Der Schlehenversuch - Dokumentation
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Der Schlehenversuch - Dokumentation
Hier stehe ich, ich kann nicht anders...
Viele beobachten, dass Schlehen nach Frost, angenehmer schmecken, und beobachten das auch wenn die Früchte im Freezer tiefgefroren wurden. Das zunächst nicht verwunderlich, da beim Gefriervorgang Stärke teilweise gespalten wird, somit steigt der Zuckergehalt. Für die Weinherstellung ist das freilich irrelevant, denn die Stärkespaltung ändert nicht die Intensität der Aromen, ändert nicht den Gerbstoffgehalt, und Zucker geben wir ohnehin reichlich dazu. Es gibt aber Hinweise darauf, dass Schlehen bei niedriger Lagertemperatur nachreifen können; diskutiert und verlinkt wurden die Quellen schon mehrfach, siehe
viewtopic.php?t=7346&start=168#p160964
http://www.biodiversitylibrary.org/page ... 5/mode/1up
https://www.gartenakademie.rlp.de/Inter ... 39003428ef?
Schlehenwein wird per Maischegärung hergestellt. Um den Effekt der Schlehenlagerung auf die Weinqualität zu testen muss sinnvollerweise auch eine Maischegärung durchgeführt werden, das ist das Ziel der hier dargestellten Versuchsreihe. Das ganze ist auch garniert mit ein paar Bildern; ich bitte das Ambiente auf den Fotos zu entschuldigen, ich nutze für den Versuch eine temporär leer stehende Wohnung, wo es nicht ganz so hübsch ist; aber dort gibt es einen leeren Kühlschrank und einen leeren Freezer, die ich für den Versuch zwingend brauche. Zudem dokumentiere ich nur mit dem Handy, nicht mit einer ernst zu nehmenden Kamera.
Kurz und knapp sollen parallel vier Schlehenweine hergestellt werden:
Ansatz 1: Schlehen werden nicht gelagert.
Ansatz 2: Schlehen werden zuvor im Kühlschrank gelagert.
Ansatz 3: Schlehen werden zuvor eingefroren.
Ansatz 4: Schlehen werden erst im Kühlschrank gelagert und anschließend eingefroren.
angestrebte Lagerzeit: 1 Woche oder bis die Früchte gammeln
angestrebte Analytik: Ein Dienstleister für die Gerbstoffanalytik, angepeilt sind für jeden Ansatz zwei Messungen: Nach dem Abpressen und vor der Flaschenabfüllung. Keine Ahnung was das kostet und wer das macht, ich frage bei ein paar Weinlaboren nach.
Zur Durchführung bauche ich Schlehen. Viele Schlehen. Und ich habe keine Zeit, und hier in der Gegend gibt zwar ein paar Bäume, aber zu viele Wildpflücker die alles abernten bevor es auch nur annähernd reif ist; so ist das in dicht besiedelten Gegenden. Ich hatte deshalb einen Schlehen-Spendenaufruf gestartet, aber leider kam da praktisch keine Resonanz, was ich enttäuschend fand.
Wie es der Zufall will traf ich am Samstag Dennis von Fruchtweine Schäfer (dein Ingwerwein schmeckt super, den Rest aus der Flasche habe ich Sonntag und Montag Abend ganz gemütlich genossen: Danke für den wunderbaren Tropfen), und er hat mir eine Stelle verraten an der viele, viele Schlehen zu finden sind:
Noch nie habe ich so volle Bäume gesehen, das war einfach zu verlockend.
Kurzerhand haben wir im Baumarkt ein paar Eimer gekauft, und bevor wir uns auf den Heimweg gemacht haben sind wir über die Stelle hergefallen und haben in 7 1/2 Mannstunden, teils im Nieselregen, geerntet:
Die Ausbeute: Laut Füllstand in den Eimern insgesamt 33 Liter, laut Personenwaage 26,6 kg. Andere machen Wellness-Urlaub, vielleicht brauche ich professionelle Hilfe...
Am 02.11 habe ich direkt mit der Verarbeitung begonnen. Zunächst habe ich versucht, die Früchte möglichst schonend zu mischen das Ausgangsmaterial für alle Ansätze möglichst gleich ist. Den ersten Ansatz -nicht gelagerte Früchte- habe ich wie folgt gestartet, analog werden auch die anderen später angesetzt werden:
-6,4 kg Schlehen, mit den Händen zerquetscht
-4 g Hefenährsalz komplex
-20 ml Antigel
-2 kg Zucker
-aufgefüllt mit dest. Wasser auf 10 Liter
-Zugabe von 3 g Trockenhefe (Lalvin EC1118, frisch geöffnete Packung, rehydriert)
Die Temperatur im Raum ist aktuell 21°C.
Für den Ansatz 3 aus tiefgefrorenen Früchten habe ich die Schlehen portionsweise in Gefrierbeutel und in den Freezer gesteckt:
Ein bisschen Kopfzerbrechen hat mir die geplante Lagerung bei niedrigen Temperaturen. Wahrscheinlich ist eine Belüftung/Sauerstoffkontakt notwendig um die Stoffwechselaktivität zu unterstützen, ich will die also nicht einfach in Gefrierbeutel stecken. Irgendwelche luftdurchlässigen Müllsäcke für den Bioabfall will ich nicht nutzen, die sind nicht zertifiziert für den Kontakt mit Lebensmitteln. Also habe ich alles zusammengesucht was ich an Dosen mit Lüftungslöchern habe, darunter vor allem PrimaKlima-Dosen von Tupper (die haben Belüftungslöcher damit die Früchte länger frisch bleiben sollen), sowie ein kleiner Gäreimer (Spundloch im Deckel). Das letzte Kilo fand keine Dose, das habe ich kurzerhand in einen großen Dosierbecher gesteckt und mit Frischhaltefolie abgedeckt; die hat ein paar Löcher bekommen.
Nach einer Runde Kühlschrank-Tetris sah das wie folgt aus:
Man beachte die Kühlschrankthermometer oben und unten damit ich die Temperatur dokumentieren kann.
