Mein erster Metansatz

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Robman96
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Mein erster Metansatz

Beitrag von Robman96 »

Hallo zusammen ich wollte mich einmal vorstellen und auch leider gleich mit fragen stören :D
Ich bin Robin 26 Jahre alt und komme aus dem schönen Münsterland.
Ich habe mir eine lange Zeit überlegt einen Gärballon und weitere Utensilien anzuschaffen bis ich zum Geburtstag das ganze geschenkt bekommen habe.
In meiner Quarantäne hab ich dann angefangen meinen eigenen Metansatz herzustellen.
Also Rezept aus dem Inet und los geht
Desinfiziert habe ich vorher alles mit Citronensäurewasser 70°C
Nebenbei schön Protokoll geführt und schritt für schritt alles weiter gemacht.

Met ansatz 1
3,5 Liter Wasser
1,5kg honig
3g zitronensäure
2g nährsalz
400ml holundersirup

Teil entnommen und 2,5g hefe eingemischt

1 Liter Wasser vorgelegt Ansatz in Gärballon
Hefe noch am selben Tag hinzugefügt
Start 05.03.22
Start Gärungsprozess 07.03.22

13.03 Alkoholgehalt 9% Geschmack eher wenig süß -> nachzuckern
650g honig und 200ml Wasser hinzugefügt

20.03 Alkoholgehalt 13,5%
Wenig süß -> nachzuckern
100ml Wasser 75g Zucker 300g Honig hinzugefügt

26.03 erneut gemessen 15.5% Alkohol
Süße raus 100g Honig und 350g Zucker zugefügt

27.03 Gärende festgestellt da nach starkem schütteln kaum noch gase aufgestiegen sind > 2 Tage erneut 2 mal täglich stark schütteln
Bei jedem mal schütteln immer noch CO2 Entwicklung gehabt also Alkoholgehalt gemessen
29.03 450g Zucker zugefügt da Alkoholgehalt 16%

03.04 Alkoholgehalt 17% süße vorhanden
CO2 lässt sich rausschütteln

06.04 Alkoholgehalt 17% süße geblieben Met abgezogen
4 Liter mit Bentonit versetzt.
4 Liter gesiebt auf 13 % verdünnt und noch mit 200g Zucker und 50g Honig nachgesüßt
In Flaschen abgefüllt.

Jetzt bin ich mir unsicher ob wirklich alles CO2 aus dem Met raus ist da bei starkem schütteln und kurzen öffnen der Flaschen noch Gase entweichen.
Ebenso vernehme ich noch einen leichten Hefegeschmack und finde den Met noch nicht ganz Rund (süß, säuerlich, hefig).

Findet wer zufällig einen Fehler (außer das ich keine Säuremessung gemacht habe und wahrscheinlich ziemlich knapp Säure vorliegen habe)
Wollte nicht schwefeln da ich mir den Beigeschmack nicht in die Flasche holen und das Risiko für den Verlust des Mets eingehen wollte.
Verwendet habe ich eine Polnische Universalweinhefe mit angeblicher 17% Alkoholtolleranz
Gemessen wurden die Alkoholgehalte mit einem Kitzinger Vinometer was vorher auf Wasser Kalibriert wurde.
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rizzek
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von rizzek »

Ich will nach meinem dritten Ansatz nicht gleich den Experten raushängen lassen, aber:
Wenn du über Nachzuckern stabilisiert und dann am Ende das Ganze wieder verdünnst, legt die Hefe wieder los (durch "sieben" alleine wirst du die Hefe nicht los). Wenn du dann schon in Flaschen abgefüllt hast, bastelst du dir damit 1A Flaschenbomben.
Ich wäre ultravorsichtig!
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Chesten
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Chesten »

Da muss ich rizzek leider recht geben. Du hast dir 1A Flaschenbomben gebaut.

Du kannst zwar die grobe Hefe absieben aber es reicht die unsichtbare Feinhefe für Flaschenbomben völlig aus.

Du bist wohl auf den Stoss der leider im Internet kosiert reingefallen ! Ich mache dir da keinen Vorwurf du kannst es ja nicht besser wissen, woher... Ich sprech da aus eigener leidvoller Erfahrung.

Machen wir es kurz: Dein Met ist nicht lagerungsstabil. Wenn du deine Flaschen fest verschlossen werden die selbst im Keller gelagert explodieren. Keine Sorge da kommt niemand bei um aber es wird eine riesen Sauerei geben.
Damit dies nicht passiert kannst du deinen "Met" zurück in den Ballon füllen und den mit einen Gärröhrchen verschließen damit das CO2 enweichen kann.
Und dann einfach aus den Ballon abzapfen und wegtrinken.

Und jetzt kommt meine eigene steht's (in-)kompetente Meinung , Vorsicht die könnte dich triggern :lol: !

"Met's" von Mittelalter-/ Weihnachsmärkten sind scheußlich pappsüße Plörre leider ist die Getränkeverordung einfach sche*** das man nur solchen Met kaufen kann und alle denken: "DAT MUSS SO !!!" Nein muss nicht wenn du dir deinen eigenen Met machst. Also hier jetzt meine Meinung zu deinen Ansatz: sehe es als Lehrgeld und kipp das Gebräu weg, ja tut weh aber ich weiss Honig und die ganzen Zutaten sind teuer ich sprech da als Student aus Erfahrung.

