der "günstige" Met...

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derDaniel
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der "günstige" Met...

Beitrag von derDaniel »

Hallo zusammen,

nachdem meine Ersten Met-Ansätzen gären (Grapefruit und Zitronengras; Honig von Honigwabe) hab ich mich mal auf die Suche nach lokalen Imkern begeben... Ich kaufe gerne lokal, da kann man schauen was man bekommt und sich mit etwas Glück auch noch etwas austauschen....

Einer der Imker hat mir eine Absage erteilt (aktuell zu wenig Honig, ist für die Stammkunden), mir aber kostenlos einige KG angegärten Honig angeboten. Ich hab etwas hier im Forum und auch im Internet gelesen, dabei kam meist folgendes raus:
Man kann damit arbeiten, je nachdem was da wie weit gegärt hat und so... entsprechend mit einer unterschiedlichen Qualität... aber kann funktionieren...

Ich hab mich dazu entschlossen den Honig zu nehmen und Ihn auch heute abgeholt. Zu meiner Freude war es eine große Menge (ich denke mal so 15KG) und der Honig sieht auch nur ganz oben etwas "anders" aus - eventuell hat er gerade angefangen (hab natürlich vergessen zu fragen)...
Ich werde also die obere Schicht ordentlich abschöpfen und entsorgen und mit dem Rest meinen Met ansetzen.
-> Außer ich bekomme hier jetzt doch ein Veto

Mein Plan damit:
Da ich keinen "hochwertigen" Honig habe möchte ich damit eher günstige Ansätze mit wenig Aufwand machen und vor allem (da ich noch keinen fertigen Met habe) einige Geschmacksrichtungen probieren. Selbst wenn der Met meinen Ansprüchen nicht genügt hoffe ich damit abschätzen zu können welche der Ansätze mein Geschmack sind und mit entsprechender Qualität erneut angesetzt werden....

Jetzt stellt sich natürlich die Frage was ich mit wenig Aufwand und kleinem Geldbeutel machen kann....
Nachdem ich über die Rezepte und das Forum geflogen bin hab ich folgendes im Kopf:
1x Pur: den kann ich dann mit einem "normalen" vergleichen sobald ich einen gemacht habe. Weiterhin kann ich den noch mit Glühweingewürz erwärmen für Weihnachten.
1x Zitronenmelisse: Ich stehe einfach auf Zitrone :pfeif: (es gärt gerade einer mit Zitronengras); Außerdem hab ich mir kürzlich eine entsprechende Pflanze geholt bei der ich schon einen guten Teil der Zutaten abnehmen kann. Was fehlt wird gekauft - sind keine Unsummen.
1x ???

Hat jemand Erfahrungen mit einem Met aus Tee? Da kämen mir Holunderblütentee, Pfefferminztee oder sowas wie Granatapfeltee in den Sinn.
Gern schreiben was Ihr an (guten) Erfahrungen habt, bin auch offen für andere Vorschläge.


Weiterhin würde ich wirklich gerne einen Kirschmet machen. Ich hab bisher aber keinen gefunden der einen Baum hat und mir da etwas überlässt. Die TK-Ware die ich bisher gesehen habe ist recht teuer, man benötigt ja auch 4KG/10L.... Habt Ihr da Tipps?
Mit dem gärigen Honig würde ich auch eine "nicht optimale" Mischung in betracht ziehen. Evtl. einen Ansatz aus 50% TK kirschen und 50% Saft? Hat da zufällig jemand Erfahrungen?

Gerne auch alles andere Vorschlagen was mit wenig Aufwand/kleinem Geldbeutel möglich ist.

Und so nebenbei: Kann es sein dass die Suche hier im Forum immer max. 12 Ergebnisse findet?

