Zwei Met-Sorten

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Zirkumflexus
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Zwei Met-Sorten

Beitrag von Zirkumflexus »

Servus,

ich habe zwei verschiedene Met-Sorten am 27.02.2022 angesetzt. Um den Unterschied zu probieren wie der Met mit und ohne Apfelsaft schmeckt. Einmal das Basisrezept von der HP und dann ein Rezept aus einem Metbuch.

Hier die genaue Zusammensetzung:

erster Met

Met 4,5 l
Honig 1,5 kg
Wasser 3,5 l
Zitro 10 g
Hefenährsalz 2 g
Hefe 1,5 g

zweiter Met

Met 8,6 l
Honig 1,72 kg
Apfelsaft 3,01 l
Äpfel 3,01 St
Antigel 4,3 ml
Hefenährsalz 3,44 g
Tannin 0,86 g
Milchsäure max 30,1 ml
Hefe 1,72 g
Zitro bis 6,5 g/l

Mir ist jetzt aufgefallen, dass der erste Met nicht wirklich blubbert, sondern nur wenn ich ihn schüttle. Ist das normal? Sobald der Ballon auch nur angestoßen wird, blubbert das Gärröhrchen. Wenn der Ballon geschüttelt wird explodiert der Röhrchen fast.
Der zweite Met nach der HP blubbert konstant. Beider Ballons werden von mir morgens und abends geschüttelt.
Ich hoffe mal, dass es was wird...

Grüße Zirkum
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Chesten
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Re: Zwei Met-Sorten

Beitrag von Chesten »

Ja das ist normal weil der erste Met ein Trübstoffproblem hat.
Soll heißen das CO2 kann an "Nix" ausperlen und erst wenn schüttelst tritt das CO2 aus.
Ich verstehe deinen Punkt warum du dieses Experiment machst. Aber du gehst auf sehr alten Pfaden die Ergebnisse sind bereits bekannt.
Dein erster Met wir deutlich schlechter gären , langsamer mit gerigeren Endalkoholgehalt und auch beim stabilisieren wirst du bei diesem Problem bekommen.

Ohne deinen Forschergeist bremsen zu wollen wäre es gut, ja ich weiß ohne Apfelsaft, aber raspel einen Apfel in den ersten Ansatz. Der Apfel wird nicht dein Geschmacksexperiment negativ beeeinfluss aufgrund zu viel "Apfeligkeit" du kannst deine Met´s eh nicht vergleichen können da, diese ganz sicher zur selben Zeitpunkt deutlich verschieden weit in der Gärphase sind. In den verschiedenen Gärphasen werden unterschiedliche Gärnebenprodukte produziert und auch bei verschiedenen Nährstoffangebot , was bei dir sicher der Fall ist.

Sorry das ich dir dein Ergebniss vorweg nehme: Dein erster Met ohne Apfelsaft wird wahrscheinliche eine viel zu süße Plörre wie vom Weihnachts-/Mittelaltermarkt werden der nicht rund schmeckt und eine Lagerung wird auch wahrscheinlich keine deutliche Besserung bringen.
Mein Met zweiter Met aht sogar Tannine drin. Vielleicht wird der am Anfang etwas rau schmecken aber ich bin mir ziemlich sicher das der nach ein paar Monaten Lagerung schön rund im Geschmackt wird.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Zirkumflexus
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Re: Zwei Met-Sorten

Beitrag von Zirkumflexus »

Danke Chesten für die vielen Infos, ich habe noch viel zu lernen....

Ich möchte einfach den geschmacklichen Unterschied kennenlernen. Leider stehe ich auf das viel zu süße, genau aus diesem Grund versuche ich Met zu machen. Eigentlich trinke ich keinen Wein, weil die meisten sind mir zu Trocken. Die einzigen Weine die mir geschmeckt haben, hießen glaube ich "Dessert- oder Muskatwein".

