetzt einen 3D-Drucker.

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Aber fangen wir ganz vorne an. Ich arbeite an einem neuen Bastel-Projekt, von dem ich anderswo noch genauer berichten werde. Dazu benötige ich ein paar kleine, 3D-gedruckte Teile, die mir der Mann einer Kollegin freundlicherweise druckte. Vor Jahren hatte ich mal was aus einem 3D-Drucker in der Hand, ein Gehäuse für ein DIY-Elektronikdingens mit Batteriefach. Die Qualität war absolut mies, der Deckel vom Fach passte nicht, das ganze Ding drohte bei festem Griff zu zerbröckeln. Damals hatte ich abgespeichert: 3D-Druck im Hobbybereich taugt nicht, brauchst du nicht. Inzwischen hat die Technik aber offenbar große Fortschritte gemacht: Die Teile für mein neues Projekt waren viel besser. Da habe ich dann mal geschaut was man so an fertigen 3D-Dateien bekommen kann... Habe Thingiverse entdeckt... Habe geschaut was sowas kostet... Was man vielleicht brauchen könnte und was nicht... und als dann ein Angebot und ein Rabatt zusammenfielen habe ich mir einen Anycubic Kobra (ACHTUNG Amazon Affiliate-Link: https://amzn.to/3OIgBod) geschossen. Warum der? Günstig in der Anschaffung, gute Druckqualität, anfängergeeignet dank automatischer Nivellierung. Der Aufbau hat ein gutes halbes Stündchen gedauert, angeschaltet: Beim Hochfahren begrüßt mich eine kleine Animation auf dem Display und ein lustiges Piepsen, fast in R2D2-Qualität. Dann der erste Testdruck der berühmt-berüchtigten Eule:

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Klasse, der Anycubic Kobra macht noch bessere Prints als das Pendant von der Kollegin. Seitdem druckte das gute Stück drei Tage lang beständig, bis der Drucker an Tag 4 beschloss: Nöööö, blöd. Ich mache mal das Display aus, piepe nicht und tue auch ansonsten überhaupt gar nichts mehr. Tja, ich bin nicht amüsiert, bei einer Nutzungsdauer von drei Tagen rechnet sich die Anschaffung nicht wirklich :evil: Zeit mit dem Support in Kontakt zu treten. Klicke ich auf der deutschen Herstellerseite auf Support werde ich auf die internationale Seite weitergeleitet, ich tippe mein Anliegen in deutsch und englisch und bekomme innerhalb von 12 h eine Antwort auf englisch mit einer einer kleinen "Bastelanleitung": Ich sollte den Fehler einkreisen um herauszufinden ob der Fehler auf dem Mainbord oder bei der Stromversorgung liegt, speziell mit dem Hinweis, das die Garantie erhalten bliebe. Dazu sollte ich mit einem Messgerät checken ob die Versorgungsspannung ankommt. Naja, ich als Kunde muss nicht unbedingt in Geräten herumfummeln, aber da ich es schnellstmöglich ans laufen bekommen wollte und ich eh an meinen Rechnern bastle habe ich das gemacht. Und bei der Gelegenheit habe ich am Board auch an allen Steckern etwas geruckelt und gezerrt. Und dank meiner heilenden Hände ist das Ding plötzlich wieder gestartet. Da war wohl irgendwo ein Wackelkontakt? Aktuell druckt er jedenfalls brav vor sich hin, mal sehen ob und wie lange das so bleibt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich konnte Teile für mein Projekt drucken. Und mittlerweile sind die anderen Bauteile dafür auch schon da:

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Wenn ich Zeit für die Bastelei habe werde ich euch ausführlicher darstellen was das wird, vielleicht erratet ihr das schon? Außerdem gibt es viele kleine, mehr oder weniger sinnvolle 3D-Teile, die uns Hobbywinzer bei der Weinherstellung unterstützen können, auch darüber will ich berichten.

Ach ja: Der Chef-Blog ist derart gestaltet das nur ich neue Themen beginnen kann. Falls auch ein allgemeines Interesse an 3D-Projekten besteht: Bitte Meldung an mich, ich richte dann ein entsprechendes Forum ein.

P.S. Bei Thingiverse gibt es eine Hobbybrauer-Gruppe, einige Kleinigkeiten sind auch für uns Hobbywinzer interessant: https://www.thingiverse.com/groups/brewing/things
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JasonOgg
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von JasonOgg »

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß damit.
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Ich habe das Vorgänger(?) Model, den Vyper und inzwischen ein halbes Dutzend Rollen mit Filament. Dabei komme ich mit PETG besser klar und das sollte auch lebensmittelecht sein, Professore kann da wahrscheinlich fundierter antworten.