Mir ist natürlich klar dass der Aufbau Fehlerquellen liefert: Die Boxen sind unterschiedlich groß, unterschiedlich gefüllt, der Kühlschrank ist oben wärmer als unten. Ich werde das deshalb täglich umbauen, ich sollte ohnehin täglich kontrollieren ob da etwas gammelt. Zudem muss ich alle Früchte nochmals durchmischen wenn ich mit denen weiter arbeite.
Um den Verderb der Früchte nicht zu fördern habe ich sie nicht gewaschen. Erfahrungsgemäß bildet sich in den Tupperdosen sehr rasch Kondenswasser, sodass die Luftfeuchtigkeit in den Dosen recht hoch sein muss. Das war hier auch nach sehr kurzer Zeit sichtbar:
Ich werde berichten wie es weiter geht.
Der besseren Übersicht halber trenne ich die Dokumentation von der Diskussion. Diskussionsbeiträge bitte hier posten: viewtopic.php?f=146&t=14273
Viele beobachten, dass Schlehen nach Frost, angenehmer schmecken, und beobachten das auch wenn die Früchte im Freezer tiefgefroren wurden. Das zunächst nicht verwunderlich, da beim Gefriervorgang Stärke teilweise gespalten wird, somit steigt der Zuckergehalt. Für die Weinherstellung ist das freilich irrelevant, denn die Stärkespaltung ändert nicht die Intensität der Aromen, ändert nicht den Gerbstoffgehalt, und Zucker geben wir ohnehin reichlich dazu. Es gibt aber Hinweise darauf, dass Schlehen bei niedriger Lagertemperatur nachreifen können; diskutiert und verlinkt wurden die Quellen schon mehrfach, siehe
viewtopic.php?t=7346&start=168#p160964
http://www.biodiversitylibrary.org/page ... 5/mode/1up
https://www.gartenakademie.rlp.de/Inter ... 39003428ef?
Schlehenwein wird per Maischegärung hergestellt. Um den Effekt der Schlehenlagerung auf die Weinqualität zu testen muss sinnvollerweise auch eine Maischegärung durchgeführt werden, das ist das Ziel der hier dargestellten Versuchsreihe. Das ganze ist auch garniert mit ein paar Bildern; ich bitte das Ambiente auf den Fotos zu entschuldigen, ich nutze für den Versuch eine temporär leer stehende Wohnung, wo es nicht ganz so hübsch ist; aber dort gibt es einen leeren Kühlschrank und einen leeren Freezer, die ich für den Versuch zwingend brauche. Zudem dokumentiere ich nur mit dem Handy, nicht mit einer ernst zu nehmenden Kamera.
Kurz und knapp sollen parallel vier Schlehenweine hergestellt werden:
Ansatz 1: Schlehen werden nicht gelagert.
Ansatz 2: Schlehen werden zuvor im Kühlschrank gelagert.
Ansatz 3: Schlehen werden zuvor eingefroren.
Ansatz 4: Schlehen werden erst im Kühlschrank gelagert und anschließend eingefroren.
angestrebte Lagerzeit: 1 Woche oder bis die Früchte gammeln
angestrebte Analytik: Ein Dienstleister für die Gerbstoffanalytik, angepeilt sind für jeden Ansatz zwei Messungen: Nach dem Abpressen und vor der Flaschenabfüllung. Keine Ahnung was das kostet und wer das macht, ich frage bei ein paar Weinlaboren nach.
Zur Durchführung bauche ich Schlehen. Viele Schlehen. Und ich habe keine Zeit, und hier in der Gegend gibt zwar ein paar Bäume, aber zu viele Wildpflücker die alles abernten bevor es auch nur annähernd reif ist; so ist das in dicht besiedelten Gegenden. Ich hatte deshalb einen Schlehen-Spendenaufruf gestartet, aber leider kam da praktisch keine Resonanz, was ich enttäuschend fand.
Wie es der Zufall will traf ich am Samstag Dennis von Fruchtweine Schäfer (dein Ingwerwein schmeckt super, den Rest aus der Flasche habe ich Sonntag und Montag Abend ganz gemütlich genossen: Danke für den wunderbaren Tropfen), und er hat mir eine Stelle verraten an der viele, viele Schlehen zu finden sind:
Noch nie habe ich so volle Bäume gesehen, das war einfach zu verlockend.
Kurzerhand haben wir im Baumarkt ein paar Eimer gekauft, und bevor wir uns auf den Heimweg gemacht haben sind wir über die Stelle hergefallen und haben in 7 1/2 Mannstunden, teils im Nieselregen, geerntet:
Die Ausbeute: Laut Füllstand in den Eimern insgesamt 33 Liter, laut Personenwaage 26,6 kg. Andere machen Wellness-Urlaub, vielleicht brauche ich professionelle Hilfe...
Am 02.11 habe ich direkt mit der Verarbeitung begonnen. Zunächst habe ich versucht, die Früchte möglichst schonend zu mischen das Ausgangsmaterial für alle Ansätze möglichst gleich ist. Den ersten Ansatz -nicht gelagerte Früchte- habe ich wie folgt gestartet, analog werden auch die anderen später angesetzt werden:
-6,4 kg Schlehen, mit den Händen zerquetscht
-4 g Hefenährsalz komplex
-20 ml Antigel
-2 kg Zucker
-aufgefüllt mit dest. Wasser auf 10 Liter
-Zugabe von 3 g Trockenhefe (Lalvin EC1118, frisch geöffnete Packung, rehydriert)
Die Temperatur im Raum ist aktuell 21°C.
