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Überschwefelt ?

Verfasst: 29 November 2020 19:52
von Jensemann
Hallo,

ich habe heute meinen Weisweinansatz nach dem Gärende geschwefelt. Anstatt auf 21Liter 2g Kaliumpyrosulfit zu dosieren, habe ich 4 g dosiert, damit sich die Hefe absetzt. Ist das noch vertretbar und habe ich jetzt ein Problem mit der Menge und muss den Wein belüften.

Grüße

Re: Überschwefelt ?

Verfasst: 29 November 2020 20:54
von 420
Hallo Jensemann,

m.E. ist es vertretbar. Danach kommt noch eine Schwefelung direkt bei der Flaschenfüllung und es wird dann ok sein, da der Wein ja bei der Lagerung auch Schwefel abbaut.

VG

Re: Überschwefelt ?

Verfasst: 29 November 2020 21:16
von Jensemann
Hallo,

sollte ich dann bei der Flaschenabfüllung bewusst weniger Schwefel zugeben um den gesamten zugeführten Schwefel zu reduzieren.

Grüße

Re: Überschwefelt ?

Verfasst: 29 November 2020 22:12
von Fruchtweinkeller
Würde ich so machen sofern du den Schwefelgehalt nicht messen kannst, aber selbst eine weitere Gabe sollte "drin" sein.

Re: Überschwefelt

Verfasst: 30 November 2020 10:57
von Jensemann
Hallo danke erstmal für die schnellen Antworten.

Noch einmal zu den Ablauf meiner Gärung. Ich habe nach dem Gärende den Restzuckergehalt mit der Nachzuckermethode eingestellt. Durch das Gärende (Alkoholtoleranzende der Hefen erreicht) war mein Wein schon so gut geklärt, das ich auf meiner Hand durch den 25 Liter Glasbehälter jede kleine Ader klar erkennen konnte. Somit Wein Spundvoll in einen 20 Liter Glasballon umgefüllt. Erst jetzt habe ich wie beschrieben den Wein geschwefelt, um ihn vor Sauerstoff zu schützen und den weitern Ausbauprozess zu fördern. Leider wie gesagt mit 4g pro 21 Liter.

Meine weiterführende Fragen.

Habe ich nun durch die etwas erhöhte Dosierung mit Geschmackseinbußen zu rechnen? ( Thema Kopfschmerzen) Drängt sich nun der Schwefel in den Vordergrund, oder ist die erhöhte Dosierung noch zu gering, um den Wein in seinen Geschmack negativ zu beeinflussen. Sollte ich den Wein regelmäßig schütteln um den Schwefel weiter auszutreiben, oder den Jungwein nun ruhig weiter reifen und weiter klärenlassen. Trotzdem werde ich wie vom Administrator auch zustimmend empfohlen, kurz vor der Flaschen Abfüllung nur noch mal leicht Schwefeln ( 0,5g pro 10 Liter ). Ist das dann ausreichend?

Grüße Jensemann

Re: Überschwefelt ?

Verfasst: 30 November 2020 20:57
von Fruchtweinkeller
Zu den "Schwefel-Kopfschmerzen" siehe auch viewtopic.php?f=85&t=11638

Wenn Schwefel frisch dazugegeben wird kann sich schon mal der leicht stechende Geruch einstellen. Der bindet sich aber rasch ein, es ist also mit keinerlei geschmacklicher Beeinträchtigung zu rechnen. Irgendwo auf der HP gibt es auch eine Beispielrechnung die zeigt dass man selbst mit wiederholter Schwefelung noch immer im grünen Bereich liegt, selbst wenn kein Schwefel abgebaut würde. Deine Überdosierung liegt somit auch noch im grünen Bereich. Die leichte Schwefelung zur Abfüllung ist eine gute Idee, wird nicht schaden.

Re: Überschwefelt ?

Verfasst: 30 November 2020 21:21
von Jensemann
Super, danke dann ist mein Wein trotzdem auf einen guten Weg.

Eine Frage noch aus Interesse. Nachdem ich den Wein geschwefelt habe, konnte ich beobachten das sich innerhalb von einem Tag kleine schwebene Flöckchen im Wein gebildet haben und sich langsam nach unten abgesetzt haben. Ein paar wenige, aber der Schwefel muss mit irgendwas aus dem Wein reagiert haben. Später beim Abfüllen mit dem Weinheber wird es im Ballon verbleiben. Mit was hat der Schwefel reagiert?

Danke Jensemann

Re: Überschwefelt ?

Verfasst: 30 November 2020 21:55
von Fruchtweinkeller
Da muss ich spekulieren. SO2 reagiert mit polyphenolischen Verbindungen, es könnte sein dass etwas aus dieser Sippschaft ausfällt.

Re: Überschwefelt ?

Verfasst: 30 November 2020 22:18
von Jensemann
Hallo,

danke für die Analyse. Die Sippschaft landet aber auf den Boden und nicht in der Weinflasche. Von daher darf die genaue Bildung im Dunkeln bleiben. Trotzdem danke nochmal für die fundierten Antworten und Rat und Tat. Bleibt alle Gesund.

Grüße Jensemann