Neben der Eule, dem Schiff, einigen Sachen aus Scan the World mussten natürlich auch Dinge her, die auf das feuchte Hobby bezogen sind. (Hey, schau mal hier). Und da kam dann wieder der Zeitfaktor ins Spiel, denn die praktischen Dinge habe ich nicht gefunden. Also musste FreeCAD und selber designen gelernt werden.

Bisher habe ich folgendes gemacht.

1. Schlauchkupplung mit Winkel
Leider nicht dicht bekommen

2. Schlauchführung mit Winkel
Schon besser

3. Klemmhalter für Absaugrohr
Funktioniert gut, passt aber leider nicht in jeden Ballon.

4. Schlauchführung mit Aufhängung für Laborstativ
Für mein Titrierprojekt

5. Vogelschutznetzhalter
Naja, 5 verschiedene Versionen, bis das klappte und doch nur Aufsätze für Forst Markierstäbe wurden um das Ranknetz der Erbsen zu halten. Zumindest einen Sommer hat das rote PETG UV und Temperaturschwankungen ohne offensichtliche Schwächen standgehalten.

Als Idee beim Abpressen kam mir Boden-Abstandhalter für den Einfüll-Rahmen der Packpresse.

Wenn es mich überkommt, dann drucke ich mal einen Halter zum Flaschentrocknen. Oder zur Gefahrenabwehr bei der Lagerung und wenn mir das Filament zu viel wird, dann so etwas in rauen Mengen :pfeif:
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JasonOgg
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von JasonOgg »

Oh, vielleicht noch ein paar Dinge zur Hardware.

Anycubic Support habe ich schon zweimal bemüht, es gab nie Probleme.

1. Filament-Sensor wollte nicht mehr. Es gab Ersatz.
Die gibt es aber auch bei Ali und optimierte Halterungen kann man selber drucken.

2. Autolevel Sensor.
Das scheint eine Sollbruchstelle zu sein und war bei mir schon zweimal hin.
Auch hier gab es Ersatz und bei Ali hatte ich mal zwei gekauft, von denen einer schon zum Einsatz kam.

Beim Filament bin ich mir noch nicht sicher ob die Farbe Einfluss auf Qualität hat. Selbst beim sogenannten Qualitätsfilament hatte ich Probleme, dass die Schichten nicht auf einander hielten oder das ganze sich nicht von der Matte lösen ließ. Da bin ich auch noch am Anfang.
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Mimose
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Mimose »

Auch auf die Gefahr hin mich als Langweiler zu outen, will ich nur einmal darauf hinweisen, dass Druckerzeugnisse nicht für Lebensmittelkontakt geeignet sind.

- Das Filament ist schon meist nicht so toll und kann Stoffe enthalten die sich, insbesondere im Kontakt mit Alkohol, lösen.
- Die Düse kann Schwermetalle enthalten, die sich beim Druck lösen und in die Lebensmittel absorbiert werden.
- Und zuletzt ist das ganze FDM Verfahren ungeeignet, da es darauf beruht Lage auf Lage zu erstellen und zwischen den Lagen Lücken gebildet werden, in denen sich Pilze und Bakterien wundervoll verstecken können, da hilft auch kein Spülmittel.

Ansosten viel Spaß mit deinem Spielzeug. Bin selber seit 4 Jahren am Drucken, mittlerweile auf einen Delta umgestiegen (tolle Dinger).
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Fruchtweinkeller
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Fruchtweinkeller »

@Mimose
Ich wollte die Eule ohnehin nicht in Wein tunken :mrgreen:

@JasonOgg
Wie bei jedem Hobby kann man damit beliebig viel Zeit vertrödeln verbringen und beliebig viel Geld investieren :mrgreen:
Jaaaa, die Kollateralkosten, die haben mich auch schon erwischt ?-? Einen Sensor für Filamentbruch hat der Kobra nicht serienmäßig, den habe ich mittlerweile nachgerüstet. Ob es nötig ist... Vielleicht nicht. Diverse PLA-Filamente habe ich gekauft, nachdem ich mich mit der Materie beschäftigt habe überlege ich, ob ich nicht auf PETG oder ABS umsteigen muss... Und ob ich für ABS nicht einen Kasten brauche... War alles so nicht geplant. Aber das kennt man ja, so läuft das bei Hobbies. Ein Auge auf modulare Weinregale habe ich auch geworfen :lol:

Mit dem Service war ich auch schon in Kontakt, bislang durchweg positiv, ich warte noch eine Reaktion ab bevor ich dazu mehr sage. Schätze es ist hilfreich, wenn man sein Anliegen auf englisch formuliert.

Auch wenn kein Lebensmittelkontakt geplant ist: Wie ist euere Erfahrung mit wasserdichten Drucken? Habe eine Schale aus PLA gedruckt mit leicht angepassten Druckeinstellungen (wobei ich nicht genau weiß was ich da tue), und die war immerhin einen Tag lang dicht 8-) Wird aber wohl nicht ewig so bleiben, deshalb auch mein Gedanke, PETG zu testen :hmm:
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Mimose
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Mimose »

Mit "wasserdichtem drucken" triffst du bei mir gerade den Nagel auf den Kopf. Ich drucke aktuell kleine Adapter für PET Flaschen um ein paar meiner jungen Sträuchern eine Tröpfchenbewässerung zu geben.
Ist generell nicht so einfach (zumindest für mich). Langsam drucken hilft definitiv, weil sich das Wasser auch gerne durch kleinste Lücken zwischen den Lagen durch quetscht. Einmal zu schnell, einmal unterversorgt und schon ist da ein Loch drin, dass man erst sieht wenn Wasser durch kommt. Den Spalt zwischen Flasche und Adapter dichte ich mit bisschen Flüssigkleber ab, wenn es größere Flächen sein sollen würde ich auf Nummer sicher gehen und mit Klarlack drüber gehen.
Meine Erfahrungen mit drucken sind aber rein PLA, habe bisher noch nichts anderes gebraucht.
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Mimose »

Ach Mensch, abgeschickt und direkt noch was eingefallen, warum ist die Editierzeit hier eig so kurz? :/

Was man auch machen könnte, ist sein Teil zu backen. Das macht PLA dichter und stabiler, verändert aber leider auch die Maße in XY/Z.
Thomas Sanladerer hatte da mal ein gutes Video zu gemacht, ich hoffe sowas ist hier erlaubt: https://www.youtube.com/watch?v=CZX8eHC7fws
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Danke für den Tipp. Genau so einen Bastelkram habe ich auch auf dem Radar: Bewässerung für Pflanzen. Aber dann muss die Chose auch zuverlässig sein und darf mir nicht alles unter Wasser setzten :hmm:

Ich glaube, ich mache nachher noch ein Forum "aus dem 3D-Drucker" auf, immerhin sind wir jetzt schon drei mit Drucker. Und die Dunkelziffer ist bestimmt hoch :)
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nachdem das gute Stück teils nächtelang durchlief zeigt sich mir blutigem Laien: Es ist schön wenn alles gut klappt. Aber manchmal klappt nicht alles gut.

Gestartet bin ich mit Filamenten von Anycubic, mittlerweile habe ich auch andere getestet, und mir als blutigem Laien zeigt sich: Es ist schön wenn alles klappt. Aber manchmal klappt eben nicht alles. Ein Glow in the dark Filament hat sich gelegentlich nicht willig von der Düse gelöst, und eines Morgens war der gesamte untere Teil des Hotends in Filament eingehüllt. Ein Teil hatte sich auch zwischen Hotend und Silikonhülle gequetscht, trat seitlich durch Löcher in der Hülle aus und hat da lange Stränge gebildet. Als ich das im heißen Zustand abgepuhlt habe hatte ich echte Sorgen, die Käbelchen die ins Hotend gehen abzureißen. Das klappt aber besser als gedacht nachdem ich das Hotend auf 230°C hochgejagt habe. Die Silikonhülle konnte ich nur retten nachdem ich das erkaltete Filament mit einem kleinen Seitenschneider bearbeitet habe.

Mit dem aktuell verwendeten grauen Filament habe ich diesen "lustigen" Effekt:

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Wenn ich das kalte Gerät einschalte und drucken will rotzt erstmal ein Klecks braun gewordenes Filament aus der Düse, und ich habe eine hohe Chance das der Druck nicht auf dem Heizbett haftet. Dann wird das Material lustig vom Druckkopf mitgerissen, und ich bekomme Spaghettisalat ?-? Einmal hatte ich das nach einem Druck über Nacht, den Mist einzusammeln war kein ganz großer Spaß. Wenn ich das früh sehe, den Druck abbreche, den Müll entsorge und den Druck neu starte läuft aber alles völlig normal. Tja, ich schätze mal: Bei der Filamentqualität scheint es Unterschiede zu geben.

Habt ihr mal Holzfilament getestet?

