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Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 17:12
von Beccawein
Hallo liebe Forumsfreunde,

Ich wollte mal fragen ob einer hier schon Erfahrung mit einer apfel/obstpresse gemacht hat beim abpressen von steinobst ?
Ich stelle meist größere Mengen von schlehenwein her und hab die maische nach 5 tagen immer per Hand mit einem pressbeutel abgepresst.... war aber sehr mühsam :schlecht:
Nun habe ich im Keller meiner Eltern eine apfelpresse mit pressack und Tuch gesehen bei der man nur kurtz die maische einfüllen müsste und drehen bis der Saft aus der maische komplett draußen ist....
Ich habe allerdings etwas Angst davor ob dabei nicht die Steine der schelehn kaputt gehen könnten und somit die Blausäure in den wein wandert....

Haltet ihr das Vorgehen für unbedenklich oder glaubt ihr dass bei einer obstpresse trotz vorsichtigem Drehen die Steine aufbrechen könnten??

Für alle Antworten bin ich sehr dankbar :)
LG Rebecca

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 20:03
von 420
Hallo,
was ist das denn für eine Presse? Spindelpresse? Packpresse? Und mit wieviel kg reden wir, bzw. wird die Presse bestückt? Wenn nur der Boden gerade mal bedeckt ist, könnten Steine schnell zerbrechen. Wenn sie mehr belegt ist, müsste vorsichtiges Pressen funktionieren.

So habe ich am Montag gute 35 kg gepresst. Gepresst wurde mit meiner Schleuder und da bin ich mir sicher, dass die Steine heile bleiben.
Hier einmal 3 Bilder: Maische einfüllen, Wein läuft, Trester

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Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 20:07
von Josef
Ich meine ich hätte das bei größeren Mengen auch schon mal so gemacht. Bin mir aber nicht ganz sicher. Bei Kirschen habe ich das auf jeden Fall schon mal gemacht.
Wegen dem zerquetschen der Steine hätte ich keine Bedenken. Ich glaube nicht das man mit der Presse so viel Druck hin bekommt das es die Steine sprengt. Aber man wird einen größeren Bodensatz haben, da der Pressbeutel gröbere Maschen hat als der Handpressbeutel und die Presse auch mehr Trub durch quetschen wird.

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 20:13
von Josef
@ 420
Da hast du natürlich recht, wenn nur der Boden bedeckt ist, kann man mit einer Presse die Steine zerdrücken, aber da bin ich mal nicht von ausgegangen. Wenn man schon eine Presse bemüht, dann sollte man auch so viel Material haben, das sie ausgelastet ist.

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 20:20
von Beccawein
420 hat geschrieben: 30 Dezember 2020 20:03 Hallo,
was ist das denn für eine Presse? Spindelpresse? Packpresse? Und mit wieviel kg reden wir, bzw. wird die Presse bestückt? Wenn nur der Boden gerade mal bedeckt ist, könnten Steine schnell zerbrechen. Wenn sie mehr belegt ist, müsste vorsichtiges Pressen funktionieren.

So habe ich am Montag gute 35 kg gepresst. Gepresst wurde mit meiner Schleuder und da bin ich mir sicher, dass die Steine heile bleiben.
Hier einmal 3 Bilder: Maische einfüllen, Wein läuft, Trester

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Danke für die schnelle Antwort :) !

Ich habe eine sehr kleine korbpresse mit ca 4-6 liter volumen.
Das ist eine ganz normale korbpresse mit Holz Korb und so rotem Stahl drumherum rum, wobei man oben dreht an der Stange und dadurch die maische runter gedrückt und ausgepresst wird..
Ich würde darin auch alles reinmachen und nicht nur den Rand bedecken da ich alleine 13kg schelhen habe in der maische.

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 20:24
von Beccawein
Josef hat geschrieben: 30 Dezember 2020 20:07 Ich meine ich hätte das bei größeren Mengen auch schon mal so gemacht. Bin mir aber nicht ganz sicher. Bei Kirschen habe ich das auf jeden Fall schon mal gemacht.
Wegen dem zerquetschen der Steine hätte ich keine Bedenken. Ich glaube nicht das man mit der Presse so viel Druck hin bekommt das es die Steine sprengt. Aber man wird einen größeren Bodensatz haben, da der Pressbeutel gröbere Maschen hat als der Handpressbeutel und die Presse auch mehr Trub durch quetschen wird.
Ach gut zu wissen :)
Ich kann ja versuchen um groben trub zu vermindern nochmals diesen Saft durch einen etwas feineren Sieb oder ein Käse Tuch laufen zu lassen...
Ich hab noch ein paar feinere Käse Tücher :)
Ich würde es dann halt zuerst mit der Presse grob abpressen, da das stundenlange auswringen mit den handpressbeuteln schon ein Haufen Arbeit ist und ich die korbpresse nur ein mal komplett vollfüllen und dann halt reinigen müsste :)

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 20:27
von Beccawein
Josef hat geschrieben: 30 Dezember 2020 20:07 Aber man wird einen größeren Bodensatz haben, da der Pressbeutel gröbere Maschen hat als der Handpressbeutel und die Presse auch mehr Trub durch quetschen wird.
Da hätte ich noch eine frage: wenn ich jetzten mehr trub im wein hätte der sich schon während der Gärung absetzt, wäre es dann sinnvoll den wein während der saftgärung dann nochmal vom trub abzuziehen damit kein schlechter Geschmack entsteht?
Wenn ich jetzt durch die Methode mehr trub im Ballon habe und ich würde ihn ignorieren, könnte ja durch das absetzten noch während der Gärung ein weinfehler wie gärböckser passieren oder?

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 20:36
von Josef
Der Trub an sich ist nicht das Problem, er nimmt nur viel Volumen ein.

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 30 Dezember 2020 20:41
von Beccawein
Josef hat geschrieben: 30 Dezember 2020 20:36 Der Trub an sich ist nicht das Problem, er nimmt nur viel Volumen ein.
Achso ok also könnte ich wenn der Ballon groß genug ist trotz trub dann einfach mit der nachzucker Methode den wein zu Ende gären lassen?

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 31 Dezember 2020 09:17
von Fruchtweinkeller
Viel Trub kann den Geschmack schon verändern, schließlich besteht die Möglichkeit dass durch die längere Standzeit noch mehr Gerb- und Bitterstoffe ausgelaugt werden.

Re: Schelehenmaische mit obstpresse abpressen?

Verfasst: 31 Dezember 2020 13:11
von Beccawein
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 31 Dezember 2020 09:17 Viel Trub kann den Geschmack schon verändern, schließlich besteht die Möglichkeit dass durch die längere Standzeit noch mehr Gerb- und Bitterstoffe ausgelaugt werden.
Oh ok dann versuche ich mal bei der Gärung nochmal den wein durch ein feines käsetuch laufen zu lassen
Damit hab ich immer wenig bis kein trub gehabt :)