Mein erster Honigmet

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Rostocker
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Rostocker »

Vielen Dank für die Tipps. Bei dem was Chester schrieb, musste ich erstmal seine grauen Zellen bemühen, um es zu verstehen, aber dann war es einleuchtend ;)

Okay, dann ziehe ich zuerst von der Hefe ab und gucke dann wegen der Schönung!

Update:
Tag 10 und 11
Weinballon kräftig geschüttelt, Gärröhrchen dann auch auf dem Ballon belassen

Tag 12, 09.02.2022
Gärung hat nachgelassen, ca. 20 BPM
Probe genommen, Alkoholmessung mit Vinometer ergab 14,75%.

Der Geschmack hat sich nochmal etwas verändert. Er schmeckt jetzt nach einem trockenen Fruchtwein. Die Restsüße würde ich also als niedrig einschätzen. Es ist eine leichte Apfelnote, jedoch nicht so wirklich eine Honignote wahrnehmbar, was ich bei einem Honigwein etwas schade finde, aber das kommt bestimmt durch das Nachsüßen noch, hoffe ich. :?

Ich habe jetzt noch einmal mit 500g Waldhonig nachgesüßt. (Dieses Mal ohne Wasser :!: )

Die Alkoholtoleranzgrenze der Portweinhefe von 15% ist fast erreicht, sodass mein Plan jetzt wäre, täglich Abzuschmecken und Nachzusüßen bis der gewünschte Geschmack erreicht ist.
Bahnwein
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Bahnwein »

Musst du nicht täglich machen, kannst du aber. Und las dem Ansatz Zeit. Portweinhefe ist bei mir mit Zwetschgen auch schon bis 17,6 Vol.% gegangen. (Laborwert)
Rostocker
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Rostocker »

Kleines Update:
Die Tage, wo ich nur schüttele, lasse ich jetzt mal raus, sind wohl weniger interessant.
Tag 14, 11.02.2022
Probe genommen, Vinometer zeigt 15%, gefühlt ist der Geschmack noch trockener geworden, also scheinbar wurde noch weiterer Zucker in Alkohol umgesetzt. Die Honignote ist jetzt deutlicher als bisher wahrnehmbar.
500g Waldhonig und 300g raffinierten Zucker zum Ansatz gegeben und ordentlich geschüttelt. Es blubbert immer noch kräftig mit ca. 30-40 BPM.

Habe auf der Arauner Webseite gelesen, dass die Portweinhefe eine Alkoholtoleranz von 16%, deswegen ist sie auch immer noch fleißig am Gären :)

Ich habe ja bereits den Hinweis und eine Erklärung erhalten, dass ich beim Nachsüßen den Honig nicht in Wasser lösen sollte, weil sonst der relative Alkoholgehalt das Ansatzes wieder sinkt und die Gärung sich dadurch in die Länge zieht.
Wenn ich jetzt in meinem Weinballon noch 5l Platz habe und ich es nicht schlimm finden würde, wenn es am Ende etwas mehr Met wird, könnte ich dann beim Nachsüßen den Honig in Wasser lösen?

Beispielrechnung: 500ml Wasser, 500ml Honig in 20l Ansatz hinein, sind ja dann +1/21 alkoholfreies Volumen. Wenn der 20l-Ansatz 15% Alkohol hat und jetzt 1l alkoholfreies Volumen dazukommt, würde der Alkoholgehalt auf 15%-Alkohol minus 15% geteilt durch 21 = 14,29% sinken. Das ist aus meiner totalen Laiensicht nur eine leichte Verringerung, die nach 2-3 Tagen wieder ausgeglichen ist.

Gibt es andere Nachteile, die gegen das Lösen des Honigs in Wasser sprechen? Können dadurch Weinfehler oder Ähnliches auftreten?

