Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

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Fruchtweinkeller
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Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

In den letzten Jahren geisterte immer wieder das Gespenst der Hopfenknappheit durch die Presse. Die Wetterbedingungen beeinflussen nicht nur die Hopfenernte quantitativ, sondern auch qualitativ: Trockenheit scheint beispielsweise zu einem geringen Bitterstoffgehalt zu führen. Schlechte Ernten bringen wiederum die Bierhersteller in die Bredouille, weil hochwertiger Hopfen dann knapp und teuer wird.

Dafür es es jetzt endlich eine Lösung: Eine Hefe, welche Bitterstoffe bei der Gärung erzeugt und somit den Hopfen teilweise ersetzen kann, nachzulesen hier:

http://www.spektrum.de/news/gentechnik- ... n=ZON_KOOP

Würde sich im Met bestimmt auch gut machen :)
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Igzorn
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Igzorn »

Interessant, dass es sowas gibt.

Aber ich will nicht, dass mit meinem Essen genmanipuliert wird. Das macht mich traurig.
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Chesten
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Chesten »

Das Cheffe begeistert ist war klar und nun ärgert er sich das er nicht drauf gekommen ist :lol: !
Ich verstehe den ganzen ärger wegen der Gentechnik nicht vorher nannte man das Zucht und das macht der Mensch seit Jahrtausenden !
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Igzorn
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Igzorn »

Nein, das ist ein RIESENUNTERSCHIED.
Selektion bzw. Zucht muss zwangsläufig irgendwie lebensfähige bzw. vermehrungsfähige Pflanzen bringen. Wohin gegen, die Gentechnik mit Dingen spielt, die halt irgendwie funktionieren. Klar, haben wir uns auch hochgiftige Pflanzen gezüchtet, aber ich traue verrückten Wissenschaftlern nicht über den Weg.

Wenn mittels eines Virus (nur meine Vermutung) ein Gen oder mehrere in eine Zelle geschleust werden und dieses Virus danach hoffentlich deaktiviert wird, dann ist da ne Menge Glaube an die Zuverlässigkeit eines Systems, das halt zufällig funktioniert. Ich möchte das nicht.

Solange Monsanto für unfertile Schweine verantwortlich ist, wird mit Gentechnik suspekt bleiben. Zumal der Nutzen in der Regel im Geldbeutel des Pharmazeuten/Genlabors liegt.

Aber ich will keine Grundsatzdebatte führen.... :pfeif:
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wenn ich so etwas lese muss ich freilich eine Grundsatzdiskussion beginnen. Wenn du das alles ablehnst darfst du nämlich keine einzige der aktuellen Nutzpflanzen mehr essen, ganz egal ob "bio" oder "konventionell". Siehe
https://www.welt.de/politik/article3583 ... chnik.html
Punkt 1 bis 3.

Ferner müsstest du viele pharmazeutische Produkte ablehnen, beispielsweise diverse Insulinanaloga, Cytokine und andere Hormone, Antikörper, Impfstoffe usw. Also: Bleib bitte gesund ;)

Deine Argumentation, dass Zucht "lebensfähige Pflanzen hervorbringen muss" kann ich nicht nachvollziehen. Zucht und die zur Zucht traditionell genutzten Methoden erzeugt keineswegs nur "lebensfähige und vermehrungsfähige" Pflanzen. Aber das, was abstirbt, sieht mal nicht, und dann tut es halt niemandem weh? Übrigens ist es gerade bei Pflanzen nicht ungewöhnlich, dass man bestimmte Linien nicht miteinander kreuzen kann.

Ferner habe ich keine Ahnung worauf du mit deinen "unfertilen Schweinen" abzielst. Solange alle Hunde- und Katzenbesitzer ihre Haustiere sterilisieren lassen kann ich mich darüber aber nur begrenzt aufregen, selbst wenn es stimmen sollte (die Firma ist ja ein beliebtes Hassobjekt über die nachgewiesen allerlei falsche Dinge behauptet werden, hatten wir auch schon beim "bösen G" diskutiert; Stichwort "Botulismus bei Rindern").

Mal ein kleiner Denkanstoß: Was unterscheidet einen Wolf vom Genmais?

