EATON gibt eine Retentionrate von 0,6 µm an (https://www.eaton.com/content/dam/eaton ... eet-EN.pdf).
Von sterilfiltern bzw. keimentfernend steht da nichts, nur von Keimreduzierend.
Ich habe dann beschlossen das ganze abzubrechen und erst mal noch etwas zu recherchieren. Ich hatte bis dahin nur Flaschen sterilisiert und Material bereitgestellt.
Wie auch hier im Forum schon öfter diskutiert wurde, geben die Hersteller teils unterschiedliche Rückhalteraten (Porenweite gibt es streng genommen bei solchen Filtern nicht) an, die für die Sterilfiltration mit Tiefenfilterschichten (TFS) in Frage kommen. Warum das so ist und warum diese Angaben nur bedingt Sinn ergeben wurde hier, finde ich, recht verständlich erläutert: https://www.2bfermcontrol.com/pdf/anwen ... tion_D.pdf
Bezogen auf die Membrankerzenfilter wird dort ausgeführt, dass für die sichere Hefeentfernung Porenweiten von 0,65 µm und für die Bakterienentfernung 0,45 µm erforderlich sind. Wie beschrieben, nur bedingt übertragbar auf die TFS aber ein Anhaltspunkt. Auf diese "relative" sterilität weist auch die Abstufung der TFS bei verschiedenen Herstellern hin. Für die BECOPAD's wird z.b. hier (https://www.yumpu.com/de/document/read/ ... -beer-gmbh) für die kaltsterile Abfüllung der 170er (0,2 bis 0,4 µm) empfohlen, was eigentlich Bakterien zuverlässig zurückhalten sollte. Für stark mikrobiell belastete Weine (was ist stark?) wird der 120er empfohlen (0,1 bis 0,3 µm).
Auch interessant, auf S. 11 wird auch für die Keimreduzierenden Filter 220 (0,3 bis 0,5 µm] und 270 (0,5 bis 0,7 µm) eine gute Rückhalterate für Hefen und Bakterien angegeben.
Hier noch das Datenblatt zu den BECOPAD's (https://bevitas.de/files/TI_BECOPAD-Range_de.pdf).
Das wichtigste ist wohl bei der Tiefenfiltration, dass der vom Hersteller angegeben max. Differenzdruck eingehalten wird und Druckstöße vermieden werden. Meist sind das 1 bis 1,5 bar. Unser seliger User 420 hatte das offensichtlich erkannt als er mir damals empfohlen hatte, Kugelhähne o.Ä. am Filter zu verbauen und ggf. ein zweites Manometer an der Ausgangsseite. Ich meinte immer, das solle vermeiden, dass die Filterschichten reißen (habe das "Durchschlagen" falsch verstanden).
Fazit für mich:
- Ausschlaggebend ist die Angabe und Empfehlung vom Hersteller was zur "Steril"-Filtration taugt. Die Retentionsraten können durchaus variieren.
- Die BECO KDS15 werde ich dafür nicht hernehmen auch, wenn sie evtl. (sogar sehr Wahrscheinlich) für die Hefeentfernung taugen. Aber hier bleibe ich bei der Herstellerempfehlung. (Wenn jemand Bedarf hat, gerne melden)
- Natürlich kann man bei den Schichten aufs Maximum gehen und 0,2 µm oder kleiner nehmen. Ich bin da aber bei der Devise, so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Jede Filteraktion entfernt womöglich auch Substanzen aus dem Wein, die man ggf. gerne drinnen behalten wollte. Auch dem Durchfluss kommt das entgegen. Interessant hierbei, die tendenziell teureren Schichten haben oft auch mehr Durchfluss lt. Datenblatt.
- Da meine Rover NOVAX 20 M 27 m Förderhöhe hat, muss ich damit rechnen im Zweifelsfall über 1,5 Bar zu kommen. Da werde ich mir noch was überlegen. Auch um Druckstöße beim Anfahren zu vermeiden.
EDIT:
Eben noch auf der PALL-Website zur Abscheiderate gefunden (https://shop.pall.com/de/de/zidgri78ljw)
Gemessen unter Labortestbedingungen. Die Abscheidungsleistung der Filterschichten wird als Nennwert angegeben und hängt von den Prozessbedingungen ab. Eine herstellerübergreifende Methode zu ihrer Charakterisierung liegt nicht vor.