Danke schonmal & Grüße,
Daniel
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Fruchtweinkeller
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Suchfunktion erscheint mir tatsächlich etwas "seltsam" :hmm: Keine Ahnung ob das ein Bug oder ein Feature ist :mrgreen: Ich schaue mal ob ich da irgendwas ändern kann. Was auf jeden Fall klappt: Erweiterte Suche -> Option Nur im Text der Beiträge anklicken, dann bekommst du mehr Treffer.

Gärenden Honig würde ich vor der Verwendung pasteurisieren. Und ja, Tee-Met wurde hier schon mehrfach besprochen, mit der anderen Suchfunktion wirst du die Trööts hoffentlich finden ;) Schwarzer Tee passt gut zum gerbstoffarmen Honig. Malz-Met ist auch ganz nett, Hopfen-Met sowieso.

edit zur Suchfunktion: Offensichtlich bist du über einen Bug in der aktuellen phpbb-Version gestolpert. Der ist bereits bekannt, mir aber neu. Als schnelle Hilfe habe ich das Such-Backend geändert, womit das Problem nicht behoben, aber zumindest umgangen ist, hoffentlich bis zum nächsten Update. Danke für den Hinweis!
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von Bahnwein »

Probiere den oberen Honig, wenn er noch gut schmeckt und du sowieso pasteurisierst, würdest du eventuell unnötig Honig entsorgen
derDaniel
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von derDaniel »

Danke für die Tipps!
Werde den Honig oben probieren und das mit dem suchen über "nur im Text" funktioniert super!
Hopfen-Met hört sich auch interessant an, kommt auf die Liste!

Kurze Frage noch zum pasteurisieren:
Hab im Netz gelesen dass Honig bei 40°C pasteurisiert wird, reicht das aus?
Oder doch die 65°C die hier im Bereich Zucker drin stehen?
Habe ja hier eine andere Anwendung als beim Kapitel "Zucker".

Überlege gerade wie ich das am geschicktesten hinbekomme. Im Topf hab ich etwas angest dass das Ganze anbrennt.
Vielleicht über den Backofen? auf 60°C oder so stellen und regelmäßig mit Fleischthermometer messen?
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Chesten
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von Chesten »

Vor Jahren hab ich mal einen Hopfenmet gemacht und dann nicht wieder. Ich war vom Ergebnis wohl nicht so gegeistert, da nach fing ich mit der Herstellung von Löwenzahnwein an mitlerweile auch augegben :D !

Was mich gstört hatte : Das Hopfenaroma war leider nicht so richtig von Dauer.
Ich hatte Aromahopfen "Saphir" der soll blumige, zitrusartige, fruchtige usw. Noten haben. Nach einem halebn Jahr auf der Flasche zu 99% war das Aroma weg. Ich hatte kaltgespopft 100g auf ca. 20 Liter. Bei der letzten Tagnung kam ich mit einem angehenden Bierbrauer in Gespräch da rüber: Er meinet das Hopfenaroma geht gerne in den Kunststoff vom Kronkorken vielleicht verhält es sich bei "normalen" Wein-Naturkorken ähnlich.

Jetzt wo ich da so drüber schreibe könnte ich wieder vielleicht einen Testansatz zu dem Thema machen, vielleicht habe ich zu schnell augegeben. Gerade neue Hefe bestellt :D !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mein Hopfenmet war lecker, der Geschmack beständig. Da hatte ich womöglich schlicht Glück mit der Hopfensorte.

Bei 40°C pasteurisierst du höchstens einen Schnaps, sonst gar nix :mrgreen: Anhaltspunkte zu nötigen Temperaturen/Zeitdauern bei "normalen" Nahrungsmitteln findest du beispielsweise hier: https://www.lebensmittelbuch.at/lebensm ... dlung.html

Du bräuchtest schon um die 70°C um Hefen halbwegs sicher abzutöten. Das tut dem Honig geschmacklich sicher nicht gut, ebenso wenig wie die Gärung.

