Seite 1 von 3

Aroniawein

Verfasst: 03 August 2018 06:40
von Hottemax
Hallo,
da ich im letzten Jahr 15,5 kg Apfelbeere (Aronia) über hatte und mir die
Marmelade zu viel wurde, habe ich mich als Weinneuling mal an die Herstellung eines Aroniaweines getraut.
Mein Ansatz für eine Maischegärung:
15,5 kg Aroniabeeren
10g Hefenährsalz
3kg Zucker
6l Wasser
1x Hefe Burgund
1x Kaliumpyrosulfit

Die Beeren habe ich durch den Fleischwolf gedreht (mit der groben Scheibe). Meine Startoechsle waren 44 Oechsle und die Säure 8g/l.
Ich habe den Wein auf 72 Oechsle verbessert und nach dem abziehen nochmals Zucker zugegeben.Ich wollte einen Dessertwein herstellen und hatte zum Schluss 13% Alkohohl. Obwohl ich wohl viele Anfängerfehler gemacht habe, wurde in der letzten Woche die letzte Flasche von 30 Litern getrunken und wir waren mit dem Ergebnis super zufrieden. Der Geschmack war ausreichend süß, leicht herb und hatte eine angenehme Säure. In ca, 2 Wochen werde ich den Nachfolger in Angriff nehmen. Es wird dieses Jahr wohl 30 kg Beeren geben und ich freue mich schon darauf sie zu verarbeiten. Da wir auch noch jede Menge Äpfel haben, werde ich wohl auch mal einen Aronia -Apfelwein ausprobieren. Zusätzlich gibt es einen Pflaumenwein. Mal sehen ob der auch gelingt.
Wie sind eure Erfahrungen mit Aronia (Apfelbeeren)?

Re: Aroniawein

Verfasst: 03 August 2018 09:55
von Metinchen
Hallo Hottemax, herzlich willkommen.
Aronia mit Apfelsaft habe ich auch schon mal gemacht, dabei muß ich sagen das von Apfelgeschmack am Ende nicht mehr viel zu schmecken war. Der ging neben der herben Aronia komplett unter. Allerdings war es ein gekaufter Apfelsaft, wenn Du sehr kräftig schmeckende Äpfel im Garten hast, kann das anders aussehen.
Absolut köstlich ist Aronia Met, also mit Honig vergoren.
Bemerkenswert fand ich allerdings das bei beiden Ansätzen sich die Gärung so ab 10-11% endlos hinzuziehen schien.

Re: Aroniawein

Verfasst: 03 August 2018 12:30
von Igzorn
Leider keine eigene Erfahrungen mit Arminia, aber danke fürs Teilen Deiner ersten.

Re: Aroniawein

Verfasst: 03 August 2018 15:26
von Nathea
Aronia-Mix-Weine stelle ich jedes Jahr her, ich bin begeisterte Anhängerin dieser Frucht. Besonders mag ich Apfel-Aronia, Birne-Aronia-Holunder und, seit letzter Saison, auch Aronia-Mango-Maracuja, wobei ich für Letztere den Kaufsaft aus dem Re*l benutze.

Um Gärschwierigkeiten, von denen hier manche berichtet haben und die auch bei mir einmal aufgetreten sind, zu umgehen, friere ich meine Aroniabeeren nach der Ernte erst einmal komplett ein und friere dann die Menge, die ich verarbeiten möchte, wieder aus. Auf diese Weise kommt bei mir die Gärung immer sehr zuverlässig und ohne Aufschäumen in Gang.

Gruß,
Sylvia

Re: Aroniawein

Verfasst: 03 August 2018 19:37
von 420
Bei Aronia-Mix-Weinen kann ich nicht mitreden. Selber stehen noch 25 Liter zum Klären in einer Ballonflasche. Der wurde aber aus gekauftem Saft angesetzt. Und bei meinen 3 Aroniabeersträuchern reifen die Beeren auch so langsam. Daraus wird dann ein purer Aroniabeerwein hergestellt.

Selber mundet mir der Aroniabeerwein sehr gut - also nur gute Erfahrungen gemacht.

VG

Re: Aroniawein

Verfasst: 03 August 2018 22:40
von Fruchtweinkeller
Ich würde sagen: Geschmackssache. Pur ist das nicht meine Sache, im Gemisch kann es Ansätze durchaus aufpeppen. Aber da muss halt jeder seine Erfahrungen selbst machen.
Kaliumpyrosulfit aber hoffentlich nicht schon zum Gärstart?

