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Traubenwein - Met

Verfasst: 05 November 2017 13:19
von Don
Hallo Forenten,
schickes Forum mein Kompliment an die Betreiber!
Habe Euch gestern entdeckt und schon ein wenig eingelesen.

Nach längerer Pause mache ich jetzt wieder in Bienen und narürlich auch Met.
In der Praxis bin ich ganz gut mit der Weinherstellung seit 1983 vertraut,
zuvor nur theoretisch als Verkäufer u. a. der Arauner Produkte.
Ständig bekomme ich Nachschub eines Winzerfreundes aus dem Rheingau mit reichlich Erfahrungsaustausch & Stoff. 8-)
Der BSA behandelte Regent (Hauswein) landet im Januar bei mir im Eichenfass für 10-12 Monate dann ist er gut.
Weißweine werden meist gleich getrunken nachdem sie in Flaschen abgefüllt sind.
Meistens sind die Weine entvergoren, BSA & vorgeschwefelt. Das kann der Bauer besser als ich.
Die Fahrt Westerwald - Rheingau muß sich lohnen, vier grosse Speidel 60er und ein paar kleine 30er für den Transport.
Es ist mir unterwegs schon zuviel Glas kaputt gegangen.

Jetzt ist ein trüber, entvergorener, nicht Pyrosulfit behandelter Müller-Thurgau am spärlich blubbern.
60 L wurden gestern fürs erste mit ca. 8 - 10 Kg Blütenhonig aufgemotzt.
Die Trockenhefe, Nährsalz blubbert im Starter auf dem Ofen und müffelt das Haus voll.
Morgen werden Oechsle gemessen und die Suppe mit H2O dest. auf 50 eingestellt,
ein wenig Milchsäure dabei dann sollte es ordentlich blubbern wenn der Ansatz dazu kommt. :D
Grob geriebene Äpfel, wie hier gelernt, ist eine sehr gut Idee.
Trubstoffe sind zwar noch von der Traube vorhanden aber viel hilft viel.
Im Nylonstrumpf werden im laufe der Gärung noch Gewürze versenkt.
Hopfen?? Die Idee ist neu. Ob das gut ist?
Bei Bedarf noch Honig für die Gärung.

Was haltet Ihr davon?
Auch wenn es sich so liest ..... bin keinesfalls der beratungsresistente Schlauberger.
Da ist noch viel Platz nach oben!

Beste Grüße & einen schönen Sonntag
Don

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 05 November 2017 14:10
von CaptainPatrick
Traubenwein-Met klingt sehr interessant. Ich hatte nur mal einen Met mit Traubensaft als Basis (statt Apfelsaft), aber das ist sicherlich nicht vergleichbar.
Don hat geschrieben: 05 November 2017 13:19Hopfen?? Die Idee ist neu. Ob das gut ist?
Das hab ich einmal versucht und es ging in die Hose. Mag aber an meiner damals mangelnden Erfahrung gelegen haben.

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 05 November 2017 15:46
von Nathea
Don hat geschrieben: 05 November 2017 13:19 ...
Jetzt ist ein trüber, entvergorener, nicht Pyrosulfit behandelter Müller-Thurgau am spärlich blubbern.
...
Hallo Don,

was ist ein "entvergorener" Wein?

Wenn er endvergoren wäre (also wie "Ende" mit D), wäre die Gärung zum Erliegen gekommen, er hätte die vorgesehene Anzahl Volumenprozente und würde, wenn überhaupt, nur noch sehr schwer und nicht für weitere hohe Promillezahlen, zum Gären zu bekomen sein.

Oder meinst Du "unvergoren", also einen Traubensaft, bei dem die Gärung noch nicht begonnen hat?

Viele Grüße,
Sylvia

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 06 November 2017 17:38
von Fruchtweinkeller
Ergänzende Frage: Wie kann man bei einem "entvergorenen Wein" die Oechsle einstellen?

Vergorener Traubensaft, mit Honig versetzt und vergoren wird auch als "Mulsum" bezeichnet (Columella/ De re rustica). Habe ich mal gemacht (Saft aus Keltertrauben), das war sehr lecker.

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 06 November 2017 22:36
von Don
Ja danke!
Selbstverständlich .. endvergoren!
Bitte um Entschuldigung, die Angaben waren etwas schwammig.

Oechsle heute auf 50 mit Honig eingestellt + Starterpaket).
Das Ausgangsmaterial M. - T. hatte Spätlesecharakter also 85+ und " endvergoren " .
Da sind noch Trubstoffe und Hefen drin, minimal Zucker.
Den habe ich mit Honig Wasser Milchsäure Hefe Nährsalz (Starterpacket Hefe 16%+)gemengt.
Jetzt blubbert er ordentlich und vorerst verzichte ich noch auf ddie Äpfel.

Meinen Dank an die Adminstration Zitat:
"Mulsum" (Columella/ De re rustica)

Jetzt hat das Ding auch einen Namen. Mulsum
Bisher hatte ich dies Rezept nur theoretisch im Kopf.
Sicher sind da schon andere drauf gekommen.
Jetzt habe ich was zum testen die kommenden Wochen.
Blumiges Honigaroma gepaart mit der herben Würze eine M. - T. :ugeek:
Ja, so ein paar Umdrehungen sind auch zu erwarten. 80 + 50 = 130 - 10-20 Korrekturwert.
Mulsum ... Mulsum ... Mulsum ...

