Anfängerfrage zur Maischegärung

Chris1540
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Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Chris1540 »

Hallo zusammen,
ich möchte mich erst kurz vorstellen, sonst wäre es glaube ich unhöflich :-)

Mein´Name ist Christian, auch Chris genannt und ich komme aus der schönen Region Hannover. Ich bin schon lange ein Freund des selbstgemachten, egal ob das Wurst und Schinken sind, Likör oder so einige andere Leckereien. Ich liebe gutes Essen und natürlich guten Wein. Womit wir beim Thema wären.
Ich lese schon des längeren in dem Forum und auch auf der Seite Fruchtweinkeller. Nachdem ich mir eine kleine Grundausstattung zugelegt habe möchte ich nun mich einmal im Wein herstellen versuchen. Auf der Seite Fruchtweinkeller habe ich ein Rezept für einen Zwetschgenwein gefunden. Diesen würde ich gerne nachbauen.
Nun meine FRage:
In dem Rezept heißt es, Ansatzmenge 20 Liter. Es werden nach dem Rezept 8 Kg Zwetschgen verarbeitet, womit ich vermutlich nicht auf 20 Liter komme?! Heißt das ich muss dort noch wasser hinzu geben? Und wenn ja, wie viel?
Weiter heißt es in dem Rezept, das zum Gärstart 3,5 kg Zucker in Wasser aufgelöst mit in den Balon gegeben werden sollen. Wieviel wasser, wäre da noch meine Frage?

Ich hoffe die Fragen sind nicht zu lächerlich und würde mich über Antworten sehr freuen.

Auf langfristig gute Gespräche freut sich der
Chris
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fibroin
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von fibroin »

Hallo Chris1540,
Fruchtwein ist kein Traubenwein. Da muss manches mal der Natur auf die Sprünge geholfen werden, damit die Fruchtpampe gärt und schmackhaft wird. Wasser und Zucker sind zwei solcher Zutaten, um die die Gärkonsistenz hinzubekommen. In deinem Fall wird nach Bearbeitung der Früchte und Zutaten der Gärtopf mit Wasser bis auf die 20 l Marke gefüllt.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Metinchen
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Metinchen »

Hallo Chris, herzlich wilkommen im Forum.
Du stellst Fragen! Mache es Dir nicht schwieriger als es ist. Litere deinen Ballon-Gäreimer einfach aus, dann markiere Dir die 20l Marke. Hinein kommt nun der Zucker, darauf gibst Du ein paar Liter (4-5) warmes Wasser und rührst gut um. Nun läßt du das Zuckerwasser auf höchstens Handwarm abkühlen. Die Zeit kannst du sinnvoll nutzen indem du die Pflaumen entsteinst. Die gibst du dann in den Behälter, nun die restlichen Zutaten dazu und mit Wasser bis zur 20l Markierung auffüllen. Gut umrühren , Gärverschluß drauf und abwarten.
Gutes Gelingen wünscht
Metinchen
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Chris1540
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Chris1540 »

Hallo Ihr beiden,
danke für die schnelle Hilfe.
Ich habe irgendwie ein heiden Respekt vor dem Thema Wein machen. Liegt vielleicht auch daran, das vieles mit Chemischen Prozessen zu tun hat und Chemie in der Schule nicht unbedingt meine Stärke war. ;-)
Vermutlich werden von mir noch mehr solch "lustiger" Fragen auftauchen und freue mich wenn Ihr ein wenig Geduld mit mir habt.
Gruß Chris
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Josef
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Josef »

Chris1540 hat geschrieben: Ich habe irgendwie ein heiden Respekt vor dem Thema Wein machen
Leg die Messlatte mal nicht zu hoch. Respekt sollte man vor dem Thema schon haben, aber vieles ist machbar,
Du hast dich ja schon in das Thema rein gelesen und kennst die HP. (was nicht bei Allen der Fall ist, die hier eine Frage stellen) :pfeif:
Jetzt fehlt dir nur noch Praxiserfahrung. Aber leg einfach mal los. Was kann dir schon passieren? Im schlimmsten Fall gehen 10 oder 20Liter Wein durch den Abfluss. :schlecht: Aber so weit sind wir noch lange nicht und passiert auch sehr selten.
Also, gutes Gelingen bei deinem ersten Wein und bei Fragen sind wir ja auch noch da. So schnell wird hier keiner ausgelacht. Jeder hier hat mal so angefangen und kann sich sicher an seinen ersten Wein erinnern. :hmm:
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Fruchtweinkeller
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Chris1540 hat geschrieben:Hallo Ihr beiden,
danke für die schnelle Hilfe.
Ich habe irgendwie ein heiden Respekt vor dem Thema Wein machen. Liegt vielleicht auch daran, das vieles mit Chemischen Prozessen zu tun hat und Chemie in der Schule nicht unbedingt meine Stärke war. ;-)
Vermutlich werden von mir noch mehr solch "lustiger" Fragen auftauchen und freue mich wenn Ihr ein wenig Geduld mit mir habt.
Gruß Chris
Nur keine Panik. Im Wesentlichen ist es Biochemie, und die beherrscht die Hefe ja ganz gut. Sorge dafür dass es ihr gut geht, den Rest erledigt sie 8-)
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Chris1540 »

