Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Verwendung der nötigen Zutaten
BananaJoe
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Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von BananaJoe »

Ahoi in die Runde, bin neu hier und muss das mal loswerden, also ich hab mich nach lagem hin und her dazu entschlossen einen Bananenwein mit Trockenbackhefe anzusetzen, hab so lange gezögert aus Angst vor Ressourcenverschwendung, es dann jetzt aber doch getan :D und muss sagen, das klappt bis jetzt ganz wunderbar, der Wein blubbert und brabbelt vor sich hin, es richt vorzüglich, die Gärung verlief anfangs sehr stürmisch, hat dann etwas nachgelassen und jetzt beim Nachzuckern wieder volle fahrt ausgenommen, der Most schmeckt ganz wunderbar, ich kann beim besten willen keinen Unterschied zu einer Reinzuchthefe feststellen, es gibt keinen unangenehmen Nebengeschmack oder sonst was zu bemängeln, der Alkoholgehalt liegt jetzt nach dreizehn "sorry, keine drei Tage, wurde korrigiert" Tagen schon bei sieben Prozent und der zieht wahrscheinlich noch bis 15/16 durch, wenn der so weiter macht, ich hab schon viel Met und Fruchtweine gemacht, bisher aber immer Reinzuchthefe verwendet, ich weiß man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber das verläuft geradewegs positiv mit der Backhefe, hat jemand ähnliche Erfahrungen machen können und macht es in Zukunft Sinn bei Süßweinen wie Met weiterhin auf Reinzuchthefen zurück zu greifen ?

Beste Grüße euer BananaJoe
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Zuletzt geändert von BananaJoe am 23 Dezember 2018 14:33, insgesamt 3-mal geändert.
... wer Weinfehler findet, darf sie behalten :lol:
BananaJoe
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von BananaJoe »

... noch dazu, die Gärung lief innerhalb von nur wenigen Stunden an, das ging ZackZack da hat die Maische gebrodelt, er wird nach 14 Tagen von der Maische abgezogen und dann weiter zum Desertwein ausgebaut !
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Chesten
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von Chesten »

Willkommen bei uns !

Der Chef hatte mal einen guten Vergleich angebracht zu dem Thema:
Der Unterscheid zwischen Backhefe und Weinreinzuchthefe ist wie zu einen Traktor zu einem Formel-1-Wagen. Du kannt zwar mit einem Traktor bei einem F1 Rennen mit machen wirst aber nie gewinnen und mit einem F1-Wagen kann man kein Feld umgraben.
Soll heißen es kann klappen mit der Backhefe einen Wei herzustellen aber es kann zu Problemen kommen besonders zu Ende hin der Gärung.
Backhefe kann auch einen hohen Endalkoholwert erreichen wenn man ihr genugend Zeit gibt aber die Backhefe wird mehr davon gestress je höher der Alkoholgehalt ist. Und eine gestresste Hefe stellt mehr Fuselöle her.
Fuselöle sind Gärnebenprodukte und für den dicken Kopf am nächsten Morgen verantwortlich.


Je "schlechter" dein Rezept ist desto mehr wird die Hefe gestresst und das kannst du nicht wollen da dann die Gärung länger dauert und mehr Fusel hergestellt wird. Gib einfach mal "Backhefe" in die Suchleiste ein dieses Thema wurde ihr schon zu genüge durchgekaut !

Es gibt eigentlich keinen vernüpftigen Grund in Deutschland für Wein keine Weinreinzuchthefe zu verwenden und jetzt kommt bitte nicht mit dem Argument Backhefe wäre so schön billig und immer zu haben ! 500 Gramm Trockenreinzuchthefe kosten ca. 20 Euro damit kann man locker 5000 Liter Wein ansetzen die wird eher nach zig Jahren schlecht als sie dir ausgehen würde ! Hefe ist kein Kostenfaktor ! Mir wären die Früchte/Beeren viel schade/teuer als damit schlechten Wein wegen Backhefe zu verwenden !

Genug der Predikt :lol: :lol: :lol: !

Du musst dir jetzt schon Gedanken machen wie du deinen Wein lagerungsstabil bekommen willst ! Die Naxchzuckermethode von der Homepage wird nicht einfach mir deiner Backhefe aber ohne richtigen Weinfilter bleibt dir außer frisch trinken, pasteurisieren , Süßstoffe ( nicht zu empfehlen) oder doch die Nachzuckermethode durchziehen nix übrig.