Schon wieder was gelernt .. die hundertste Oechslespindel nagelneu
einmal in der Hand. Das zweite Mal au weh ..
Refraktometer ist die Antwort.
Gesucht wird Ein Refrakto der auch den Wassergehalt im Honig aufspürt.
Gibt es das?

Salute
Don

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 06 November 2017 23:18
von Moneysac
Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, hast du Wein mit Honig vermischt und möchtest das jetzt weiter gären lassen ?

Falls ja, wird deine Oechsle Messung nicht korrekt sein, da bereits Alkohol in deiner Mischung ist (verändert die Dichte). Ob die Hefe den bereits vorhandenen Alkohol wegsteckt wird sich zeigen. Könnte gut sein, dass es eher schlecht angärt.

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 07 November 2017 07:29
von Igzorn
Also zumindest sind die Ergebnisse nicht mit anderen Oechselwaagen vergleichbar und die Zahl stimmt halt nicht, aber die Erfahrung mit dieser Waage bzw. exakt diesem Typ Waage bleibt ja.

Da aber nicht nur die Ausgangslösung nicht bestimmbar ist und Honig auch noch stark in den Inhaltsstoffen variiert, ist das ne wirklich sehr grobe Schätzung. Aber wenn es für Dich passt, ist ja gut.

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 07 November 2017 13:24
von Don
Moin, moin, :)
@ Igzorn, ja,ja, das sind grobe Schätzungen die ich vornehme.
Mit 10% bis 20% Korrektur am besten nach unten.
Als Anhaltspunkt komme ich damit im weiteren Verlauf gut klar.
Habe reichliche Entdeckelungswachs sowie andere Reste mit warmen Wasser aufgelöst.
Das war alles nicht zu wiegen/messen und nur mit Annahme/Messung eines Oechslegrades möglich.
Die kaputte Spindel habe ich mit Klebeband verarztet und mit Wasser auf Null "geeicht".
Von daher ist die Messung auch nicht allzu genau.

@ Moneysac, yes das hast Du richtig verstanden.
Hatte auch die Bedenken das es schlecht angärt, Du hast vollkommen recht, kenne das Problem seit Jahrzehnten.
Da hatte ich ein wenig Bammel das es funzt. Schließlich hat die Operation eine nicht unerhebliche Menge € & Arbeit gekostet.
Oh je, meinen ersten Met hatte ich im Herbst auf dem Ofen stehen und davor gekniet das endlich das Blubbern beginnt.
Denke der wurde damals weg geschüttet. Lehrgeld habe ich schon reichlich bezahlt aber weniger in der Gärung als in der späteren Lagerung.
Der Kellermeister macht den Ausschlag.
Ein Detail: Nach dem Transport hatt ich den M.-T. mit Schlauch abgezogen auf zwei Speidel verteilt.
Na klar, der Schlauch hing unten, die meisten Trubstoffe/Hefen landeten in einem Speidel, (umrühren verpennt)
mit dem Ergebnis das näturlich der eine mehr blubbert/brodelt als der andere, dies aber noch ausreichend
Mit reichlich Ansatz, nicht zu kalte Umgebungstemperatur, ausreichend Trubstoffe geht es auch ohne hinknien.
Wenn es weiter kräftig gärt wie im Moment wird es was.
Wenn zuviel Honig drin ist gärt es nicht so gut meiner Ansicht/Erfahrung nach.
Mein Tipp bei solchen "Messungen" langsam an das Ergebnis herantasten, weniger ist mehr.
Besser Honig später noch dazu, als später mit H2O oder Wein aufgießen, Honig ist sehr träge in der Gärung.
10% Alkoholgehalt verändert naturlich auch das Ergebnis.
Bei 100 L haben 10% einen ca. 10% geringeren Gewichtsanteil, damit kann ich rechnerisch leben.
Schlußendlich wird es die Verkostung zeigen und das Ergebnis mit dem Ausgangswein oder Honig (Zucker bin ich skeptisch
aber nachdem ich dies hier zu erstenmal gehört habe ausprobieren) mengen.
Zunächst bleibt aber die Gärung ab zu warten.

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 07 November 2017 20:11
von Fruchtweinkeller
Mir ist nicht ganz klar warum du überhaupt misst wenn du weißt dass du Mist misst und wenn du weißt dass eine kräftige Honiggabe zu einer Gärstockung führen kann. Einfach eine kleine Honigmenge zugeben, warten bis diese vergoren ist und da capo.

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 07 November 2017 21:44
von Igzorn
Ich kann verstehen, dass man ungefähr Buch führen möchte. :geek:

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 07 November 2017 22:04
von Don
Eigenes Zitat:
Mein Tipp bei solchen "Messungen" langsam an das Ergebnis herantasten, weniger ist mehr.
Sag ich doch.
Forenten bitte, natürlich habt ihr Recht.
Falls das entgangen sein sollte .........

Als kleiner Hobby ... ich weiß nicht was ...
will auch nicht mit den großen Kellermeistern mithaltenj.
Kleine Mittel stehen auch nur zur Verfügung.

Messen dient als Anhaltswert mehr nicht.
Brauch keine Spektralanalyse, ist ja auch noch die Zunge da.

Zitat:
Ich kann verstehen, dass man ungefähr Buch führen möchte.
Ok, dann lassen wir es halt.

Re: Traubenwein - Met

Verfasst: 08 November 2017 07:33
von Igzorn
Was? Ich habe doch gerade für Deine Messungen argumentiert. Aber am Ende musst Du es eh selbst wissen. :lol: