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Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 06 Juni 2022 18:53
von Flo.H
Hallo,

Ein bekannter von mir hat für mich ca. 45l Honigmet angesetzt.
Das war am Samstag. Heute zeigen sich erste Anzeichen für eine beginnende Gärung allerdings nur alle 3 bis 5 min.
Mir ist allerdings aufgefallen das sich am Boden des 60l Fasses eine ca. 2cm dicke Schicht abgesetzt hat.
Ich vermute das es der Honig ist. Ich habe schon mehrmals versucht zu schütteln aber das ist garnicht so einfach und so wirklich helfen tut das auch nicht.

Jetzt zu meiner Frage.
Kann es am Absatz liegen das die Gärung nur so langsam vorwärts geht?

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 06 Juni 2022 20:39
von Chesten
Wenn es nur ca. alle 3 min müde blubbt liegt definitiv ein Problem vor !

Bitte schreib hier alle Arbeitschritte und dein Rezept.
Ich kann mir schon denken woran das liegen könntea aber dafür bräuchte ich mehr Infos.

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 07 Juni 2022 01:53
von Flo.H
Die Abstände sind zum Abend hin kürzer geworden.
Das Rezept welches er benutzt hat ist mir nur zum Teil bekannt.
Es waren 27 Gläser á 500g Honig, 1 Flasche Portweinhefe (für 100l,) Hefenährsalz vermutlich die ganze Packung denn ich habe nix weiter mitbekommen, 5 Liter Apfelsaft und Milchsäure.
Die Temperatur im Raum liegt bei mir um die 16-18°C.
Den genauen Ablauf beim Ansetzen muss ich nochmal erfragen. Eigentlich wollten wir das zusammen machen aber leider fehlte die Zeit...

Ich muss dazu sagen das er schon einmal so eine große Menge mit dem selben Rezept angesetzt hatte. Er meinte auch das ist normal das es etwas später anfängt zu gären.

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 07 Juni 2022 09:49
von Chesten
Flo.H hat geschrieben:1 Flasche Portweinhefe (für 100l,)
Da liegt das Problem !

Wieder mal jedmand auf die Aufschrift bei der Flüssighefe reingefallen !
Kurz zur Erklärung : Das was auf den Flüssighefeflaschen drauf steht ist völliger Blödsinn !

Z.B. in einer Flasche für "50 Liter" sind mit Bodensatz ca. 0,1 g Hefe drin. Dann wird das ohne Bodensatz ( da steckt 99 % der Hefe drin) von der klaren Lösung werden dann ein paar mL reingekippt und sich nach Tagen über jeden müden Blubbt gefreut...

Wir empfehlen 1g Trockenhefe auf 10L Most dann setzt die Geärung nach nicht mal einer Stunde richtig ein!
Du muss bedenken da wächst der Schimmel mit der Hefe um die Wette und wenn der Schimmel gewinnt war's das!
Außerdem steht der Ansatz zu kalt mit ca. 16 °C und z.B. einer "Rotweinheferasse" ist das zu wenig !
Mindestens 20°C ohne große Temperaturschwankungen ( die mag die Hefe gar nicht !) sollten es schon sein. Besser ca. 25°C.

Also ich würde den Anstaz warm stellen und auf das Beste hoffen, es sei den du bekommst z.B. noch heute Trockenhefe meinen einen "Killerfaktor" sogenannte Killerhefen. Weil Hefen mischen ist nie gut. Deswegen Killerhefen.
Wenn nicht dran kommst , je länger du brauchst desto weniger wird es wichtig !
Wenn nicht, auch egal siehe oben.

Jetzt musst/solltest du dir Gedanken machen wie du deinen stabil bekommst.
Ich hab mal grob überschlagen der Zucker aus dem Honig reicht ca. für 12 vol%. Da gibt noch keine Hefe freiwillig auf.

Aus dem Grund :

Kennst du die Homepages zu diesem Forum ?

https://fruchtweinkeller.de/
und da drauf aufbauend den :

https://honigweinkeller.de/

Ist viel zu lesen ich weiss ;) ...

Guck mal dir dass Kapitel an :

https://fruchtweinkeller.de/anleitungen/6-der-zucker/

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 07 Juni 2022 20:21
von Flo.H
Also mittlerweile ist das Blubbern alle 5 bis 10 Sekunden.
Von außen ist auch ein Rand zu sehen. Ich vermute die ist etwas hochgeschäumt.
Die Flasche Hefe ist auch komplett hinzugefügt worden.

