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Re: Apfel

Verfasst: 17 Oktober 2021 20:30
von Apfelfreund
Die Kerne sind braun und der Geschmack ziemlich säuerlich , Boskoop halt deswegen die Überlegung die Äpfel noch nachreifen zu lassen

Re: Apfel

Verfasst: 17 Oktober 2021 21:09
von willi2000
Wenn du sie wirklich gepflückt hast, kannst du sie noch lange lagern. Ich kenn Leute, die keltern sie erst ende November, Anfang Dezember. Wenn du Fallobst hast, solltest du sie innerhalb einer Woche verarbeiten. Ich hab auch heute meine Boskop gepflückt, werd sie in 2-3 Wochen sortenrein keltern. Nächste Woche wird dann der Rest runtergeschüttelt und kommt dann direkt zum pressen.

Schobbe,

Re: Apfel

Verfasst: 18 Oktober 2021 08:37
von JasonOgg
Apfelfreund hat geschrieben: 17 Oktober 2021 20:30 Die Kerne sind braun und der Geschmack ziemlich säuerlich , Boskoop halt deswegen die Überlegung die Äpfel noch nachreifen zu lassen
Grundsätzlich hat Willi2000 recht, du kannst die noch lagern. Ich hatte manchmal noch im März Boskoop gelagert, schrumpelig aber ess- und backbar.

Beachte aber, dass sich dadurch (abhängig von der Sorte) auch der Geschmack und Konsistenz (wichtig für musen) verändert. Je nachdem was Du machen willst ist das wichtig. Boskoop verliert Säure und Spritzigkeit, Ontario verliert den anfangs erdigen Geschmack und wird mehlig irgendwie bröckelig, es gab eine knallrote unbekannte Sorte, die schmeckte hingegen erst Weihnachten (konnte man an den Baum hängen). Dülmener Rose hält sich nur wenige Wochen, Klarapfel fast überhaupt nicht (beide betreffen Dich wohl nicht). Du siehst, es gibt die ganze Bandbreite.

Ich habe meinen Boskoop sofort versaftet, damit er nicht zu viel Säure verliert und den frischen Geschmack behält. Ich möchte ihn aber auch hochprozentig ausbauen, da braucht er die (Stichwort Harmoniedreieck). Für einen leichten Most möchte man vielleicht weniger Säure.

Apropos hochprozentiger Boskoop, beim letzten Mal war das Boskoop-spezielle nach zwei Jahren weg und er schmeckte wie ein x-beliebiger Apfelwein.

Re: Apfel

Verfasst: 18 Oktober 2021 19:37
von Apfelfreund
willi2000 hat geschrieben: 17 Oktober 2021 21:09 Wenn du sie wirklich gepflückt hast, kannst du sie noch lange lagern. Ich kenn Leute, die keltern sie erst ende November, Anfang Dezember. Wenn du Fallobst hast, solltest du sie innerhalb einer Woche verarbeiten. Ich hab auch heute meine Boskop gepflückt, werd sie in 2-3 Wochen sortenrein keltern. Nächste Woche wird dann der Rest runtergeschüttelt und kommt dann direkt zum pressen.

Schobbe,
Welche Hefe nimmst du denn für die Gärung?

Re: Apfel

Verfasst: 18 Oktober 2021 20:06
von willi2000
Apfelfreund hat geschrieben: 18 Oktober 2021 19:37 Welche Hefe nimmst du denn für die Gärung?
Keine, bin militanter Spontangärer.

Re: Apfel

Verfasst: 18 Oktober 2021 21:46
von apple87
Ich geb auch mal meinen Senf dazu...

Den Boskoop kann man zur Pflückreife (Baumreife) eigentlich auch Pressen. Allerdings ist dann noch nicht alle Stärke in Zucker umgewandelt. Die Stärke kann die Hefe nicht verdauen, man verschenkt also ein bischen was. In der Regel ist die Pflückreife bei Herbst- und Wintersorten wenn noch nicht alle Stärke umgewandelt ist. Da geht es aber vor allem um die Lagerfähigkeit.
Sichtbar machen kann man das mit dem Jodtest:
https://www.obstbau.rlp.de/Internet/glo ... ablone.pdf
Wende ich auch ab und zu mal an.
Mit zunehmender Reife wird Säure abgebaut (JasonOgg hat's ja bereits geschrieben) Allerdings dauert das auch. In ein, zwei Wochen passiert da nicht so viel. Die Pressbarkeit leidet beim Boskoop aber in dem Zeitraum auch nicht.