Aber um mal auf das Thema "Hopfen" zurückzukommen: Man sollte bedenken dass für den Anbau Kupfer als Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird (bio- und konventionell), das die Böden nachhaltig vergiftet. Für die Umwelt wäre es wohl ein Segen, wenn man den Hopfenanbau sinnvoll reduzieren könnte. Aber keine Sorge, die "Hopfen-Hefe" wird in Deutschland sicherlich nicht eingesetzt werden: Wieder eine Schlüsseltechnologie, bei der wir den Anschluss verloren haben, auf Kosten des Wohlstands unserer Kinder. Das macht mich traurig.
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Professore »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: 23 März 2018 17:18 Mal ein kleiner Denkanstoß: Was unterscheidet einen Wolf vom Genmais?

Nun ja, das Vorsorgeprinzip hat für mich durchaus seine Berechtigung.
Die gleiche Seite liefert auch ein Beispiel für die Nachteile des Wissenschaftsprinzips:

Und während man in USA wenigstens Millionen an Entschädigungszahlungen erstreiten kann,
wenn was schief geht, hat uns der Contergan-Skandal gezeigt was in unserem Rechtssystem
an Wiedergutmachung möglich ist (Ironie off).

Grüße

Jochen
Ein Leben ohne Fruchtweinbereitung ist möglich. Aber sinnlos!
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Igzorn »

Also ich bin gegen den Wolf und die Wiederansiedlung des Wolfes in der deutschen Kulturlandschaft. Was den Wolf noch vergleichsweise harmlos erscheinen lässt, ist seine vergleichsweise niedrige Ausbreitung Geschwindigkeit, selbst wenn er wie berichtet, von 'Naturschützern' durch die Gegend gefahren wird.
Pflanzen können sich mit dem Wind quasi in Windgeschwindigkeit über ein Riesengebiet verbreiten und dort Schäden anrichten. Es geht bei der Betrachtung ja nur um das Potential.

Oh sehe gerade, dass Jochen auch darauf eingegangen ist. Prinzipiell finde ich die Streitkultur hier im Forum schön. Sehr zivilisiert und mit viel Respekt, so sollte es sein.

Back to topic:
Ja ich bin ein Fortschrittsverweigerer, aber ich verweigere nicht aus Prinzip. Ich möchte sichere Technik für uns als Verbraucher. Sicherheit bei Nahrungsmitteln beginnt bei mir nicht unter zwei Generationen. Den Monsanto Schweine Link finde ich nicht.
Doch hier: https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... ne-werden/
Ist nur einer von vielen. Kann alles Blödsinn sein. Kann genauso schädlich sein, wie Homöopathie oder Veganismus. Aber Zucht und Genmanipulation sind nicht das Selbe. Genauso wenig kann ich einen freiwilligen bzw. unnötigen Konsum mit einer notwendigen Medikamenten Einnahme vergleichen. Wenn man sowas nehmen muss, ja dann ist es eben so. Aber wir versuchen hier bei der Herstellung der Lebensmittel aller grösste Mühe zu geben und Sorgfalt an den Tag zu legen (ich ernte nicht an der Straße oder entsteine alle Früchte wie verrückt), so komme ich nicht auf die Idee mir ein zusätzliches Risiko zum Alkohol einzustellen. Ich will damit auch nicht kritisieren, dass Du die Technik gut findest, aber ich lehne es aus Risikoüberlegung ab. (Genau wie den Wolf)

PS: Handy macht Sätze kaputt :mrgreen:
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sorry, bei dem verlinkten Artikel steigt mein Adrenalinpegel enorm. Schon die Überschrift ist doch absolut tendenziös und Panikmache vom feinsten. Nur wenn man bis zum Schluss durchhält wird klar dass die Datenlage womöglich gar nicht so klar ist. Immerhin ist der verlinkte Beitrag vom Deutschlandfunk sehr viel neutraler, daraus mal zitiert:
"Die Schlussfolgerungen der Studie halten einer statistischen Prüfung nicht stand. Die Autoren heben die schweren Magenentzündungen hervor, aber in den drei anderen Entzündungskategorien schneidet die Genfutter-Gruppe besser ab. Dieser selektive Fokus ist wissenschaftlich betrachtet nicht angemessen. Wenn man die Daten zu den Magenentzündungen mit geeigneten Methoden untersucht, ergibt sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang mit dem Futtertyp."
Interessant ist auch die Finanzierung der Studie.