Wenn du dich deines Gebräus entledigt ist dein Ballon wieder frei und dann machst du es richtig und wir werden dir mit richtigen Ratschlägen und Wissen dir zu Seite stehen. Sorry mit Rat und Tat klappt die Tat zwar nicht aber guck mal im Forum da findest du viele "Anfänger" den wir helfen konnten.

Hier die Homepage zu diesen Forum:

https://fruchtweinkeller.de/

Ja ist viel Text aber du muss nicht alles auf einmal durcharbeiten
Aufbauen auf der Homepage:

https://honigweinkeller.de/

Sorry ich könnte jetzt noch aufdrösseln warum deine "Rezept " und Vorgehensweise nun ja ich sag mal "nicht optimal" waren. Aber wenn du die Homepages mit einen offnen Geist für Neues liest kommst du bestimmt selbst drauf.

Wenn du einen Neuen Ansatz starten willst öffne doch gerne hier im Forum ein Weintagebuch dann können wir dir da direkt weiterhelfen.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Robman96
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Robman96 »

Hab eine Flasche nach dem runterverdünnen geschüttelt und die CO2 menge ist raus also nach 2/3 mal entgasen ist nichts mehr
Ich hab ebenfalls in einem post hier gelesen das ein frisch abgezogener Met/Wein nie so schmeckt wie ein ruhender
Heute morgen dachte ich erst soo omg der haut einen direkt um und ich muss gucken wie ich den los werde
Grade habe ich aber noch in kleiner runde den Met probiert und Wahnsinn was das an Geschmacksunterschiede sind

Ich werde mir die Flaschen sehr genau angucken und bzgl Flaschenbomben angucken bzw die evtl vorhandene CO2 rausschütteln und hoffen das es stabil bleibt bevor ichs weg kippe
Aber wie gesagt auch für die Anfänger einen Tipp wenn mans so nennen kann beurteile nicht direkt nach abziehen :shock:
Bahnwein
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Bahnwein »

Du wirst zu nahezu 100% eine Nachgärung in den Flaschen haben. Die mag langsam sein, aber die produziert weiter CO2. Stell die Flaschen wenigstens in einen Eimer oder ähnliches und deck den ein wenig ab, das erspart dir eventuell eine große Sauerei und das anschließende Saubermachen.
Robman96
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Robman96 »

Ja das werde ich machen ist wahrscheinlich echt besser
Mir ist beim umfüllen was daneben gegangen Wahnsinn wie das zeug klebt :DD
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Fruchtweinkeller
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wie man Weine stabilisiert: Homepage, Kapitel Zucker ;) Bitte durchlesen und beim nächsten Mal beachten. Verkorkste Ansätze zu "reparieren" ist aufwändig, also am Besten wegtrinken.
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Robman96
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Robman96 »

Scheiße grade eine Flasche geöffnet und gemerkt wie stark sie doch noch gärt von der runter verdünnten und dem 4 liter test mit bentonit probiert beide schmecken nicht mehr süß
War doch wohl n flop
Das ganze wieder vernünftig ans gären zu bekommen ist wohl nicht wie ich das ein oder andere mal im Forum gelesen habe oder ?
Wäre sonst mit nem gärstarter auf die ca prozente pushen und dann hoffen das es alles wieder los geht oder hab ich da was vergessen ?
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Fruchtweinkeller
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Verkorkste Ansätze zu "reparieren" ist aufwändig, also am Besten wegtrinken.
...und notfalls kurz vor dem Trinken noch etwas Zucker zugeben wenn es zu trocken ist.
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Robman96
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Robman96 »

Die Ansätze sind leider Gottes doch in die Kanalisation aka aAbfluss gegangen aber kurz vor Ostern hab ich mich mal direkt an einen neuen Ansatz begeben streng nach „mein erster Met“ Rezept der Homepage.
Da bin ich jetzt grade bei ca 16% und bin diesmal geduldiger was die Selbstklärung und Zuckerstabilisierung angeht. Hoffentlich wird das was :D

Ich kann von einem befreundeten Imker Backhonig mit 19,5% Wasseranteil bekommen für nen Kilopreis von 3,5€
Es handelt sich um Rapshonig der leider im letzten Jahr zu viel ertrag gebracht hat und die bienen nicht mit der Trocknung hinterher kamen
Angeblich ohne Gärung und in 15kg Eimern
Spricht da was gegen die Benutzung der „Minderwärtigkeit“ ?
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Chesten
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Chesten »

Je besser die Zutaten desto besser das Produkt. Die Arbeit bleibt die gleiche ! Ich wäre sehr enttäuscht wenn der Met nur mittelmäßig ist wenn ich nach ca. 2 Jahren die erste Flasche aufmache. Ich versehe den Gedanken: Honig ist teuer aber, ich persönlich da sparst du dann an de falschen Ecke.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Mein erster Metansatz

Beitrag von Robman96 »

Okay dann danke ich erstmal für die Info
Ich werde mich wohl erstmal schrittweise ran tasten und qualifizierteren Honig benutzen bis ich dann den unterschied zu schätzen weiß
Nicht das ich hier 10 Kg Honig stehen habe und mir der daraus entstandene Met auch nicht schmeckt 😁
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