Aber auch Winterapfelsorten wie z.B. der Rheinische Bohnapfel werden i.d.R. zur Pflückreife gemostet (Pflück/Baumreife Mitte/Ende Oktober) zum Essen geniesbar wäre er eher ab Januar. Früher (19. Jhd.) wurde wohl auch später im Jahr Mostobst gehandelt und gemostet. Soll aber wohl keinen besseren Most gegeben haben. So hab ich das zumindest von Lucas Pomologischen Monatsheften in Erinnerung.

Ich handhabe das meist so, dass ich die Äpfel nach dem Schütteln noch ein bis zwei Wochen (im Anhänger in der Scheune) liegen lasse. Angefaultes wird naürlich konsequent aussortiert. Aber man kann geschütteltes Obst auch länger aufbewahren. Hab letzten Freitag Boskoop (rund 300 kg) geerntet wovon der Großteil zu Saft in Bag-in-Box verarbeitet wird und zwar erst anfang November.

EDIT: das liegen lassen konkretisiert...

Re: Apfel

Verfasst: 18 Oktober 2021 21:59
von Apfelfreund
Danke für deinen Senf, ich werde die Boskööpe wohl noch eine Zeit reifen lassen und dann mal versuchen was wird . Danke

Re: Apfel

Verfasst: 18 Oktober 2021 23:02
von willi2000
Ich hab mal Ende November natürlich gefallene Boskop aufgesammelt und Ebbelwoi draus gemacht. Resultat war mein bester Ebbelwoi bisher, hatte 8,5% Alkohol.
Und hab auch schonmal gelagerte Boskop Anfang März gepresst (war schwierig) und vergären lassen (auch da noch spontan), war aber geschmacklich nix (flach, ohne Geschmack).

Schobbe,

Re: Apfel

Verfasst: 26 Oktober 2021 20:52
von tomv84
Hallo,

bin gerade dabei meinen ersten Apfelwein herzustellen nur denke ich mittlerweile das ich jetzt schon bei der Gärung nicht funktioniert ….

Ich habe die Äpfel gewaschen entkernt und entsaftet. Danach habe ich 5 Liter Saft mit Zucker auf 50% Zuckergehalt aufgezucktem, 4g Häfennährsalz und ein Gramm Hefe im Gärfass (leider 30l) mit Gärspund angesetzt. Leider hat bis dato ( 4 Tage ) noch nichts geplupert …

Ist das Fass zu groß oder wann kommt die Gärung zum Einsatz?

Würde mich freuen wenn mir der ein oder andere Tipps geben kann …

BG Tom

Re: Apfel

Verfasst: 27 Oktober 2021 07:10
von Josef
Hallo tomv und Willkommen bei uns! :engel:

1 Gramm Hefe ist nicht gerade viel, so ein Tütchen hat 5g und das kann man komplett verwenden, auch wenn es nur 5Liter sind und drauf steht für 50Liter. 5Liter in einem 30er Fass ist nicht unbedingt ideal, sollte aber trotzdem funktionieren.
- Was meinst du mit 50% Zucker?
- Ist dein Gärspund dicht? Wie steht die Flüssigkeit darin, immer auf einer Höhe, oder verändert sie sich schon mal?

Re: Apfel

Verfasst: 27 Oktober 2021 10:16
von Fruchtweinkeller
Bei Trockenhefe wäre 1 g OK, bei Flüssighefe nicht. Und das wäre mir zu viel Leerraum, und wenn der Zuckergehalt stimmt wäre das viel zu viel, da bin ich ganz bei Josef.
Beim nächsten Mal bitte keine uralt-Themen "übernehmen", sondern ein neues erstellen, danke.