Brewbrain Float Wifi Hydrometer

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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das Hydrometer pendelt mittlerweile wieder im Bereich zwischen -15 und -20°Oe, der Honigwein schmeckt recht trocken. Die Vinometermessung zeigt etwa 14%; ihr wisst natürlich dass diesem Wert nur bedingt zu trauen ist. Ich habe nochmals 75 g Honig zugegeben, die Dichte stieg daraufhin auf rund -5°Oe an.
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der vom Brewbrain gemessene Wert lag mittlerweile wieder deutlich unter -20°Oe, das Vinometer zeigt etwa 14°Vol. Heute gab es wieder 75 g Honig; wir wollen ja mal zu einem Ende kommen :mrgreen: Zumal die Batteriespannung von ursprünglich 4,1 V auf nun 3,9 V abgesunken ist. Keine Ahnung wann das Ding schlapp macht... Angeblich reicht eine Batterieladung für mehrere Bierbrauvorgänge, aber die sind ja auch deutlich schneller durch also ein Honigwein.
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nun erkläre ich auch diese Gärung offiziell für beendet. Hier ein kommentierter Screenshot der aufgenommenen Kurven:

Bild

Was man sehr schön sieht:
a) Die Batterie hält durch
b) Man sieht wie die Dichte zunächst stabil bleibt und dann zu sinken beginnt (Gärstart)
c) Man sieht wie die Dichte durch Honigzugabe ansteigt
d) Nach Zugabe der letzten 75 g Honig ist die Dichte zunächst leicht gesunken, dann hat sie sich auf einen stabilen Wert eingependelt. Sprich: Das war das Gärende. Das war auch im Einklang mit der Aktivität des Gärröhrchens, bei dem sich zuletzt absolut nichts mehr gerührt hat
e) Nach Zugabe des Schwefels habe ich den Gärbehälter erst in einen kühleren Raum und dann auf den Balkon gestellt, was man anhand der Temperaturkurve nachvollziehen kann

Der Ballon sieht von oben nun so aus:
Bild
Die Apfelstücke haben sich weitgehend aufgelöst, der Schlunz ist am Boden. Dort bildet die Hefe unten ein festes Sediment, obenauf ist der leichtere Apfelschlunz. Ich werde sehen, wie ich das möglichst vollständig und ohne allzu großen Verlust abgezogen bekomme.

Mein Fazit?
Ich bleibe dabei: Niemand braucht so ein Hydrometer. Aber, wie schon oben gesagt, der kleine Nerd in mir mag das Teil :) Ja, das Fermentationsende hätte ich auch durch Beobachtung des Gärröhrchens erkannt. Trotzdem hat das Ding für mich einen praktischen Nutzen: Ich sitze jedem Tag ein paar Stunden vor dem Rechner, und ganz automatisch schaue ich mir dann auf der Seite von Brewbrain die aktuelle Kurve an. Das Ding hält mich so auf dem Laufenden und erinnert mich daran, dass da ein Ballon steht bei dem die Hefe aufgerührt oder gefüttert werden will. Ohne diese Erinnerung hätte ich den Ansatz weit effektiver ignorieren können. Und so habe ich den Ansatz eigentlich recht zügig beenden können.

Trotzdem: Wenn man sich keine iFloats selbst zusammenlötet ist der Spaß teuer. Ich mache oft parallelen Ansätze bei denen ich irgendwas miteinander vergleiche: Hefen, Rezeptvariationen, usw. Da wäre es im Einzelfall sehr interessant, mit den Hydrometern handfestete Daten aufzunehmen und miteinander zu vergleichen. Das Problem: Ich bräuchte mehr von den Dingern. Wegen des Preises kann ich mich aktuell sehr gut zurückhalten ?-?
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von CaptainPatrick »

Was mich noch ein wenig verwundert:
Vor der Letzten Honigzugabe ist die Kurve bereits fast horizontal. Bei den anderen Zugaben jedoch noch im Fallen begriffen:
War hier die Restsüße merklich verschieden. Wenn ja, dann wäre das Gefälle der Kurve ein Prima Indikator der Gäraktivität. Für unsere Zwecke könnte man also die zeitliche Ableitung der Kurve direkt nutzen, um z.B. einen Nachzuckerzeitpunkt zu bestimmen.