Für den Ansatz 3 aus tiefgefrorenen Früchten habe ich die Schlehen portionsweise in Gefrierbeutel und in den Freezer gesteckt:
Ein bisschen Kopfzerbrechen hat mir die geplante Lagerung bei niedrigen Temperaturen. Wahrscheinlich ist eine Belüftung/Sauerstoffkontakt notwendig um die Stoffwechselaktivität zu unterstützen, ich will die also nicht einfach in Gefrierbeutel stecken. Irgendwelche luftdurchlässigen Müllsäcke für den Bioabfall will ich nicht nutzen, die sind nicht zertifiziert für den Kontakt mit Lebensmitteln. Also habe ich alles zusammengesucht was ich an Dosen mit Lüftungslöchern habe, darunter vor allem PrimaKlima-Dosen von Tupper (die haben Belüftungslöcher damit die Früchte länger frisch bleiben sollen), sowie ein kleiner Gäreimer (Spundloch im Deckel). Das letzte Kilo fand keine Dose, das habe ich kurzerhand in einen großen Dosierbecher gesteckt und mit Frischhaltefolie abgedeckt; die hat ein paar Löcher bekommen.
Nach einer Runde Kühlschrank-Tetris sah das wie folgt aus:
Man beachte die Kühlschrankthermometer oben und unten damit ich die Temperatur dokumentieren kann.
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Um den Verderb der Früchte nicht zu fördern habe ich sie nicht gewaschen. Erfahrungsgemäß bildet sich in den Tupperdosen sehr rasch Kondenswasser, sodass die Luftfeuchtigkeit in den Dosen recht hoch sein muss. Das war hier auch nach sehr kurzer Zeit sichtbar:
Ich werde berichten wie es weiter geht.
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90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)
The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Update: Heute war ich nochmal vor Ort und habe die Dosen "umgebaut". Den Gäreimer habe ich zur Kontrolle geöffnet: Wie erwartet viel Kondenswasser, noch sieht nichts vergammelt aus: Weiter so.
Der erste Ansatz blubbert schon lustig, so soll das sein: Nieder mit der Flüssighefe Auch das Antigel scheint gut gewirkt zu haben, die Maische sieht sehr flüssig aus: Weiter so.
Die Temperatur im Raum liegt stabil bei 21°C, die Werte der Kühlschrankthermometer:
unten:
aktuell 0,8°C, min. -2,6°C, max. 10,1°C
oben:
aktuell 3,4°C, min. 0,8°C, max. 8,1°C
es sind halt keine Temperaturlogger, die Thermomenter zeigen ja nicht wie lange welche Temperatur gehalten wurde. Für mich sieht das aber gut aus, die Dosen stoßen nicht an die kalte Rückwand und nichts ist gefroren: Weiter so.
Houston, wir habenein Problem eine Herausforderung: Die ersten Absagen von Weinlaboren rauschen herein, einige antworten gar nicht. Gerbstoffmessungen gehören nicht zum Standardrepertoire, und was nicht Standard ist, das scheint nicht angeboten zu werden. Der ganze Plan steht und fällt mit der Gerbstoffmessung... Tja, da muss ich wohl oder übel Indigokarmin bestellen, hoffentlich kommt das bald. Den Rest müsste ich irgendwo im Schrank haben, ich muss es nur finden.
Der erste Ansatz blubbert schon lustig, so soll das sein: Nieder mit der Flüssighefe Auch das Antigel scheint gut gewirkt zu haben, die Maische sieht sehr flüssig aus: Weiter so.
Die Temperatur im Raum liegt stabil bei 21°C, die Werte der Kühlschrankthermometer:
unten:
aktuell 0,8°C, min. -2,6°C, max. 10,1°C
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es sind halt keine Temperaturlogger, die Thermomenter zeigen ja nicht wie lange welche Temperatur gehalten wurde. Für mich sieht das aber gut aus, die Dosen stoßen nicht an die kalte Rückwand und nichts ist gefroren: Weiter so.
Houston, wir haben
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
So, das heutige Update. Ich habe die Post und andere Lieferdienste glücklich gemacht und ein halbes Dutzend Bestellungen rausgejagt... Darunter Gärbehälter und die mir noch fehlenden Chemikalien für die Löwenthal-Titration sowie diverse Gärbehälter; die Aktion war ja reichlich spontan, kaum was ist frei, vor allem nicht für vier Ansätze. Ich hoffe alles kommt rechtzeitig damit ich im Zeitplan bleibe.
Ansonsten gab es heute "nur" die übliche Kontrolle:
Die Behälter wurden wieder umgebaut, ich habe alle geöffnet und die Schlehen kontrolliert: Noch keine Spur von Schimmel. Sehr gut.
Temperatur im Zimmer: 20,7°C, die Werte der Kühlschrankthermometer:
unten:
aktuell 2,6°C, min. -2,6°C, max. 10,1°C
oben:
aktuell 5,4°C, min. 0,8°C, max. 8,9°C
Eventuell friere ich Morgen die hälfte der im Kühlschrank gelagerten Schlehen ein, das wären dann drei Tage Lagerung. Der erste Ansatz blubbert weiter lustig vor sich hin.
Für alle Arachnophobiker habe ich ferner eine gute Neuigkeit:
Die ist erledigt und tut niemandem mehr was (man beachte den mit dem magenta Pfeil markierten, magenta befiederten Pfeil der im Viech steckt. Ich lege Wert auf die Feststellung dass meine Pfeile magenta-magenta-weiß befiedert sind, nicht pink ).
(ja, das ist off-topic, aber wir wollen nicht zubierweinernst sein, oder?)
Ansonsten gab es heute "nur" die übliche Kontrolle:
Die Behälter wurden wieder umgebaut, ich habe alle geöffnet und die Schlehen kontrolliert: Noch keine Spur von Schimmel. Sehr gut.
Temperatur im Zimmer: 20,7°C, die Werte der Kühlschrankthermometer:
unten:
aktuell 2,6°C, min. -2,6°C, max. 10,1°C
oben:
aktuell 5,4°C, min. 0,8°C, max. 8,9°C
Eventuell friere ich Morgen die hälfte der im Kühlschrank gelagerten Schlehen ein, das wären dann drei Tage Lagerung. Der erste Ansatz blubbert weiter lustig vor sich hin.
Für alle Arachnophobiker habe ich ferner eine gute Neuigkeit:
Die ist erledigt und tut niemandem mehr was (man beachte den mit dem magenta Pfeil markierten, magenta befiederten Pfeil der im Viech steckt. Ich lege Wert auf die Feststellung dass meine Pfeile magenta-magenta-weiß befiedert sind, nicht pink ).