Und schon geht es mit der Fragerei weiter ;-)
Nachdem ich nun die Maischegärung gemäß dem Rezept angesetzt habe, stellt sich mir die Frage, da einige Früchte an der Oberfläche schwimmen und schon leicht angetrocknet aussehen... Muss ich das ganze regelmäßig umrühren?
Wahrscheinlich habe ich auch mit dem Weinballon einen Fehler gemacht. Ich habe erst jetzt festgestellt, das es Ballons gibt die eine Öffnung von ca. 11 cm haben. Das hat meiner nicht :-(
Werde ich denn die Früchte zum auspressen dann überhaupt wieder aus dem Ballon bekommen? Oder kann ich damit nun gleich aufhören?
Gelegentlich gluckst es sogar schon. Angesetzt habe ich das ganze am Sonntag spät abends.

Gruß
Chris
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Nathea »

Wenn das Antigel gewirkt hat, wirst Du nach den 1-2 Wochen Maischezeit nur noch eine blubbsige "Suppe" durch die Öffnung gießen müssen, das klappt problemlos, Du wirst sehen.

Umrühren geht natürlich nicht. Aber Ballons kann man schwenken, also vorsichtig auf den unteren Rand schräg stellen und dann mit kreisenden Bewegungen den Inhalt bewegen. Das solltest Du mehrmals täglich tun, das ersetzt quasi das Rühren mit einem Rührlöffel.

Viele Grüße,
Sylvia
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Was übrigens auch sehr praktisch ist zum Schwenken: Ballon auf einen Blumenroller packen und dann sanft im Kreis rollen ;)
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Chris1540 »

Erstmal vielen Dank für Eure Hilfe :-)
Ich habe die Maische nun seit 14 Tagen angesetzt. Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre als nächstes das abpressen dran.
Ich habe derzeit die Maische in einem 25 Liter Ballon. Nun habe ich noch einen 15Liter Ballon und wollte den Ansatz zuerst durch ein Trichtersieb in den 15 Liter Ballon gießen und das "Fruchtfleisch" mit einem Handpressbeutel pressen und die daraus entstehende Flüssigkeit auch in den Ballon zugeben.
Wäre das bis dahin Ok?
Dann müsste ich ja Nachzuckern.... Und da fängt mein Problem an. Ich habe den Abschnitt mit dem Zucker im FWK nicht verstanden. Bei den Rechenformeln, bin ich nicht mehr mitgekommen :-(
Auch das Thema Säure einstellen, übersteigt gerade meine Chemie-Kenntnisse.
Gibt es hier jemanden der mir das vielleicht verständlich erklären kann?
Gruß Chris
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Josef
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Josef »

Chris1540 hat geschrieben:Wäre das bis dahin Ok?
Ja :clap:

So, wie jetzt weiter:
1. Probieren ob der Wein noch Zucker enthält.
2. Alkoholgehalt messen.
3. Säure messen.
4. Enthält der Wein keinen Zucker mehr, nachzuckern.
-Die Menge ist erst mal abhängig vom vorhanden Alkoholgehalt.
-Bis ca.10 - 11% kannst du für 2weitere % nachzuckern. Später nur für einen oder sogar einen halben %.
-Die Menge wird folgendermaßen errechnet:
-Damit der Alkoholgehlalt in einem Liter Wein um einen % steigt, benötigst du ca.20g Zucker.

Was hast du für ein Problem mit der Säure? Kannst du sie überhaupt messen?
Chris1540
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Re: Anfängerfrage zur Maischegärung

Beitrag von Chris1540 »

Hallo Josef,
danke für Deine schnelle Antwort.
Im Rezept zu meinem Zwetschgenwein hier aus dem FWK steht man solle die Säure prüfen und ggf. Einstellen. Ob ich ein Problem mit der Säure Habe kann ich noch nicht sagen. Zum Messen müsste ich mir noch ein Acidometer besorgen.
Ist das Notwendig?

Gruß Chris
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