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Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 29 Januar 2016 08:22
von JasonOgg
Nachdem ich das Thema vor Jahren wegen fehlender freier Parzellen zu den Akten gelegt hatte bin ich jetzt wieder in Versuchung. Vor der Haustür (5 Minuten Fahrrad) gibt es einen freien Schrebergarten (rund 350qm) mit fester Laube in einer schönen Kleingartenanlage.

Endlich ...
  • ausreichend Platz für schwarze, rote, weiße Jobeeren, Jostabeeren, Erdbeeren, Kürbis, eine Mispel, noch einen Apfelbaum usw.
  • dazu Gemüse, Möhren, Pastinaken, Knoblauch, überhaupt Platz für die Sachen, die zu Hause aus den unterschiedlichsten Gründen nicht möglich sind.
  • überschaubare Gemeinschaftsarbeiten und Kosten
  • körperliche Arbeit für Schreibtischtäter
Aber auch ...
  • regelmäßiger zusätzlicher Pflegeaufwand
  • Gießen im Sommer
  • öffentlich sichtbarer guter oder schlechter Eindruck (Zwang zum Ordnunghalten)
Ich bin hin und hergerissen. Auf jeden Fall habe ich schon einen schönen Link gefunden:

https://www.parzelle94.de/ und http://www.anbeeten.de/

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 29 Januar 2016 16:35
von 420
Und da gibt es sicherlich auch mehr Foren als beim Fruchtwein. :D

Wichtig ist:
- hast Du Spaß daran - es darf keine Last werden
- man sollte mindestens 1 x am Tag daran denken (ähnlich wie beim Wein machen)
- willst Du die Zeit dafür investieren
- hast Du die Gerätschaften, ggf. auch maschinelle Helferlein

Oder lieber doch etwas Ackerland, mit weniger Zwang zum Ordnunghalten

Ich selber würde es nicht machen, da mit Haus und Grundstück schon genug an Arbeit anfällt. Dann lieber etwas Ackerland mit vielen Beeren und ein paar Bäumen.

- Aroniabeeren
- Johannisbeeren
- Jostabeeren
- Brombeeren
- Moltebeere
- Heidelbeeren
- Honigbeeren
- Feuerdorn
- Sanddorn
- Preiselbeeren
- Stachelbeere
usw.
- etwas Weinreben
- 2-4 Obstbäume

Einfach viele Beerensträucher, da diese sehr wenig Arbeit machen und die Erträge sind enorm.

VG

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 30 Januar 2016 07:17
von Bahnwein
Ich stimme 420 zu, die Kontrolle in einer Kleingartenanlage wäre mir zu lästig und ich würde auch lieber ein Stück Ackerland pachten. Wenn dieses bei dir nicht möglich ist, musst du diesen Nachteil in Kauf nehmen, wenn du zum Gärtner werden möchtest.

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 30 Januar 2016 08:28
von Flowie91
Ich stehe vor einer ähnlichen Entscheidung. Ich lebe auf dem Land und am Rande unseres Dorfes gibt es eine große Fläche die Jahrelang jemand privat genutzt hat.

Diese Fläche kann ich eventuell für ca. 500,- im Jahr zusammen mir einem Freund von mir (Imker) pachten.

Und jetzt kommt das Beste. ..
26.500 qm (2,64ha) Grünland.
Insgesamt 35 ausgewachsene Obstbäume
Apfel , Kirsche, Plaume, Quitte
Außerdem Massen an Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren in allen Farben

Ein Traum. .. aber auch verdammt viel Arbeit. .
Tja, was würdet Ihr machen?...
Ich wünschte ich hatte noch 1-2 Freunde mehr, die an sowie Interesse haben.

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 30 Januar 2016 17:59
von Bahnwein
2,5 Hektar wäre mir definitiv zu viel. Mindestens ein mal im Jahr Mähen, wenn man keinen Traktor hat, ist schon ein riesiges Stück Arbeit. Das wäre für mich nur interessant, wenn ich einen Landwirt finden würde, der mäht und das Gras auch mitnimmt.

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 30 Januar 2016 18:06
von JasonOgg
Tja, hier gibt es definitiv keine (kleinen) Äcker zu pachten. Da muss wohl ein heftiger Preiskampf toben.

Heute wollte ich mir die Parzelle noch einmal anschauen, aber es hat den ganzen Tag heftig geregnet.