Idee für Plan B: Hat sich auf dem Honig eine Hefeschicht gebildet: Abschöpfen, wenn der Honig darunter halbwegs lecker ist: Sofort weiterverarbeiten und den Met mit einer Killer-Hefe ansetzten. Auf gute Nährstoffversorgung achten, eventuell mehr Reinzuchthefe reinschmeißen als gewöhnlich.
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Chesten
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von Chesten »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Mein Hopfenmet war lecker, der Geschmack beständig. Da hatte ich womöglich schlicht Glück mit der Hopfensorte.
Es könnte auch sein das ich nach der Gärung Kaltgestopft habe und laut HP die Hopfen bei deinen Rezept zu beginn der Gärung hinzukommt.

Nach dem nächsten Ansatz ist vor dem nächsten Ansatz ! Heute Abend nochmals eine Probe vom Maracujawein ziehen der liegt in den letzten Zügen, Das nächste Weinprojekt : Gartenbeerenmix oder Hopfemet. Aber dies entscheidet sich wohl spontan aber auf jeden Fall mit einer Hefe und eine Heferasse die ich noch nicht hatte.

...wer dass alles trinken soll muss ich noch entscheiden :lol: !
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derDaniel
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von derDaniel »

Soooo.
Ich hab entschieden etwas "Risiko" zu gehen. Das mit der Killer Hefe finde ich besser als zu pasteurisieren.
Eine Killer Hefe habe ich auf die schnelle nicht, aber eine mit folgender Beschreibung:
Zu verwenden bei:
kühlem Wetter (niedrigen Temperaturen um 5-10°C)
stärkerer Entschleimung des Mostes
stärkerer Schwefelung (wegen Gefahr des Essigstiches)
Umgärung

Die sollte also (hoffentlich) ordentlich was machen. Hab auch einen ordentlichen gärstarter gemacht und 4h stehen lassen, Hefe ordentlich überdosiert und auch etwas mehr hefenährstoff verwendet. Wenn's nix wird soll's wohl so sein.

Angesetzt hab ich:
24l normaler Met, also "pur"
11l mit meinem lieblings zitronentee
11l mit Zitronenmelisse

Bei allen hab ich entsprechend dem Basisrezept Äpfel und Apfelsaft rein.

Für den mit Zitronenmelisse hab ich die Angaben von jasonogg hier im Forum gefunden, hab aber viel zu wenig Zitronenmelisse, mehr gab der Recht neue Strauch nicht her. Ich denke ich werde nochmal etwas nachkaufen und etwas Minze mit rein werfen. Ich denke für den gärstart ist es gut dass nur wenig drin ist.

Ich habe immer noch Honig über, mit jedem Tag werde ich aber wohl die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers erhöhen. Ich würde zumindest gerne noch einmal ordentlich mit dem Honig Nachzuckern... Ich schaue Mal ob und wie die Gattung startet und wie der Honig dann aussieht. Kann gut sein dass ich den dann wirklich pasteurisiere. Zur Not kaufe ich Honig nach...

Damit hab ich jetzt nahezu alles an Fässern und Glasballons im Einsatz - es blubbern ca. 140 Liter. Für das Abziehen von der Hefe muss ich mir was überlegen 😅
derDaniel
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von derDaniel »

Edit:
Der Honig sah heute gut aus, so wie ich ihn gestern zurückgelassen habe. Eventuell war es ihm zu kalt in der Garage auf dem Boden.
Die Ansätze gären gut, Geschmack ist super.

Da ich den restlichen Honig nur sehr ungerne wegleeren würde. Kann ich den einfrieren? Hab im Netz gelesen dass es generell möglich ist, man soll nur langsam auftauen.
Oder verliert der Honig da zu viel Geschmack?
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Fruchtweinkeller
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das habe ich noch nicht getestet. Aber mit einer kleinen Probe kannst du das schnell selbst testen ;)
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Re: der "günstige" Met...

Beitrag von Bahnwein »

Kannst du machen. Einfrieren von Honig ist kein Problem.
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