Turbohefe für Met

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Acryldame
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Turbohefe für Met

Beitrag von Acryldame »

Mit dieser Turbohefe können Sie innerhalb von 24 Stunden einen Alkoholgehalt von 14% erreichen. Innerhalb von 5 Tagen werden es sogar 20%...

Wer möglichst schnell einen hochprozentigen und geschmacksneutralen Alkohol benötigt, ist mit dieser Hefe allerbestens bedient. Einfach in 25 Liter Zuckerwasser oder süßen Saft einrühren, das ganze zwischen 20° und 32° Grad stehen lassen, und fertig...
Sehe ich das falsch, oder ist das nicht genau das, was zur Metherstellung ohne irgendwelche Fruchtbeigaben benötigt wird? Wenn die Turbohefe reines Zuckerwasser kann, wird sie dann nicht auch reines Honigwasser vergären können?

Oder verstehe ich da irgendetwas falsch? :hmm:
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KommandeurMumm
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von KommandeurMumm »

Acryldame hat geschrieben:Wenn die Turbohefe reines Zuckerwasser kann, wird sie dann nicht auch reines Honigwasser vergären können?
Wenn ich das bisher richtig verstanden habe enthält der meiste Honig eine Zuckerart, die schwer vergärbar ist. Leider kann ich mir nie merken, welche. Fructose oder Glucose? Kam mir immer schon komisch vor...
Was ich damit meine: Zuckerwasser ist doch noch leicht anders, als Honig.
Acryldame hat geschrieben:Sehe ich das falsch, oder ist das nicht genau das, was zur Metherstellung ohne irgendwelche Fruchtbeigaben benötigt wird?
Nehmen kann man das bestimmt, aber produziert Weinhefe nicht allgemein auch erwünschte Nebenprodukte, die sich geschmacklich positiv auswirken (können)? Von daher hätte ich auch beim Honigwein gedacht, dass man keinen möglichst neutralen Alk haben möchte. Aber ich kann mich auch irren...
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Acryldame
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von Acryldame »

Fructose.

Allerdings enthält Saccharose (Haushaltszucker) auch 50% Glucose und Fructose. Hefe kommt also prinzipiell mit Fructose schon auch zurecht.
KommandeurMumm hat geschrieben: Nehmen kann man das bestimmt, aber produziert Weinhefe nicht allgemein auch erwünschte Nebenprodukte, die sich geschmacklich positiv auswirken (können)? Von daher hätte ich auch beim Honigwein gedacht, dass man keinen möglichst neutralen Alk haben möchte. Aber ich kann mich auch irren...
Ja stimmt, dieser Punkt spricht vermutlich gegen die Turbohefe. Allerdings sehe ich das Zufügen von Äpfeln etwas kritisch, seitdem ich hier gelesen habe, dass der Apfelgeschmack teilweise nicht mehr verschwindet. Deswegen die Suche nach Alternativen.

Turbohefe ist zumindest so ausgelegt, dass zumindest das Trübproblem und das Vitamin-Problem wegfallen.
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Fruchtweinkeller
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Weinhefe ist glucophil, sprich sie bevorzugt Glukose die bevorzugt gefuttert wird. Ab einem gewissen Glucose-Fruktose-Verhältnis stellt sie die dummerweise ihre Aktivität ein. Dumm weil einige Honigsorten bereits einen Fruktoseüberschuss enthalten.

Turbohefe (dazu gibt es einige Trööööts) enthält mehr oder weniger "supergeheime und magische" Zusätze die die Gäraktivität fördern, zum Beispiel durch Bindung von gärhemmenden Substanzen. Tun sie auch, sie fördern aber leider nicht den Geschmack... Weshalb das Turbohefenprodukt destilliert werden soll.

Für einen Met der nicht destilliert werden soll ist das also eine eher weniger gute Lösung.
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von Acryldame »

Meine Zwetschge schmeckt gut, trotz der Turbo. Keine Spur von irgendwelchen Fremdgeschmäckern. Auch wenn ich für die anderen Ansätze eine Weinhefe verwendet habe, finde ich, sollte man andere Möglichkeiten zumindest im Auge behalten.

Ich werde deswegen mal mit einem Miniansatz Met herumtun, wo ein kleines bisschen Apfel und wenig Turbohefe drin ist sowie auch normales Nährsalz. Vielleicht kille ich die Hefe auch in der Mischung (in Wasser mischen und einfrieren) und ersetze sie durch eine Weinhefe. Das spezielle Nährsalz bleibt ja erhalten.

Wenn der Plan funktioniert, hätte ich dann die Glycerinproduktion einer normalen Weinhefe mit den Spezialsalzen der Turbo.
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Einfrieren tötet die Hefe nicht vollständig ab.

Mit Zusätzen wie Heferinde und einem hochwertigen Nährsalz gärt auch eine Weinhefe sehr willig. Das halte ich für den direkteren Weg.
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von Acryldame »

Hm, das Hefe-töten fällt dann wohl aus. Erhitzen wäre vermutlich nicht so das Wahre.

Ich überlege mir das mit der Heferinde und dem Spezial-Nährsalz. Welches kannst du denn empfehlen?
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fibroin
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von fibroin »

Zur Zeit verwende ich von www.Brouwland.com das Hefenährsalz VINOFERM nutrisal und Cellvit VINOFERM Hefezellenextrakt.
Die Trockenhefen von BIOFERM gären damit erstklassig.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Jupp, das sind gute Produkte.
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von Acryldame »

fibroin hat geschrieben:Zur Zeit verwende ich von http://www.Brouwland.com das Hefenährsalz VINOFERM nutrisal und Cellvit VINOFERM Hefezellenextrakt.
Die Trockenhefen von BIOFERM gären damit erstklassig.
Danke. :)
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von Acryldame »

Noch eine Frage (ich weiß, Anfänger sind lästig ;) ). Was haltet ihr von Zitronensaft im Met? Das ist eine Geschmackskomponente, die mir noch eher zusagt als die Apfelnote und der Zitronensaft würde für Säure und etwas Trub sorgen. Kann das funktionieren?

Natürlich müsste ich zuvor den Säuregehalt des Saftes ermitteln, aber das kann kein so großes Problem sein.
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fibroin
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Re: Turbohefe für Met

Beitrag von fibroin »

Frisch gepressten Zitronensaft benutze ich z.B. bei Blütenweinen. Kannst du versuchen. Wenn du dann die Restsäure mit Zitronen- oder Milchsäure auffüllst, entfällt die aufwendendige Bestimmung der Säuregehaltes des Zitronensaftes.

Bevor eine Rückfrage kommt, ich habe 3 Zitronen und 3 Orangen für 5 l Wein verwendet. (Orangen sind milder im Geschmack)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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