Zu viel Kieselsol?

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Iarumas 42
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Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Iarumas 42 »

Hallo ich hab da mal eine spezielle Frage.
Vor 2 Wochen habe ich Holunderblütenmet angesetzt 5l als Versuch allerdings mit selbstgemachtem Sirup statt der Blüten direkt.
Die Gärung endete bei 15% da der Zucker aufgebraucht war benutzt wurde die alcotec Turbohefe.
Danach wurde der Wein mit Kieselsol nach Vorgabe mit Kieselsol geklärt und abgezogen, beim abziehen ist etwas hefesatz mit rübergekommen.
Darauf fing der Ansatz erneut an zu gären, diese Gärung habe ich mit Schwefel unterbrochen und gleichzeitig Kieselsol zugegeben warscheinlich zuviel,
da beim eingiessen der messbecher mit reingefallen ist.
Nun habe ich auf dem Met ein wenig schaum stehen seit ein paar Tagen dieser löst sich auch nicht auf.
Kann man das ganze noch retten oder ist es was für den Ausguss? Ist zuviel Kieselsol schädlich? da er geschmacklich ganz in Ordnung ist.

Mfg
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mahlzeit, da ist offensichtlich einiges suboptimal gelaufen.
Turbohefe verwendet man nicht für Wein.
Geschönt wird nur hefefreier Wein bei vollständig gestoppter Gärung und nach der Selbstklärung.
Gärungen kann man nicht mit Schwefel unterbrechen. Zumindest nicht, wenn man das Zeug hinterher noch trinken will.

Die gute Nachricht: Kieselsol ist nicht schädlich für dich. Die schlechte Nachricht: Hefe, in Kieselsol eingebettet, kann Probleme bereiten. So etwas zu "reparieren" ist immer schwierig. Die einfache Lösung wäre: Kalt stellen, abziehen, wegtrinken. Alles andere wird kompliziert sofern du nicht filtrieren kannst.
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Iarumas 42 »

Bisher habe ich häufiger Turbohefe genommen und keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Dass es nicht schädlich ist ist schonmal gut vielen Dank für die Info.
Ich schaue mal ob er sich noch berappelt bisher ist er glasklar, er ließ sich problemlos abziehen nur der leichte Schaum machte mir Sorgen.
Geschwefelt hatte ich die 5l mit 0,4g, nur kieselsol kann ich keine angabe machen aber es ist definitiv mehr als gewünscht.

Vielen Dank
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Schaum könnte auf eine andauernde Gärung hindeuten. Das solltest du auch am Gärröhrchen erkennen.

Ich empfehle zur Lektüre:
viewtopic.php?f=85&t=8857
https://fruchtweinkeller.de/anleitungen/6-der-zucker/
https://fruchtweinkeller.de/anleitungen ... schoenung/
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Iarumas 42 »

Gärung ist keine mehr vorhanden, es ist nur sehr haltbarer schaum bzw kleine blasen.
Abziehen konnte ich ihn auch ohne probleme. Denke es wird wohl an dem zuvielen Kieselsol liegen.
Die Homepage verfolge ich schon ein paar Jahre, dort schaue ich als erstes wenn ich mir unschlüssig bin.
Bisher hatte ich diesen Fehler nicht gefunden.
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Kieselsol sollte mit dem Schaum nichts zu tun haben. Stabiler Schaum könnte (wenn es wirklich keine Gärung ist) auf Protein hinweisen; hast du Gerbstoffe im Ansatz?

Damit das Malheur in Zukunft nicht nochmal geschieht: In den Messbecher gibt man nur die Menge der abzumessenden Flüssigkeit und schüttet den Inhalt dann in den Ballon. So kann nichts überdosiert werden ;)
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Iarumas 42 »

Gärung ist definitiv keine Vorhanden der Spund bewegt sich kein bisschen. Gerbstoffe kann natürlich durch den Holunderblütensirup sein oder durch den Honig tannine habe ich nicht zugegeben. Benutzt hatte ich für den Ansatz 700ml Blütensirup, 1,2kg Waldhonig, 500g Zucker sowie besagte turbohefe inkl Nährsalz. Säure hatte ich ebenfalls nicht zugegeben. Geschmacklich ist er aber nicht auffällig, abgesehen vom fehlenden Restzucker.

Ja das mit dem getrennt abmessen wird mir eine Lehre sein, so ist das halt wenn man meint dass es schnell gehen muss... Asche auf mein Haupt. :?
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Also hast du keine Gerbstoffe im Ansatz. Gerbstoffe können Eiweiße, zum Beispiel aus den Blütenpollen, binden. Eiweiße können nicht nur verantwortlich für den Schaum sein, sie können auch irgendwann ausfallen und hässliche Trübungen hervorrufen. Bei gerbstoffarmen Weinen rate ich deshalb, Tannin zugeben.
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Iarumas 42 »

Ah dann wird das wohl am Eiweiss liegen. Ist es denn sinnvoll noch Tannine hinzuzugeben oder schadet dass am Ende mehr als dass es hilft?
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Re: Zu viel Kieselsol?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Tannin kann man auch jetzt noch zugeben, damit wird der Wein auch besser schmecken. Wenn unmittelbar nach Zugabe etwas ausfallen sollte, so wäre das früher oder später in der Flasche höchstwahrscheinlich eh ausgefallen. Nimm am Besten ein Tannin zur Geschmacksverbesserung (nicht zur Klärung), zum Beispiel Tannoblanc. Dann noch etwas warten bis zur Flaschenabfüllung und beobachten ob es trübt oder nicht.
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