Re: Aroniawein

Verfasst: 04 August 2018 11:43
von Hottemax
Nein, Kaliumpyrosulfit habe ich erst beim ersten abfiltern zugesetzt. Was wäre denn passiert, wenn es von Anfang an mit in die Maische gekommen wäre?
Gruß Britta

Re: Aroniawein

Verfasst: 04 August 2018 11:47
von Hottemax
@Nathea
Darf ich mal nach deinem Aroniawein Rezept fragen, bzw. wie du den Wein ansetzt und in welchem Mischungsverhältnis bei z.B Apfel-Aronia-Wein?
Gruß Britta

Re: Aroniawein

Verfasst: 04 August 2018 11:55
von Hottemax
@ Metinchen
Hast du den Honig eins zu eins anstatt Zucker genommen oder einen Teil Zucker und zusätzlich Honig?
Mit der Gärung hatte ich keine Probleme, das blubberte die ganze Zeit schön gleichmäßig vor sich hin.
Ich dachte das der herbe Geschmack der Aronia durch Zugabe von Äpfeln etwas abgemildert werden könnte, aber wenn du schreibs, das
Aroma des Apfels geht unter, werde ich wohl doch getrennte Weine machen, dann weiß ich wenigstens wie sie schmecken.
Gruß Britta

Re: Aroniawein

Verfasst: 04 August 2018 12:10
von Nathea
Hallo Britta,

meinen aktuell gärenden Ansatz habe ich mit 3 kg Aroniabeeren und 9 l selbstgepresstem Apfelsaft angesetzt.

Im vergangenen Jahr hatte ich 7 l Apfelsaft, 0,7 l Holunderbeersaft und 2,5 kg Aroniabeeren vergoren, war auch sehr lecker.

Aronia-Mango-Maracuja war wie folgt zusammengesetzt: 4 kg Aroniabeeren und 5 l gekauften Mango-Maracuja-Saft. Hier würde ich beim nächsten Mal weniger Beeren (3kg) oder wahrscheinlich mehr Saft (8l) benutzen, der war schon sehhr lecker, könnte damit aber noch fruchtiger werden.

Gruß,
Sylvia

Re: Aroniawein

Verfasst: 04 August 2018 12:48
von Metinchen
Hallo Britta,
So nunhabe ich mal in meine Aufzeichnungen geguckt. Der Aronia Met war kein reiner Aronia Met, auch wenn die Aronia geschmacklich überwiegt . Drin waren 1,8 kg Aronia, 0,7 kg schwarze Johannisbeeren und 1,2 kg Bromberen, auf 7 l Ansatzmenge . Letzteres war noch ein Gefrierschankfund der mal weg sollte. Bis auf das letzte nachzuckern habe ich nur einen kräftig schmeckenden Honig verwendet.

Re: Aroniawein

Verfasst: 04 August 2018 17:19
von Hottemax
Ich danke euch beiden. Dadurch hab ich wenigstens ein paar Anregungen bekommen, was man mit der Aronia sonst noch "verpaaren" kann.
Montag soll es losgehen. Dann werde ich meine Beeren abernten und den ersten Wein ansetzen.
Für den Aroniawein habe ich diesmal die Sorte Burgunder gewählt. Werde wohl mal euren Anregungen folgen und doch mal mit Apfel mischen und zwar 2/3 Apfel und 1/3 Aronia. Gesüsst wird dann mal versuchsweise mit Honig. Bin nämlich ein ziemlicher Süßwein -Fan und der Wein vom letzten Jahr war zwar lecker, hätte aber ruhig noch eine Kleinigkeit süsser gedurft. Aber durch mein gerade erstandenes Weinbuch weiß ich jetzt, das man auch vor dem Letzten filtern bzw auf Flaschen ziehen, den Wein noch mal nachsüßen darf.
Mal schauen was draus wird.

Eine Frage habe ich allerdings noch. Ist für reinen Apfelwein die Heferasse "Steinberger" die beste oder würde er auch mit einer anderen Hefe schmecken?
Mein erster Versuch im letzten Jahr endete mit einem Wein (30 Liter) der wie Sauerkraut roch während der Gährung. Nachdem ich ihn weggeschüttet hatte hab ich aus einem Rest noch mal 5 Liter angesetzt.Bei dem war das gleiche, hab ihn dann aber stehen lasen und er wurde doch noch total lecker. Das hat mich schon geärgert. Aber so ist das wohl als Anfänger weiß man leider nicht was richtig und was falsch ist ;)