Ich habe meine 1-Liter Experimente noch nie gelagert, da muss ich mich erst noch einlesen. Wie lange lagert man denn normalerweise? Darauf habe ich noch keine Antwort gefunden.
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Chesten
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Re: Zwei Met-Sorten

Beitrag von Chesten »

Ein Wein sollte nie "süß" sonderrn lieblich sein. HÄ ??? lieblich heißt doch süß ??? 8-! 8-! 8-! Ich höre ich es aus der Ferne.

Ich finde es ist ein riesen Unterschied ob ein Wein lieblich oder süß ist. Mit süß meine ich nämlich pappsüß das es einem schüttelt. Met von Mittelatermärkten sind so z.B. . Anders z.B. liebliche schwere Rotweine, da schüttelt es einem nach dem trinken nicht sie sind aber auf Grund des Glycerins "schwer" sprich der Gemschack bleibt lange im Mund und gleichtzeitig lieblich beides wegen des Glycerins.

Also ich gehe davon aus wenn ich einen Met ansetze 2 Jahre bis zur ersten "richtigen" Flasche.
Wie komme ich auf 2 Jahre ?
3/4 Jahr Gärung am Ende des Jahres "zwischen den Jahren" filtern und ca. Jahr Lagerung auf der Flasche. Was meine ich bis ersten "richtigen" Flasche ?
Vorher mal Filterreste und "halbvolle" Flaschen zähle ich nicht als richtige Flaschen.
Was für dich interessant wäre ist, die geschmacklichen Veränderungen in binnen des ersten Jahres bei richtiger Lagerung.
Wir, ganz besonders ich :lol: , "predige" Ja immer : Lagert euren Met ! selbst ein mittelmäßtiger selbsgemachter Met gewinnt viel gegenüber der " Kauf-Plörre " bei richtiger Lagerung.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
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Re: Zwei Met-Sorten

Beitrag von Zirkumflexus »

So nachdem ich die 2 Jahre Wartezeit verdauen musste, hat der Homepage nun keine zwei Wochen nach dem Ansatz aufgehört zu gären und ich habe für ca. 1% Alk. Honig dazu gegeben.

Faszinierend war für mich, dass sich der Apfel fast komplett zersetzt hat und der Geschmack so schnell trocken wurde.

Der Buch Met hat nach dem einfüllen des Apfels für 3 Tage nicht gegärt und dann wieder angefangen.

So far so good.
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Chesten
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Re: Zwei Met-Sorten

Beitrag von Chesten »

Ja insgesamt vom Ansetzen über die Gärung , Klärung und Lagerung.
Wie meinte mal Cheffe ?: Die Weinherstellung ist ein Marathon und kein Sprint.
Das Geht alles wenn man im Rhythmus drin ist kommt ja immer wieder neuer Stoff nach :lol: :lol: !
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Re: Zwei Met-Sorten

Beitrag von Husky110 »

Hmm - wo ich das hier lese frage ich mich, was eigentlich passieren würde wenn man den Apfel durch etwas anderes ersetzt... Was weiß ich - Kirschen zum Beispiel oder Erdbeeren... Sind wir dann schon im Bereich "Melomel"? Denn technisch wäre ja dann der Homepage-Met eigentlich auch einer, wenn auch mit Apfel...
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Chesten
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Re: Zwei Met-Sorten

Beitrag von Chesten »

Wenn du den Apfel mengemäßig einfach nur durch was anders ersetzt , wird sich da nicht viel am Met tun geschmacklich. Was wir vorschlagen wenn es einen zu apfelig wird das man weisse Trauben und Traubensaft anstelle des Apfel-/Safts hinzugibt. Wenn man z.B. ein Wikingerblut machen möchte muss man schon deutlich mehr Kirschen hinzugeben damit das was ordentliches wird.
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Re: Zwei Met-Sorten

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Grenzen sind fließend, alles ist erlaubt was schmecken könnte. Wie Chesten schon sagt: Der Apfel schmeckt ja nicht hervor, da braucht man ihn mE auch nicht in der Weinbezeichnung zu nennen. Anders sähe es aus wenn man beispielsweise Apfelsaft pur mit Honig vergärt. Ist auch lecker.
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(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

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