Und wenn man noch ein wenig mehr gräbt zu Carman-Studie findet man beispielsweise das hier:

https://www.salonkolumnisten.com/ist-gr ... chaedlich/
Zitat:
Auffällig war auch Judy Carmans Studie, bei der Schweine mit einer Mischung aus normalem Mais und Soja bzw. Mais und Soja aus gentechnisch verändertem Saatgut gefüttert wurden. Carmans mit GMOs gefütterte Schweine erlitten angeblich wesentlich häufiger Magenprobleme als die mit normaler Nahrung gefütterten. Die bekennende Gentechnik-Gegnerin unterließ es jedoch, zu erklären, warum ihre mit Normalnahrung gefütterten Tiere doppelt so oft Probleme mit Herz und Leber hatten wie die Schweine, die nur Gentechnik-Mais und Gentechnik-Soja erhielten. Sie erklärte auch nicht, warum alle Tiere der Studie bei der Schlachtung einen exorbitant schlechten Gesundheitszustand hatten.

Dies sind die Kronzeugen für die angeblichen Gesundheitsrisiken der grünen Gentechnik.

Zur "Wolf-Story": Hier geht es mir nicht um eine Aushebelung des Vorsorgeprinzips. Es geht mir um die "Hybris der Argumentationsführung" bestimmter Personen, wie das der Kommentator Knorke treffend auf den Punkt gebracht hat. Und dass der Verbraucher in Deutschland ein ganz gentechnikfreies, armes Schwein ist zeigt der Dieselskandal :pfeif:
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von willi2000 »

Und vergesst nicht die bösen Pomologen und Obstbauern, die schon seit Jahrhunderten vor sich hinklonen. Und keiner tut was dagegen.

Also ich esse/trinke kein geklontes Obst mehr. Ich nehme nur noch Wildobst.

Gruss
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von willi2000 »

Sorry,
wollte natürlich sage: Nur genfreies Wildobst.

Und transgene Pflanzen wie die Süßkartoffel geht natürlich gar nicht.

http://www.pnas.org/content/112/18/5844

Gruss
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Professore »

@zornig

Nicht das hier der Eindruck entsteht, dass ich Gentechnik grundsätzlich ablehne.
Ich bin bei dieser Materie zu sehr Laie, um den Spezialisten nicht zu vertrauen.
Hört sich komisch an, ist aber so. Um es zu erklären ein Beispiel:
Wenn der Laie liest, dass man am Cern an schwarzen Löchern (Micro Black Holes)
forscht, dann kann das Gefühl entstehen, dass die Physiker dort mit der Existenz der Erde
experimentieren, weil so ein schwarzes Loch ja außer Kontrolle geraten und die Erde
verschlingen könnte. Wer sich ein wenig mit Physik auskennt, weiß, dass das nicht passieren
kann.

Wenn wir alle neuen Technologien als potentiell gefährlich ablehnen, dann kommen wir nicht
weiter(wer weiß wo wir heute stehen würden wenn sich die Mediziner durchgesetzt hätten,
die der Meinung waren, dass der menschliche Organismus nicht geeignet ist, die Geschwindigkeit
einer Eisenbahnfahrt zu überstehen).

Ich würde also so eine Hefe ausprobieren.

Andererseits bin ich schon dafür, dass wir vor der Anwendung einer neuen Technologie eine
Risikoabschätzung machen und nicht auf dem Standpunkt stehen: "Wir wenden sie an und
verbieten sie erst dann, wenn die Schädlichkeit sich in der Anwendung zeigt."

Gruß

Jochen
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Re: Endlich eine Lösung für die Hopfenknappheit

Beitrag von Fruchtweinkeller »

@Professore bzg. Risikoabschätzung: Da sind wir absolut einer Meinung. Dafür gibt es Regeln und Gesetzte, die müssen eingehalten werden.

Kleine Anekdote am Rande: Unser Schöpfer (sofern man an ein höheres Wesen glaubt) war offensichtlich auch Gentechniker: Im menschlichen Genom finden sich über 100 Gene aus Mikroorganismen. Ob dabei etwas Sinnvolles herausgekommen ist? Darüber kann der Mensch nun streiten :)
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