Das Fruchtwein-Forum

Hallo Gemeinde.
Nach längerer Abstinenz vom Forum bin ich nun auch mal wieder aktiv.
Ich habe vor knapp zwei Jahren ein Grundstück erworben. Auf diesem befindet sich eine Scheune und an dieser befinden sich in Süd-Ausrichtiung ein paar Reben. Nachdem ich diese im letzten Winter wieder freigelegt habe konnten sie dieses Jahr jede Menge Sonne tanken.
Da die Stare und Wespen fleißig waren konnte ich nur noch 6,5 KG blaue Trauben retten.
Diese ergaben ca 5,5L Maische mit gemessenen 47°Oe.
Diese habe ich durch Zugabe von knapp 600g Zucker auf 90°Oe gebracht.
Die Gärung wurde dann durch Zugabe von Bordeaux-Hefe gestartet.
Ich bin mal gespannt was daraus wird!

Dann mal viel Erfolg und eine etwas größere Ernte im nächsten Jahr

Im Prinzip ist das jetzt mein Trostansatz da ich außer Pflaumen das meiste Obst verpasst habe. Meine letzte Hoffnung ruht auf der Schlehenernte.

Heute wurde der Ansatz dann abgepresst, ergab ziemlich genau 5L.
Farbe und Geruch waren gut.
Später habe ich dann eine Probe gezogen um Alkoholgehalt und Säure zu bestimmen.
Ersteres ergab 10 Vol. %
Letzteres stolze 16,8 g/l, ist das möglich?
Geschmacklich war er seeeeehr sauer.
Habe noch mit 100g nachgezuckert, nun blubbert er weiter.

Oh, oh, das ist sehr viel Säure. Das schreit eigentlich nach einer Doppelsalzfällung.

47°Oe ist sehr wenig für Traubensaft. Ich halte die 16,8 g/l daher durchaus für möglich. Doppelsalzfällung wäre wohl sinnvoll. Allerdings auch sehr aufwändig für diese kleine Menge.

Aber vielleicht wäre es eine gute Menge zum "herumspielen".

Was meinst du mit "herumspielen"?
Ich bin für jeden Tipp dankbar der mir ein trinkbares Ergebnis liefert.
Habe mir mittlerweile beim Belgier diesen Spezialkalk "Acidex" bestellt.
Mein Ziel ist es unter 10 g/l zu kommen. Da ich demnächst noch 80L Pflaumenwein filtern will, könnte ich den Traubenwein auch gleich steril filtern und dann das Doppelsalzexperiment durchführen.

"Herumspielen" = Einfach mal die Doppelsalzfällung ausprobieren. Wenn es nicht gut läuft ist der Verlust ja zu verschmerzen (geringes Volumen und offensichtlich unreifes Lesegut). EK-Filtration und anschließend Fällung macht allerdings mäßig viel Sinn weil du hinterher wieder filtrieren solltest.

So würde ich zuerst eine Säurereduktion durch Weinsteinausfall vornehmen. Danach den Kältetest machen und erst dann eine Doppelsalzfällung anstreben (siehe HP).

VG

Ich würde direkt die Doppelsalzfällung durchführen.

Gut, werde ich dann so machen.
Wie ich bereits geschrieben hatte war es mehr oder weniger eine Noternte.
Die Wespen, Stare und co waren fleißig am Werk. Also habe ich die Trauben geerntet die am besten aussahen.
Den Rest habe ich für die hungrige Meute hängen lassen. Da wir vergangene Nacht auch schon leichten Frost (-3°C) hatten, war das wohl ne gute Entscheidung ...