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Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 19 Januar 2015 08:33
von Oelsnitzer
Moin Moin, liebe Forengemeinde.

Am Wochenende war es mal wieder soweit, ein Ansatz hatte eine Woche heftige Gärung hinter sich, Melomel – Grapefruit-Honigwein nach Rezept HP HWK.
20 Liter, von 8 Liter frisch gewonnener Grapefruit Saft, gepresst, 4kg Rapshonig vom Imker meines Vertrauens.

Die 4 kg des Ansatzes wurden schon nach 4 Tagen durch die Zugabe von weiteren 500g ergänzt, Gärung verlief bisher super. Nach dem Trennen am WE von den Rosinen und den durch den Fruchtsaft noch vorhandenen „Reststücken“ (selbstverständlich ohne weiße Teile) und Testens des Gärlings – Ergebnis, trocken, sauer und dem typischen Geschmack der Grapefruit, deshalb waren dann auch gleich noch einmal 500g Honig in den Ansatz gewandert.
Messergebnis, 12 % Alkohol und eine Gesamtsäure von 12 g/l.
Die Säure habe ich nach einem Tag noch einmal gemessen, waren immer noch 12 g/l. :roll:
Also muss ich wohl den Wein etwas verdünnen. Das wären allerdings 12 Liter Wasser um auf 7,5 g/l zu kommen.
Sicher wird der Geschmack der Grapefruit dabei verlieren :? , dafür kommt der Honig dann etwas mehr zur Geltung.

Meine Frage :idea: :hmm: nun, wenn ich den Wein um 12 Liter strecke, da ich so viel bisher noch nicht zugeben musste, den Ansatz komplett sofort mit 12 Litern strecken oder Schrittweise? Inklusive der Zugabe von Honig.
Und die 2. Frage, bisher hatte ich Rapshonig und würde auch dabei bleiben oder sollte ich nun auf Honig mit mehr Geschmack umsteigen beziehungsweise ergänzen?
Würde ungern am Ende verdünnten Grapefruitsaft schmecken anstatt eines Melomel. ?-|

Vorab schon einmal danke für Eure Meinungen.

Re: Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 19 Januar 2015 09:20
von Metinchen
Hallo, eine Frage vorab; das CO² hast Du vor dem messen sehr gut ausgeschüttelt? Ich hatte mal den selben Wein gemessen, einmal nur ein wenig gerührt und einmal mit einem Milchaufschäumer (auch Weinverbesserer genannt :mrgreen: ) durchgequirlt. Das machte im Ergebnis fast 2g/l aus.
Aber verdünnen wirst Du auf jeden Fall müssen, da die Gärung noch jung ist und die Hefe sehr aktiv würde ich es jetzt und in einmal machen.
Weichen Honig Du verwendest ist Geschmackssache :? , wenn Dein Rapshonig sehr mild ist vielleicht doch lieber was kräftigeres nehmen. Wald- oder Kastanienhonig oder ähnliches kann ich mir mit Grapefruit nicht vorstellen, eher eine Sommerblüte. Du könntest auch hingehen und beim verdünnen mit kräftigen Honig nachzuckern bis der Geschmack passt und dann mit dem vorhandenen Rapshonig den Met ans Ende bringen und die Restzuckereinstellung wieder mit dem kräftigen vornehmen.
Grüße Metinchen

Re: Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 19 Januar 2015 09:41
von Oelsnitzer
Hallo Metinchen, schon einmal danke für Deinen Ratschlag. Ja, habe das CO² ausgeschüttelt. Darum auch noch einmal die 2. Messung einen Tag später, wobei ich noch mehr Wert auf die Schüttelei gelegt habe.
Den „Weinverbesserer“ muss ich mal suchen (Ist zum Kinderspielzeug avanciert ;) ) , erspart das schütteln schon etwas.
Werde bevor ich verdünne auch noch einmal mit „frischer“ Blaulauge messen. Keine Ahnung ob die eventuell mit der Zeit „schlechter“ werden kann. Ein eventuell darauf hinweisendes Verbrauchsdatum steht zwar darauf, hat aber noch ein paar Monate bis zum Erreichen dessen.

Gruß Oelsnitzer

Re: Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 19 Januar 2015 11:42
von Chesten
Blaulauge kann altern und ob die bis zum MHD noch gut ist hängt von der Lagerung ab.

Welche Farbe hat dein Ansatz ?
z.B. bei Brombeerweinen ist die Säurebestimmen nicht ganz so einfach da man den Farbumschlag nicht gut sichbar ist.

Ich würde die Probe mal 1:1 verdünnen und wenn dann 6g/L Säure rauskommt kommen deine 12g/L wahrscheinlich hin.

Re: Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 19 Januar 2015 11:57
von Oelsnitzer
Die Farbe des Ansatzes ist leicht orange, die pink Grapefruit und der Honig sind farbbestimmend. Die ersten paar Tropfen Blaulauge färben den Ansatz gelb, bis zum durchaus gut erkennbaren Farbumschlag ins grün und dann ins blau über 12 g/l gibt es keine Frage.
Bei anderen Fruchtweinen, mit entsprechender Farbe, kenne ich das Problem. Dort kommt zum Schluss dann noch ein Tropfen aufs Lackmus Papier um sicher zu gehen, das der Farbumschlag richtig erkannt wurde.

Mit Verdünnung 1:1 hab ich auch schon gearbeitet, aber um sicher zu sein, kommt es auf die paar Tropfen Blaulauge auch nicht an, ich finde der Wert lässt sich so etwas besser ermitteln.

Auf alle Fälle werde ich mir heute noch einmal frische Blaulauge besorgen.

Re: Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 19 Januar 2015 12:17
von Chesten
Wenn du auch Nummer Sicher gehen willst probiere es nochmal mit neuer Blaulauge, wenn dann das selbe raus kommt wirst du ums Verdünnen nicht rum kommen.

Das kann auch gut möglich sein da ca. 40% deines Ansatzvolumen Grapefruitsaft ist.
Ist zwar richtig laut HWK-Rezept aber da der Säuregehalt im Saft und Rosinen schwankt, da kann das leider schon mal vorkommen.

Re: Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 19 Januar 2015 23:06
von Fruchtweinkeller
Und "ja", Blaulauge kann "altern", siehe auch

viewtopic.php?f=24&t=10944

Re: Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 20 Januar 2015 08:26
von Oelsnitzer
Auch mit der „frisch“ besorgten Blaulauge sind es 12 g/l Säure – kann ich den Rest der „alten“ auch weiterhin nutzen.

Also nun verdünnen und strecken, werde es auf 2 Ballone verteilen, kann ich ja dann mit unterschiedlichem Honig ein wenig experimentieren.

Beim nächsten Mal werde ich wohl vor der Zugabe der Rosinen schon einmal die Säure messen, denn die wird ja auch vorher schon da gewesen sein, so viel kommt sicher nicht aus den Rosinen?

Re: Grapefruit-Honigwein mit zu viel Säure

Verfasst: 20 Januar 2015 22:19
von Fruchtweinkeller
Ich kann mir nicht vorstellen dass die paar Rosinen den Wert derart nach oben treiben.