(ja, das ist off-topic, aber wir wollen nicht zu
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Und hier das heutige Update; heute gab es etwas mehr zu tun.
Nach nun drei Tagen Lagerzeit der Schlehen im Kühlschrank habe ich folgendes getan:
-Alle Dosen wurden geöffnet.
-Den Inhalt habe ich gewogen und mit dem ursprünglichen Gewicht verglichen: Es hat sich nicht viel getan, mal messe ich ein paar Gramm mehr, mal ein paar Gramm weniger. Wenn sich etwas getan hat, dann liegt das offenbar im Bereich des Messfehlers der Küchenwaage. Anschließend habe ich den Inhalt jeder Dose nochmals gemischt und geteilt: Die eine Hälfte wanderte in Gefriertüten und in den Freezer, die andere wieder zurück in Boxen. Somit hat sich der Kühlschrank etwas geleert und der Freezer ist randvoll:
Gute Neuigkeiten gibt es von der Analytik-Front: Das Weinlabor Kessler aus Landau übernimmt die Analyse. Zucker-Alkohol-Säure liegen als Paket im niedrigen zweistelligen Eurobereich pro Messung, ebenso die Bestimmung des Gesamtphenolgehalts. Die Chemikalien für die Löwenthal-Titration hatte ich ja bestellt, somit kann ich die Werte des Labors qualitativ mit jenen der Titration zu Hause vergleichen: Besser geht es ja kaum. Das heißt aber auch dass ich mir kein Bein ausreißen muss um die Titration bei mir zu etablieren, es reicht völlig wenn ich die Messungen gemütlich mit dem Wein kurz vor der Abfüllung durchziehe. Für die Messungen nach Abpressen werde ich mich wohl ganz auf das Labor verlassen.
Ferner sind heute noch zwei neue 10 L Ballons eingetrudelt, die ich für die spundvolle Lagerung nach der Gärung dringend benötige.
Edit: Das habe ich ganz vergessen, die aktuellen Temperaturen:
Raumtemperatur: 19,9°C, Heizung leicht hochgedreht
Kühlschrank unten:
aktuell 3,8°C, min. -0,8°C, max. 8,1°C
Kühlschrank oben:
aktuell 4,1°C, min. -1,5°C°C, max. 8,7°C
Nach nun drei Tagen Lagerzeit der Schlehen im Kühlschrank habe ich folgendes getan:
-Alle Dosen wurden geöffnet.
-Den Inhalt habe ich gewogen und mit dem ursprünglichen Gewicht verglichen: Es hat sich nicht viel getan, mal messe ich ein paar Gramm mehr, mal ein paar Gramm weniger. Wenn sich etwas getan hat, dann liegt das offenbar im Bereich des Messfehlers der Küchenwaage. Anschließend habe ich den Inhalt jeder Dose nochmals gemischt und geteilt: Die eine Hälfte wanderte in Gefriertüten und in den Freezer, die andere wieder zurück in Boxen. Somit hat sich der Kühlschrank etwas geleert und der Freezer ist randvoll:
Gute Neuigkeiten gibt es von der Analytik-Front: Das Weinlabor Kessler aus Landau übernimmt die Analyse. Zucker-Alkohol-Säure liegen als Paket im niedrigen zweistelligen Eurobereich pro Messung, ebenso die Bestimmung des Gesamtphenolgehalts. Die Chemikalien für die Löwenthal-Titration hatte ich ja bestellt, somit kann ich die Werte des Labors qualitativ mit jenen der Titration zu Hause vergleichen: Besser geht es ja kaum. Das heißt aber auch dass ich mir kein Bein ausreißen muss um die Titration bei mir zu etablieren, es reicht völlig wenn ich die Messungen gemütlich mit dem Wein kurz vor der Abfüllung durchziehe. Für die Messungen nach Abpressen werde ich mich wohl ganz auf das Labor verlassen.
Ferner sind heute noch zwei neue 10 L Ballons eingetrudelt, die ich für die spundvolle Lagerung nach der Gärung dringend benötige.
Edit: Das habe ich ganz vergessen, die aktuellen Temperaturen:
Raumtemperatur: 19,9°C, Heizung leicht hochgedreht
Kühlschrank unten:
aktuell 3,8°C, min. -0,8°C, max. 8,1°C
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Hier das heute Update, auch wenn nicht viel auf dem Plan stand: Nur die Kontrolle der Temperatur und ein Umstellen der Boxen im Kühlschrank.
Raumtemperatur: 20,2°C, Heizung nochmals leicht hochgedreht
Kühlschrank unten:
aktuell 2,4°C, min. -0,2°C, max. 7,1°C
Kühlschrank oben:
aktuell 3,0°C, min. 0,8°C, max. 8,1°C
Wenn der Postmann zweimal klingelt:
Meine neuen vier 15 L Gäreimer sind da. Da die ganze Aktion spontan ist und mir die Gärbehälter fehlen muss ich auch bei den 15ern aufrüsten. Mein Plan ist: Die erste Woche bis zum Abpressen vergäre ich alle Ansätze in Glas, anschließend gäre ich sie zu Ende in den Gäreimern. So werden meine Ballons rasch wieder frei, ich brauche sie dringend um andere Weine spundvoll zu lagern. Da das Weinlabor für alle Messungen jeweils 300 ml benötigt war ich zudem auf der Suche nach passenden Behältern für den Versand, und ausgerechnet in dieser Größenordnung liegt bei mir nichts herum. Und eine Probe auf mehrere kleine Gefäße zu verteilen finde ich blöd. Fündig wurde ich im hiesigen Baumarkt, dort habe ich 350 ml "Geradhalsflaschen" aus Glas gefunden, die mir geeignet erscheinen. Davon habe ich mir acht Stück auf Vorrat gekauft.
