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Omomantis zebrata

Verfasst: 05 Juni 2022 20:22
von Fruchtweinkeller
Ich wollte euch ja immer meine neuen Schnappis vorstellen, hier mal ein Bildchen. Ich bin damit nicht wirklich zufrieden, das war sozusagen ein Schuss aus der Hüfte, aber zum Vorzeigen reicht es. Fotografie von Gläsern kann halt echt ätzend sein, mich stören die Reflexe. Und da habe ich schon ewig herumprobiert.
Das Fazit: Eine Gottesanbeterin auf einem Weinglas. Macht wenig Sinn, sieht aber gut aus 8-)

Bild

Die Art heißt Omomantis zebrata, und sie hat zwei Vorteile: Erstens ist sie (für Gottesanbeterinnen) relativ friedlich, sodass sie in Gruppen mit gleichgroßen Tieren gehalten werden kann. Zweitens sind sie grün. Ich hatte mich schon als Kind in die europäische Gottesanbeterin verliebt, und die ist ja meistens auch grün. Ich stehe deshalb auf grüne Gottesanbeterinnen :mrgreen: Die vermehren sich bislang auch recht erfolgreich bei mir. Die Jungtiere werden von den Alttieren gefressen, sodass ich sie aus dem Terrarium entfernen muss wenn ich welche großziehen will. Und das ist eine echte Challenge: die kleinen sind noch fixer als die von Phyllocrania paradoxa, die ich vorher hatte. Die haben längere Beinchen und können entsprechend schneller laufen, und nicht nur das: die springen auch sehr gerne von Ast zu Ast wenn sie sich gestört fühlen. Sie springen auch schon mal ins Leere, dann strecken sie alle sechse von sich und kommen so heil unten an, sie steuern sogar ihren Fall damit sie an einer Wand landen. Gelegentlich sind mir Jungtiere entkommen, einige konnte ich Tage später auf der Fensterbank einsammeln.
Auf dem Bild sieht man ein ausgewachsenes Männchen in angepisster Haltung. Die Jungs sind kleiner und graziler als die Damen und haben längere Fühler und Flügel. Während die Männchen von Pp tatsächlich fliegen konnten, habe ich das bei Omomantis noch nicht beobachtet. Die erwachsenen Männchen springen manchmal und dann auch schon mal mit Unterstützung durch etwas Flatterei, aber „Flug“ kann man das nicht nennen. Die deutlich kompakter gebauten Mädels fliegen gar nicht, sie sind insgesamt deutlich passiver und warten auf Futter oder Kerle oder Kerle die Futter sind. Dazu habe ich ein paar Bilder, stelle ich irgendwann mal ein.

Re: Omomantis zebrata

Verfasst: 18 Januar 2025 01:57
von Fruchtweinkeller
Soooooo ich muss meinem Frust freien Lauf lassen ?-|

Aaaaalso ich hatte die Art ja gezüchtet, weil die weniger aggro sind als andere Arten und damit eine Gruppenhaltung möglich ist.... solange die Individuen keinen Hunger schieben. Heißt in der Praxis: Immer viele Fliegen rein ins Terrarium. Nachteile: Die Fliegen kacken auf die Scheiben, sodass das Terrarium nie schön aussieht (wenn du nicht täglich sauber machst). Außerdem: Am Boden häufen sich die Überreste nicht komplett aufgefutterter Fliegen an.

Wegen meines bevorstehenden Umzugs habe ich einen (nerdmäßigen) Plan gemacht, wie ich die Tiere schonend umziehen kann. AAAABER: Bei der Reinigung meiner kleinen Terrarien habe ich einen heftigen Asthmaanfall bekommen, sodass ich mir die Frage stellen musss: Ist die Haltung der Gottesanbeterinnen gut für mich? Immerhin ist das größte Terrarium bislang etwa 50 cm entfernt in der Nacht von meiner Hirse. Nachdem ich wieder halbwegs Luft bekommen hatte (und ja, wenn die Bronchien eng werden, stellt sich ein Hauch von Panik ein) habe ich beschlossen: Die Gottesanbeterinnen müssen weg. Ob es an ihnen oder an den Futtertieren liegt ist letztlich egal.

Ich habe vier Terrarien. Gerade habe ich das größte ausgeräumt, mit FFP2 Maske und Antihistaminikum intus. Im Licht hat der Bodengrund beim rausschippen auch lustig gestäubt, möchte nicht wissen, was da drin ist. Schlimm genug, das die großen Schnappis in eine Faunabox umziehen müssen, die eigentlich zu klein ist. Was aus denen wird ist ja auch unklar. Das schlimmste waren die vielen gerade geschlüpften Jungtiere, klein und empfindlich wie Ameisen: Früher habe ich die einzeln rausgesaugt und möglichst schonend umgesetzt in kleine Boxen, damit möglichst viele durchkommen. Jetzt: Großer Sauger oder Brause und gib ihm 😩 Ja, das sind nur Insekten, aber trotzdem 😣 Könnte heulen 😓

Re: Omomantis zebrata

Verfasst: 20 Januar 2025 15:26
von Tara
Das mit den ewig verschmutzten Terra-Scheiben kenne ich auch zur Genüge. Ich halte unter anderem Madagaskar Fauchschaben, bei denen ich jede Woche Großputz machen müsste, damit es nach was aussieht, und mehrere bisher noch kleine Ameisenvölker. Bei letzteren sind die Messor barbarus jetzt aus der Winterruhe wieder "da" und sauen fröhlich alles ein. Sie neigen dazu, an den Formikariumscheiben halb hochzuklettern und sich dann runterrutschen zu lassen - und hinterlassen dabei Dreckstreifen, die wegzuputzen echte Arbeit ist...

Ich fühle mit dir, man will die Insekten ja nicht umbringen, sondern halten. Aber Gesundheit geht eindeutig vor.

Übrigens: klar gibt es empfindliche Ameisenarten, aber selbst die sollen, mit den für sie passenden Haltungsparametern, sehr robust sein. meine Einheimischen erschüttert quasi gar nix und die Messor barbarus geraten zwar als kleines Volk bei Licht im Nest und Erschütterungen (Erdbeben) in Aufregung, aber das legt sich immer sehr schnell wieder...