Bezüglich der Temperatur habe ich leider keine große Möglichkeit.
Ich bin auch davon ausgegangen das in dem Raum wo der Gärbehälter steht, die 20 grad erreicht werden.

Wie kann ich denn eine Schimmelbildung erkennen und verhindern?
Der behälter ist leider nicht durchsichtig und ich bin nicht sicher ob ich den öffnen darf dann kommt ja Sauerstoff ran..

Wäre halt schade wenn das nix wird.
Eigentlich wollte das ja der bekannte übernehmen allerdings ist bei ihm die Temperatur nicht ausreichend deshalb sollte ich den behälter mitnehmen.
Jetzt muss ich Ahnungsloser das irgendwie hinkriegen 😅

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 07 Juni 2022 20:41
von Fruchtweinkeller
Schimmel siehe beispielsweise hier: viewtopic.php?t=14927

Aber nun mal keine Schimmelpanik. Wenn es jetzt gärt -auch wenn ich das bei dem Volumen nicht als kräftige Gärung bezeichnen würde- sollte sich Schimmel nicht vermehren können.

Ganz wichtig bei Flüssighefe: Immer einen Gärstarter machen. Immer heißt: Immer. Oder immer öfter direkt zur Trockenhefe greifen. Siehe https://fruchtweinkeller.de/anleitungen/9-die-hefe/ Die ist in der Praxis einfach problemloser.

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 15 Juni 2022 20:17
von Flo.H
Die Temperatur war übrigens falsch.
Es sind immer konstante 21 Grad (mein Thermometer war kaputt). Auch einen Tag nach dem letzten Post von mir gab es alle 3 Sekunden einen blubb. Ich hatte mal reingeschaut und von Schimmel war nix zu sehen.
Mittlerweile lässt die Gärung wieder nach (siehe mein 2ter Beitrag).

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 25 Juni 2022 08:20
von Weinling
Mein erster Met tut sich auch recht schwer bei der Gärung. Ich kenne das vom Fruchtwein so nicht. Gärstockungen als Anfänger auf Grund von zu viel Zucker kenne ich. Mit Met habe ich halt keine Erfahrungen. Ich habe dieses Jahr endlich mal wieder viel Honig abschleudern können und dachte mir : verarbeite doch den ganzen Schmodder ( Abgeschäumtes, Tropfreste vom Rührer und und und) mal zu Wein. Eingestellt habe ich auf 28% Zuckergehalt, sonst alles wie gewohnt. Die Gärung ist sehr unterschiedlich (bei annähernd gleichbleibender Temperatur). Wenn ich den Gäreimer schüttle sprudelt es wie verrückt, dann kann es schon mal sein daß es jede Sekunde, dann auch schon mal alle 5 Sekunden blubbert. Seit einer Woche steht der Met jetzt, ist immer noch recht süß und ich habe heute 21% Zuckergehalt gemessen. Von Fruchtweinen kenne ich das nicht. Zutaten: 5 kg Honig, 7 Liter Wasser, 700 Gramm Himbeeren gequetscht Portweinhefe, 3 Tage in Apfelsaft, trüb angesetzt und dann noch einen zweiten Liter Saft dazu sowie ein wenig Mehl. Nährsalz versteht sich und ein paar Eichespäne als Taninspender.

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 25 Juni 2022 10:24
von Metinchen
An Weinling und Flo.H; bitte kein Mehl als Trübstoff reingeben, das ist schwierig wieder rauszubekommen. Raspelt einen Apfel grob, nicht zu klein matschen und gebt den mit rein.
Das hilft das CO2 zu lösen dann blubbt es öfter.

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 25 Juni 2022 11:16
von Weinling
Ginge das jetzt noch nachträglich?

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 25 Juni 2022 22:21
von Bahnwein
Weinling hat ja schon 700g Himbeeren drin, sollte also kein Trübstoffproblem sein.
Wenn du möchtest, kannst du natürlich noch Äpfel hinzufügen, aber nötig ist das wohl nicht.
Wie misst du nach begonnener Gärung den Zuckergehalt?

Re: Absatz im Gärbehälter

Verfasst: 26 Juni 2022 03:57
von Weinling
Mit dem Refraktometer. Ich habe diverse für Zucker-%,Oechsle und Wassergehalt im Honig. Ich glaube nicht daß ich ein Trubstoffproblem habe, es sind ja die Himbeeren und 1,5 Liter selbstgepresster Apfelsaft, grob gefiltert im Ansatz.