Raumtemperatur: 20,2°C, Heizung nochmals leicht hochgedreht
Kühlschrank unten:
aktuell 2,4°C, min. -0,2°C, max. 7,1°C
Kühlschrank oben:
aktuell 3,0°C, min. 0,8°C, max. 8,1°C
Wenn der Postmann zweimal klingelt:
Meine neuen vier 15 L Gäreimer sind da. Da die ganze Aktion spontan ist und mir die Gärbehälter fehlen muss ich auch bei den 15ern aufrüsten. Mein Plan ist: Die erste Woche bis zum Abpressen vergäre ich alle Ansätze in Glas, anschließend gäre ich sie zu Ende in den Gäreimern. So werden meine Ballons rasch wieder frei, ich brauche sie dringend um andere Weine spundvoll zu lagern. Da das Weinlabor für alle Messungen jeweils 300 ml benötigt war ich zudem auf der Suche nach passenden Behältern für den Versand, und ausgerechnet in dieser Größenordnung liegt bei mir nichts herum. Und eine Probe auf mehrere kleine Gefäße zu verteilen finde ich blöd. Fündig wurde ich im hiesigen Baumarkt, dort habe ich 350 ml "Geradhalsflaschen" aus Glas gefunden, die mir geeignet erscheinen. Davon habe ich mir acht Stück auf Vorrat gekauft.
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
spät Abends noch schnell das heutige Update.
Raumtemperatur: 20,5°C
Kühlschrank unten:
aktuell 1,9°C, min.1,9°C, max. 7,5°C
Kühlschrank oben:
aktuell 0,1°C, min. -0,2°C, max. 8,0°C
Und ich habe die Boxen ein letztes Mal umgeschichtet.
Der erste Ansatz, aus "frischen", nicht gelagerten Schlehen, blubberte nicht mehr. Eine Alkoholmessung war wegen der Konsistenz nicht möglich, er schmeckte tanninreich und hatte wenig Restsüße. Ich habe pauschal 200 g Zucker zugegeben und werde das auch bei den anderen Ansätzen so halten. Geplant ist das Abpressen der Maische für Montag, bis dahin ist der Zucker hoffentlich vergoren sodass die Sauerei gering ausfällt.
Die beiden neuen 10 Liter Ballons habe ich ausgelitert, diese Arbeit mag ich am allerliebsten Beide fassen bis zum Rand recht genau 11 Liter. Ich war der Meinung dass meine älteren 10er, die ich zusammen mit den neuen nutzen wollte für die Selbstklärung, eher 10 Liter fassen. Es wäre nicht schön wenn ich die Weine nach der Gärung in Ballons mit unterschiedlich großem Leervolumen füllen müsste; das widerspricht meinem Bestreben, alles möglich gleich zu halten. Sicherheitshalber werde ich alten Ballons wohl nochmals auslitern müssen
Raumtemperatur: 20,5°C
Kühlschrank unten:
aktuell 1,9°C, min.1,9°C, max. 7,5°C
Kühlschrank oben:
aktuell 0,1°C, min. -0,2°C, max. 8,0°C
Und ich habe die Boxen ein letztes Mal umgeschichtet.
Der erste Ansatz, aus "frischen", nicht gelagerten Schlehen, blubberte nicht mehr. Eine Alkoholmessung war wegen der Konsistenz nicht möglich, er schmeckte tanninreich und hatte wenig Restsüße. Ich habe pauschal 200 g Zucker zugegeben und werde das auch bei den anderen Ansätzen so halten. Geplant ist das Abpressen der Maische für Montag, bis dahin ist der Zucker hoffentlich vergoren sodass die Sauerei gering ausfällt.
Die beiden neuen 10 Liter Ballons habe ich ausgelitert, diese Arbeit mag ich am allerliebsten Beide fassen bis zum Rand recht genau 11 Liter. Ich war der Meinung dass meine älteren 10er, die ich zusammen mit den neuen nutzen wollte für die Selbstklärung, eher 10 Liter fassen. Es wäre nicht schön wenn ich die Weine nach der Gärung in Ballons mit unterschiedlich großem Leervolumen füllen müsste; das widerspricht meinem Bestreben, alles möglich gleich zu halten. Sicherheitshalber werde ich alten Ballons wohl nochmals auslitern müssen
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Das tägliche Update:
Raumtemperatur: 21,5°C
Kühlschrank unten:
aktuell -2,3°C, min. -3,5°C, max. 7,5°C
Kühlschrank oben:
aktuell 0,2°C, min. -0,2°C, max. 7,9°C
Heute stand mehr auf dem Plan. Punkt 08:00 Uhr habe ich die gefrorenen Schlehen aus dem Freezer genommen und habe die Tüten einzeln ins Warme Badezimmer platziert damit sie auftauen. Nach der sportlichen Betätigung war es dann so weit: Ich habe die Ansätze 2, 3 und 4 gestartet.
Zur Übersicht nochmals aufgelistet:
Ansatz 1: Schlehen werden nicht gelagert/Gärung sofort angesetzt
Ansatz 2: Schlehen werden 6d im Kühlschrank gelagert.
Ansatz 3: Schlehen werden 6d im Tiefkühlschrank gelagert
Ansatz 4: Schlehen werden 3d im Kühlschrank und anschließend 3d im Freezer gelagert.
Die "Kühlschrank-Schlehen" für Ansatz 2 sahen noch immer ganz gut aus, obwohl einige aufgeplatzt waren:
Ich habe die neuen Ansätze genauso angesetzt wie oben beschrieben für Ansatz 1. Und Leute, das war wirklich kein Spaß. Ich weiß schon warum ich gerne Maischegärungen in Eimern ansetzte, die Schlehen zu zerquetschen und durch einen Trichter in die Ballons zu drücken war schon beim ersten Ansatz nervig, aber jetzt hatte ich die dreifache Menge vor mir. Immerhin: Subjektiv habe ich den Eindruck dass die Früchte nun etwas weicher waren (keine große Überraschung).
Hier ist das Quartett:
Ansatz 1 gärt nach der Zuckergabe gestern wieder. Wenn es zeitlich Morgen passt werde ich abpressen und die erste Probe nehmen. Wenn ich gut drauf bin eiche ich heute schon mal mein pH-Meter. Jetzt muss ich aber erstmal mich und dann meine Schnappis füttern.