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 30 Januar 2016 18:29
von KommandeurMumm
@JasonOgg: Ich bin auch immer skeptisch, wenn es um Kleingartenanlagen geht. Das liegt aber wohl eher an Vorurteilen, als an Erfahrungen - der deutsche Kleingärtner hat sich sicher auch weiter entwickelt, aber vielleicht sind ja gerade deine beiden Nachbar rechts und links noch vom alten Schlag. Das kann dir den Spaß vielleicht vermiesen.

Dort wird dann folgender Zettel am schwarzen Brett ausgehängt:
"Liebe Gartenfreunde, wie auf der letzten Jahreshauptversammlung festgelegt, hat die Gartengrenzbepflanzung genau die Höhe von 1280 mm einzuhalten. Die Art der Bepflanzung ist - wie ihr alle nur zu gut wisst - im Bepflanzungskatalog (Anlage 3b zur Satzung) in Kapitel 1, Abs. 2 - "Ordentliche Heckenpflanzen für ordentliche deutsche Hecken" - festgelegt. Wie mir einer der Gartenkameraden zugetragen hat, scheinen sich einige der Neuzugänge in der Anlage dieser außerordentliche wichtigen Grundsätze nicht bewusst zu sein. Ich bitte darum, falls ihr weniger erfahrene Nachbarn habt, euch regelmäßig von der Einhaltung der Grundsätze zu überzeugen und bei Verstößen umgehend darauf hinzuweisen. Ordentliche Gliedermaßstäbe für die Kontrolle sind beim Vorsitzenden auszuleihen.
Außerdem möchte ich noch einmal an die außerordentliche Generalversammlung in der kommenden Woche erinnern, auf der die drängende Frage geklärt werden soll "Wie viele Gartenzwerge pro Quadratmeter benötigt ein ordentlicher deutscher Kleingarten?". Unter dem Eindruck der aktuellen Flüchtlingssituation haben wir auch in einer Kleingartenanlage einen kulturrepräsentativen Auftrag (und vielleicht hilft ja eine ausreichende Gartenzwergpopulation gegen Zwangsunterbringungen in unseren Lauben).

Gez. der Vorstand"

Aber mal im Ernst: wenn du die Arbeit gerne machst (und den Eindruck hatte ich immer) und dir euer Garten am Haus zu wenig Expansionsmöglichkeiten bietet (auch das dürfte so sein), warum also nicht? Pacht außerhalb dürfte gleich zu größeren Flächen führen, das ist dann sicher auch zuviel des Guten. 350 qm erscheinen mir auch noch handhabbar zu sein. Gegen zu viel Unkrautzupfen helfen ja die "ies": Vlies und Kies :lol: Oder in der weniger barocken, sondern natur-romantischen Form: Mulch bzw. Holz-Hackschnitzel. Dann hättest du auch wieder neue Projekte: automatisierte Bewässerungsanlage aus bezahlbaren Rohmaterialien (also nicht die von Gar***a), damit du im Sommer auch mal in den Urlaub fahren kannst. Und wenn du das klar hast, dann postest du das hier für alle :mrgreen:

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 30 Januar 2016 18:30
von KommandeurMumm
JasonOgg hat geschrieben:Tja, hier gibt es definitiv keine (kleinen) Äcker zu pachten. Da muss wohl ein heftiger Preiskampf toben.
Ja, die Fleischproduzenten brauchen jeden Quadratmillimeter als Gülle-Deponie. Das karren die inzwischen ja auch schon tonnenweise aus den Niederlanden an. Warte mal ab, die schnappen sich auch die Kleingartenanlage :evil:

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 31 Januar 2016 17:50
von JasonOgg
Ich war heute noch einmal dort.

Bild
Wenn man mal zum Ende geht, dann wirkt er gleich viel kleiner.
Aber nicht nach weniger Arbeit.

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 31 Januar 2016 18:35
von Fruchtweinkeller
Ich bin Schrebergärten gegenüber eher skeptisch eingestellt. Das steht und fällt mit den Nachbarn und dem Verein, und man ist ja irgendwo immer "unter Beobachtung". Wenn die Gartenzwerge nicht gut drauf sind gibt's nur unnötigen Stress.

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 31 Januar 2016 19:12
von Ake
Sieht auf jeden fall nach einem guten Stück arbeit aus, bis der wieder gut aussieht

Re: Schrebergarten oder doch nicht?

Verfasst: 31 Januar 2016 21:59
von 420
Sehe ich da auch noch Maulwurfshügel? Das wäre nicht so schön für die akkurate Rasenführung duck und weg

VG