Jetzt noch mal den Standartabschnitt für jeden neuen ;) .
Kennst du schon die Homepage zu diesen Forum ?
Da steht alles was du wissen musst ausführlich beschrieben:
https://fruchtweinkeller.de/

Wenn dann noch Fragen offen sind immer raus damit !
Frohe Weihnachten!
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Jesus
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von Jesus »

Willkommen im Forum

Reinzuchthefen sind halt genau darauf optimiert bei der Gärung keine störenden Nebenprodukte zu erzeugen wie z.B. Methanol.
Bäckerhefen sind vmtl. auf eine möglichst hohe CO2 Produktion optimiert, vlt. auch auf effektiven Stärkeabbau?

Mal anders gefragt: Warum solltest du keine Reinzuchthefe verwenden wenn du die Möglichkeit hast?
100g Reinzuchthefe (trocken) bekommst du für um die 6€. Mit der Menge kannst du Jahre lange Wein machen.

Beste Grüße
BananaJoe
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von BananaJoe »

Hey Chersten, ich werd ihn erstmal durchziehen lassen, is ja auch der erste und vielleicht letzte Versuch mit Backhefe, einfach um zu sehen was dabei raus kommt, ging mir nie drum ne billige Alternative zur Reinzuchthefe zu finden oder ähnliches, lediglich es mal zu veruchen um zu sehen was passiert, ich bin trotzdem ziemlich erstaund darüber wie die Hefe funktioniert, werd bei spätestens 15% gut abschwefeln und ihn dann mit Kiselsol und Gelantine klären, sollte er trotzdem noch nachgären wollen, dann gibts eben ein großese Besäufniss xD
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Im Gegensatz zu anderen Teilen des Internets gibt es hier keine Fake News und Mythen sind also solche gekennzeichnet. Zur Backhefe wurde schon längst alles gesagt, siehe auch https://forum.fruchtweinkeller.de/viewt ... =85&t=8857.
Hier gibt es einige Berichte von gelungenen Ansätzen mit Backhefen. Und viele Berichte von misslungenen Ansätzen mit Backhefen. Soll jeder so machen wie er es mag, und jeder darf das Rad neu erfinden ;)
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
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The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von BananaJoe »

Hey Jesus, wie schon gesagt es ist lediglich ein Versuch, darum hab ich auch nur eine Fuhre mit Bäckerhefe versetzt, ich will es es halt echt mal wissen und Probieren geht über Studieren, ich lese ständig das es nicht klappt und man es nicht machen soll, aber auch das manche nur noch mit Bäckerhefe arbeiten, das macht mich natürlich stutzig, mir ist schon klar das gewisse Hefen extra für Weine optimiert sind, doch bei Obst oder besser Desertweinen die sowieso süß und einen hohen Alkoholwert aufweisen, dürfte das dann doch eher eine kleine Rolle spielen, ich bin jedendfalls super geapannt was daraus wird, obwohl ich noch den dunstigen Geruch des Wein machens mit Backhefe aus meiner Schulzeit in der Nase haben ?-| :D
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von Jesus »

Dann kann man dir wohl nur noch viel Erfolg wünschen. ;)
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Chesten
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von Chesten »

https://fruchtweinkeller.de/Wine/bezug.html

Ich findest du ein paar Links mit Bezugquellen , wenn du erstmal weißt wie die Heferassen alle so heißen ist Google dein Freund um gute Angebote zu bekommen.

Ich kann vestehen das man nicht gleich die großen Geräschaften sich besorgt beim ersten Vesuch aber dazu meine eigenen Efahrungen aus meine Anfangsjahren:

Aus purer Langeweile habe ich eines Tages beschlossen mit der Weinhestellung anzufangen, was mich da geritten hat weiß ich heute nicht mehr :lol: !
Also schnell ein Starterset in der Bucht bestellt als das dann ca. 2 Tage später da war schnell ein Rezept gegooglet und das Erstbeste genommen frei nach dem Motto : " so schwer kann das ja nicht sein !"

Ich mache es mal kurz : Mir ist der Ansatz verschimmelt weil ich mehrere klasssische Anfängerfehler germacht habe.
Weil ich leider den Blödsinn den einer ins Internet gekotzt hat glauben musste, zu der Zeit gab es dieses Forum noch nicht wo ich mal nachfragen hätte können was schief gelaufen ist.

Das Thema der Weinherstellung interessiert mich nach diesem Fehlschlag für Jahre nicht mehr ! Kann man mir es verübeln ? Ich hatte mir die Sachen teuer aus der Apotheke ( Flüssighefe ) und die Zutaten aus dem Supermarkt gekauft und das als Auszubildender zu dieser Zeit. Ich war in dem Glauben alles richtig gemacht zu haben da ich mich exakt an das "Rezept" gehalten habe und es trotzdem alles schief lief !

Was will ich dir damit sagen ?