P.S. Die weißen Stopfen sind aus Silikon und vom Belgier. Ich mag die nicht. Die neuen Silikonstopfen sind zwar nicht teuer, aber man muss die schon tief in den Ballonhals rammen damit sie nicht von selbst wieder herausploppen. Die grauen aus Gummi gefallen mir besser, und irgendwoher habe ich auch teure aus Silikon die das Problem nicht haben.
Raumtemperatur: 21,5°C
Kühlschrank unten:
aktuell -2,3°C, min. -3,5°C, max. 7,5°C
Kühlschrank oben:
aktuell 0,2°C, min. -0,2°C, max. 7,9°C
Heute stand mehr auf dem Plan. Punkt 08:00 Uhr habe ich die gefrorenen Schlehen aus dem Freezer genommen und habe die Tüten einzeln ins Warme Badezimmer platziert damit sie auftauen. Nach der sportlichen Betätigung war es dann so weit: Ich habe die Ansätze 2, 3 und 4 gestartet.
Zur Übersicht nochmals aufgelistet:
Ansatz 1: Schlehen werden nicht gelagert/Gärung sofort angesetzt
Ansatz 2: Schlehen werden 6d im Kühlschrank gelagert.
Ansatz 3: Schlehen werden 6d im Tiefkühlschrank gelagert
Ansatz 4: Schlehen werden 3d im Kühlschrank und anschließend 3d im Freezer gelagert.
Die "Kühlschrank-Schlehen" für Ansatz 2 sahen noch immer ganz gut aus, obwohl einige aufgeplatzt waren:
Ich habe die neuen Ansätze genauso angesetzt wie oben beschrieben für Ansatz 1. Und Leute, das war wirklich kein Spaß. Ich weiß schon warum ich gerne Maischegärungen in Eimern ansetzte, die Schlehen zu zerquetschen und durch einen Trichter in die Ballons zu drücken war schon beim ersten Ansatz nervig, aber jetzt hatte ich die dreifache Menge vor mir. Immerhin: Subjektiv habe ich den Eindruck dass die Früchte nun etwas weicher waren (keine große Überraschung).
Hier ist das Quartett:
Ansatz 1 gärt nach der Zuckergabe gestern wieder. Wenn es zeitlich Morgen passt werde ich abpressen und die erste Probe nehmen. Wenn ich gut drauf bin eiche ich heute schon mal mein pH-Meter. Jetzt muss ich aber erstmal mich und dann meine Schnappis füttern.
P.S. Die weißen Stopfen sind aus Silikon und vom Belgier. Ich mag die nicht. Die neuen Silikonstopfen sind zwar nicht teuer, aber man muss die schon tief in den Ballonhals rammen damit sie nicht von selbst wieder herausploppen. Die grauen aus Gummi gefallen mir besser, und irgendwoher habe ich auch teure aus Silikon die das Problem nicht haben.
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden. Ich mag keine Maischegärungen in Ballons. Meine Hose ist nass.
Aber mal von vorne...
Die guten Nachrichten: Zimmertemperatur 21,2°C, Ansätze 2, 3 und vier blubbern: Gut.
Ansatz 1 habe ich abgepresst. Zunächst habe ich den Inhalt des Ballons schwungvoll in einen Eimer umgeschüttet damit der ganze Schlunz weitgehend raus ist aus dem Ballon. Dann sehe ich das Elend: Am Boden des Ballons ist noch etwas nicht aufgelöster Zucker. Das ist natürlich schlecht; immerhin beeinflusst Alkohol auch die Gerbstofffreisetzung. Wie viel Zucker mag da am Boden sein? Vielleicht, 50-100 g? Vielleicht fällt das gar nicht ins Gewicht, aber ich bin etwas angefressen. Im Gäreimer wäre mir das nicht passiert, und dieser Ballon ist grün, so habe ich das schlicht und ergreifend nicht gesehen. Heißt bei meinen anderen Ansätzen: Ich muss sie ebenso gut (also eher ungenügend) schütteln. Mist.
Ich fange also erstmal an mit dem Abpressen, so ist mein Setup:
Ich presse immer etwa einen Liter aus. Ich habe nicht die letzten Tropfen herausgepresst, denn in 6 Tagen, wenn ich die anderen drei Ansätze abpresse, werde ich das mit Sicherheit auch nicht machen. Mit genau einem Liter dest. Wasser habe ich anschließend den Ballon mitsamt dem Restzucker gründlich ausgespült und zum abgepressten Wein gegeben. Damit hatte ich im Gäreimer ungefähr acht Liter (oder etwas weniger? oder mehr? habe nicht genau darauf geachtet). So sah das Schlachtfeld dann aus:
Normalerweise würde ich jetzt kosten, Säure messen, mich für ein Endvolumen entscheiden. Bei dieser Versuchsreihe habe ich es anders gemacht: Ich habe blind mit dest. Wasser auf 10 Liter aufgefüllt.
Eigentlich wollte ich nun eine Probe abnehmen und ans Labor schicken. Ich habe aber kein gutes Gefühl dabei, einen gärenden Wein in einem verschlossenen Gefäß zu verschicken. Deshalb eine Planänderung: Ich warte noch bis der Zuckergehalt gesunken ist. Da abgepresst ist sollte sich der Gerbstoffgehalt bis dahin ja nicht mehr wesentlich ändern. Ich habe also sauber gemacht, habe mich mit der Brause erfolgreich unter Wasser gesetzt (daher die nasse Hose) und habe den Gäreimer mit zu mir genommen. Dank Belüftung und gelöstem Zucker hat er mich freundlich angeblubbert als ich ihn motiviert in die dritte Etage geschleppt habe, wo er ein warmes Plätzchen bekommen hat. Je nachdem wie sich die Gäraktivität entwickelt werde ich die Probe morgen oder übermorgen losschicken.