Bezüglich der Wasserdichtigkeit habe ich noch ein wenig gegoogelt, und da gibt es teils sehr widersprüchliche Angaben und Aussagen bezüglich empfehlenswerten Druckeinstellungen und Material. Und sicherlich wird auch hier die Filamentqualität eine Rolle spielen. Und die Cura-Einstellungen sind mir immer noch ein Rätsel :mrgreen: Da ich aktuell wegen meiner gezüchteten Gottesanbeterinnen recht viele Fruchtfliegen in der Wohnung habe werde ich einige Drosophila-Fallen drucken und mit Lockmittel befüllen. Das wird dann mein Langzeittest inwieweit die Drucke dicht bleiben oder eben nicht.
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von JasonOgg »

Ich sehe schon,ich muss mal mit Kamera und nicht mit Handy aus dem Garten arbeiten.

Klebt nicht? Mach das heatbed nicht zu heiß, sonst bekommst du den Druck nicht mehr ab.

Holzfilament? Klar, man will doch Geld für sein Hobby ausgeben. Bricht aber leicht, nicht für jedes Objekt geeignet, soll mit 0.8 mm nozzle besser gehen. Aber nozzle wechseln hat auch Tücken wenn filament dann an der Seite rauskommt. Inzwischen habe ich von Ali eine nozzle Schrauben Schlüssel für 3 Pfennig 50.

PET soll doch Lebensmittel echt sein, PETG auch? Bei 3D-jake gibt es Lebensmittel echt als Suchkriterium für filament.
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das Holzfilament sieht halt etwas weniger nach Plaste aus, würde ich mir für beispielsweise meine Blumentöpfe wünschen, aber dann muss es auch dicht bleiben. Und ja, das eine größere Düse empfohlen wird habe ich auf dem Radar, einige Produkte kann man angeblich (!) wie normales PLA drucken. Falls jemand dazu Erfahrung hat: Immer raus damit.

Bezüglich der Lebensmittelechtheit: Nicht nur das Filament ist zu beachten (inklusiver seiner Zusatzstoffe die oft nicht vom Hersteller genannt sind), auch alle Teile des Druckers mit denen es in Berührung kommt: Heizbett, Düse, Filamentführung, und da ist die Lage wohl heikel bis unklar. Diesbezüglich habe ich diese Artikel gefunden die ich plausibel finde:

https://blog.prusa3d.com/how-to-make-fo ... els_40666/
https://formlabs.com/de/blog/leitfaden- ... -3d-druck/

Solange es "nur" für den privaten Bereich ist muss halt jeder mit sich selbst ausmachen wann ihm das wumpe ist und wann nicht.
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Re: Mein neuer 3D Drucker

Beitrag von Mimose »

Also das Heatbed nicht zu heiß werden zu lassen ist erstmal richtig, aber halt auch nicht einfach so. Du willst dass der Druck haftet, je mehr desto besser. Wenn der Druck zu gut haftet, lass das Heatbed abkühlen, dann lösen sich idR schon die meisten Drucke. Wenns dann immer noch nicht will, geh mit einem Spachtel aus dem Baumarkt drunter, da darf man dann gerne auch ein bisschen Gewalt anwenden (ich hab meinen am Schleifstein bisschen scharf gemacht). Nur vorsichtig sein, dass du es an einer Stelle drunter haust die nicht schnell kaputt geht. Es gibt wohl (habe ich bei anderen Leuten gesehen) einen Punkt wo Druck und Heizbett so verschmelzen , dass es beim ablösen kaputt geht. Da willst du drunter bleiben, aber so nahe dran wie möglich.

Mit Holzfilament hab ich auch schon gearbeitet, ist ganz lustig. Ihr kennt diese "Holz" Rückseiten von Bilderrahmen? Genau so sieht das aus. Die Glatte Seite, die auf dem Druckbett aufliegt, sieht so aus wie die Glatte Seite von dieser Platte und die raue die nicht aufliegt analog. Meine Drucke sahen deswegen immer etwas "fluffy" aus, ich hab meine Drucke aber auch nie bearbeitet. Von anderen Leuten habe ich daber auch schon Dinge gesehen die von einem Stück Holz nicht zu unterscheiden waren, wenn man weiß wie und sich bisschen Mühe geben mag https://www.reddit.com/r/3Dprinting/com ... stic_wood/.
Holz mag generell größere Düsen, weil es schneller verstopft, ich hatte gute Erfahrungen mit einer 0.6 Düse gemacht. Außerdem reiben dir die Holzpartikel irgendwann die Düse auf und aus 0.6 wird 0.8 oder 1.0, wie als würdest du mit Sandpapier drucken. Wenn du da langfristig mit arbeiten willst kann ich spezielle Düsen empfehlen, das sind dann welche aus gehärtetem Stahl. Ein paar verrückte haben auch schon mehrere Zehner für Düsen mit Rubin-Einsatz ausgegeben, weiß nicht ob ich das wollen würde.

Filament das aus der Seite raus spritzt ist halt einer dieser Fehler die man mal macht, nächstes mal besser anziehen ;)
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