Das Nachsüßen an Tag 14 habe ich auch ohne Wasser vorgenommen. Mir geht es um das grundsätzliche Verständnis.
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Fruchtweinkeller
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Du verwässerst dir auch den Geschmack und bringst den Säurehaushalt weiter aus dem Lot.
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Chesten
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Chesten »

Außerdem mag das die Hefe nicht wenn spät verdünnt wird.
Ich würde zum Ende hin Haushaltzucker anstelle von Honig verwenden der ist für die Hefe besser verarbeitbar und du läufst nicht Gefahr dass dein Met zu süß wird da, maximal nur ca. 80% vergärbarer Zuckeranteil im Honig ist.
Außerdem wirkt Honig gärhemmend.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Markus_K
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Markus_K »

Noch was zum Geschmack:
Met schmeckt in der Gärphase nicht zwingend nach dem Honig, den du nutzt. Zumindest nicht so wie nach längerer Lagerung.
Die meisten hier lagern Met nach der Abfüllung ein Jahr und länger. Damit entfaltet der erst richtig seinen Geschmack.
Versuch doch den Geschmack erstmal nicht zu beurteilen, sondern nur Süße, Säure, Alkohol.
Rostocker
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Rostocker »

Danke für den Tipp, Markus. Es hatte mich auch schon gewundert, warum der Honig nicht wirklich stark wahrnehmbar ist.
Kleines Update: Tag 19, 16.02.2022
Gäraktivität lässt nach, 15BPM, Probe genommen, Vinometer zeigt 16%, Restsüße niedrig, 500g Waldhonig und 200g Zucker hinzugegeben, ordentlich geschüttelt.
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Chesten
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Chesten »

Lieber öfter in kleineren Schritten nachzuckern als einmal in einem großen Schritt.
Und bitte vergiss nicht das im Honig ca. 20 % nicht vergärbarer Zuckeranteil ist.
Damit wird dein dein Met immer süßer schmecken und dann ist es auch für mich als "alter Hase" schwer den Endzeitpunkt der Gärung zu schmecken.
Außerdem wirkt Honig gärhemmend so das die Hefe vielleicht kein sauberes Gärende findet.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Rostocker
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Rostocker »

Tag 24, 21.02.2022
Alkoholgehalt 17,2%
Restsüße nimmt aus meiner Sicht kaum noch ab.
Nachzuckern mit 200g Zucker zur Einstellung des gewünschten Geschmacks

Tag 29, 25.02.2022
Alkoholgehalt 16,5%
Restsüße weiter konstant
Nachzuckern mit 200g Zucker zur Geschmackseinstellung

Tag 35, 01.03.2022
Alkoholgehalt 16,5%
Die Gärung hat stark nachgelassen. Von anfänglich kaum zählbaren BPM zu jetzt noch so 5-8 BPM.
Restsüße hat nicht abgenommen. Er schmeckt mir jetzt sehr gut :P
Die Hefe setzt sich nach dem Schütteln schnell wieder am Boden ab.
Aus meiner Laiensicht würde ich jetzt sagen, dass das Gärungsende erreicht ist.

Ich werde jetzt 2g Pyrosulfit hinzugeben, ordentlich schütteln und den Ansatz kühl und ruhig stellen.
Bahnwein
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Bahnwein »

Rostocker hat geschrieben: 01 März 2022 08:46 ...Die Gärung hat stark nachgelassen. Von anfänglich kaum zählbaren BPM zu jetzt noch so 5-8 BPM.
Nachgelassen heisst aber nicht beendet! Wenn es alle 10 Sekunden noch einen Blubb gibt, ist die Gärung noch nicht abgeschlossen. Die lässt halt stark nach und man kann die nicht mehr mit der stürmischen Gärung zu Beginn vergleichen. Ich hoffe, du hast noch nicht geschwefelt.
Rostocker
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Rostocker »

Mist, da war ich wohl zu ungeduldig.... :oops:

Was sollte ich jetzt eurer Meinung nach tun?
Kulmen
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Re: Mein erster Honigmet

Beitrag von Kulmen »

Weitermachen, wie bisher. Das kann sich gegen Ende ganz schön ziehen.
Außer Du hast geschwefelt. Hast Du das?
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