Nichtsdestotrotz kann ich heute schon mal spaßhalber die Säurebestimmung machen. Leider spinnt mein pH-Meter bei der Eichung, eventuell ist die Elektrode in die Jahre gekommen, obwohl mir das Gerät anzeigt dass sie iO wäre. Und ich habe keine Anleitung dafür und muss sowieso immer blöd auf alle Tasten drücken bis es irgendwann klappt. Die Begeisterung steigt, aber irgendwann ist auch diese Hürde genommen. Hier ein Bild meines Küchenlabors:
Die Säurebestimmung mit frisch geeichtem pH-Meter und frisch angesetzter NaOH-Lösung: 6,3 g/L
Alkoholbestimmung mit Schätzeisen Vinometer: 9%
Geschmack: Eher trocken, mit Restsüße, aber sie scheint mir nicht zu hoch zu sein. Alles wird gut.
Normalerweise würde ich jetzt die Säure einstellen, aber ich will erst die Werte vom Labor abwarten. Der Wert ist ja auch nicht dramatisch niedrig. Alles wird gut.
Und um den heutigen Bericht nicht zu negativ ausklingen zu lassen: Farbe und Geruch sind schon toll.
Aber mal von vorne...
Die guten Nachrichten: Zimmertemperatur 21,2°C, Ansätze 2, 3 und vier blubbern: Gut.
Ansatz 1 habe ich abgepresst. Zunächst habe ich den Inhalt des Ballons schwungvoll in einen Eimer umgeschüttet damit der ganze Schlunz weitgehend raus ist aus dem Ballon. Dann sehe ich das Elend: Am Boden des Ballons ist noch etwas nicht aufgelöster Zucker. Das ist natürlich schlecht; immerhin beeinflusst Alkohol auch die Gerbstofffreisetzung. Wie viel Zucker mag da am Boden sein? Vielleicht, 50-100 g? Vielleicht fällt das gar nicht ins Gewicht, aber ich bin etwas angefressen. Im Gäreimer wäre mir das nicht passiert, und dieser Ballon ist grün, so habe ich das schlicht und ergreifend nicht gesehen. Heißt bei meinen anderen Ansätzen: Ich muss sie ebenso gut (also eher ungenügend) schütteln. Mist.
Ich fange also erstmal an mit dem Abpressen, so ist mein Setup:
Ich presse immer etwa einen Liter aus. Ich habe nicht die letzten Tropfen herausgepresst, denn in 6 Tagen, wenn ich die anderen drei Ansätze abpresse, werde ich das mit Sicherheit auch nicht machen. Mit genau einem Liter dest. Wasser habe ich anschließend den Ballon mitsamt dem Restzucker gründlich ausgespült und zum abgepressten Wein gegeben. Damit hatte ich im Gäreimer ungefähr acht Liter (oder etwas weniger? oder mehr? habe nicht genau darauf geachtet). So sah das Schlachtfeld dann aus:
Normalerweise würde ich jetzt kosten, Säure messen, mich für ein Endvolumen entscheiden. Bei dieser Versuchsreihe habe ich es anders gemacht: Ich habe blind mit dest. Wasser auf 10 Liter aufgefüllt.
Eigentlich wollte ich nun eine Probe abnehmen und ans Labor schicken. Ich habe aber kein gutes Gefühl dabei, einen gärenden Wein in einem verschlossenen Gefäß zu verschicken. Deshalb eine Planänderung: Ich warte noch bis der Zuckergehalt gesunken ist. Da abgepresst ist sollte sich der Gerbstoffgehalt bis dahin ja nicht mehr wesentlich ändern. Ich habe also sauber gemacht, habe mich mit der Brause erfolgreich unter Wasser gesetzt (daher die nasse Hose) und habe den Gäreimer mit zu mir genommen. Dank Belüftung und gelöstem Zucker hat er mich freundlich angeblubbert als ich ihn motiviert in die dritte Etage geschleppt habe, wo er ein warmes Plätzchen bekommen hat. Je nachdem wie sich die Gäraktivität entwickelt werde ich die Probe morgen oder übermorgen losschicken.
Nichtsdestotrotz kann ich heute schon mal spaßhalber die Säurebestimmung machen. Leider spinnt mein pH-Meter bei der Eichung, eventuell ist die Elektrode in die Jahre gekommen, obwohl mir das Gerät anzeigt dass sie iO wäre. Und ich habe keine Anleitung dafür und muss sowieso immer blöd auf alle Tasten drücken bis es irgendwann klappt. Die Begeisterung steigt, aber irgendwann ist auch diese Hürde genommen. Hier ein Bild meines Küchenlabors:
Die Säurebestimmung mit frisch geeichtem pH-Meter und frisch angesetzter NaOH-Lösung: 6,3 g/L
Alkoholbestimmung mit Schätzeisen Vinometer: 9%
Geschmack: Eher trocken, mit Restsüße, aber sie scheint mir nicht zu hoch zu sein. Alles wird gut.
Normalerweise würde ich jetzt die Säure einstellen, aber ich will erst die Werte vom Labor abwarten. Der Wert ist ja auch nicht dramatisch niedrig. Alles wird gut.
Und um den heutigen Bericht nicht zu negativ ausklingen zu lassen: Farbe und Geruch sind schon toll.
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Soooo das heutige Update.
Besuch bei den Ansätzen 2, 3 und 4: Es gärt weiter. Habe die Ballons geschüttelt und wieder sich selbst überlassen (geschüttelt, nicht gerührt... weil: Geht nicht anders. Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte: Ich mag keine Maischegärungen in Glasballons).
Zurück zu Hause bei Ansatz 1. Verdammt, der gärt auch noch, obwohl die Blubbfrequenz nachgelassen zu haben scheint. Ich rühre den gleich nochmals kräftig um (ja, RÜHREN, in einem GÄREIMER geht das ganz problemlos! Gäreimer sind TOLL!), und Morgen früh entnehme ich die erste Probe und schicke sie noch vor der Robote ab, komme da was wolle. Ansonsten kommt das nicht mehr vor dem Wochenende an, und das wäre sicher nicht gut.
Besuch bei den Ansätzen 2, 3 und 4: Es gärt weiter. Habe die Ballons geschüttelt und wieder sich selbst überlassen (geschüttelt, nicht gerührt... weil: Geht nicht anders. Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte: Ich mag keine Maischegärungen in Glasballons).
