Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

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Flybasti1983
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Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von Flybasti1983 »

Hallo zusammen mich würde einfach mal interessieren wie schnell eigentlich Hefe Zucker in Alkohol umwandeln kann. Mir ist es klar das es auf Volumen Temperatur Hefestamm usw. ankommt und man keine genauen Angaben machen kann. Aber ich denke grob kann man doch bestimmt dazu was sagen.
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Fruchtweinkeller
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Re: Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Innerhalb von 2 Wochen sind >10% ganz locker drin. Ab etwa 13, 14 Umdrehungen wird es zickig.
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maxe
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Re: Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von maxe »

Hallöchen,
ich habe die SIHA8 im Einsatz und bin immer wieder erstaunt über ihre Geschwindigkeit :D
Ich möchte meine Weine zwischen 10,5 und 11%Vol. haben, dazu brauche ich im Ansatz ziemlich genau 85°Oe.
Das ist auch die beste Ausgangssituation (siehe Zuckergehalt/Konzentration) für den Gärstart der Hefe.
Ohne daß ich in der Zeit der Gärung irgend etwas zugeben muß, läuft diese nach 8...10 Stunden an und hört nach verbrauchtem Zucker und bei etwa dem gewünschten Alkoholgehalt nach etwa 5 bis 7 Tagen auf (der Rekord lag bei 4 Tagen bei einem weißen Traubenwein).
Danach verhungert die Hefe, weil nix zu knabbern mehr da ist, fällt nieder und ich kann zeitnah von der Grobhefe abziehen.
Ich weiß, daß viele auf eine langsamere Gärung schwören, damit sich die Aromen besser entfalten und übergehen.
Aber: Das ist MEIN Idealverlauf :engel:
Und die Ergebnisse können sich meines (und auch anderer) Erachtens ganz gut sehen und schmecken lassen :pfeif:
Fazit: bei mir ist die Gärung in knapp 'ner Woche durch

VG Jörg
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JasonOgg
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Re: Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von JasonOgg »

maxe hat geschrieben: 14 Dezember 2020 21:54 Ich weiß, daß viele auf eine langsamere Gärung schwören,
VG Jörg
Das bekommt man mit der SIHA8 nur bei Temperaturen unter 18°C hin, dafür aber ab 13% richtig langsam.

VG Jörg ;)
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Re: Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von DirkSÜW37 »

Wie kann man eigentlich das Fortschreiten der Gärtätigkeit messen? Geht das mit einem einfachen Mikroskop? Würde mich wirklich mal interessieren. Bin auch Hobbybrotbäcker und beschäftige mich auch deshalb schon länger mit den Themen Hefe bzw. Sauerteig..
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Fruchtweinkeller
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Re: Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Beim Wein? Am einfachsten: Gewichtsverlust des Ansatzes durch CO2-Abgabe.
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DirkSÜW37
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Re: Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von DirkSÜW37 »

Ok, interessant :) das ist ja das ähnliche Prinzip wie das Zellzählen, lediglich der nicht gefüllten Zählkammern unter dem Mikroskop. Aber in der Praxis wäre das ja nur bei kleinen Mengen möglich, oder?
Ich habe einen guten Artikel dazu gefunden und mich mal eingelesen, das ist echt interessant: http://www.vitipendium.de/G%C3%A4rsteue ... %C3%9Fwein
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Re: Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wie man an der Abbildung 1 der verlinkten Seite oder auch in Abbildung 15a1 der Homepage sieht korreliert die Zellzahl eben nicht mit der Gäraktivität. Insofern macht es keinen Sinn, allein die Zellen zu zählen wenn man die Gäraktivität messen will.
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DirkSÜW37
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Re: Wie schnell kann Hefe eigentlich vergären??

Beitrag von DirkSÜW37 »

Ja, das stimmt. Hier wird es ja auch nochmal gut beschrieben:

In der Anlaufphase kommt es zu einer schwachen Hefevermehrung, da die Hefe sich in einem Anpassungsprozeß befindet: Moderate Temperaturen um 15 °C sind als optimal anzusehen.
In der Wachstumsphase vermehren sich die Hefezellen. Diese Phase ist abgeschlossen, wenn der zum Zellaufbau notwendige Sauerstoff im Most verbraucht ist. Es werden in der Regel fünf Generationen von Hefezellen gebildet. Aus 1 bis 5 Millionen Zellen pro ml werden zwischen 20 bis 100 Millionen Zellen pro ml gebildet.


Vielleicht habe ich diesen Herbst mal die Möglichkeit bei einem befreundeten Winzer reinzuschauen und das live zu sehen, das würde mich wirklich interessieren :)
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