Kannst du die Kurven als txt oder csv exportieren?
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Schwer zu sagen ob die Restsüße wirklich verschieden war; die Geschmacksproben sind ja subjektiv, und ich habe mir das nicht speziell gemerkt. Ich gehe davon aus das die Kurve bei Fruchtweinen deutlicher abflacht wenn der Zucker verbraucht ist als beim Honigwein, wo wir ja ein mögliches Problem mit dem Fruktoseüberschuss haben. Das kann ich ja bei den nächsten Weinen mal testen. Aber ja, das Kurvengefälle erlaubt sicherlich einen Rückschluss auf die Gäraktivität.

Und ja, man kann die Daten im csv-Format exportieren (auf dem Bild siehst du sogar rechts unten den Button)
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von CaptainPatrick »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:
> Und ja, man kann die Daten im csv-Format exportieren (auf dem Bild siehst
> du sogar rechts unten den Button)

Augen auf beim Eierkauf ^^
Kannst du mir die Daten vllt per PN/Mail schicken? Dann kann ich mal rumspielen ob man vielleicht noch was Interessantes sieht oder ggf. Zeitpunkte automatisch erkennen lassen kann.
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sie haben Post^^

Halte uns auf dem Laufenden ;)

Ach ja: Als Einheit für die Dichte habe ich (winzereivorgeschädigt wie ich bin) °Oe gewählt, lässt sich auch in SG/Specific gravity angeben. Sollte für dich erstmal wurscht sein, oder?
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von CaptainPatrick »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:
> Ach ja: Als Einheit für die Dichte habe ich (winzereivorgeschädigt wie ich
> bin) °Oe gewählt, lässt sich auch in SG/Specific gravity angeben. Sollte
> für dich erstmal wurscht sein, oder?

Klar, lässt sich zur Not auch einfach umrechnen.
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Float hat seinen zweiten Einsatz:

Bild

Da ich dringend Platz im Gefrierschrank benötige habe ich zwei 10 l Ansätze Aronia-Honigwein gestartet. Einen habe ich inokuliert mit Kveik-Hefe, den zweiten mit der BDX-Rotweinhefe. Ich bin gespannt, wie sich die Weine im direkten Vergleich entwickeln werden. Um die Gärung zu verfolgen setzet ich beim Kveik-Ansatz den Brewbrain Float Hydrometer ein; mal sehen wie der sich bei der Maischegärung schlägt. Der Fruchtanteil ist hier ja geringer als bei einem reinen Fruchtwein, also mal testen...
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ein Update von den Aronia-Honig-Ansätzen. Nachdem die Dichte laut Float mittlerweile <-40°Oe gesunken war habe ich abgepresst. Allein durch diesen Vorgang stieg der gemessene wert wieder auf rund -10°Oe an :mrgreen: Das zeigt dass die festen Fruchtreste eine gescheite Messung arg behindern, was jetzt nicht die ganz große Überraschung ist. Den Kurvenverlauf liefere ich später nach.

Die große Überraschung lieferte stattdessen die Säurebestimmung:

Ansatz Kveik:
pH 3,4
Säure 6,3 g/l

Ansatz BDX:
pH 3,1
Säure 7,3 g/l

Ich war so perplex dass ich die Messungen direkt wiederholt habe, das änderte aber nix am Ergebnis. In der Theorie hätten beiden Ansätze denselben Säuregehalt haben sollen. Wenn schon einer mehr Säure hat, dann der Ansatz "Kveik", denn dieser Hefe sagt man eine Säurebildung nach. Hier ist es aber anders herum :hmm: Ich habe erstmal keine Säure ergänzt und werde später nochmals messen.
Tja, beim vorherigen Hefevergleich war die der Säuregehalt bei allen Ansätzen vergleichbar. Dort hatte ich auch mit Honig gearbeitet, daran kann es also nicht gelegen haben. Entweder die Hefen verhalten sich in der Gegenwart von Aronia nun anders, oder ich habe durch Zufall beim BDX-Ansatz Früchte mit höherem Säuregehalt erwischt.
Alkoholgehalt war nicht sinnvoll messbar weil die Kapillare vom Vinometer sofort verstopft. Geschmacklich war der Kveik-Ansatz langweilig und nichtssagend, der BDX-Ansatz leicht sauer. Restsüße kann nur niedrig bis kaum vorhanden sein, sehr alkoholisch hat es auch nicht geschmeckt. Ich habe kurzerhand in beide Ansätze je 500 g Honig gekippt und hoffe, dass das nicht zu viel war. Die Dichte stieg durch die Zugabe wieder in den positiven Bereich und erreicht immerhin 5°Oe.
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

So, ein kleines Update. So langsam entwickelt sich das zu einem Vergleich zwischen der Kveik- und der BDX-Hefe, und die Beiträge müssten eigentlich in die Rubrik "Hefe" :hmm: Da das aber wohl unübersichtlich würde lasse ich das mal hier stehen und hoffe, mich in Monaten oder Jahren noch daran erinnern zu können, wo ich die Beiträge reingeschoben habe :mrgreen:

Aber zum aktuellen Stand. Nach dem Abpressen und der Zugabe von jeweils 500 g Honig hat der BDX-Ansatz brav wieder zu gären angefangen. Die Gäraktivität ist ganz in Ordnung, auch wenn die Hefe keine Party zu schmeißen scheint.

Anders beim Kveik-Ansatz: Dem entweicht kaum ein Rülpserchen, auch nicht beim schütteln (Eimer ist dicht, das habe ich überprüft). Laut Float ist die Dichte innerhalb einer Woche von rund 5°Oe abgesunken auf -2°Oe, was zumindest auf eine geringe Gäraktivität hindeutet. Da der BDX-Ansatz kräftig blubbert hatte ich mich schon darauf eingestellt, den Kveik-Ansatz möglichst hefefrei abzuiehen und mit dem BDX-Ansatz zu vereinen. Meine Hoffnung war, die Gärung weiter zu treiben und den Zuckerkonsum noch etwas anzukurbeln. Gerade habe ich Deckel vom Kveik-Eimer geöffnet und eine Probe genommen: Der Wein ist sehr trübe, ein minimales Schauminselchen schwimmt um den Float herum, und er schmeckt... lecker :schlecht: Restsüße ist noch deutlich vorhanden. Das hat mich ein bisschen aus dem Konzept gebracht. Was tun? Wenn ich die trübe Brühe zwecks Stabilisierung filtrieren muss, dann wird das ein ganz großer Spaß :-x Ich habe entschieden, erst einmal nichts zu entscheiden und lasse die beiden Ansätze weiter stehen. Speziell den Kveik-Eimer habe ich sehr kräftig umgerührt und dabei belüftet.

Unabhängig von meinen Entscheidungsproblemen: Wir sind hier über einen sehr interessanten Unterschied zwischen den beiden Hefen gestolpert. Wir erinnern uns: Bei den fünf parallelen Met-Ansätzen waren BDX und Kveik ebenfalls dabei, und hier haben alle mehr oder weniger ähnlich performt. Am Honig allein kann das Verhalten der Aronia-Honig-Ansätze also nicht liegen. Als ich im vergangenen Jahr mit Aronia gearbeitet hatte habe ich erleben müssen dass einige Ansätze auch nicht so recht gären wollten und habe das auf eine mögliche gärhemmende Wirkung von Aronia geschoben. Die Kveik könnte dafür besonders empfindlich sein, während die Rotweinhefe BDX deutlich besser damit zurechtzukommen scheint.

Tja, schön wäre es gewesen, wenn ich zwei Floats gehabt hätte, dann könnte man die Kurven beider Ansätze übereinander legen. Das hört nie auf mit der Kauferei 8-!
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Re: Brewbrain Float Wifi Hydrometer

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nach einem kleinen Päuschen gibt es auch hier ein Update.

BDX-Hefe:
Der Ansatz mit der BDX-Hefe blubberte nach der letzten Honigzugabe zunächst friedlich und stetig, im Gärröhrchen tat sich in den letzten Tagen aber nichts mehr. Heute habe ich gemessen und gekostet: Das Vinometer zeigt rund 13% an, der Ansatz ist recht trocken und wirkt mangels Restsüße recht unaromatisch.

Kveik-Hefe:
Hier zeigte sich im Gärröhrchen so gut wie keine Aktivität. Laut dem Float sank die Dichte allerdings ganz langsam immer weiter ab, von zunächst gut 5°Oe auf mittlerweile rund -15°Oe. Auf dem Wein sind ein paar Schauminseln, ich messe 12%, und der Ansatz zeigt geschmacklich noch immer etwas Restsüße; er ist eher trocken, aber nicht schlecht mit zartem Honigaroma. Die Kurve des Floats zeigt eine konstant negative Steigung, sprich da ist noch Leben, auch wenn sich im Gärröhrchen nichts mehr tut.

Tja, was mache ich jetzt? BDX hungert, Kveik zickt. Normalerweise würde ich BDX mit Honig füttern und Kveik mit Zucker, damit die Kveik möglichst wenig durch die ungünstige Zuckerzusammensetzung des Honigs belastet wird. Als kleinsten gemeinsamen Nenner füttere ich beide Ansätze nun mit jeweils 100 g Zucker.
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