Zurück zu Hause bei Ansatz 1. Verdammt, der gärt auch noch, obwohl die Blubbfrequenz nachgelassen zu haben scheint. Ich rühre den gleich nochmals kräftig um (ja, RÜHREN, in einem GÄREIMER geht das ganz problemlos! Gäreimer sind TOLL!), und Morgen früh entnehme ich die erste Probe und schicke sie noch vor der Robote ab, komme da was wolle. Ansonsten kommt das nicht mehr vor dem Wochenende an, und das wäre sicher nicht gut.
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Soderle, das heutige Update.
Wie angekündigt habe ich heute Morgen eine 350 ml Probe von Ansatz 1 entnommen:
Die Probe habe ich früh zur Post gebracht; auf meinem täglichen Weg liegt ein Postverteilzentrum, Lieferungen die ich direkt dort abgebe erreichen in der Regel schnell ihr Ziel.
Auch wenn die Gärung merklich nachlässt: Heute Morgen hat es noch geblubbert, und ich habe natürlich Sorge ob die Probe in der verschraubten Flasche wohlbehalten beim Labor Kessler ankommt. Warum will ich überhaupt jetzt schon eine Gerbstoffmessung und später noch eine zweite? Mein Gedankengang: Im Gärungsverlauf könnte Protein von der Hefe freigesetzt werden. Protein interagiert mit Gerbstoffen, beides könnte zusammen ausfallen und im Bodensatz landen, der zusammen mit dem bei der Selbstklärung erhaltenen Sediment verworfen wird. Eventuell spielt das hier gar keine Rolle, aber der Gerbstoffgehalt einer Probe kurz nach dem Abpressen ist meines Erachtens am "ehrlichsten" um feine Unterschiede zu erkennen, die durch die Früchte bedingt sind; sofern sie überhaupt vorhanden sind. Und wenn es jetzt Unterschiede gibt ist es interessant zu sehen, ob diese nach der Selbstklärung noch immer erkennbar sind oder nicht beziehungsweise ob sich der Gerbstoffgehalt überhaupt ändert.
Heute Abend habe ich von Ansatz 1 noch eine kleine Probe gezogen: Laut Vinometer 10-11%, vom Geschmack her wird es mangels Restsüße unangenehm und pelzig. Ich habe noch nicht nachgezuckert.
Auch die Ansätze 2, 3 und vier habe ich besucht: Sie stehen noch brav wo sie gestern standen und blubbern. Habe alle mal etwas beschüttelt, Raumtemperatur 20,8°C
Wie angekündigt habe ich heute Morgen eine 350 ml Probe von Ansatz 1 entnommen:
Die Probe habe ich früh zur Post gebracht; auf meinem täglichen Weg liegt ein Postverteilzentrum, Lieferungen die ich direkt dort abgebe erreichen in der Regel schnell ihr Ziel.
Auch wenn die Gärung merklich nachlässt: Heute Morgen hat es noch geblubbert, und ich habe natürlich Sorge ob die Probe in der verschraubten Flasche wohlbehalten beim Labor Kessler ankommt. Warum will ich überhaupt jetzt schon eine Gerbstoffmessung und später noch eine zweite? Mein Gedankengang: Im Gärungsverlauf könnte Protein von der Hefe freigesetzt werden. Protein interagiert mit Gerbstoffen, beides könnte zusammen ausfallen und im Bodensatz landen, der zusammen mit dem bei der Selbstklärung erhaltenen Sediment verworfen wird. Eventuell spielt das hier gar keine Rolle, aber der Gerbstoffgehalt einer Probe kurz nach dem Abpressen ist meines Erachtens am "ehrlichsten" um feine Unterschiede zu erkennen, die durch die Früchte bedingt sind; sofern sie überhaupt vorhanden sind. Und wenn es jetzt Unterschiede gibt ist es interessant zu sehen, ob diese nach der Selbstklärung noch immer erkennbar sind oder nicht beziehungsweise ob sich der Gerbstoffgehalt überhaupt ändert.
Heute Abend habe ich von Ansatz 1 noch eine kleine Probe gezogen: Laut Vinometer 10-11%, vom Geschmack her wird es mangels Restsüße unangenehm und pelzig. Ich habe noch nicht nachgezuckert.
Auch die Ansätze 2, 3 und vier habe ich besucht: Sie stehen noch brav wo sie gestern standen und blubbern. Habe alle mal etwas beschüttelt, Raumtemperatur 20,8°C
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Heute gibt es kein großes Update. Alle Ansätzen blubbern noch vor sich hin, Ansatz 1 wird allerdings deutlich lustloser. Bei den Ansätzen 2-4 ist noch immer etwas unaufgelöster Zucker am Boden, genau wie es bei Ansatz 1 der Fall war. Ich schüttel diese Ballons ganz normal wie ich das bei Ansatz 1 auch gemacht habe.
Mein ganz subjektiver Eindruck: Eventuell sind die Maischen von #2-4 etwas dünnflüssiger als es bei #1 der Fall war.
Das Paket wird laut Online-Tracking morgen beim Weinlabor eintreffen: Daumen drücken!
Mein ganz subjektiver Eindruck: Eventuell sind die Maischen von #2-4 etwas dünnflüssiger als es bei #1 der Fall war.
Das Paket wird laut Online-Tracking morgen beim Weinlabor eintreffen: Daumen drücken!
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Re: Der Schlehenversuch - Dokumentation
Das Paket wurde laut Tracking heute mittag übergeben, ich bin gespannt.
Die Ansätze 2, 3 und vier habe ich heute mit jeweils 200 g Zucker versetzt. Sie gären zwar noch, aber ich wollte das genau so halten wie ich es mit Ansatz 1 gemacht habe.
Die Ansätze 2, 3 und vier habe ich heute mit jeweils 200 g Zucker versetzt. Sie gären zwar noch, aber ich wollte das genau so halten wie ich es mit Ansatz 1 gemacht habe.
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