Die Weinherstellung ist ein richtig tolles wenn auch teuer Hobby und weil wenn man keinen großen eigenen Garten hat wo man die Sachen anbauen kann die Weinherstellung so teuer ist will man auch das der Wein gut wird !
Zusätzlich kommt der Zeitfaktor , als kleines Beispiel vom ansetzen bis zum ersten Schluck dauert es bei mir bei einem Met ca. 2 Jahre ! OK Da ist ein Jahr Lagerung schon mit drin aber jetzt überlege dir mal wie enttäuscht ich wäre wenn dann der Wein nicht schmeckt !

Ich will damit sagen wenn du dieses Hobby betreiben willst dann von Anfang richtig !

Sorry jetzt habe ich schon wieder ein Predikt hingelegt ;) !

Aber ich bin Überzeugungstäter ;) ! Ich stelle nicht viel Wein im Jahr her aber dafür gebe ich mein Bestes das der lecker wird.
Und wie du siehst möchte ich auch anderen helfen, würde ich sonst einen Tag vor Weihnachten Romane hier ins Forum schreiben ?
Ich behaare da so drauf dich dafür zu sensibilisieren damit du nicht die gleichen Fehler wie ich machst und den Spaß an deinem neuen Hobby wieder verlierst das wäre schade.

Ich freue mich jedes mal wenn wir geholfen haben und auch noch Jahre später mal jemand eine Flasche aufmacht und uns an seiner Freude über seinen selbstgemachten Wein teilhaben lässt !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von BananaJoe »

Hey Chesten,

ich hab schon einige "sehr gelunge" Ladungen Met und Fruchtwein hergestellt, ca. 300 Liter dürften es mitlerweile sein, eher mehr ... hab mir auch recht schnell abgewöhnt jedesmal ne Doktorarbeit darüber zu machen, ich bin wohl das was man einen Panscher nennt :lol: ich wiege schon lange nicht mehr das Grämmchen ab, bei mir wird das mitlerweile mit dem Messlöffel gemacht, gerade bei den größeren Ansätzen.

Auch mess ich weder Säure noch Zuckergehalt, versuch es einzuschätzen was auf so und so Flüssigkeit, bei der oder jener Frucht an Milchsäure, Antigel usw. muss, das Zeug geht ja nicht in den Verkauf, desto weniger ich rumfissilsiere desto besser klappen die Ansätze und mir is bisher echt noch keiner gekippt.

Wie schon gesagt , ich wollte das jetzt einfach mal unbedingt ausprobieren, bin hier in meinem Bekanntenkreis der Einzigste der Weine herstellt und hab somit natürlich keinen mit dem ich mich groß austauschen könnte, meine ersten Rezepte hab ich vor ca. 10 Jahren ausprobiert und mich an meine persönlichen Favoriten herangetastet, eigene Rezepte weiterentwickelt und verfeinert, an Backhefe hab ich mich aus Angst die Früchte oder den Honig zu verschwenden nie getraut, die ganzen Gruselgeschichten die man so liest und hört, jetzt mach ich die Probe auf´s Exempel.

Auch die Seite hier kenn ich schon lange, hab einige Rezepte von hier auch schon ausprobiert und sehr gute Ergebnisse erzielt, jetzt wollte ich mich einfach auch mal mit Leuten austauschen die es mal mit Backhefe versucht haben und mehr oder weniger Erfolg hatten.

Ich werde euch hier auf jeden Fall auf dem Laufenden halten wie sich die Sache entwickelt und Update´s darüber geben was die Suppe gerade macht, ich zieh die beiden Ansätze jetzt durch bis zum Schluss, egal wie die Plörre denn schmeckt 8-! zur Not mach ich Schnaps draus :D
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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von BananaJoe »

Hier mal ein paar schon ältere Bilder einer Metbeute ... Gewürzmet, Zimt, Nelken, Rosinen und ein paar Pfefferkörner, der war wirklich gut, Fotodkumentiere natürlich nicht jeden Ansatz, daher nur etwas ältere Bilder ...

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Re: Backhefe vs. Reinzuchthefe Mythos oder tiefer Grund !?

Beitrag von Chesten »

Wenn du schon erfahren bist und es normalerweise nicht so machst mit der Backhefe will ich nix gesagt haben.
Ich kann ja nicht wissen wie viel Wein du schon hergestellt hast deswegen gehe ich immer dann vom Wurst-Käse-Szenario aus ;) .
Ich messe auch alles nicht mit der Feinwaage ab sobald man ein Bauchgefühl entwickelt hat klappt das auch ganz gut.
Nur die Säure messe ich jedes mal da man die nicht ricgig einschätzen kann anhand des Geschmacks aber sonst muss man die Sachen nicht so eng sehen.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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